Während in Davos über den Rettungsschirm diskutiert wurde, beteiligte sich das Bundesheer am Schutzschirm für die hochkarätig besetzte Veranstaltung © Werner P
Rund 2.500 führende Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, darunter fast 50 Staats- und Regierungschefs, kamen heuer beim 43. Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum – WEF) zusammen, um über das Krisenmanagement bzw. die Folgen der Finanzkrise zu beraten.
Traditionell fand die Veranstaltung im grenznahen Davos in der Schweiz statt. Aufgrund der Nähe zum österreichischen Staatsgebiet war das Bundesheer auch heuer wieder an der Luftraumsicherung für die Konferenz beteiligt. Dieser österreichische Teil der umfangreichen Luftraumsicherungsoperation, die wie in den Vorjahren geschickt mit einer Übung der Luftstreitkräfte verknüpft wurde, trug den Namen DÄDALUS 2013. Die Operation wurde vom 22. bis 27. Jänner 2013 durchgeführt.
Wie man sich die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Boden und über den Wolken vorstellen kann, haben wir in unserem Artikel „DÄDALUS 2012 – SCHUTZSCHRIM FÜR DAVOS“ aus dem Vorjahr ausführlich dargestellt, darum gehen wir hier nur auf die Einsatzbilanz 2013 ein:
Während DÄDALUS 2013 kam es über Österreich zu insgesamt neun Verletzungen der Flugverbotszone (Temporary Restricted Area). Drei kleine Passagierflugzeuge mussten abgefangen werden – zwei im Raum Arlberg und eines über Nenzing. Bei den anderen Fällen handelte es sich um Paragleiter in Ischgl, Dalaas und Schruns, für die natürlich die gleichen Beschränkungen gelten wie für Flugzeuge und Hubschrauber.
Als Grund der Luftraumverletzungen darf in allen Fällen Unachtsamkeit der Piloten vermutet werden. Sämtliche Fluggeräte wurden eindeutig identifiziert. Ihren Piloten droht nun eine Verwaltungsstrafe durch die jeweils zuständige Bezirkshauptmannschaft.
Eine der als Sanitätshubschrauber eingesetzten Alouette III wurde durch die zivile Rettungsleitstelle in Feldkirch angefordert, da alle zivilen Hubschrauber bereits im Einsatz waren. Der Hubschrauber wurde von der Operation abgezogen und flog einen schwer verletzten deutschen Schifahrer von Zürs ins Landeskrankenhaus nach Feldkirch.
Das Luftraumüberwachungssystem Goldhaube überwachte den Luftraum. Die ortsfesten Großraum-Radaranlagen wurden in bewährter Weise durch mobile Radarstationen, Feuerleitgeräte und Flugmeldetrupps der Fliegerabwehr ergänzt, damit sich kein Eindringling unbemerkt durch ein Alpental heranschleichen konnte. Insgesamt wurden 25 Flächenflugzeuge und Hubschrauber sowie 1.100 Soldaten eingesetzt.
Während des Weltwirtschaftsforums waren insgesamt 10 Eurofighter Typhoon einsatzbereit. Das entspricht 2/3 aller vorhandenen Maschinen und stellt einen bemerkenswert hohen Bereitschaftsgrad dar. Eine derartig hohe Einsatzbereitschaft setzt kluge Vorausplanung und ein fähiges Technikerteam am Boden voraus.
Auch die Schweizer Armee konnte ihren „subsidiären Sicherungs- und Unterstützungseinsatz“ ohne gravierende Zwischenfälle oder Unfälle beenden. Die Eidgenossen verzeichneten insgesamt drei Regelwidrigkeiten im eingeschränkten Luftraum über der Schweiz und leisteten mit ihren Hubschraubern auch mehrere Einsätze zu Gunsten der REGA, der Schweizerischen Rettungsflugwacht. Bis zu 3.000 Angehörige der Armee standen seit dem 14. Januar zu Gunsten des Kantons Graubünden im Einsatz.
IMPRESSIONEN
Für die Dauer des Weltwirtschaftsforums herrschte Hochbetrieb an den Flugplätzen und Fliegerhorsten. Für Spotter eine großartige Gelegenheit, Zivilflugzeuge aus exotischen Ländern sowie im „scharfen Einsatz“ befindliche Militärflugzeuge zu fotografieren. Auch heuer wieder können wir an dieser Stelle einen Querschnitt der besten Bilder aus Österreich und der Schweiz liefern. Naturgemäß beschränken wir uns hier auf die Militärflugzeuge, die im Sicherungseinsatz standen.
Wir bedanken uns bei der Fotografin und den Fotografen, die heuer bei Eiseskälte viele Stunden an den Zäunen der Fliegerhorste verbracht und uns diese tollen Aufnahmen zur Verfügung gestellt haben! Bitte beachten Sie die Copyright-Hinweise!