Medienberichte 2025

Landesverteidigung, Einsätze & Übungen, Sicherheitspolitik, Organisation, ...
theoderich
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Re: Medienberichte 2025

Beitrag von theoderich »

Rüstung made in Austria: Warum Österreichs Waffenlobby auf schnellere Exporte drängt
Beide Fälle – so unterschiedlich sie auch sind – sorgen derzeit in der Rüstungsindustrie für Diskussionen. Die Rüstungsbranche zählt schließlich zu jenen wenigen Sektoren, die weltweit von massiven staatlichen Investitionen profitieren. Der Markt wächst – und auch österreichische Hersteller wollen ein Stück vom Kuchen abbekommen. Hinter den Kulissen setzt sich die Waffenlobby daher dafür ein, die Genehmigungsverfahren für Rüstungsexporte zu beschleunigen – und womöglich auch zu erleichtern.
Vorschläge der Industrie

Was will die Waffenindustrie also konkret ändern, um Waffenexporte künftig zu beschleunigen? Soll eine zentrale Behörde alle Genehmigungen bündeln? Sollen die Kontrollen insgesamt weniger streng ausfallen?

Offen will darüber derzeit kaum jemand sprechen, im Raum stehen verschiedene Optionen. Eine Möglichkeit, die Österreich – wohl unabhängig von der EU – umsetzen könnte, wäre die Einrichtung einer zentralen Stelle, die die Ressourcen bündelt und schnellere Entscheidungen ermöglicht. Ebenfalls denkbar, wenn auch hochumstritten, wären Änderungen bei der inhaltlichen Prüfung von Exporten. Derzeit geht Österreich hier – nicht zuletzt aufgrund seines Selbstverständnisses als neutraler Staat – über die EU-Vorgaben hinaus. Zur Debatte stehen zudem Haftungsfragen: Wer trägt letztlich die Verantwortung, wenn Waffen trotz aller Kontrollen in die falschen Hände geraten?

Österreichs Rüstungsindustrie will demnächst "konkrete Handlungsempfehlungen" präsentieren. Bei der Industriellenvereinigung (IV) arbeitet eine "Taskforce" von rund 60 Unternehmen an der "Stärkung der sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Resilienz Österreichs", wie es in einer Stellungnahme an den STANDARD heißt. Im Fokus stehen vor allem industrielle Kooperationen (früher "Gegengeschäfte" genannt), wohl aber auch die Exportregelungen. Österreichs Verteidigungsindustrie sei ein "stiller Wachstumsmotor mit großem Potenzial", sagt IV-Vizegeneralsekretär Peter Koren.

Ministerien zurückhaltend

Konkreter will die Industriellenvereinigung derzeit nicht werden, genauso wenig wie die zuständigen Ministerien. Aus dem Wirtschaftsressort heißt es auf Anfrage des STANDARD etwa, dass man "Initiativen zur Verwaltungsvereinfachung und zum Bürokratieabbau" generell befürworte. Dabei dürften jedoch "anerkannte Ziele der Exportkontrolle nicht außer Acht gelassen werden, die auch für Österreichs Glaubwürdigkeit im aktuellen geopolitischen Kontext von entscheidender Bedeutung sind".

Auch das Innenministerium gibt sich zurückhaltend. Man betont, Österreich habe eine völkerrechtliche Verpflichtung sicherzustellen, dass Kriegsmaterial nicht in falsche Hände gerate. Österreich sei ein neutraler Staat, und "ein Eckpfeiler dieser Neutralität" sei das "Verbot, Waffen an kriegsführende Staaten zu liefern". In den vergangenen Jahren sei das Land mehrfach mit entsprechenden Vorwürfen konfrontiert gewesen. "Auch wenn mit manchen Staaten langjährige Geschäftsbeziehungen bestehen, so sind die politischen Verhältnisse in Staaten auch Veränderungen unterworfen – die ein Prüfverfahren aufwendig machen."

Gemeint ist damit wohl nicht zuletzt die gescheiterte Lieferung von Steyr Arms an Tunesien, das seit Jahrzehnten österreichische Sturmgewehre verwendet. Steyr selbst will sich zu den derzeit diskutierten Reformvorschlägen nicht im Detail äußern, teilt aber mit: "Da etwa 80 Prozent unserer Einnahmen aus dem Export stammen, ist ein stabiler, vorhersehbarer und schneller Exportgenehmigungsfaktor natürlich ein wichtiger Erfolgsfaktor." Ein "One-Stop-Shop-Prinzip" mit nur einer zuständigen Behörde sähe man als "ideale Lösung".

