Bei der Übung TROMOS 17 packen Polizei und Bundesheer gemeinsam an © LPD Tirol

TROMOS 2017

by Doppeladler

Bei der Übung TROMOS 2017 packen Polizei und Bundesheer gemeinsam an © LPD TirolBei der Übung TROMOS 2017 packen Polizei und Bundesheer gemeinsam an © LPD Tirol

Erstmals war ein Terrorakt das zentrale Thema einer Katastrophenübung des Landes Tirol. Kern der Übung mit dem Namen TROMOS 2017 (lateinisch für „Zerfall“) war ein Anschlag auf eine Großveranstaltung bei der Olympia Bobbahn in Igls mit rund 5.000 Besuchern. Die Explosion einer Bombe löste am 5. Mai 2017 einen Großeinsatz aus.

Hier stand die gemeinsame Vorgangsweise aller Einsatzkräfte unmittelbar nach einem Terroranschlag unter Bedachtnahme auf die Eigensicherung im Vordergrund. Jederzeit könnte eine weitere Bombe hochgehen oder die Hilfsmannschaften selbst ins Visier der Terroristen geraten. In solchen Terrorlagen rücken nicht Rettung und Feuerwehr als Ersthelfer an, sondern Cobra und Bundesheer.

Aber auch Hinweise auf einen zweiten Anschlag auf ein Umspannwerk des Energieversorgers Tiroler Netze GmbH im Raum Innsbruck hielten die Einsatzkräfte in Atem. Dritter Teil der Übung war die Versorgung eines nach einem Murenabgang abgeschnittenen vollbesetzten Hotels aus der Luft. Für die rund 1.000 Übungsteilnehmer gab es daher einiges zu tun.

An der Übung unter Federführung der Landespolizeidirektion Tirol beteiligten sich Einsatzkräfte des Landes Tirol, des Einsatzkommandos Cobra / DSE, der Stadt Innsbruck, des Roten Kreuzes und der Feuerwehr, Experten von Unternehmen aus dem Energie- und Verkehrssektor sowie das Österreichische Bundesheer.
Ziele der Übung, die seit September 2016 vorbereitet worden war, waren unter anderem eine effektive Alarmierung, ein Abstimmen des Zusammenwirkens aller Organisationen sowie der Umgang mit sozialen Medien bei Terrorlagen. Nicht alles klappte dabei auf Anhieb.

Für den Tiroler Militärkommandant GenMjr Herbert Bauer bestand der Beitrag des Bundesheeres vor allem im Schutz der kritischen Infrastruktur im Rahmen des sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatzes. Zweites Kernthema war für ihn die Unterstützung der Einsatzkräfte beim Abtransport der Verletzten aus Gefahrenzonen.

Die hochgebirgsbewegliche Kaderpräsenzkompanie des „neuen“ Jägerbataillons 6 (Landeck) trat in Igls in Erscheinung (etwas sperrig: KPEKp-HGeb/JgB6). Das JgB6 ging aus dem Stabsbataillon 6 (Innsbruck) und Teilen des Jägerbataillons 23 (Landeck) hervor und ist dem Militärkommando Tirol direkt unterstellt. Auch dabei war das Jägerbataillon 25 (der „leichten Brigade“) sowie das Kommando Militärstreife und Militärpolizei.

Zum Einsatz kam auch der Neuzugang im Fuhrpark des Eko Cobra, der Achleitner PMV SURVIVOR II. Das Fahrzeug ist extra für die Übung in den Westen verlegt worden und trägt immer noch den Tarnanstrich sowie die Werbeaufschriften des Herstellers. Weitere geschützte Fahrzeuge sollen folgen.

