Medienberichte 2018

Landesverteidigung, Einsätze & Übungen, Sicherheitspolitik, Organisation, ...
iceman
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Re: Medienberichte 2018

Beitrag von iceman »

Ein Foto vom neuen Pandur hätte man sich auch gönnen können...
theoderich
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Re: Medienberichte 2018

Beitrag von theoderich »

Kneissl hofft, dass Türkei-Blockade gegen Österreich in NATO endet
Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) hofft nach der Türkei-Wahl auf ein Ende der türkischen Blockade gegenüber Österreich im Rahmen der NATO-Partnerschaft für den Frieden (PfP). "Sehr zu begrüßen wäre eine Aufhebung des Ausnahmezustandes" in der Türkei, betonte Kneissl nach dem Treffen der EU-Außenminister Montag in Luxemburg außerdem. Dies wäre wichtig für die Verbesserung der Rechtsstaatlichkeit.

Sie wisse noch nicht, wie sich das künftige türkische Regierungskabinett zusammensetze, sagte Kneissl. Sie würde es aber begrüßen, wenn Außenminister Mevlüt Cavusoglu im Amt bleibe. Mit ihm habe sie seit Jahresbeginn "eine sehr gute Gesprächsbasis" aufgebaut. Mit ihm könnte sie auf einer sachlichen Ebene weiterarbeiten.

Österreich wolle wieder auf gleichberechtigter Ebene in der NATO-Partnerschaft für den Frieden mitwirken, betonte Kneissl. Seit 2016 sei Österreich durch die Haltung der Türkei marginalisiert. Es sei ihr zwar gelungen, dass die Türkei mittlerweile auf ziviler Ebene kein Veto mehr ausübe. "Aber ich habe heute an unsere Kollegen appelliert, dass man sich dafür einsetzt, dass Österreich bei der PfP wieder mitwirken kann."

Ob die am Rande des EU-Ministerrates unterzeichnete Europäische Interventionsinitiative von neun EU- und NATO-Staaten der Kern einer neuen europäischen Verteidigungspolitik ist, werde sich weisen. Es sei geopolitisch nach dem Brexit nachvollziehbar, dass Frankreich die Initiative dafür ergreife . "Da fallen mehrere Dynamiken zusammen, die sicherlich einen Neustart ergeben könnten."

Die von der EU angestrebte verbesserte militärische Mobilität für Truppentransporte wird laut Kneissl weiter in Österreich eine Einzelfallprüfung bleiben, vor allem wenn es um eine Krisenfall-Situation gehe. Im Außenministerium gebe es ein Referat für Überflugsgenehmigungen, dieses bleibe aufrecht. Auch im Verteidigungsministerium bleibe die letzte Entscheidungsbefugnis vor dem Hintergrund der Neutralität gewahrt.
https://kurier.at/politik/ausland/kneis ... /400056770


https://www.facebook.com/alexandervande ... permPage=1
theoderich
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Re: Medienberichte 2018

Beitrag von theoderich »

Cyber Defence des Bundesheers wird eingedampft
Betroffen davon ist auch das Vorzeigeprojekt des ehemaligen roten Verteidigungsministers Hans Peter Doskozil: Die Cyberkräfte werden eingedampft. Sie sind künftig kein eigenes Kommando mehr, sondern werden Teil der sogenannten Streitkräftebasis, der unter anderen auch das Militärhundezentrum und die Heeresbekleidungsanstalt unterstellt sind.

Budgetäre Maßnahme

Laut den Reformplänen von Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) wird es künftig nur mehr ein Kommando "Streitkräfte" und ein Kommando "Streitkräftebasis" geben. Ersteres soll alle Einsätze führen, die "Streitkräftebasis" soll es dabei unterstützen. Das soll das Heer effizienter machen. Das ist aber auch "eine budgetäre Maßnahme", wie Bundesheersprecher Michael Bauer dem STANDARD erklärt. So wird die eigene Führungsebene der Cyberkräfte eingespart. Nachsatz: Die Cyberabwehr werde aber weiterhin ihren Aufgaben nachkommen.

Beim Kommandanten der Cyberkräfte kommt der Umbau nicht gut an. Generalmajor Hermann Kaponig stellt auf Facebook die Frage, was denn nun aus dem "Fähigkeitsbereich Cyber Defence" werde.
Mit der Abwertung der Cyberkräfte steht Österreich international allein da. Fast alle Staaten rüsten den Bereich auf, da der Cyberspace immer mehr zu einem Schlachtfeld wird. So wurden in den letzten Monaten spektakuläre Angriffe über Telekommunikationsnetze öffentlich. Beispielsweise wurde das deutsche Regierungsnetz unterwandert und ein ukrainisches Kraftwerk gehackt.

