Tag der offenen Tür beim Panzergrenadierbataillon 35 © Doppeladler.com
Am 11. August 2018 fand in der Jansa-Kaserne in Großmittel der Tag der offenen Tür des Panzergrenadierbataillons 35 (PzGrenB35) statt.
Das PzGrenB35 ist eines der zwei Panzergrenadier-Verbände des Österreichischen Bundesheeres. Der Verband gliedert sich in ein Bataillonskommando, einer Stabskompanie, zwei Panzergrenadierkompanien und einer Panzergrenadierkompanie als Kaderpräsenzeinheit.
Das Bataillon ist mit dem Schützenpanzer Ulan ausgestattet und gehört zur 4. Panzergrenadierbrigade, der sogenannten „Schweren Brigade“ des Bundesheeres. In dieser Brigade sind alle mechanisierten Truppen des Bundesheeres zusammengefasst. Mit dem PzGrenB13 gibt es noch einen zweiten Panzergrenadierverband in der Brigade.
„Ehrengast“ am Tag der offenen Tür war der erst im Juni auf der Rüstungsmesse Eurosatory 2018 präsentiere ASCOD Medium Main Battle Tank mit einer 120 mm Panzerkanone in einem HITFACT-Turm von Leonardo Defence Systems. Das Fahrzeug ist neuestes Mitglied der ASCOD Familie von General Dynamics European Land Systems (GDELS), der auch der österreichische ULAN, der spanische PIZARRO und der britische AJAX angehören. Der Prototyp wird bei GDELS Steyr in Wien getestet und weiterentwickelt. Das Fahrzeug ist für den Exportmarkt bestimmt.
IMPRESSIONEN
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GEFECHTSVORFÜHRUNG
Ein Zug der Kaderpräsenzkompanie des PzGrenB35 stellte in einer kleinen Vorführung sein Können zur Schau. Im zugrundeliegenden Szenario wurde von Rebellen eine Straßensperre errichtet, die nicht nur die Bewegungsfreiheit der internationalen Schutztruppe einschränkt, sondern auch Hilfskonvois an der Versorgung einiger Dörfer hindert. Verhandlungen scheiterten. Ein Zug Panzergrenadiere erhält den Auftrag, die Sperre einzunehmen und zu räumen.
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PANZERGRENADIERBATAILLON 122 (BUNDESWEHR)
Bei Tag der offenen Tür was heuer das Panzergrenadierbataillon 122 der Deutschen Bundeswehr aus dem bayrischen Oberviechtach zu Besuch. Bei diesem Verband der Panzerbrigade 12 hat erst im April 2018 der neue Schützenpanzer Puma den bisherigen Marder abgelöst. In Großmittel war ein Puma dabei. Er war mit einem Dummy der höchsten Schutzstufe C (Combat) ausgerüstet, denn in der echten Reaktivpanzerung (ERA) sind 500 kg Sprengstoff verbaut.
Die Grenadiere des Verbandes sind mit dem „Infanterist der Zukunft – Erweitertes System“ IdZ-ES Gladius von Rheinmetall Defence Electronics ausgerüstet. Die Bundeswehr ist beim „total vernetzten Soldaten“ Vorreiter. Das System gliedert sich in drei Teilbereiche:
- Bekleidung, Schutz- und Trageausstattung (BST)
- Waffen, Optik und Optronik (WOO)
- Command, Control, Computers, Communications and Information (C4I)
Solange die Batterien halten und der Soldat die bis zu 40 kg Gewicht stemmen kann, vernetzt Gladius die Soldaten untereinander und mit dem Mutterschiff – dem Schützenpanzer Puma. Die daraus resultierende „Situational Awareness“ ist enorm. Die Qualität der Optronik und der Funkverbindung sind ein Quantensprung. Die Kosten pro Panzergrenadier betragen rd. 126.000 Euro (Bestellung Juni 2017: 310 Mio EUR für 68 Zugausstattungen = 2.460 Soldaten).
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Weiterführende Links:
- Panzergrenadierbataillon 35 in Großmittel (Bundesheer)
- Panzergrenadierbataillon 122 in Oberviechtach (Bundeswehr)