Österreichische Soldaten in CRC-Ausrüstung

KOSOVO: ORF WIRD ABGELÖST

by Doppeladler

Österreichische Soldaten in CRC-AusrüstungÖsterreichische Soldaten in CRC-Ausrüstung © Bundesheer

Die rund 150 Österreicher des deutsch-österreichischen ORF-Bataillons sind am 1. April 2012 nach etwa acht Monaten Einsatz aus dem Kosovo in die Heimat zurückgekehrt.

Wie in unserem Artikel „KFOR – MARSCHBEFEHL FÜR RESERVE“ berichtet, musste nach Unruhen im Juli / August 2011 die Reservetruppe der KFOR in den Kosovo verlegt werden – die deutsch-österreichische Operational Reserve Forces (ORF). Die Unruhen wurden durch die Besetzung von Grenzübergängen zu Serbien durch die kosovarische Polizei ausgelöst. Elf österreichische KFOR Soldaten der Kaderpräsenzeinheit des Panzergrenadierbataillons 13 wurden damals verletzt.

Das ORF-Bataillon verstärkte daher die KFOR im serbisch dominierten Norden. Die Eingreiftruppe hielt wichtige Punkte besetzt, um ein sicheres Umfeld zu gewährleisten. Darüber hinaus sorgte sie für möglichst große Bewegungsfreiheit für internationale Organisationen wie die EU Rechtsstaatmission EULEX. Bis heute werden von der serbischen Minderheit immer wieder Barrikaden errichtet.

Im Dezember 2011 erzielten Serbien und das Kosovo schließlich eine Vereinbarung über eine gemeinsame Grenzkontrolle unter Aufsicht der EULEX.

Dennoch hat sich bis heute die Sicherheitslage nicht so weit verbessert, um die ORF aus der Unruheregion abzuziehen. Der deutsche Generalmajor Erhard Drews ist seit einem halben Jahr Kommandeur der internationalen KFOR-Truppen im Kosovo. Er beschreibt die Lage so: „Der Norden des Kosovo ist noch immer ein Gebiet, in dem Recht und Gesetz nicht durchgesetzt werden. Die serbische Parallelverwaltung hat weiterhin die Oberhand und die Organisierte Kriminalität bewegt sich in einem weitgehend rechtsfreien Raum. Barrikade und verhindern eine bedingungslose Bewegungsfreiheit, die eben auch für alle Bürger und Mitarbeiter internationalen Organisationen gilt.“

Darum wird erstmals das ORF-Bataillon II aus Italien eingesetzt, um die 150 Österreicher und 550 Deutschen abzulösen. Die Soldaten des ORF-Bataillons I sind am vergangenen Sonntag, den 1. April 2012 nach achtmonatigem Einsatz in die Heimat zurückgekehrt.

Mit rund 1.500 Soldatinnen und Soldaten hatte die Gesamtstärke der österreichischen Auslandstruppen in den vergangenen Wochen und Monaten den Höchstwert in der Geschichte des Österreichischen Bundesheeres erreicht.

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