Zeppelinrules hat geschrieben: ↑So 9. Nov 2025, 22:07Das war so klar. Es wird wieder rein auf "Attraktivierung zur freiwilligen Meldung für Milizübungen" gesetzt, was bis jetzt nie funktioniert hat. Die sollen einfach das 8+2 Modell von der Kommission übernehmen, alles andere ist fahrlässig.
Es war auch bei der sogenannten "Reaktionsmiliz" in ca. 15 Monaten nicht möglich, genug Freiwillige für zwei Kompanien und einen Zug zu finden. Und das trotz einer Anerkennungsprämie von
6000 Euro (!) pro Jahr (Die
gesetzliche Grundlage ist mir nicht klar.) und einem Einsatzspektrum, das
im derzeitigen Ausbaustand lediglich den "sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz mit niedriger Intensität" umfasst. Der Übungsrhythmus der "Reaktionsmiliz" von max. 30 Tagen fWÜ innerhalb von zwei Jahren und max. 30 Tagen BWÜ innerhalb von zwei Jahren entsprach jenem aller anderen Milizsoldaten (
§ 21 WG 2001,
§ 22 WG 2001):
- Parlamentarische Bundesheerkommission
Jahresbericht 2024
X.3.5 Reaktionsmiliz
Das Risikobild des BMLV benennt und beurteilt Herausforderungen auf globaler Ebene im Umfeld Europas, für die Europäische Union sowie Risiken für Österreich. Ausgehend vom Risikobild 2023 und den Erkenntnissen aus der Teilmobilmachung 2020 wurde die raschere Verfügbarkeit der Miliz durch das Pilotprojekt „Miliz in höherer Einsatzbereitschaft“ in Angriff genommen und ist im Jänner 2024 mit vorerst zwei Jägerkompanien und einem Aufklärungszug gestartet.
https://www.parlament.gv.at/dokument/un ... H_2024.pdf
- Landesverteidigungsbericht 2024/2025 (III-168 d.B.) (13. Mai 2025)
Beginn des Aufbaus einer „Reaktionsmiliz“.
Umsetzungsstand: Bei den Jägerbataillonen 12 in Amstetten und 26 in Spittal a. d. Drau wurde mit der Aufstellung jeweils einer Jägerkompanie begonnen. Beim Aufklärungs- und Artilleriebataillon 4 in Allentsteig wurde mit der Aufstellung eines Aufklärungszugs begonnen. Diese Organisationselemente sind derzeit zu rund einem Drittel personell aufgefüllt.
https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXVIII/III/168
Das gescheiterte
"Pilotprojekt Freiwilligenmiliz", das vor 14 Jahren unter dem damaligen Verteidigungsminister Darabos als Propagandaaktion zur Abschaffung von Wehrpflicht und Milizsystem durchgeführt worden ist, hatte, laut
Rechnungshof, ähnliche Rahmenbedingungen, die teilweise aber gesetzwidrig waren (39 Tage Übungsverpflichtung statt den gesetzlich vorgeschriebenen maximal 30 Tagen; 5000 Euro Prämie ohne Grundlage im
Heeresgebührengesetz) und auch sozialrechtliche Nachteile brachten (Verkürzung des Urlaubsanspruchs bei mehr als 30 Tagen Übungen pro Urlaubsjahr).
Und wenn ich daran denke, was vor knapp zwei Jahren das Ergebnis des Nachfrageverfahrens des Rechnungshofes bzgl. der Einsatzbereitschaft der Miliz gewesen ist:
theoderich hat geschrieben: ↑Fr 29. Dez 2023, 12:23Eine vollständige personelle, materielle und ausbildungsmäßige Einsatzbereitschaft der Miliz war vom Ministerium unter den derzeitigen Rahmenbedingungen – Budget, Dauer des Grundwehrdienstes, Anzahl der Grundwehrdiener – nicht zu erreichen.