Keine AIRPOWER 2015 © Doppeladler.com

AIRPOWER 2015 „EINGESPART“

by Doppeladler

Chance Vought F4U-4 Corsair © Doppeladler.comChance Vought F4U-4 Corsair der Flying Bulls © Doppeladler.com

Was schon seit Monaten im Raum stand wurde am 06. Juni 2014 auf der Facebook-Seite des Bundesheeres zur Gewissheit – die AIRPOWER 2015 findet nicht statt. Die Meldung im Wortlaut:

Bundesheer, 6. Juni
„Die Airpower war in den vergangenen Jahren ein Publikumsmagnet und eine großartige Veranstaltung. Trotz dieser Erfolgsbilanz können wir, aufgrund der aktuellen Budgetentwicklung die Airpower 2015 – unter den gegebenen Rahmenbedingungen – nicht durchführen.“

Seit 2003 veranstaltete das Österreichische Bundesheer gemeinsam mit Red Bull alle zwei Jahre eine AIRPOWER am Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg. Nur 2007 fand wegen der Umbauarbeiten aufgrund der Einführung der Eurofighter keine Show statt. Die steirischen Flugshows zählten zu den größten und spektakulärsten Flieger-Events in ganz Europa.

Durch die Absage des Mega-Events spart das Bundesheer etwa 1 Mio. Euro ein. Den Rest der zuletzt rund 3,4 Mio. Euro teuren Veranstaltung brachten Co-Veranstalter Red Bull und das Land Steiermark auf. Auch durch Merchandising wurde ein großer Teil der Kosten gedeckt.

Nach der gelungenen AIRPOWER 2013, die 300.000 BesucherInnen nach Zeltweg locken konnte, versprach Verteidigungsminister Mag. Gerald Klug noch, sich für eine Fortsetzung AIRPOWER-Reihe einzusetzen: “Es wird keine längeren Pausen bis zur nächsten Airshow geben, ich kann mir durchaus vorstellen, dass es 2015 wieder eine erfolgreiche Airshow gibt.” Wenig später wurde die Veranstaltung mit 4. und 5. September 2015 terminisiert. Als im Februar 2014 dann die nächsten Sparvorgaben (Klug: „Wir sind am Boden des Fasses angekommen“) bekannt gegeben wurden war klar, dass ab sofort alles in Frage gestellt werden wird, dass Geld kostet.

WIRTSCHAFTSFAKTOR AIRPOWER

Die Rückkehr der Formel 1 ins benachbarte Spielberg dient nun dazu, die Region vom wirtschaftlichen Schaden durch die AIRPOWER Absage hinwegzutrösten. Für Karl Schmidhofer, Obmann der Urlaubsregion Murtal, ist die Absage dennoch ein Schock und ein herber Rückschlag. Eine AIRPOWER hat dem Murtal etwa 40.000 bis 60.000 Nächtigungen gebracht. Zusätzlich haben die vielen Kurzzeitbesucher viel Geld ausgegeben – von der Gastronomie bis zum Tanken. Während die AIRPOWER 2013 etwa 300.000 Menschen anlockte, werden am Formel-1-Renntag (Sonntag) etwa 80.000 Besucher erwartet – und nur sechs Austragungen des Grand Prix sind vertraglich abgesichert. Deshalb hofft der Tourismusverband auf künftige Austragungen der Flugshow.

Die AIRPOWER 2005 mit damals 250.000 ZuschauerInnen brachte es zur folgenden beachtlichen Bilanz: Alle Betten im Umkreis von 50 km belegt; 50.000 zusätzliche Nächtigungen in der Region; 31 steirische Wirte bzw. 600 MitarbeiterInnen in der Gastronomie sorgten für 80.000 Schnitzel, 40.000 Hendl, 100.000 Hausbratwürste, 220.000 Semmeln, 100.000 Flaschen „AirPower-Bier“.
260 akkreditierte Journalisten aus 15 Nationen sowie 300 akkreditierte Spotter aus 6 Nationen berichteten von der Veranstaltung. Die Umwegrentabilität wurde mit 15 Mio. Euro geschätzt.

DIE HOFFNUNG STIRBT ZULETZT

Die AIRPOWER 2015 ist Geschichte – auf die Fortsetzung der AIRPOWER-Reihe darf noch gehofft werden. Dem Vernehmen nach wird derzeit darüber verhandelt, ob es eventuell eine AIRPOWER 2016 geben wird bzw. ob statt dem 2-Jahres-Rhythmus die Flugschau nur alle drei Jahre stattfinden könnte.

EIN RÜCKBLICK

Wehmütig blicken wir zurück auf die Airshows der vergangenen Jahre. Wir waren bei allen fünf AIRPOWER Shows vor Ort und haben fleißig berichtet.

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