Transport-Konvoi der UNDOF

LIBANON EINSATZ FIX

by Doppeladler

Transport-Konvoi der UNDOFDas Bundesheer entsendet eine Logistik-Einheit in den Libanon © UN

Im Ministerrat vom 06. September 2011 wurde von der Bundesregierung der Libanon Einsatz des Österreichischen Bundesheeres beschlossen. Am 12. Oktober 2011 wurde mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP, FPÖ und Grünen der Einsatz vom Nationalrat bewilligt. Wie in unserem Beitrag „Bundesheer vor Libanon Einsatz“ berichtet, stellt Wien ein Versorgungsbataillon zur logistischen Unterstützung der UNIFIL Mission (United Nations Interim Force in Lebanon) der Vereinten Nationen auf.

Etwa 160 österreichische Blauhelme bilden das VERSBATT Libanon. bis zu 50 Mann sind zur Unterstützung möglich. Die Österreicher beziehen ein fertig vorbereitetes Lager im UNIFIL Hauptquartier in Naqoura (Nakura) im Südwesten des Libanon. Rund 100 moderne Fahrzeuge – vom Geländewagen über Tankfahrzeuge bis zum Sattelschlepper – werden vom dänischen Transport-Kontingent übernommen, welches durch die Österreicher abgelöst wird. Laut Verteidigungsministerium werden durch die UNO auch die Personalkosten mit 1.000 Euro pro Soldat und Monat von der UNO kofinanziert. Insgesamt muss man daher sagen, dass man einfacher und günstiger keinen neuen UNO Einsatz aufnehmen kann.

Bereits seit Anfang bzw. Mitte August war man heeresintern auf der Suche nach Freiwilligen. Mittlerweile soll es für das erste Kontingent ausreichend Meldungen geben. In diesen Tagen wird mit der Einsatzvorbereitung und speziellen Aufbau-Fahrkursen für UN Einsätze begonnen werden. Noch im November soll das erste Kontingent in den Einsatzraum verlegen. Der Einsatz wird vorerst bis 31. Dezember 2012 befristet.

Letzte formale Hürde vor Einsatzbeginn ist die noch ausstehende Zustimmung des Nationalrats, wo die Regierungsparteien über die erforderliche Mehrheit verfügen.

Mit der UNIFIL Mission stärkt das Bundesheer die Präsenz im Nahen Osten. Am Golan sind bereits 372 Blauhelme zur Beobachtung und Überwachung der Truppentrennungszone (UNDOF – United Nations Disengagement Observer Force) an der syrisch-israelischen Grenze stationiert. Sieben Militärbeobachter sind zur Überwachung der Waffenstillstandslinie zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn im Rahmen der Mission UNTSO (United Nations Truce Supervision Organisation) im Einsatz.

Durch den UNIFL Einsatz erhöht sich laut Website des Vereidigungsministeriums die Zahl der Soldaten im Auslandseinsatz von 1.512 auf etwa 1.672. Im Inland sind jedoch weitere Soldaten zur Einsatzunterstützung erforderlich. Natürlich müssen jene Kontingente, die die derzeit im Ausland stationierten Truppen ablösen sollen, gewissenhaft auf ihre Einsätze vorbereitet werden. Nach den Einsätzen ist eine Nachbereitung erforderlich. Insgesamt binden die Auslandseinsätze daher einen großen Teil der Ressourcen des Bundesheeres.

Wie es zum Libabon-Einsatz kam, können Sie in unserem Beitrag Bundesheer vor Libanon Einsatz nachlesen.

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