Wie es rund um die beiden gescheiterten Waffenlieferungen nach Tunesien und in den Irak weitergeht, bleibt übrigens offen. Dazu will sich das Unternehmen "aufgrund der Vertraulichkeit" der Geschäfte nicht äußern.
https://www.derstandard.at/story/310000 ... te-draengt

Würde man bei Caritas, Diakonie und Volkshilfe von der "Soziallobby" sprechen?
theoderich
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Re: Medienberichte 2025

Beitrag von theoderich »

  • Eine sehr österreichische Antwort auf die Aufrüstung (Kommentar)
    Sicherheit ist längst ein Wirtschaftsfaktor und der geopolitische Wandel ist keine Überraschung mehr: Seit mehr als drei Jahren herrscht Krieg mitten in Europa und die EU stellt im Rahmen von ReArm Europe 800 Milliarden Euro für die Aufrüstung bereit. Schon 2024 stiegen Europas Verteidigungsinvestitionen um 42 Prozent auf 106 Mrd. Euro, für 2025 werden fast 130 Mrd. erwartet. Auch in Österreich haben erste Unternehmen Schritte in Richtung Rüstungsindustrie unternommen.

    Nun zieht auch die Industriellenvereinigung (IV) nach: Mit einer eigens gegründeten Taskforce und einem Forderungskatalog soll der rechtliche und bürokratische Rahmen so gestaltet werden, dass Österreichs Industrie im Verteidigungssektor konkurrenzfähig wird. Warum das nötig ist, zeigt das Beispiel Steyr Arms: Ein potenzieller Großauftrag aus Tunesien scheiterte Anfang des Jahres – die Bewilligung kam zu spät, der Auftrag ging verloren. Auch von der Industriellenvereinigung sei nur zögerlich geholfen worden, hieß es von Steyr Arms damals. Nun fordert die IV: Bewilligungsfristen sollen auf sechs Monate begrenzt werden und falls sie nicht beantwortet werden, gelten sie als angenommen.

    Während also ganz Europa aufrüstet und Milliarden investiert, richtet Österreich erst einmal eine Taskforce ein, um zu überlegen, wie man auch an den Kuchen kommen könnte. Inzwischen handeln Unternehmen wie Palfinger oder AT&S längst. Aber die IV zeigt, wie man Probleme in Österreich „löst“: nicht durch Handeln, sondern durch Gremien und Forderungskataloge.

    Ein weiterer geforderter Punkt: Vorsitzender der Taskforce, Raiffeisen-Generalanwalt Erwin Hameseder, fordert eine Anpassung der EU-Taxonomie, denn derzeit sei Finanzierung von Rüstung für Banken nicht möglich. Auf EU-Ebene wird das längst diskutiert, außerdem haben viele große Fondsanbieter Rüstung bereits in ihre Nachhaltigkeitsfonds aufgenommen. Und solange keine kontroversen Waffen betroffen sind, steht auch der Finanzierung durch Banken nichts im Weg. Einzig: „Das Geschäft gilt als High Risk, weil es zahlreichen Gesetzen, Sanktionen und Compliance-Vorgaben unterliegt“, sagte Alexander Mann, Leiter Industrials bei der Commerzbank, kürzlich zur „Presse“. Entsprechend sind Prüfprozesse notwendig, jenseits der reinen Kreditprüfung. Das macht die Geschäfte zwar aufwendiger und wohl auch teurer, verhindert sie aber nicht.

    Die Argumente der IV sind nachvollziehbar: Bürokratische Fristen lähmen und Unsicherheit schreckt Investoren ab. Vorfälle wie bei Steyr Arms sollten nicht passieren, das schadet der kompletten Wirtschaft. Doch an dem Punkt, an dem Österreich heute steht, war Deutschland schon längst. Zuletzt waren über Deutschland, Dänemark und Polen unbekannte Drohnen unterwegs. Was passiert, wenn ähnliche Aufklärungsflüge künftig auch kritische Infrastruktur in Österreich betreffen? „Das wird ein zentrales Thema für die Zukunft“, sagt IV-Vizegeneralsekretär Peter Koren. In anderen Ländern ist es das schon heute.

