VID: ASSISTENZEINSATZ 1967

by Doppeladler

Vor 50 Jahren eskalierte die Südtirolfrage zwischen Österreich und Italien. Als am 25. Juni 1967 auf der Porzescharte vier italienische Soldaten durch Sprengladungen ihr Leben verloren, wurde Österreich die „Unterstützung von Terroristen“ vorgeworfen.
Die österreichische Bundesregierung beschloss daher Maßnahmen zur Sicherung der Grenze, um unerlaubte Grenzübertritte und damit weitere Anschläge zu unterbinden. Am 11. Juli 1967 wurde der sicherheitspolizeiliche Assistenzeinsatz angeordnet. Drei Bataillone des Bundesheeres wurden zur Überwachung der Staatsgrenze zu Italien und Südtirol abgestellt, um Bundesgendarmerie und Zollwache zu unterstützen. Bereits am selben Tag befanden sich Teile des Jägerbataillons 4 aus Wien, des JgB23 aus Vorarlberg und Tirol sowie des JgB25 aus Kärnten im Einsatzraum. Der Einsatz wurde bis Jahresende durchgeführt und trug wesentlich zur Entspannung des Konflikts bei. Weitere Anschläge wurden unterbunden. Insbesondere machte Österreich durch den Einsatz des Bundesheeres glaubhaft, dass es Gewalt an beiden Seiten der Grenze ablehnte und an einer friedlichen Lösung interessiert war.

Für einen längeren Aufenthalt im Hochgebirge war das damals schon finanziell schlecht ausgestattete Bundesheer nicht vorbereitet. Insbesondere bei Wintereinbruch wurden Ausrüstungsmängel deutlich. Die 1967 gewonnenen Einsatzerfahrungen trugen jedoch nachhaltig zu einem Kompetenzgewinn bei und das Heer wurde „gebirgstauglicher“. So war der Assistenzeinsatz 1967 einer jener Bausteine, der Österreich zur europäischen „Lead Nation“ für den Kampf im Hochgebirge aufstiegen lies.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Assistenzeinsatzes hat das Bundesheer einige interessante Videos über den „vergessenen Einsatz“ veröffentlicht. Zuerst wird der Einsatz an sich vorgestellt und die Ausrüstung eines österreichischen Gebirgsjägers aus 1967 mit einem aus der Jetztzeit verglichen. Im Anschluss erinnern sich fünf Soldaten an ihrem Einsatz im Hochgebirge.


Dieses Video ist im Youtube-Kanal des Österreichischen Bundesheeres erschienen.

Die Zeitzeugen erinnern sich an die Herausforderungen eines hochalpinen Grenzsicherungseinsatzes – vor allem die Kälte ging ihnen in die Knochen:

Zeitzeuge 1967 – Vizeleutnant i.R. Manfred Wiesner [Link]

Zeitzeuge 1967 – Vizeleutnant i.R. Luxbauer Josef [Link]

Zeitzeuge 1967 – Oberst i.R. Dr. Hans Christian Egger [Link]

Zeitzeuge 1967 – Major a.D. Armin Brunner [Link]

Zeitzeuge 1967 – Brigadier i.R. Josef Paul Puntigam [Link]

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