Re: Entwicklungen Fliegerabwehr
Verfasst: Di 9. Jan 2024, 21:21
GESTRA EUSST startet durch: Projektmeilenstein erreichttheoderich hat geschrieben: ↑Mo 10. Jul 2023, 18:29Im Zuge von ESSI gibt es erste inoffizielle Anfragen aus Deutschland, spezielle Weltraum-Radaranlagen zur Überwachung von Objekten im All auf österreichischem Staatsgebiet aufzustellen. Das bestätigt der Chef der Luftstreitkräfte, Brigadier Gerfried Promberger, im „Krone“-Gespräch. Konkret geht es um das vom Fraunhofer-Institut entwickelte zivile GESTRA-Radar zur Erkennung und Verfolgung von Weltraumschrott.


https://www.fhr.fraunhofer.de/de/newsle ... eicht.htmlFertigung in Österreich: Maßgeschneiderte Vorbereitungen des Containers
In der Vorbereitung des Einbaus des vom Fraunhofer FHR entwickelten Hochfrequenzequipments wurde der Container von einem Fachunternehmen mit der entsprechenden Infrastruktur fertig ausgestattet. Hierfür wurde die Firma Pamminger aus Österreich gewonnen, die bereits im GESTRA Projekt mitwirkte. Neben dem Containerbau beinhaltete der Auftrag den Einbau von Kühlung, Klimatisierung und Elektroinstallation im Container sowie die Hub- und Positioniereinheit und Drucklufttechnik. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Arbeiten in Österreich und der Abnahme durch das Fraunhofer FHR stand der Transport nach Wachtberg auf der Agenda.
Ankunft in Wachtberg: Projektmeilenstein erreicht
Mit der Ankunft des GESTRA EUSST Containers im September 2023 auf dem Gelände des Fraunhofer FHR in Wachtberg wurde ein wichtiger Projektmeilenstein erreicht. Nach einer langen Reise des Schwerlasttransports von Österreich nach Deutschland wurde der Container auf dem Institutsgelände mit Hilfe eine 450-Tonnen-Krans vom Sattelschlepper abgeladen und auf seinen vorläufigen Standort gestellt. Dort war in den Monaten vorher das Fundament inklusive elektronischer Infrastruktur für den Container gebaut worden. In einer mit Transporteur, Kranunternehmen und Fraunhofer FHR abgestimmten Aktion konnte der 76 Tonnen schwere Container erfolgreich auf seinen neuen Stellplatz abgelassen werden.
Nächste Schritte: Integration der Komponenten und erste Tests
Nach der Elektrifizierung und Inbetriebnahme der Klimaanlage des Containers startet Anfang 2024 die Integration der vom Fraunhofer FHR gebauten Systemkomponenten. Zunächst wird die Brandmeldetechnik installiert. Anschließend erfolgt der schrittweise Einbau des Radarequipments. Geplant ist, bis Ende 2024 die komplette Hardware des Systems eingebaut und getestet zu haben. Dazu gehört unter anderem der zentrale Elektronikschrank als Takt- und Steuerungszentrale des Radarsystems, in dem Signale erzeugt und verarbeitet werden und die Status sämtlicher Infrastrukturkomponenten, wie z.B. der Kälte- und Klimatechnik oder der Brandmeldeanlage auflaufen. Ebenso werden die 256 Empfangsmodule in die Antenne gebracht. Anschließend starten die Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer FHR mit umfangreichen Tests. Eine besondere Herausforderung beim Einbau des Systems ist die reibungslose Verschachtelung der gekauften, handelsüblichen Komponenten des Systems wie z.B. die Antennenperipherie oder Netzteile mit den vom Institut individuell gebauten Komponenten. Parallel zum Einbau der Hardware erfolgt die Programmierung der Software. Besonderes Augenmerk liegt hier auf der operationellen Steuerung des Systems, also der Frage, wie GESTRA EUSST mit dem GESTRA System optimal interagieren kann.
Nach dem Abschluss der Aufbau- und Testphase wird GESTRA EUSST am Standort in Wachtberg in einen Interimsbetrieb gehen und dem Weltraumlagezentrum der Bundeswehr erste Messdaten liefern. Geplant ist das System 2028 zu seinem finalen Aufstellungsort - voraussichtlich in Mecklenburg-Vorpommern - zu transportieren und dort den Betrieb weiter zu führen.
GESTRA TX2: Zusätzlicher Sender erhöht die Performance
Das Fraunhofer FHR hat in einer Studie untersucht, mit welcher geometrischen Anordnung der Sensoren die beste Performance von Radarnetzwerken erzielt werden kann. Das Ergebnis: Für das GESTRA Netzwerk wäre ein zusätzlicher, räumlich ca. 50 km vom GESTRA EUSST System entfernter Sender sinnvoll. Am Aufbau dieses Systems mit dem Namen GESTRA TX2 arbeitet das Institut parallel.
https://www.linkedin.com/posts/fraunhof ... _like_view
Wir haben bereits zwei VSHORAD-Systeme, die gegen tief fliegende Flächenflugzeuge, Drohnen und Hubschrauber wirken können - eines davon künftig auch gegen Drohnenschwärme. Und diese sollen bekanntlich noch um die Begleit-FlA im selben Reichweitenbereich ergänzt werden.maro-airpower hat geschrieben: ↑Di 9. Jan 2024, 20:13 Mal eine Frage in die Runde
Seid ihr mit der geplanten Gewichtung (finanziell + Gerät) unserer bodengebunden FlA zufrieden?