    E-Mails an:
    susanne.bickel@diepresse.com
    https://www.diepresse.com/20212714/eine ... ufruestung




„Waffenübung“ in Vorchdorf: Offizier war in FPÖ-Ministerkabinett

https://www.profil.at/oesterreich/razzi ... /403093838


Was sich an der Wehrpflicht in Österreich bald ändern könnte
Kommission gibt Empfehlung für Österreich

Und in Österreich? Da könnte eine Verlängerung der Wehrpflicht unmittelbar bevorstehen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat im Juni eine Wehrdienstkommission eingesetzt. Sie soll bis spätestens Ende des Jahres Vorschläge zur Entwicklung des Wehr- und Zivildienstes sowie zur künftigen personellen Ausstattung der Miliz erarbeiten.

Tanner hatte die Kommission angesichts der aktuellen geopolitischen Lage geschaffen. Über eine mögliche Wiederverlängerung des Wehrdiensts von sechs auf acht Monate wird aber schon länger diskutiert – zumindest heeresintern.
Militärischer Überhang

Dass die von der Verteidigungsministerin eingesetzte Kommission in ihrem Bericht eine Ausdehnung der Zeit im Grundwehrdienst auf acht Monate empfehlen wird, wird allgemein erwartet. Der Vorsitzende des Gremiums, Erwin Hameseder, hat sich bereits klar für einen verlängerten Wehrdienst ausgesprochen. Hameseder ist Milizbeauftragter des Verteidigungsministeriums – und weiß in der 23-köpfigen Kommission vier weitere Mitglieder aus dem Heeresressort an seiner Seite.

Stimmberechtigt sind zudem nur zehn der 23 Kommissionsmitglieder. Neben den fünf Vertretern des Verteidigungsministeriums sind das Ex-Ressortchef Thomas Starlinger, der heute im Außenministerium arbeitet, Vertreter von Bundeskanzleramt, Finanzministerium, Zivilschutz und Zivildienstserviceagentur. Die verbleibenden 13 Kommissionsmitglieder, darunter die Bundesschulsprecherin, die Vorsitzende der Bundesjugendvertretung sowie Vertreter von Wirtschafts- und Arbeiterkammer, haben nur eine "beratende Funktion" inne.

Auch die jüngst gestiegene Frequenz der Vorfälle in EU- und Nato-Ländern, hinter denen Russland vermutet wird – von Drohnen und Kampfjets im europäischen Luftraum bis zu vielschichtigen Cyber-Attacken – dürfte den Befürwortern eines längeren Wehrdiensts Rückenwind verleihen: Auch Österreich ist von dieser "hybriden Kriegsführung" betroffen.
In Schweden und Dänemark wurde in weiterer Folge die Wehrpflicht auf Frauen ausgeweitet. In Österreich regte vor einigen Monaten der Präsident der Offiziersgesellschaft, Erich Cibulka, eine Debatte über Frauen im Militär an. Er brachte die Möglichkeit eines "Österreich-Jahres" für alle Staatsbürgerinnen und Staatsbürger ein, in dessen Rahmen auch Frauen zwischen Wehr- und Zivildienst wählen könnten. Peter Vorhofer, Österreichs nationaler Sicherheitsberater, empfahl im Sommer ebenso einen "Diskurs zur Einführung eines Resilienzdienstes auch für Staatsbürgerinnen".

Dieser Idee hat Ministerin Tanner bisher mit Verweis auf die fehlende gesellschaftliche Gleichstellung von Frauen eine Absage erteilt.
https://www.derstandard.at/story/310000 ... rn-koennte
Zuletzt geändert von theoderich am Fr 17. Okt 2025, 18:19, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Medienberichte 2025

Beitrag von theoderich »

Taskforce zu Österreichs Verteidigungsrolle

17.10.2025, 8.13 Uhr
Ö1 Journal um acht

https://orf.at/av/audio/120143
theoderich
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Re: Medienberichte 2025

Beitrag von theoderich »

Vorchdorf - Kein Kasernen-Zutritt mehr: Oberst vorläufig des Dienstes enthoben

https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... t4,4098411
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Re: Medienberichte 2025

Beitrag von theoderich »

Ex-Nato-Chef: „In der heutigen Welt kann man nicht neutral bleiben“
Der frühere Nato-Generalsekretär und Ukraine-Berater Anders Fogh Rasmussen kritisiert Österreichs neutrale Haltung scharf und drängt die Nato, russische Kampfjets im Bündnisgebiet das nächste Mal abzuschießen.
Kann auch ein neutrales EU-Land wie Österreich einen Beitrag für Europas Sicherheitsarchitektur leisten?