Leuchtturmprojekt "Cyber-Defence-Zentrum"

Über ein sogenanntes Leuchtturmprojekt von Minister Kunasek herrscht derzeit noch Unklarheit. Laut türkis-blauem Regierungsprogramm soll die Wiener Stiftskaserne Sitz des nationalen "Cyber-Defence-Zentrums" werden, in dem das Bundesheer gemeinsam mit Beamten des Innenministeriums und des Bundeskanzleramts Bedrohungen aus dem Netz bekämpfen soll. Wer dieses Zentrum leiten soll, steht allerdings noch nicht fest, heißt es dazu aus dem Innenministerium.
https://derstandard.at/2000082258579/Cy ... ingedampft

http://orf.at/#/stories/2444553/

Wann war das KdoFüU&CD bitte ein "Vorzeigeprojekt" des ehemaligen Bundesministers?


NEOS zu Kürzungen bei Cyber Defense: Diese Regierung ist ein Sicherheitsrisiko

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... eitsrisiko
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Oberleutnant
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Re: Medienberichte 2018

Beitrag von Oberleutnant »

Da jammert der Herr Kaponig seiner Funktionzulage nach und glaubt, dass daran die Fähigkeit der Cyber Defence hängt! Armer Generalmajor, armes Bundesheer!
Wir sind Österreicher. Was bedeutet, daß grundsätzliche Kurskorrekturen und deutliche Prioritätensetzungen nicht unsere Sache sind. Man ist froh, einigermaßen über die Runden zu kommen und Probleme irgendwie auszusitzen. (Zitat v. Alfred Payrleitner)
theoderich
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Re: Medienberichte 2018

Beitrag von theoderich »

Bundesheer: FPÖ-Bösch weist NEOS-Kritik zurück
„Cyber Security sowie Defence sind sehr wichtige Anliegen dieser Bundesregierung - das ist auch im Regierungsprogramm so verankert.“ Mit diesen Worten kommentierte heute der freiheitliche Wehrsprecher und Vorsitzende des parlamentarischen Landesverteidigungsausschusses NAbg. Dr. Reinhard Bösch den beinahe schon „hysterischen Aufschrei“ von NEOS-Abgeordneten Hoyos.

„Von einem Rückschritt oder einer Schwächung im Bereich von Cyber-Defence kann überhaupt könne Rede sein, vielmehr werde dieses wichtige Thema auf eine gesamtstaatliche Ebene gehoben. In diesem Zusammenhang werde man auch weiterhin auf die Kompetenz und die Kapazitäten des Österreichischen Bundesheeres angewiesen sein“, betonte Bösch, der sich überzeugt zeigte, "dass das Österreichische Bundesheer auch weiterhin seinen Beitrag leisten wird."
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... ik-zurueck

  • Cyberabwehr: Pferde statt Hacker (Kommentar)
    Die Nuller und Einser, die Unternehmen Millionen Euro kosten oder die Staatssicherheit gefährden, eignen sich schlecht für Symbolpolitik. Doch genau die ist der Regierung offenbar besonders wichtig. Das merkt man am Beharren auf Polizeipferden oder der Grenzschutzübung mit ihren spektakulären Fotomotiven.

    Das Verteidigungsministerium hat nun seine Cybereinheit degradiert, sie gilt nun als Teil der "Streitkräftebasis", genau wie das Militärhundezentrum oder die Heeresbekleidungsanstalt. Während andere Staaten viel Geld in ihre Cyberkompetenzen stecken, wertet Österreich seine in den vergangenen Jahren schrittweise aufgebaute Einheit ab. Da ist es nicht verwunderlich, dass hohe Militärs in sozialen Medien ihren Unmut kundtun.
    Das bezeichnen nicht nur die Neos als "völlig wahnsinnig". Auch Österreichs Partner werden sich fragen, in welchem Jahrhundert ihre Wiener Kollegen leben.
    https://derstandard.at/2000082305612/Cy ... att-Hacker
Ein selbsternannter "Experte".
Bereich Zentrum für IKT- und Cyber- Sicherheit

Das Zentrum für IKT- und Cyber- Sicherheit mit den Abteilungen:
  • Cyber Sicherheitsmanagement,
  • Sicherheitskonzepte & INFOSEC Authority,
  • Cyber Security Operations,
  • Cyber Security Engineering,
  • "Electronic Warfare Operational Support Center"
ist verantwortlich für die IKT-Sicherheit auf allen IKT-Systemen und die Wahrnehmung der Funktionen des milCERT ("Military Computer Emergency Readiness Team").

