Einmal im Jahr darf das Österreichische Bundesheer zeigen was es kann und was es hat. Im Rahmen der traditionellen Informations- und Leistungsschau rund um den Nationalfeiertag – dem 26. Oktober 2018 – präsentierten Soldatinnen und Soldaten aus ganz Österreich ihre Aufgaben und Einsatzmöglichkeiten unter dem Motto: „Wir schützen Österreich“.
Heuer wurde ein besonders großer Teil der Wiener Innenstadt in Bundesheer-grün getaucht. Die Veranstaltung war verstreut wie nie und fand heuer am Heldenplatz, um das Burgtheater, am Graben, dem Michaeler Platz, in der Schottengasse, auf der Freyung und Am Hof statt. Ursache hierfür waren die nach wie vor beengten Platzverhältnisse am Heldenplatz – das Container-Ausweichquartier des Parlaments steht dort noch einige Zeit. Am 23., 24., 27. und 28. Oktober wurde eine kleinere Geräteschau beim Burgtheater und am Heldenplatz gezeigt. Am 25. Oktober fand der Tag der Schulen auf allen Plätzen statt. Eine genaue Zählung der Besucherinnen und Besucher gestaltet sich schwierig; das Bundesheer schätzt die Zahl auf mehr als 1.000.000 Personen. Höhepunkt war die traditionelle Großangelobung am Heldenplatz – heuer von 1.021 Rekrutinnen und Rekruten.
Auch in Graz wurde heuer eine große Leistungsschau geboten. Etwa 85.000 Besucherinnen und Besucher war auch diese Veranstaltung ein Erfolg.
Der Nationalfeiertag ist die wichtigste Möglichkeit, der Bevölkerung die verfassungsmäßigen Aufgaben des Bundesheeres näher zu bringen und zu zeigen, wie das in die Landesverteidigung geflossene Steuergeld investiert wurde. Die Veranstaltung vermittelt Jugendlichen eine erste Vorstellung davon, was sie im Grundwehrdienst erwarten können und ist auch ein wichtiges Rekrutierungstool (Berufs- und Milizsoldaten).
Bei all der festlichen Partystimmung gingen die Alltagsprobleme des Bundesheeres unter. Nur Bundespräsident Alexander Van der Bellen fand deutliche Worte: „Im Anbetracht der derzeitigen Budgetentwicklung wird in den nächsten Jahren eine rote Linie überschritten werden, nämlich die der Einsatzbereitschaft. Fehlende Ressourcen gefährden nicht nur die Aufgabenerfüllung, sondern auch das Leben der Soldatinnen und Soldaten bei ihren Einsätzen„, so die Warnung des Präsidenten, der gleichzeitig allen Bundesheeres-Angehörigen für ihren täglichen Einsatz dankte.
IMPRESSIONEN
WAS FEIERN WIR AM NATIONALFEIERTAG?
Am 26. Oktober 1955 trat das Bundesverfassungsgesetz über die Neutralität Österreichs in Kraft, einen Tag nach dem Fristende für den Abzug der alliierten Truppen aus Österreich. Die ersten zehn Jahre wurde das Datum noch als Tag der Fahne begangen. 1965 folgte die Umbenennung in Nationalfeiertag. Arbeits- und schulfrei haben die Österreichinnen und Österreicher erst seit 1967. Und weil gerne nur ein einzelner Halbsatz aus dem „Neutralitätsgesetz“ zitiert wird, hier der vollständige Text:
Bundesverfassungsgesetz vom 26. Oktober 1955 über die Neutralität Österreichs.
Artikel I.
(1) Zum Zwecke der dauernden Behauptung seiner Unabhängigkeit nach außen und zum Zwecke der Unverletzlichkeit seines Gebietes erklärt Österreich aus freien Stücken seine immerwährende Neutralität. Österreich wird diese mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln aufrechterhalten und verteidigen.
(2) Österreich wird zur Sicherung dieser Zwecke in aller Zukunft keinen militärischen Bündnissen beitreten und die Errichtung militärischer Stützpunkte fremder Staaten auf seinem Gebiete nicht zulassen.
Artikel II.
Mit der Vollziehung dieses Bundesverfassungsgesetzes ist die Bundesregierung betraut.
Weitere Informationen:
- Nationalfeiertag 2018 – Informationsmodul des Bundesheeres; bundesheer.at
- Van der Bellen und Kurz betonen am Nationalfeiertag den Zusammenhalt; derstandard.at
Unsere Reportagen aus vergangenen Jahren:
- Unsere Reportage vom Nationalfeiertag 2017
- Unsere Reportage vom Nationalfeiertag 2016
- Unsere Reportage vom Nationalfeiertag 2015
- Unsere Reportage vom Nationalfeiertag 2014
- Unsere Reportage vom Nationalfeiertag 2013
- Unsere Reportage vom Nationalfeiertag 2012
- Unsere Reportage vom Nationalfeiertag 2011