Meine Antwort ist in der heutigen Welt sehr kurz: nein.

Warum denn nicht?

Ich würde jeden Österreicher ermutigen, noch einmal über das Konzept der sogenannten Neutralität in der heutigen Welt nachzudenken. Wir befinden uns in einer existenziellen Auseinandersetzung zwischen Demokratien und Autokratien. Da kann man nicht neutral bleiben. Man muss sich auf die Seite der Demokraten schlagen.

Wobei man einwenden könnte, dass nicht ganz klar ist, auf welcher Seite der Nato-Staat USA steht, wenn man sich ansieht, was dort innenpolitisch passiert. Österreich ist außerdem nur militärisch neutral. Nicht politisch.

Das ist überholt. Ganz klar. Finnland und Schweden haben für sich erkannt, dass sie in diesem Sicherheitsumfeld nicht mehr vorgeben können, neutral zu sein. Denn diese Grauzone ist eine Gefahrenzone. Wer militärisch neutral ist, ist Aggressionen von Autokraten ausgesetzt.

Allerdings ist Österreich von der EU-Beistandspflicht nach Artikel 42(7) umfasst.

Aber würde Österreich umgekehrt seiner Pflicht nachkommen? Würde es einem anderen EU-Land mit allen militärischen Mittel beistehen, so wie es müsste?

Österreich kann zwar, aber muss de iure keinen militärischen Beistand leisten. Es kann sich auf die sogenannte irische Klausel berufen.

Es geht auch um Solidarität. Wie kann man dem Solidaritätsprinzip gerecht werden, wenn man selbst nicht bereit ist, in gleichem Maße einen Beitrag zu leisten?
https://www.diepresse.com/20212417/ex-n ... al-bleiben
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Re: Medienberichte 2025

Beitrag von theoderich »

Drohnen im Visier
Angriffe aus der Luft: Kärntner Heer rüstet auf
„Nach jahrzehntelanger Abrüstung aktuell nicht verteidigungsfähig“

Zumal der Experte noch deutlicher wird: „Österreich, wie die meisten anderen EU-Länder auch, ist nach jahrzehntelanger Abrüstungsstrategie aktuell nicht verteidigungsfähig.“ Weswegen die EU jetzt gemeinschaftliche Rüstungsprojekte und eine Verbesserung der Luftverteidigung anstrebt. Was in Österreich aber ohnehin bereits seit Längerem auf dem Plan steht.

„Aufgrund der aktuellen Ereignisse und Bedrohungslagen müssen wir wieder zur ursprünglichen Hauptaufgabe des Bundesheeres zurückkehren – zur Verteidigung unseres Landes. In den vergangenen 30 Jahren lag der Schwerpunkt auf Auslandseinsätzen, und da hat jemand anderer die Fliegerabwehr übernommen. Jetzt sind wir wieder zu Hause und müssen selbst in diesem Bereich investieren.“

Mobile Kanonensysteme auf Pandur-Radpanzer

Weswegen sich der Aufbauplan „Bundesheer 2032+“ auch nach den neuen Herausforderungen richtet und das Verteidigungsministerium insgesamt 18 Milliarden Euro investiert. „In erster Linie wird in militärisches, zukunftsorientiertes Gerät investiert“, erklärt Eder. Wie etwa in die sogenannten Skyranger-Luftabwehr-Kanonen-Systeme, von denen österreichweit ( wie die „Krone“ ausführlich berichtete ) vom Ministerium 36 Stück bestellt worden sind.

Die Türme werden auf Pandur-Radpanzer aufgesetzt und vereinen Kanone, eine Lenkwaffe „Mistral“ und Sensorik. Neun von diesen hochmodernen Geschützen sollen bis 2028 auch in Kärnten landen. Wo es ja seit der Auflösung der Aichelburg-Kaserne in Wolfsberg 2006 keinen eigenen Fliegerabwehr-Stützpunkt mehr gibt.

