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![]() DA5 mit zugeschalteten Nachbrennern. © Eurofighter |
Der Eurofighter Typhoon ist ein zweistrahliges, ein- oder zweisitziges
Mehrzweck-Kampfflugzeug der vierten Generation. Er ist auch bei Schlechtwetter
und in der Nacht voll einsatztauglich. |
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© Eurofighter | ![]() |
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![]() die beiden EJ-200 Trieb- werke bei der Montage. © Eurofighter |
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Die beiden Eurojet EJ-200 Triebwerke wiegen zusammen
nur 1.980 kg, liefern aber einen Schub von insgesamt 120 kN (12.236 kg),
bzw. von 180kN (18.356 kg) mit Nachbrenner. Das Verhältnis zwischen niedrigen Eigengewicht und hoher Schubkraft des Eurofighters ermöglicht u.a. hohe Beschleunigungswerte und Steigraten. Nach nur 5 Sekunden kann ein Typhoon aus dem Stillstand heraus abheben. Nach nicht einmal 2,5 min erreicht er vom Stillstand am Boden aus 10.670 Meter Höhe und gleichzeitig Mach 1,5. Der Typhoon erreicht und hält Überschall- geschwindigkeit auch ohne Nachbrenner - diese Fähigkeit wird Supercruise genannt. Das EJ-200 besitzt volldigitale, mit der Flugsteuerung gekoppelte, Treibwerksregler (FADEC) und ein integriertes Diagnose- System. Eine erste Ausbaustufe des EJ-200 Triebwerks mit mehr Leistung könnte schon in Maschinen des 2. Bauloses eigebaut werden. |
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Ein 4fach redundantes Fly-By-Wire System sorgt dafür,
dass der aerodynamisch instabile Jet einfach und sicher zu fliegen ist. Er ist bei allen Geschwindigkeiten - von 203 bis 2.120 km/h extrem wendig und erlaubt hohe, von der Flugrichtung abweichende, Angriffswinkel. |
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Im Vergleich zum Draken fliegt der
Eurofighter fast
von selbst. Kein anderes Flugezeug ist bei hohen Geschwindigkeiten so wendig. © Eurofighter |
Die Fülle an Informationen, die auf einen Typhoon-Pilot zukommen, kann er nur verarbeiten, wenn er sich nicht allzu sehr auf das Fliegen selbst konzentrieren muss. Deshalb verhindert das Fly-by-Wire System automatisch, dass aerodynamische Limits überschritten werden. Man spricht dabei von "care-free handling". Der Autopilot kann auch komplette vorprogrammierte taktische Manöver fliegen und eine "Schocktaste" bringt das Flugzeug aus jeder Lage sofort in einen leichten Steigflug bei 550km/h. |
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![]() das ECR-90 Captor Radar des Eurofighters stellt den vorläufigen Höhepunkt der mechanisch schwenkenden Bordradargeräte dar. © BAE Systems |
Der wichtigste Sensor des Eurofighters ist sein Euroradar
ECR-90 Captor Multifunktionsradar. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung
des GEC 'Blue Vixen' Radars des Sea Harrier FA.Mk.2. Das Pulsdoppler-, Multimode- und Feuerkontrollradar kann 20 weit auseinanderliegende Kontakte gleichzeitig verfolgen. Sechs Lenkwaffen können gleichzeitig und individuell an ihr Ziel gelenkt werden. Ein Jäger kann auf über 160km Entfernung erfasst werden, ein Airliner, Transporter oder Bomber auf über 300km. Das Captor Radar hat erstmals drei Verarbeitungskanäle - je einen für die Zielerfassung und Zielverfolgung und mit dem dritten Kanal können gegnerische Störversuche klassifiziert und unterdrückt werden. Das Radar kann Luftziele identifizieren, priorisieren und optimale Feuerleitlösungen errechnen. Im Luft-Boden-Modus kann es außerdem zur Hindernisvermeidung, Entfernungsmessung, Radarkartografie und Seezielsuche verwendet werden. |
das Radar befindet
sich hinter der Nase aus Glasfaser. Im Bild rechts vor dem Cockpit ist der PIRATE Sensor angebracht. © Eurofighter |
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![]() oben noch ein Dummy. unten das Modul. ![]() |
PIRATE steht für Passive Infra-Red Airborne
