Die AIRPOWER19 fand am 6. und 7. September 2019 am Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg (Stmk) statt. Es war bereits die 9. Auflage der AIRPOWER-Reihe an diesem Standort. Trotz Regenwetters wurde die Airshow von 185.000 Luftfahrt-Begeisterten besucht.
Rund 200 Zivil- und Militärluftfahrzeuge aus über 20 Nationen – darunter 45 Luftfahrzeuge des Österreichischen Bundesheeres – nahmen an der Veranstaltung teil. Von den neuen Diamond DA-40NG Trainern über den S-70A Black Hawk bis zum Eurofighter Typhoon war das Gerät der heimischen Luftstreitkräfte fast vollständig in der Luft und am Boden zu bestaunen. Nur die C-130K Hercules war nicht dabei, denn das beim Heer verwendete Propellermodell war gerade weltweit „gegroundet“ – d.h. für Einsätze in Friedenszeiten aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen.
Zweiter Hauptakteur waren die Flying Bulls – die beeindruckende Oldtimer-Sammlung des Co-Veranstalters Red Bull. Corsair, Douglas DC-6, B-25 Mitchell oder auch der atemberaubende Hubschrauber-Kunstflug mit der Bo-105 sind nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Flugprogramm der Bullen.
Leider musste das Programm heuer aufgrund der nassen und wechselhaften Wetterverhältnisse immer wieder angepasst werden. Einige Auftritte mussten gekürzt werden oder fielen aus. Die Kunstflug-Teams konnten nur ihre Schlechtwetter-Programme fliegen.
DIE AIRPOWER IST AUCH EINE ÜBUNG
Die AIRPOWER ist nicht nur eine faszinierende Show zur Darstellung der Leistungsfähigkeit der Luftstreitkräfte, sondern ist auch als groß angelegte Übung zu sehen. Die Besatzungen und Techniker des Bundesheeres – einschließlich der bereitgestellten Rettungskräfte etc. – sind durch die Veranstaltung sehr gefordert.
Die Durchführung einer AIRPOWER führt laut Bundesheer nicht zu zusätzlichen Flugstunden der heimischen Luftstreitkräfte und damit auch nicht zu mehr Lärm und höherem CO2 Ausstoß. Die Besatzungen müssen nämlich ohnehin ein vorgegebenes Jahreskontingent an Flugstunden absolvieren, um ihre Einsatzfähigkeit aufrecht zu erhalten. Die Vorbereitungen zur Flugshow wurden von diesem Kontingent abgezogen.
IMPRESSIONEN
Die Aufnahmen entstanden am 6. September 2019, dem ersten Showtag der heurigen Auflage der AIRPOWER. Wie man sieht spielte das Wetter leider nicht mit. Dafür sind einige stimmungsvolle Schlechtwetter-Aufnahmen entstanden.
Ein persönliches Highlight war die wunderschöne Darbietung des kroatischen Kunstflugteams Wings of Storm (Krila Oluje), die bewiesen haben, was mit sechs Propellermaschinen vom Typ Pilatus PC-9M alles möglich ist. Es muss nicht immer Jet-Antrieb sein.
Besonders hervorzuheben ist sicherlich auch das Solo-Display der McDonnell Douglas F/A-18C Hornet aus der Schweiz. Die Flugmanöver auf engsten Raum unter der tief hängenden Wolkendecke waren sehr beeindruckend.
Alle Fotos © Doppeladler.com
Hier geht es zum 2. Teil der Fotogalerie.
UNFALL DER TUMMELISA
Am zweiten Tag der AIRPOWER kann es bei der Landung eines schwedischen Oldtimers von Typ FVM Ö 1 Tummelisa leider zu einem Zwischenfall. Aufgrund einer unerwarteten Windböhe berührte der Doppeldecker beim Aufsetzen ein Hindernis und überschlug sich auf der nassen Graspiste. Der Pilot blieb unverletzt. Soweit bekannt sind auch an der Maschine keine strukturellen Brüche entstanden. Motor und Propeller sind unversehrt. Die vielen kleinen Beschädigungen werden bereits repariert und die Maschine soll 2020 wieder fliegen.
NOCH ETWAS STATISTIK
Laut den Veranstaltern der AIRPOWER19– neben dem Bundesheer sind das das Land Steiermark und Red Bull – wurde über ein Jahr lang am Großevent geplant.
185.000 Besucherinnen und Besucher sind für AIRPOWER-Verhältnisse recht wenig. Im Jahr 2016 waren es noch 300.000 gewesen. Grund dafür war natürlich die schlechte Wettervorhersage. Die AIRPOWER spielte damit aber immer noch in einer Liga mit dem heuer außergewöhnlich erfolgreichen Formel 1 Grand Prix (rd. 200.000) und dem MotoGP (206.746) – beide Events am benachbarten Red Bull Ring.
Damit die Airshow reibungslos verlaufen konnte wurden unter anderem rund 290 LKWs für den Aufbau und Transport bereitgestellt. 200 Container wurden für Büros, Sanitär-, Kühl- oder Küchenanlagen aufgestellt. Zelte mit einer Fläche von ungefähr 12.000 m², das entspricht etwa einer Größe von vier Fußballfeldern, wurden aufgebaut. Außerdem wurden über 17 km Absperrungen für den gesicherten und reibungslosen Ablauf des Besucherstromes aufgebaut. Insgesamt waren über 6.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der heurigen Airshow im Einsatz, davon 4.000 Soldatinnen und Soldaten.
Erfreulich und sorglos verlaufen ist auch die zivil-militärische Zusammenarbeit mit Polizei, Rettungskräften, der Feuerwehr und der Bezirkshauptmannschaft Murtal. Für medizinische Notfälle waren 280 militärische und zivile Sanitäter und Notärzte zur Stelle. Darüber hinaus standen 58 Rettungsfahrzeuge und bis zu 4 Notarzthubschrauber des Bundesheeres für Notfälle bereit. Das Sanitätspersonal war an beiden Veranstaltungstagen rund 200 Mal im Einsatz. Die BesucherInnen konnten großteils vor Ort versorgt werden.
Insgesamt wurden unter anderem 7,5 Tonnen Fleisch, 0,5 Tonnen Fisch, 3,6 Tonnen Salat, 4 Tonnen Obst sowie 40.000 Liter Mineralwasser konsumiert.
Weiterführende Links:
- Teil 2 der Fotoreportage von der AIRPOWER 19
- Offizielle Website der AIRPOWER-Reihe
- Unsere Reportage von der AIRPOWER 16 – Teil 1
- Offizielle Homepage von der AIRPOWER16
- Unsere Reportage von der AIRPOWER 13 – mit Fotowettbewerb
- Unsere Reportage von der AIRPOWER 11 – mit Fotowettbewerb
- Unsere Reportage von der AIRPOWER 09 – mit Fotowettbewerb
- Unsere Reportage von der AIRPOWER 05 – mit Fotowettbewerb
- Unsere Reportage von der AIRPOWER 03 – mit Fotowettbewerb