IMPRESSIONEN

Zuerst trifft das Einsatzkommando Cobra am Schauplatz ein © meinbezirk.atDie Spezialeinsatzkräfte verlassen die Deckung ihrers Fahrzeugs und gehen vor © meinbezirk.atDas geschützte Notfallfahrzeug Dingo 2 rückt vor © BundesheerEigensicherung der Bundesheer - Kaderpräsenzkräfte KPEKp-HGeb/JgB6 © krone.atErstversorgung durch Polizei und Bundesheer © LPD TirolCobra-Beamte sichern den Bereich © LPD TirolPMV SURVIVOR und Notfallfahrzeug Dingo 2 © LPD TirolErstversorgung durch Polizei und Bundesheer © LPD TirolEinsatzkommando Cobra © krone.atOE-BXA ist ein Eurocopter EC135 P2+ (Airbus Helicopters H135) der Flugpolizei © krone.atRaus aus dem Gefahrenbereich - Cobra und KPE packen gemeinsam an © LPD TirolDas Zusammenwirken von Polizei, Bundesheer und Blaulichtorganisationen muss trainiert werden © LPD TirolÜbergabe der Verletzten an die Rettungskräfte © LPD TirolEinsatzkommando Cobra © LPD TirolEinweisung durch die Cobra © BundesheerDie Heeres-Sanitäter werden von Cobra-Beamten gedeckt © BundesheerSoldaten im Schutz ihres Fahrzeugs © BundesheerDas Dingo 2 Notfallfahrzeug mach den geschützten Abtransport der Verwundeten möglich © BundesheerVersorgung der Terroropfer © BundesheerMilitärpolizei bei der TROMOS 2017 © BundesheerMilitärpolizei beim Zugriff © BundesheerMilitärpolizei beim Zugriff © BundesheerMilitärpolizei beim Zugriff © BundesheerAuch Pionierpanzer und Mannschaftstransportpanzer Pandur kamen zum Einsatz © BundesheerNeu im Fuhrpark der Cobra: Achleitner PMV SURVIVOR II © krone.atDas “Protected Mobility Vehicle” kann als Mannschaftstransporter neben einer 2-köpfigen Besatzung ein bis zu 8-köpfiges Einsatzteam transportieren © LPD TirolDas Fahrzeug ist immer noch stark als Werbeträger für den Hersteller gebranded © LPD TirolGruppenfoto der an TROMOS 2017 beteiligten Organisationen © LPD Tirol

Das folgende Video zur Übung ist auf der Facebook-Seite der Polizei Tirol erschienen:

TROMOS 2017

LANDESÜBUNG TROMOS 2017 in 40 SEKUNDENLandesweit 1000 Personen, davon über 200 Polizistinnen und Polizisten im Übungseinsatz.

Gepostet von Polizei Tirol am Mittwoch, 10. Mai 2017

 

STIMMEN ZUR KATASTROPHENÜBUNG TROMOS 2017

Innenminister Wolfgang Sobotka: „Terroristisch motivierte Angriffe können weder in Österreich noch im Rest Europas ausgeschlossen werden. Umso wichtiger ist mir daher eine optimale Vorbereitung der Landespolizeidirektionen und des Eko Cobra um in einem nicht ausschließbaren Terrorszenario gerüstet zu sein.“

Landeshauptmann Günther Platter: „Ein großes Ziel war die funktionierende Notfallkooperation aller Einsatzkräfte im Falle eines terroristischen Anschlags. Zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls der Tiroler Bevölkerung genügt es nicht, darüber zu reden. Sicherheit muss man schaffen. Zum Schutz der eigenen Bevölkerung trägt die jährliche Landesübung bei. Bei den Terroranschlägen der letzten Zeit in Istanbul, Hannover, Brüssel oder Nizza haben auch die Sozialen Medien eine große Rolle gespielt, die diesmal intensiv beübt wurden. TROMOS war heute eine aktive Vorsorge für den Fall der Terrorgefahr!“

Landespolizeidirektor-Stv Edelbert Kohler: „Eine besondere Herausforderung dieser Landesübung war speziell der Umgang mit Sozialen Medien bei Terrorlagen. 25 SchülerInnen des Bildungszentrums der Sicherheitsexekutive Tirol in Absam haben unter Anleitung der eigens eingerichteten Übungsleitung SocialMedia für entsprechende Einspielungen auf einer internen Internetplattform gesorgt. Diese Postings wurden für die Einsatzleitung gesichtet, gefiltert, abgestimmt und bewertet. In der Folge wurden laufend Infos und Verhaltensempfehlungen an die ‚Bevölkerung‘ gepostet.“

Militärkommandant Herbert Bauer: „Die heurige Landesübung führte diesmal zu einer sicherheitspolizeilichen Assistenzanforderung durch die Sicherheitsbehörde. Die Aufgaben zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit konnten im Übungsszenario mit den zugewiesenen Kräften der Polizei nicht mehr bewältigt werden. Das Bundesheer ist daher beauftragt worden, den Schutz einer kritischen Infrastruktur der Elektrizitätsversorgung im Großraum Innsbruck sicherzustellen. Die Überprüfung dieser zivil-militärischen Zusammenarbeit war ein wichtiger Aspekt von TROMOS.“

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