DÄDALUS 2015 - Eurofighter Typhoon schützen den Luftraum über Davos © Stratos

DÄDALUS 2015 – LUFTSCHIRM FÜR DAVOS

by Doppeladler

DÄDALUS 2015 - Eurofighter Typhoon schützen den Luftraum über Davos © StratosDÄDALUS 2015 – Eurofighter Typhoon schützen den Luftraum über Davos © Stratos

Alle Jahre wieder kommt nach dem Christkind verlässlich die Luftraumsicherungsoperation DÄDALUS der österreichischen Luftstreitkräfte. Auslöser ist das alljährlich im Jänner stattfindende Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum – WEF) im Schweizer Wintersportort Davos, unweit der österreichischen Grenze. Das WEF 2015 fand vom 21. bis 24. Jänner 2015 statt. Mehr als 2.500 TeilnehmerInnen aus 140 Ländern wurden erwartet – darunter 90 Personen die im „besonderem Umfang“ geschützt werden mussten.

Kommen so viele Staats- und Regierungsspitzen zusammen, gelten höchste Sicherheitsstandards am Boden und in der Luft – erst recht nach den Anschlägen in Paris zu Jahresbeginn. Hauptverantwortlich für den Schutz der Veranstaltung waren die Schweizer Sicherheitsbehörden, die von durchschnittlich 4.488 Angehörigen der Schweizer Armee einen „subsidiären Sicherungseinsatz im Assistenzdienst“ leisteten. Der obligatorische Luftschirm wird vom Militärflugplatz Meiringen aus aufgespannt. Von hier aus überwachen die Schweizer F-18 und F-5 Jets die temporäre Flugbeschränkungszone mit einem Radius von ca. 45 Kilometern (Temporary Restricted Area).

Aufgrund der Nähe zur österreichischen Grenze ist das Bundesheer für einen Teil des Schutzschirms über Davos verantwortlich. Wie in den Vorjahren nutzten die Luftstreitkräfte die Luftraumsicherungsoperation auch als Übung. Dadurch können Synergieeffekte genutzt und Zusatzkosten für eine eigene Übung eingespart werden.

Die Operation DÄDALUS 2015 fand von 19. bis 25. Jänner 2015 statt. Rund 20 Flugzeuge und Hubschrauber und an die 1.000 Soldaten des Bundesheeres standen im Einsatz. Geführt wurde die Luftraumsicherungsoperation aus der „Einsatzzentrale Basisraum“ in St. Johann im Pongau. Hier liefen die Daten der ortsfesten Großraumradarstationen der Goldhaube und der mobilen Radargeräte zusammen. Die aktive Komponente der Operation bildeten die Eurofighter Typhoon aus Zeltweg und die extra nach Innsbruck vorverlegten Pilatus PC-7 Turbo Trainer. Mit ihrem leistungsfähigen CAPTOR Bordradar tragen die Typhoons auch zur Verdichtung der Radarabdeckung bei. Die mit MG-Pods bewaffneten PC-7 werden an Ziele angesetzt, die sich im Geschwindigkeitsbereich von 90 bis 200 Knoten (ca. 160 bis 370 km/h) bewegen. Für Flugunfälle stand ein luftbewegliches „Emergency Response Team Air“ (ERTA) bereit.

Dringt ein Luftfahrzeug unerlaubt in die Flugverbotszone ein, wird es abgefangen und identifiziert. Das geringste Mittel ist die Eskorte aus der Sperrzone und die Einleitung eines Verwaltungsstrafverfahrens. Im Jahr 2015 wurde die temporäre Flugbeschränkungszone über Davos nicht verletzt. Allerdings wurde die Luftraumsperre in der Schweiz zweimal von Kleinstdrohnen verletzt (seit 2014 werden neben Gleitschirmfliegern explizit auch Modell-Helikopter und Drohnen in die Luftraumsperre einbezogen). Am Boden gab es heuer keine einzige Verhaftung.

Das Verteidigungsministerium beziffert die Zusatzkosten von DÄDALUS 2015 mit etwa 350.000 Euro (Anmietungen und Überstunden). Die Kosten für den Flugbetrieb werden aus den jährlich für alle Flugzeugtypen zugewiesenen Flugstunden abgedeckt.

