Also Ersatzteile für die Eurofighter gibt es sicher noch länger, was unklar ist, was das kosten wird.
Dass aus diesen Gerichtsverfahren nichts wird, überrascht mich nicht, was hat man sich da erhofft? Dass wir die Flugzeuge zurückgeben und den Preis zurückerstattet bekommen? Dass wir gratis Tranche 2 Flugzeuge bekommen?
Ja, Airbus muss in den USA Strafzahlungen leisten, weil sie es nicht offengelegt haben, dass sie in Österreich rund 55 Millionen Euro an Zuwendungen, Honoraren, Provivionen u.ä. gezahlt haben (oder zu zahlen bereit waren).
Lobbyisten zu bezahlen ist aber nicht automatisch verboten und riecht zwar nach Korruption allerdings kann das offensichtlich nicht (mehr) bewiesen werden.
Nur wenn die internationalen Geschäfte von Airbus bzw. irgendeiner Eurofighter-Firma unter österreichische Jurisdiktion fallen und entsprechende Gesetze existieren würden, dann könnten wir genauso wie USA, Frankreich, Großbritannien oder auch Deutschland entsprechende Bußzahlungen lukrieren.
https://www.dw.com/de/airbus-zahlt-stra ... a-52219761
>>>Mit einer rekordverdächtigen Zahlung von fast 3,6 Milliarden Euro kauft sich der europäische Flugzeugbauer Airbus aus einer Korruptionsaffäre frei. Das Geld fließt an Behörden in Frankreich, Großbritannien und den USA. Die französische Justiz bestätigte eine Einigung von Airbus mit der Finanzstaatsanwaltschaft PNF. Allein
an Frankreich gehen 2,083 Milliarden Euro, wie der zuständige Staatsanwalt Jean-Francois Bohnert mitteilte. "Mit der heutigen Vereinbarung helfen wir Airbus, das Kapitel endgültig abzuschließen." Zugleich beglaubigten Gerichte in Großbritannien und den USA gleichlautende Vergleiche mit den Behörden. An die britische Sonderermittlungseinheit SFO gehen
984 Millionen Euro, an das
US-Justizministerium 526 Millionen Euro.<<<
In Deutschland wurde Airbus wegen "fahrlässiger Aufsichtspflichtverletzung" zu Bußgeldern verurteilt:
https://www.flugrevue.de/militaer/eurof ... -bussgeld/
>>>„Die außerordentlich umfangreichen Ermittlungen, die in
enger Zusammenarbeit mit den österreichischen Strafverfolgungsbehörden erfolgten und vielfältige Ermittlungsmaßnahmen im europäischen Ausland umfassten, ergaben
keine Nachweise für Bestechungszahlungen“, so die Staatsanwaltschaft am Freitag in einer offiziellen Mitteilung.
„Ergeben hat sich aber, dass
im Zusammenhang mit der Akquisition und Abwicklung der –
grundsätzlich legalen und bei solchen Geschäften branchenüblichen – Kompensationsgeschäfte die Firmen Vector Aerospace LLP und City Chambers Limited von EADS mit
Geldmitteln in insgesamt dreistelliger Millionenhöhe ausgestattet wurden. Von dort wurden die Gelder unter Umgehung der unternehmensinternen Kontrollen großteils
ohne belegbare Gegenleistung für unklare Zwecke verwendet, wobei anhand der Geldflüsse
nicht feststellbar ist, welchen Zwecken die Zahlungen letztlich dienten“ heißt es weiter.
Dem Unternehmen liegt somit zur Last, „damals keine geeigneten Kontroll- und Sicherungssysteme implementiert zu haben, die solche Geldflüsse für unklare Zwecke wirksam verhindern konnten. Dies erfüllt den Tatbestand einer
fahrlässigen Aufsichtspflichtverletzung des Unternehmens nach § 130 Abs. 1 Ordnungswidrigkeitengesetz“.
Also:
Hat es Korruption gegeben? Wahrscheinlich.
Kann man diese beweisen? Nein. Zahlreiche Ermittlungen, Kommissionen, Befragungen usw. haben nichts zutage gebracht.
Hat Österreich irgendein sonstiges Druckmittel gegen Eurofighter? Nein.