Die Übung WALGAU 2023 fand vom 6. bis 10. November 2023 in Vorarlberg statt. Trainiert wurde der koordinierte Einsatz von Bundesheer, Polizei und anderen Blaulichtorganisationen bei einer hybiden Bedrohungslage bis hin zu Anti-Terror Einsätzen.
Der Walgau ist ein von der Ill durströmtes Tal zwischen Bludenz und Feldkirch. Die Walgau-Kaserne liegt ziemlich genau in der Mitte des Tals im Ortsteil Gais der Gemeinde Bludesch. Sie ist Heimat des Hochgebirgs-Jägerbataillon 23 (JgB23). Erst am 06.11.2023 wurde der neue Hubschrauber-Hangar der Kaserne eröffnet. Im Bedarfsfall stehen hier nun 550 m² Hangarfläche zur Verfügung.


Eröffnung des Hubschrauber-Hangars in der Walgau-Kaserne
Für die Übung WALGAU 2023 wurden im Ländle rund 800 Soldaten mit rund 150 Fahrzeugen (35 davon gepanzert) aus ganz Österreich zusammengezogen. Auch drei Hubschrauber und Drohnen kamen zum Einsatz. Übungsszenario war eine hybride Bedrohungslage, ausgelöst durch einen Konflikt im benachbarten Ausland. Es kommt zu Fluchtbewegungen. Eine Untergrundbewegung und Terrorgruppen versuchen, die Gesellschaft zu destabilisieren. In solch einem Szenario wirkt das Bundesheer im Rahmen eines sicherheitspolitischen Assistenzeinsatzes zur Unterstützung des Innenministeriums BMI. Die gute Zusammenarbeit des Bundesheeres mit der Polizei und anderen Blaulichtorganisationen ist hierbei entscheidend und muss entsprechend geübt werden.
Die Übung begann mit einem motorisierten Gewaltmarsch der Reaktionskräfte aus dem Osten Österreichs. Auf eigener Achse verlegten mehrere Kolonnen aus Niederösterreich (Mistelbach, Korneuburg und Mautern) und der Steiermark (Strass und St. Michael) über die Salzburger Schwarzenberg-Kaserne nach Vorarlberg. Teile erreichten das Einsatzgebiet durch den Arlbergtunnel, andere kamen aus dem Raum München / Memmingen.
Erster Auftrag: Schutz kritischer Infrastruktur.
Eine Anschlagsdrohung auf die Energieversorgung im Süden Vorarlbergs macht das Einschreiten des Bundesheeres erforderlich. Der Anschlag kann vereitelt werden. Kurz darauf treiben Brandstifter in Feldkirch ihr Unwesen, welche auch mit verdächtigen Chemikalien hantieren. Kräfte der ABC-Abwehr mit Schutzanzügen stellen beim Spüren chemische Kampfstoffe sicher. Daraufhin muss das gesamte Gerät der Truppe und der Feuerwehr fachgerecht dekontaminiert werden.
Im Brandnertal bei Bludenz gehen bewaffnete Gruppen gegen Zivilisten vor. Nach dem Einschreiten der Krisenreaktionskräfte müssen einige Verwundete medizinisch versorgt werden. Die flüchtigen Täter werden im Anschluss mittels Drohnen aufgespürt und gestellt.

Links: PANDUR Evolution; rechts: PANDUR A2
„Cobra, übernehmen Sie!„
Plötzlich explodiert in Feldkirch eine Autobombe. Ein Terrorkommando stürmt einen Supermarkt und nimmt Geiseln. Das Einsatzkommando Cobra nähert sich in Universalgeländefahrzeugen BvS10 AUT des Jägerbataillon 23 dem Supermarkt und befreit die Geiseln. Einige Terroristen können fliehen und werden vom äußeren Sicherungsring überwältigt. Entsprechend adaptierte PANDUR Evolution bringen die Verletzten aus dem Gefahrenbereich und übergeben diese an zivile Rettungsorganisationen.
Am 10. November 2023 erfolgte die Rückverlegung per Bahn über Bludenz und Feldkirch. Laut dem Bundesheer war die Übung ein voller Erfolg. Künftig soll jährlich eine solche Übung stattfinden; jeweils in einem anderen Bundesland.
IMPRESSIONEN
Weiterführende Links:
- Übung „Walgau 2023“; bundesheer.at; 13.11.2023
- Walgau 2023: Das Bundesheer macht mobil; krone.at; 09.11.2023
- LH Wallner: „Hangar ist ein Gewinn für Vorarlbergs Sicherheitsarbeit“; vorarlberg.at; 06.11.2023
Titelbild: Einsatzkommando Cobra geht im Schutz eines BvS10 vor © Bundesheer

Rückverlegung per Bahn © Bundesheer