IMPRESSIONEN

Eurofighter Typhoon rollen zum Start © Markus VEurofighter Typhoon 7L-WC startet vom Fliegerhorst Hinterstoisser, Zeltweg © Werner PAufklärungs- und Zielzuweisungsradargerät (AZR) vom Typ Thomson RAC3D Flamingo © BundesheerModerne Richt- und Flugfunkantennen sorgen für gute Verbindungen im Hochgebirge © Bundesheer7L-WE und 7L-WL mit je zwei 1.000 Liter Tanks, um länger in der Flugverbotszone kreisen zu können © Werner P7L-WH beim Start © Werner PDie Sud-Aviation SA 316B Alouette III mit Einsinkschutz trainieren Einsätze nach Flugunfällen © StratosEinsatzübung des ERTA mit Alouette III © BundesheerDie Eurofighter sind neben der Bordkanone mit einer IRIS-T Lenkwaffe unter der rechten Tragfläche bewaffnet © Werner PEurofighter Typhoon 7L-WF startet mit Nachbrennern © Werner PHubschrauber und AZR in Hohenfels © BundesheerDas "Emergency Response Team Air" (ERTA) vor ihrem Black Hawk © BundesheerDas "Emergency Response Team Air" (ERTA) © BundesheerSikorsky S-70A-42 Black Hawk im Bergeeinsatz © BundesheerAm Flughafen Innsbruck wurden 5x PC-7 "Abfangjäger" und 2x PC-6 als fliegende Funkrelaisstationen stationiert © Bundesheer"Call 121,5" ist die Aufforderung für abgefangene Piloten, sich auf der Notfallfrequenz zu melden © BundesheerDie PC-7 sind mit 12,7mm Maschinengewehren M3P Browning in HMP-250 Pods bewaffnet © 7L-WPEin Techniker prüft die HMP-250 Pods einer PC-7. Die rote Patrone ist Leuchtspurmunition © BundesheerInnsbruck: PC-7 Turbo Trainer und PC-6 Turbo Porter werden aufgetankt © BundesheerEurofighter Typhoon 7L-WB und 7L-WC rollen zum Start © Werner PEurofighter Typhoon 7L-WF vor einer Tribüne des benachbarten Red Bull Rings © Werner PPilatus PC-7 Turbo Trainer rollen zum Start © BundesheerPilatus PC-7 Turbo Trainer mit zwei MG Pods © BundesheerSchweizer McDonnell Douglas F/A-18C Hornet © foto-metkemeier.netMobile Radaranlage der Schweizer Armee über Pfäfers © KeckoAuch die Northrop F-5E Tiger II der Patrouille Suisse waren im Einsatz © doncorleone117Zwei Hornets am Militärflugplatz Meiringen © foto-metkemeier.netSchweizer AS332M1 Super Puma T-319 © KeckoMcDonnell Douglas F/A-18C Hornet J-5006 © foto-metkemeier.netHeißer Kandidat auf die Alouette III und Kiowa Nachfolge: Eurocopter EC635 der Schweizer Luftwaffe © Ralf MaurerNorthrop F-5E Tiger II J-3005 und J-3015 beim Start © Ralf MaurerMcDonnell Douglas F/A-18D Hornet Doppelsitzer J-5236 mit AIM-120 AMRAAM Lenkwaffen © Ralf MaurerDie F/A-18C J-5002 ist mit AIM-9 Sidewinder und AIM-120 AMRAAM bewaffnet © A. Noye - runway28.nl

Weiterführende Links:

Wir bedanken uns bei den fleißigen Spottern aus Österreich und der Schweiz,  die uns auch heuer wieder großartige Bilder von der Luftraumsicherungsoperation liefern, wie sie von offizieller Seite nicht präsentiert werden. Bitte daher unbedingt die Copyrighthinweise beachten!

Ergänzende Copyrightinformationen: © foto-metkemeier.net – Fotostream auf Flickr. © Kecko – Fotostream auf Flickr. © Ralf Maurer – Fotostream auf Flickr.

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