Dies beinhaltet:
  • den Schutz der Informationen und der militärischen IKT-Infrastruktur,
  • die Bereitstellung des militärischen Cyber-Lagebildes sowie
  • die Bereitstellung und den Einsatz von Cyber-Verteidigungssystemen im IKT- und EloKa-Umfeld.
http://www.bundesheer.at/organisation/b ... ndex.shtml


Bericht Cyber Sicherheit 2018 (April 2018)
3.3 Cyber Verteidigungszentrum

Das Abwehramt (AbwA / BMLV) betreibt das Cyber Verteidigungszentrum (CyVZ) des ÖBH und der Republik Österreich. Es bereitet die für die Cyber Verteidigung erforderlichen aktiven Mittel und Fähigkeiten vor. Damit ergänzt es die Cyber Verteidigung des ÖBH durch das Kdo FüU&CD sowie gesamtstaatliche Cyber Verteidigungsanstrengungen. Zu diesem Zwecke stellt das CyVZ ein Lagebild zur Verfügung, in dem gesamtstaatliche und nachrichtendienstliche Informationen aus und über den Cyber Raum zusammengeführt, analysiert und für die Beurteilung von Gegenmaßnahmen herangezogen werden.

Das AbwA trug auch 2017 durch die Organisation der IKT-Sicherheitskonferenz in Villach zur Sensibilisierung im Bereich Cyber Sicherheit bei. Die mittlerweile zum 16. Mal stattgefundene – und im deutschsprachigen Raum größte – Konferenz fand mit mehr als 2.700 Besuchern regen Zuspruch.

3.4 Kommando Führungsunterstützung und Cyber Defence (KdoFüU&CD)

Mit 01.01.2017 wurde das »Kommando Führungsunterstützung und Cyber Defence« (KdoFüU&CD) als Kommando der oberen Führung im Österreichischen Bundesheer etabliert, um den neuen Bedrohungen aus dem Cyber Raum angemessen entgegentreten zu können. Dabei wurden die entsprechenden Fähigkeiten im Bereich der Führungsunterstützung, der IKT-Services, der Elektronischen Kampfführung und im Bereich der operativen Cyber Defence, inklusive der diesbezüglichen Aus-, Fort- und Weiterbildung gebündelt und in notwendigen Bereichen weiterentwickelt. Mit dem neuen »Kommando Führungsunterstützung und Cyber Defence« wurden klare Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten geschaffen. Dort sind die präventiven, operativen und reaktiven Fähigkeiten zur Abwehr von Bedrohungen aus dem Cyber Raum zusammengeführt.

Insbesondere im militärischen Einsatzfall »Militärische Landesverteidigung im Cyber Raum« übernimmt das neue KdoFüU&CD die Operationsführung, unter Einbindung der anderen Kommanden der oberen Führung und in Abstimmung mit dem Abwehramt (AbwA), dem Heeresnachrichtenamt (HNaA) und anderen fachlich relevanten Stellen.

Im Befehlsbereich des KdoFüU&CD sind hinsichtlich des Cyber Bereichs im Wesentlichen folgende Aufgabenträger und Funktionalitäten einrichtet:
  • Der Kommandant KdoFüU&CD wurde seit Anfang 2017 gleichzeitig mit der Funktion »Cyber Koordinator BMLV« beauftragt. Damit obliegt ihm die ressortinterne Gesamtkoordination der Cyber Defence Domäne auf militärstrategischer, operativer und taktischer Ebene. Er vertritt das Verteidigungsressort im Bereich Cyber Defence ebenso nach außen. Zur Unterstützung bei der Wahrnehmung dieser Aufgabe wurde unter anderem auf Kommandoebene eine Stabstelle Cyber, Inspektion und Controlling (CIC) eingerichtet.
  • Durch die massive Erweiterung der IKT-Sicherheits- und Cyber Verteidigungsaufgaben wurde aus der vormaligen Abteilung IKT-Sicherheit mit deren milCERT das Zentrum IKT- und Cyber Sicherheit (ZIKTCySih) als operationelles Element neu aufgestellt. Damit sind wesentliche Aufgabenträger für Cyber Defence (CD) nunmehr im KdoFüU&CD konzentriert und abgebildet. Nachrichtendienstliche Aufgaben im Cyber Bereich werden weiterhin im Abwehramt (AbwA) und Heeresnachrichtenamt (HNaA) wahrgenommen.
  • In den Organisationseinheiten des KdoFüU&CD (an der Führungsunterstützungsschule, im Führungsunterstützungsbataillon 1 und Führungsunterstützungsbataillon 2) sind so genannte Cyber Schulungszentren (CSZ) für die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Cyber Rekruten eingerichtet. Weiters verfügt das Führungsunterstützungsbataillon 1 über ein so genanntes »Cyber Defence Research Centre (CDRC).
https://www.bundeskanzleramt.gv.at/docu ... 8d2f36009c


