SCHÜTZEN & HELFEN 2010

by Doppeladler

Heereseinsatz im Sölktal © Bundesheer

Das Jahr 2010 geht zu Ende und das Verteidigungsministerium zieht Bilanz.

Im vergangenen Jahr leistete unser Heer 139.000 Arbeitsstunden im Rahmen der Katastrophenhilfe (v.a. Waldbrände, Verklausungen, Sprengungen, Brückenbau). Mit 260 Flugstunden transportierten die Luftstreitkräfte dabei über 1.500 Personen, 358 Hektoliter Wasser zur Waldbrandbekämpfung und 300 Tonnen Material . Der größte Einsatz in diesem Jahr wurde beim Hochwasser im Sölktal (Steiermark) im Juli durchgeführt. Das Bundesheer errichtete 198 Laufmeter Brücken, legte 5.000 Meter Bachläufe frei, verbaute 400 Festmeter Holz für Hangsicherungen und führte 10 Sprengungen für den Wegbau durch. Darüber hinaus wurden 25 Tonnen Material, 1.000 Personen und 1.700 Landungen absolviert sowie 18 km Straßen freigelegt und 7 km an Straßen wieder errichtet.

In diesem Jahr leisteten die Luftstreitkräfte bereits 14.700 Flugstunden im Rahmen von Luftraumsicherungsoperationen, der Luftraumüberwachung und bei Übungen und Trainingsfügen sowie Assistenzeinsätzen zur Katastrophenhilfe.
49 Mal mussten die Eurofighter Typhoon aufsteigen, um Luftfahrzeuge zu identifizieren (Priorität Alpha). Die immer noch in Einführung befindlichen Abfangjäger leisteten über 1.250 Flugstunden – damit wurde die Zielvorgabe für das Jahr 2010 erreicht.

1.177 österreichische Soldaten befinden sich derzeit im Auslandseinsatz. Im Jahr 2010 waren es durchschnittlich etwa 1.051 Personen, die im Kosovo, Bosnien, auf den Golanhöhen, aber auch bei Beobachtermissionen der UNO, wie etwa im Nahen Osten und der Westsahara, ihren Dienst versahen. Im Juni 2010 wurde das österreichische Kontingent in Bosnien von 190 auf 400 Soldaten verstärkt.  Zwischen 1960 und Anfang Dezember 2010 haben bereits mehr als 90.000 österreichische Soldatinnen und Soldaten Ihren Beitrag in friedenssichernden und humanitären Einsätzen geleistet.

800 Soldatinnen und Soldaten stehen nach wie vor im Assistenzeinsatz nach der Schengen Erweiterung (AssE/SchE) – zur Steigerung des „subjektiven Sicherheitsgefühls“ der Burgenländer und Niederösterreicher. Eine eigene Einsatzbilanz für das Jahr 2010 wurde nicht veröffentlicht.

Eine Beurteilung des Gesamtzustandes des Bundesheeres hat es nicht in die Bilanz des Jahres 2010 geschafft. Angesichts der Präsentation der Sparvorgaben für die Verteidigungsbudgets 2011 bis 2014 (minus EUR 530 Mio.), dem angekündigten drastischen Abbau von Gerät (wir berichteten) und der Diskussion um die Zukunft des Wehrsystems kann der Gesamtzustand nur als „hundsmiserabel“ bezeichnet werden.
Zur Erinnerung: Bereits Ende 2008 wurde eine Budgetkrise beim Bundesheer ausgerufen. Generalstabschef Entacher forderte damals pro Jahr mind. 100 Mio. Euro mehr, um zumindest den laufenden Betrieb aufrecht erhalten zu können. Denmach fehlen nun bis 2014 pro Jahr bereits über 230 Mio. Euro für den Betrieb.

Umso mehr sind die Leistungen der Soldatinnen und Soldaten des Bundesheeres zu würdigen!

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