„Vorrangig geht es um den Schutz unserer Soldaten“

„Die neuen Luftabwehr-Systeme werden laut Plan nach Klagenfurt kommen, zur 7. Jägerbrigade. Die Hauptaufgaben der Kärntner Fliegerabwehrbatterie werden sein, die Soldaten der Jägerbrigade vor Bedrohungen und Angriffen aus der Luft, unter anderem durch Drohnen, zu schützen, wenn sie sich am Landweg bewegen oder einen Gefechtsstand errichten“, so der Militärkommandant. „Die Kanonen können aber auch zur Sicherung kritischer Infrastrukturen eingesetzt werden.“
https://www.krone.at/3931218

  • Feigheit verhindert Millionenaufträge (Leitartikel)
    Make love not war: Darauf konnte man sich in Folge des Vietnamkriegs 60 Jahre lang einigen – aber eigentlich nur in Europa (und da muss man die Balkan-Kriege verdrängen). Es herrschte die schöne Hoffnung, dass nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion das „Ende der Geschichte“ erreicht sei und sich „unsere“ liberale Demokratie überall durchgesetzt habe.

    Welch ein Irrtum. Es ist übrigens das größte (und längst vergessene) Verdienst der EU, die schrecklichen europäischen Kriege der Vergangenheit beendet zu haben. Doch ansonsten ist eine Welt ohne Konflikte leider Illusion. Ein Angriff auf das friedliche Europa ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber dennoch nicht ausgeschlossen.

    Jetzt kann man natürlich lange über die Fehler des Westens räsonieren, Russland seit Gorbatschow nicht ernst genommen, und in eine umfassende Wirtschafts- und Sicherheitsstrategie eingebunden zu haben, wozu es bereit gewesen wäre. Faktum ist: Der „russische Bär“ ist eine Bedrohung geworden, auch wenn der Ukraine-„Blitzkrieg“ nicht erfolgreich war und unfassbar große menschliche Opfer kostet.

    Gegengeschäfte, aber sauber: Österreich sucht Platz am Rüstungsmarkt

    Was jetzt? Die EU rüstet etwas planlos auf, und Österreich dümpelt im Kielwasser herum. Das jahrzehntelange Schlechtmachen des Bundesheeres hat tiefe Spuren hinterlassen. Samt der Beschaffungsprozesse, die endlose Untersuchungsausschüsse und Anklagen nach sich zogen, ohne je zu Verurteilungen geführt zu haben, obwohl – wie bei den Eurofightern – seit 23 Jahren darüber diskutiert wird. (Der Rat des damaligen Justiz-Sektionschefs Pilnacek, das Verfahren endlich zu beenden – „daschlogts es“ – war daher nicht unvernünftig.)

    Nun ist opportunistische Feigheit in Politik und Verwaltung eingezogen. In der letzten Regierungsperiode wurde militärisches Gerät angeschafft – aber zur Verwunderung der Handelspartner ohne die international üblichen Gegengeschäfte. Da geht es auch um Forschungskooperationen im zivilen Bereich. Weltweit boomt (leider) das Waffengeschäft, aber nicht bei uns. Steyr Arms, einer der wenigen verbliebenen Waffenproduzenten, hat einen Millionenauftrag mit Tunesien verloren, weil die „heiße Kartoffel“ einer Exportgenehmigung ewig hin und hergeschoben wurde. In dieser Woche hat eine von der Industriellenvereinigung eingesetzte „Taskforce“ ein Aktionspapier für mehr Professionalität präsentiert.