Zuletzt geändert von theoderich am Fr 3. Aug 2018, 23:51, insgesamt 4-mal geändert.
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Oberleutnant
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Re: Medienberichte 2018

Beitrag von Oberleutnant »

Da Frage ich mich als Milizoffizier schon meinen Teil!
Anscheinend gehören viele der höheren Offiziere schleunigst wieder auf den Boden der Tatsachen runter geholt. Ein Kommando ist zwar nett für die Herren Funktionszulagenbezieher aber die Fähigkeiten dazu liefern immer noch die Nachgeordneten.

Wenn ich an meine letzten Übungen zurückdenke zweifle ich überhaupt an den Sinn mancher Komanden und an den Fähigkeiten der Leute dort.

Wäre schön wenn die Herren höhere Offiziere auch mal den Allerwertesten hochbekommen würden wenn es um fehlendes Gerät, Ausrüstung und um die generelle jahrzehntelange Unterdotierung des Bundesheeres geht.

Bin wahrlich kein Fan vom Kunasek aber das ist egoistische und parteipolitische Kasperei!
Wir sind Österreicher. Was bedeutet, daß grundsätzliche Kurskorrekturen und deutliche Prioritätensetzungen nicht unsere Sache sind. Man ist froh, einigermaßen über die Runden zu kommen und Probleme irgendwie auszusitzen. (Zitat v. Alfred Payrleitner)
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Re: Medienberichte 2018

Beitrag von theoderich »

Laut dem oben zitierten Jahresbericht hat man im Bereich Cyber Defence praktisch Doppelstrukturen im AbwA und im KdoFüU&CD aufgebaut.

Die Spitze des Kommandos sollte sich auch fragen, wieso das BKA den Orgplan des KdoFüU&CD trotz Einlangen am 28. Juli 2017 nie genehmigt hat.
Acipenser
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Re: Medienberichte 2018

Beitrag von Acipenser »

CS, CD dann noch BKA und BVT. Im Cyberraum sind viele österr. Behörden aktiv, doch nur eines eint sie: Zu wenig Geld für die Spitzenkräfte die meist nur private hochbezahlte Cybersec. Unternehmen bezahlen können. Da geht's in die Millionen! pro Person!
Wie das auch schief gehen kann zeigt der Fall des türkischen Aktivisten in den USA den das HNA laut Kurier ausfindig gemacht hat und dann die österr. Polizeibehörden die Offenlegung beklagt hat, weil eine Strafverfolgung so behindert oder gar zunichte gemacht wurde.
Auch ist zu bedenken das Österreich Neutral ist und denn es im Cyberraum Offensivwaffen gegen Angreifer einsetzt so die Neutralität brechen könnte. Bleibt nur den Stecker zu ziehen?
Strafverfolgung ist Aufgabe der Polizei, HNA und HAA können zuliefern damit es nicht wieder so Endet wie vor einer Grazer Moschee!
Gut sind begleitende Maßnahmen wie die Betreuung des Nachwuchs, der in diesen Bereich aktiven Wirtschaft und der Brückenfunktion im Abwehrcyberbereich. Angriffstools sollten aber im Köcher bleiben und die hochbezahlten Hackertalente kann sich das ÖBH eh nicht leisten. Das Beispiel mit den ausgebildeten Piloten des ÖBH die dann schnell in die Wirtschaft abwandern kennen wir schon
theoderich
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Re: Medienberichte 2018

Beitrag von theoderich »

Bundesheer: Folgt Brieger auf Commenda?
Das Nachbesetzungsverfahren für den neuen Generalstabschef läuft derzeit. Das Ausschreibungsverfahren ist bereits beendet. Als klarer Favorit innerhalb der FPÖ wurde Generalmajor Robert Brieger gehandelt.
http://www.nachrichten.at/nachrichten/p ... 85,2935281
Robos
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Re: Medienberichte 2018

Beitrag von Robos »

Ja sicher, ist ja der höchstmmögliche Blaue!
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