Tracking Equipment. Es handelt sich um ein fortschrittliches Infrarot Such- und Zielverfolgungssystem der 2. Generation. Im Einsatz gegen Luftziele dient es als Infra-Red Search and Track (IRST), gegen Bodenziele als Forward Looking Infra- Red (FLIR). Etwa 200 Ziele können mit dem Pirate gleichzeitig verfolgt werden. Die Reichweite beträgt je nach Zielobjekt 30 bis 80 km. Da es völlig passiv arbeitet gehen vom Sensor keine Strahlungen aus, die die Position des eigenen Flugzeuges verraten können. Außerdem ist er völlig imun gegen elektronische Störmaßnahmen. Ein PIRATE kostet etwa 1,4 Mio Euro, deshalb wurde es nach dem Baukastenprinzip als leicht einsetzbares Modul entworfen. Damit braucht der Sensor nur in die Einsatzmaschinen "eingesteckt" werden. Österreich wird 6 Stück erwerben. |
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Das Datenlink dient dem Informationsaustausch in Echtzeit. Der Typhoon kann damit z.B. das Lagebild von einer Radarstation wie etwa der Goldhaube, einem Frühwarnflugzeug (AWACS), oder einem anderen Eurofighter empfangen, ohne sein eigenes Radar zu benutzen. Das Datenlink ist auch bei der Koordination eines Angriffs von mehreren Typhoons hilfreich. |
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![]() in den Behältern an den Flügelenden sind die meisten Komponenten des DASS untergebracht. Im Bild das britische IPA 1. © Eurofighter |
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![]() ein Behälter bei der Endmontage. © Eurofighter |
Das Selbstschutzsystem DASS (Defensive Aids Sub-System)
kann Bedrohungen aus der Luft und vom Boden aus völlig autonom orten,
analysieren (davor warnen) und bekämpfen. Bei Bedarf kann es auch manuell
übersteuert werden. Das DASS besteht aus![]() |
![]() Radar. Später soll das passive, Infrarot-basierte, System PIMAWS eingebaut werden (Passive Infrared Missile Approach Warning System). ![]() ![]() Luft Raketen. Chaffs gegen radargelenkte Raketen; Flares gegen infrarotgelenkte Raketen ![]() ![]() ![]() ![]() Österreich wird 6 der etwa 7,5 Mio Euro teuren Systeme beschaffen, die in die jeweiligen Einsatzmaschinen montiert werden. |
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Nahaufnahme der serienmäßig eingebauten
ausfahrbaren Luftbetankungssonde.
© Eurofighter |
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mit dem Bremsfallschirm kann man die für eine
Landung benötigte Strecke deutlich reduzieren. Am Rumpfrücken
befindet sich außerdem noch eine Luftbremse - eine große
ausfahrbare Klappe.
© Eurofighter |
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![]() das schwarz lackierte DA2 der RAF. Frontal beträgt der Radarquerschnitt des Eurofighters nur 1m² - das entspricht dem Wert eines Stealth-Flugzeugs von der Seite. Die Vorteile gegenüber Stealth-Flugzeugen wie der F-22: viel geringere Anschaffungs- und Betriebskosten und keine Kompromisse bei Waffen-zulandung und Reichweite. Bei eingeschalteten Bord-radar sind Stealtheigenschaften unerheblich, dann "leuchtet jedes Flugzeug wie ein Chrstbaum". © Eurofighter |
Der Eurofighter Typhoon ist kein Stealth- |
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Die Beschreibung aller Waffensysteme, die vom Eurofighter eingesetzt
werden können, würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen.
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![]() ein Vergleich: der Typhoon- Doppelsitzer ist gleich lang. Durch den "Buckel" hinter dem Cockpit wird verlorener Platz teilweise zurückgewonnen. © Eurofighter |
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Österreich beschafft leider keine zweisitzigen Eurofighter Typhoon. Diese dienen vor allem der Ausbildung. Ohne eigene Trainer müssen teure Ausbildungsverträge mit einer anderen Luftwaffe abgeschlossen werden. Deshalb beschaffen auch sehr kleine Luftwaffen immer auch Doppelsitzer - Ungarn beispielsweise 12 einsitzige Saab Gripen und 2 Doppelsitzer. Ein Eurofighter-Zweisitzer kann ohne Einschränkungen zur Luftraumüberwachung eingesetzt werden und kostet um etwa 3% mehr. Die erreichbaren Flugleistungen sind nur minimal geringer. Das Bundesheer hofft in Zukunft im Zuge der Umstellung auf ein neues Ausbildungssystem Doppelsitzer beschaffen zu können. |
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