    Während in Europa diskutiert wird, machen die USA und Südkorea das große Geschäft. Natürlich ist es sinnvoll, an einer wieder friedlicheren Welt zu arbeiten. Leider bleibt der am besten geschützt, der sich wehren kann. Daher ist das Herstellen einer Verteidigungsfähigkeit nicht unmoralisch. Und wenn schon Milliarden für Waffen ausgegeben werden (müssen), dann sollen diese Investitionen auch Österreichs Wirtschaft zu Gute kommen.
    https://kurier.at/meinung/leitartikel/w ... /403094217
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 18. Okt 2025, 15:18, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Medienberichte 2025

Beitrag von theoderich »

Meinl-Reisinger in Salzburg
Ministerin arbeitet an Sicherheitspapier für Österreich

https://www.heute.at/s/ministerin-arbei ... -120138326


Ex-ÖVP-Kanzler
Karl Nehammer: "Kickl wollte Putins Angriff auf Ukraine nicht glauben“
STANDARD: Wenn wir jetzt zurückkehren zum österreichischen Schauplatz, Sie ziehen dann den Schluss, Wehrhaftigkeit ist nötig und es wurde auch schon unter Ihrer Regierung in das Bundesheer investiert und dann sagen Sie aber, die Österreicher würden erst aufwachen, wenn die Russen an der slowakischen und ungarischen Grenze stehen.

Nehammer: Das ist eine sehr, sehr tiefgehende Frage. Mich fasziniert, wie es Staaten wie Finnland oder Schweden gelungen ist, einen gesellschaftspolitischen Schulterschluss herbeizuführen. Der Beschluss zum Nato-Beitritt ist von unten nach oben erfolgt, nicht umgekehrt. Das ist in Österreich nicht der Fall. Die Bevölkerung ist mehrheitlich dagegen, 4 von 5 Parlamentsparteien sind dagegen. Das ist eine klare Haltung, unsere Neutralität steht nicht in Frage.

STANDARD: Was ist zu tun?

Nehammer: Ein Teil ist, dass die umfassende Landesverteidigung, und dazu gehört die geistige, noch mehr aktiviert und gelebt wird. Wir sehen russische Desinformationskampagnen, eine hybride Kriegsführung, um die EU zu destabilisieren.
https://www.derstandard.at/story/310000 ... hwoerungen


Zuletzt geändert von theoderich am So 19. Okt 2025, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Medienberichte 2025

Beitrag von theoderich »

Pressestunde
mit Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP)

19.10.2025, 11:05 Uhr | ORF 2

https://on.orf.at/video/14296069/presse ... igung-oevp




Ballistix Academy
Die Hirne dieses Krieges sitzen in der Oststeiermark

https://www.kleinezeitung.at/steiermark ... steiermark
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 20. Okt 2025, 18:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Medienberichte 2025

Beitrag von theoderich »

Tanner sieht Österreich bei Drohnenabwehr auf gutem Weg

https://orf.at/stories/3408928/


Tanner sieht Österreich bei Drohnenabwehr auf gutem Weg

https://www.nachrichten.at/politik/inne ... 85,4098958
propellix
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Registriert: Mo 30. Apr 2018, 09:37

Re: Medienberichte 2025

Beitrag von propellix »

Also hat sie wieder einmal in der Sache NICHTS gesagt.
  • Was ist mit dem Kaufvertrag für die M346?
  • Wo sind die längst überfälligen AW169MA, wo die FÜNF Blackhawk?
  • Wo ist der Typenentscheid für die MRAD, wo der Kaufvertrag?
Immer nur Bla-bla-bla, Ablenken auf andere Themen (was geht sie das Gerichtsurteil an? Das entsprach der geltenden Rechtsprechung!), NIE gibt´s was Konkretes.
Der Herr Marterbauer sitzt in der Löwelstraße und lacht sich kaputt, wie er die Claudia am medialen Nasenring durch die Manege zieht; sie sollte sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen, bis sie die Budgets tatsächlich hat. Bloß, wenn sie die Jettrainer kauft, dann war es das mit dem Aufbauplan 2032; dann kann sie sich die MRAD aufzeichnen, denn Sonderbudget wird´s dafür keines geben und für die EF-Nachfolge schon gar nicht. Wozu auch, Jettrainer gibt´s dann wieder und unterm Kreisky hat das ja auch gereicht, und da war kalter Krieg...
Und am Nationalfeiertag bin ich ja neugierig was da tatsächlich fliegen wird.
Wozu kündigt man solche Dinge immer an, wenn man mit einiger Wahrscheinlichkeit sagen sollte, dass NICHTS stattfinden wird, weil einfach die Jahreszeit es nicht anders zulässt. Ab Mitte September ist einfach ENDE mit Outdoor-Veranstaltungen am Himmel; wann wird das endlich einmal in die Hirne der Verantwortlichen gehen?
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