Der Luftangriff auf die Ukraine - siehe unten - hat die Gewichtung auf langsamen und niedrig fliegenden Zielen.
Das waren 2023 rund 5.000 Ziele Unterschall in Bodennähe - und alles davon geht in die Tiefe.
Ballistisch + (potentiell) Überschall war der deutlich kleinere Teil.
Dass das finanzielle Schwergewicht aber bei Systemen liegt, die noch nie in Österreich eingeführt gewesen sind, also SHORAD, MRAD und LRAD, ist nachvollziehbar. Das sind echte Fähigkeitslücken.
Gegen Marschflugkörper und Loitering Munitions helfen leichte Systeme wie "Stinger" wenig. Die "Stinger" hat lediglich einen Annäherungszünder, einen IR-Sucher im Lenkwaffenkopf und einen IFF-Empfänger am Werfer - der IR-Sucher und der IFF-Empfänger sind mit einem Knochenschall-Kopfhörer kombiniert. Außerdem ist das Abfeuern der "Stinger" für den Schützen gefährlich (Splitterbildung wenn die Lenkwaffe das Startrohr verlässt).
https://www.marines.mil/Portals/1/Publi ... 25-10a.pdf
https://www.rtx.com/raytheon/what-we-do ... er-missileIn 2019, the U.S. Army began retrofitting its Stinger missiles with proximity fuzes, which allow missiles to destroy unmanned airborne systems with direct hits or by detonating near them. A pair of Stinger missiles intercepted two drones using proximity fuzes during an Army test in 2017.
The modified missile offers ground troops better defense against small, agile threats.
ROWLAND Eric Allen: Small Skies: Countering Small UAS on a Multi-Domain Battlefield (Fort Leavenworth 2022)
https://apps.dtic.mil/sti/trecms/pdf/AD1211475.pdfp. 22-23 hat geschrieben:In 2016, Israeli forces fired millions of dollars of missiles at an sUAS which they failed to destroy. This demonstrates another key consideration in engaging sUAS: air defense munitions are extremely expensive. A US Patriot Missile costs $3 million; a stinger missile costs $38,000; a commercial sUAS may cost as little as a few hundred dollars. Adversaries could exploit this cost imbalance and present low-cost but credible threat targets to deplete operational-level air defense capabilities.
Piorun ist deutlich moderner als "Stinger" und hat neben einem Wärmebildvisier und einem IFF-System (wie bei der "Mistral") eine Lafette, die eine Auswahl des Zielverfolgungsmodus, des Zieltyps und der Wetterbedingungen erlaubt. De facto handelt es sich um ein Upgrade der GROM, das die Wirkung gegen Kleinziele wie UAVs verbessern sollte:maro-airpower hat geschrieben: ↑Di 9. Jan 2024, 20:13Für 105~110 Mio. gäbe es etwa 100 Pirun-Starter+300 Raketen(Estland 2022) oder 70 Pirun-Starter+420 Raketen(Polen 2022, 805Mio. für 600Starter+3.500Raketen).
Wäre eine klassische Milizwaffe. Ausbildung dauert 6-8 Wochen. Wenns auf Lager liegt lässt sich das bei Bedarf entsprechend rasch hochziehen. Mehr Mistral wär natürlich eine Möglichkeit - ist aber auch wieder deutlich teurer. Estland hat beide Mistral+Pirun.
Przenośny Przeciwlotniczy Zestaw Rakietowy PIORUN
https://wml.wat.edu.pl/instytut-technik ... wy-piorun/

https://www.facebook.com/kaitseinvestee ... gKYn349V9l
Mir erscheint es aber günstiger, wenn man auf breiter Basis Jammingsysteme einführt (Ein Vorarlberger Unternehmen, Accurision, entwickelt nach eigenen Angaben ein auf der Störung des GPS-Empfangs basierendes System zur Abwehr von Drohnenschwärmen. Die israelische Firma Regulus Cyber setzt auf eine ähnliche Lösung.). Die Reichweite ist zwar begrenzter, aber man benötigt im Gegensatz zu GROM oder "Stinger" keine Munitionsvorräte.
Das AFRL hat letztes Jahr eine (sehr sperrige) Hochenergiewaffe zur Zerstörung von Drohnenschwärmen getestet:
AFRL conducts swarm technology demonstration
https://www.afrl.af.mil/News/Article-Di ... nstration/
- Directed Energy and Base Defense
Dr. Don Shiffler, ST
Chief Scientist of Directed Energy
Air Force Research Lab
05 June 2019
https://ndiastorage.blob.core.usgovclou ... iffler.pdf