Der Ostarrichi-Draken ist der Draken Nr. 08. Kurz bevor er am 22. Dezember
2005 zu seinem letzten Flug startete, bekam das Luftfahrzeug noch eine komplett
neue Lackierung verpasst.
© Bundesheer
Nachdem sämtliche Rahmenbedienungen geschaffen wurden begann am 08. und
09. November die Reinigung des Luftfahrzeugs (Lfz). Während der Reinigung
kam es uns so vor, als ob der Draken Blut verlieren würde. Die verwendete
temporäre Umtarnfarbe hat sich nicht als Ideallösung herausgestellt.
Am 10. November wurde der Draken in der Systemhalle entfettet, die notwendigen
Teile mit Papier abgedeckt und das Lfz zum Lackieren vorbereitet. In der Zwischenzeit
machte ich mich auf den Weg zur Flughafenfeuerwehr, damit sie uns die vorgesehene
Halle IV räumen und reinigen konnte. Warum wir uns für die Halle IV
entschieden haben ist leicht erklärt: Diese Halle wird normalerweise als
Kfz-Werkstätte genutzt und ist mit einer Lackierabsaugung bzw. mit einer
Umluftheizung ausgestattet. Die Räumung und Reinigung ging ohne Probleme
über die Bühne.
Nach den Vorarbeiten wurde das Lfz am 11. November in die Halle IV von Bediensteten
der FlWft 2 überstellt und für die Lackierarbeiten vorbereitet. Am
Nachmittag begannen wir mit der Grundierung.
Vom 12. bis 14. November lackierten wir die weiße und rote Farbe. Wir
entschieden uns für eine Zweischichtlackierung.
Am 15. November überstellten wir das Lfz zurück in die FlWft 2. Noch am selben Tag begann ich mit der Wiederherstellung des Schriftzuges "Ostarrichi 996", ein Vorgang der bis zum 21. November dauern sollte.
Während der Wiederherstellung wurde die Idee geboren die Dienstbezeichnung
"08" nicht schwarz, sondern weiß zu lackieren. Weiters wurde
am Höhenleitwerk das steirische Wappentier wieder händisch aufgemalen
(es war beim letzten Lackieren übermalt worden).
Nach Rücksprache mit der zuständigen Wartungstechnik und dem Systembetreuer
Draken im MSL bekamen wir das O.K..
Nachdem bei der letzten Neulackierung das steirische Wappen übermalt wurde,
habe ich es nun wieder angebracht - etwa 4 Stunden Pinselarbeit.
Das fertige Leitwerk mit der weißen "08".
Doch stießen wir mit unserer weißen "08" von Beginn an
auf Widerstand seitens einiger Bediensteter der FlWft 2.
Am Vormittag des 21. November war es so weit. Das Roll-out mit der neuen Lackierung
aus der FlWft 2. Am Nachmittag wurden die Vorbereitungen für den nach der
Lackierung notwendigen Funktionstestflug (FTF) getroffen.
Als der Pilot kam und die erstmalig die weiße "08" sah, entbrannte
eine heiße Diskussion. Aus seiner Sicht wurde sein Urheberrecht am Originalentwurf
verletzt. Er beschwerte sich, warum er vor diesem Vorhaben nicht gefragt wurde.
Aus meiner Sicht gibt es kein Urheberrecht auf militärischen Geräten.
Nach einigen Diskussionen haben wir uns darauf geeinigt, die Dienstbezeichnung
nach dem FTF wieder schwarz umzulackieren. Doch aufgrund einer Schlechtwetterfront
kam es am 21. November nicht mehr zum geplanten Flug. Schade, denn so kam es
leider nie zu einen Flug mit der weißen "08".
Nachdem 10 Mann waren insgesamt 300 Stunden im Einsatz und haben 120 Liter
Lack verbraucht - nun erstrahlt der Ostarrichi-Draken in neuem Glanz.
Hier die weiße "08" mit einem Flughafen- Tanklöschfahrzeug
FLF 5000.
Anstatt des FTF haben wir mit der Flughafenfeuerwehr und dem rot/weiß/roten
Draken einige Foto´s gemacht. Von unserer Seite wurde der Zeitplan voll
erfüllt.
Erst am 07. Dezember war es soweit. An einem wunderschönen Wintertag ging
der FTF über die Bühne. Als Pilot kam der allererste Drakenpilot,
Obstlt KOWATSCH, zum Einsatz. Nach einem ca. 20minütigen Flug kam er ohne
Beanstandungen wieder zurück. Während seines Fluges hatten wir etwas
ganz besonders vorbereitet: Weil dies der letzte FTF der Draken Typenwerft war,
wurde nach der Landung mit Sekt und Krapfen gefeiert.
Rückkehr vom Funktionstestflug.
Hier gut zu sehen die nunmer wieder schwarze "08".
Gruppenfoto nach dem letzten Funktionstestflug der Draken Typenwerft. In der
Mitte Obstlt KOWATSCH, der erste und letzte Drakenpilot des Österreichischen
Bundesheeres; rechts außen der Autor.
Zu guter letzt möchte ich noch Bemerken das es für mich eine Ehre
war dieses Luftraumüberwachungsflugzeug insgesamt 3mal einer Sonderlackierung
zu unterziehen. Es ist mir deshalb sehr ans Herz gewachsen.
Mit freundlichen Grüßen
Maier Erich
Anmerkung: Da bei der letzten Lackierung durch Herrn Maier und seiner Crew richtiger
Flugzeuglack verwendet wurde, können Sie das Meisterwerk noch lange bewundern.
Bis 15. Oktober 2006 ist es in der Ausstellung "Militärluftfahrt Gestern
- Heute - Morgen" zu sehen.
Natürlich mit schwarzer "08".
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