propellix hat geschrieben: ↑Mi 1. Okt 2025, 12:59
Also zuerst: das Joint Jet Training Center in Italien hat für Österreich MAXIMAL ZWEI Plätze pro Jahr verfügbar, und das nur, wenn wir auch 1-2 Instruktoren abstellen; ein echter, spürbarer Personalaufwuchs bei den Jetpiloten ist so nicht machbar, überhaupt falls wir tatsächlich MEHR als 15 AJ bekämen; Quelle: ganz weit oben.
Was ich mich bei diesem kühnen Plan aber immer frage ist, warum man im Bundesheer glaubt, die Jetpilotenausbildung selbst bewältigen zu können und warum der Betrieb von 12 Jettrainern billiger sein soll, also die Ausbildung zuzukaufen. Ich meine, da fehlt es ja an weit mehr als an den Flugzeugen. Welcher Fluglehrer im Bundesheer hat denn auch nur annähernd tatsächliche Luftkampferfahrung ? Abgesehen von der Frage, warum es billiger sein soll, 12 Jettrainer zu betreiben, als Piloten ins Ausland auf Ausbildung zu schicken ? Ich meine, nicht mal die in der Luft wesentlich kompetenteren europäischen NATO-Staaten sind in der Lage, die Luftkampfausbildung selbst zu bewerkstelligen. Das beginnt bei der Kompetenz der Lehrer, geht über die Übungsmittel und letztendlich auch die Übungsräume. Nichts davon ist hier vorhanden.
propellix hat geschrieben: ↑Mi 1. Okt 2025, 12:59
@Luftraumsicherung durch AJT: Jein, für Airliner auf Reiseflughöhe stimme ich Dir zu, bei allem anderen nicht. Und wie Du auch selbst angemerkt hast, gerade zur Drohnenabwehr mit Kanonenbehältern BESTENS geeignet.
Im Drohnenbereich sind die Innovationszyklen mittlerweile so kurz, dass wohl keiner eine Prognose zu den geeigneten Abwehrmaßnahmen über einen längeren Zeitraum liefern kann. Bis wir die Maschinen geliefert bekämen, gibt es drei neue Generationen an Drohnen, Abwehrdrohnen etc.
Woyzeck hat geschrieben: ↑Mi 1. Okt 2025, 14:35Welcher Fluglehrer im Bundesheer hat denn auch nur annähernd tatsächliche Luftkampferfahrung ?
Welcher NATO-Fluglehrer hat die? Aktuell hat die außer israelischen und ukrainischen Piloten gar niemand. Da muss man schon einmal die Kirche im Dorf lassen. Und Einsatztaktiken kann man lernen und dann auch lehren, und zwar im besonderen über der eigenen Topographie.
Also Jettrainer per se ist schon nicht verkehrt und so schlecht dürften sich unsere hoffentlich beim NTM nicht schlagen trotz der mickrigen Ausstattung unserer Speerspitze. Und in der angepeilten Vollausstattung der AJTs gibt´s da auch nix dagegen zu sagen als "Support-Fighter". "On the long run" fragt sich dann nur, wie sich das mit einer Flugstundenaufteilung EF/EF-Nachfolger und AJT ausgehen wird.
Angesichts der Budget Situation bin ich auch der Meinung, dass man den Jet Trainer vergessen soll. Kann man nicht einfach mehr Trainingsstunden zukaufen?-wo ein Wille, da ein Weg. Sehe einfach denn Sinn nicht ca eine Milliarde für 12 M346 auszugeben. Die können nichts wirklich gut. Das Geld wäre besser in Luftabwehr und vor allem EF Nachfolge investiert. 12 M346, 36 EF Nachfolger, Iris T und Patriot, das wäre ein Wunsch ans Christkind und kann keiner mehr ernsthaft glauben. Dann lieber M346 und Patriot weglassen um zumindest den Medium Range Bereich ordentlich abzudecken und endlich mal vernünftige Kampfflugzeuge in ordentlicher Stückzahl zu beschaffen, selbst dass wird aus Budgetgründen schwierig genug…
Aber jetzt „Hilfsjets“ um viel Geld kaufen und in ein paar Jahren bei den richtigen Kampfflugzeugen sparen, dass wäre typisch Österreich.
asdf hat geschrieben: ↑Mi 1. Okt 2025, 12:08Fürs Training kann ich unsere Piloten auch innerhalb der EU entsenden und als Gerät zur Luftraumsicherung ist der Jet ohnehin untauglich ...
Also zuerst: das Joint Jet Training Center in Italien hat für Österreich MAXIMAL ZWEI Plätze pro Jahr verfügbar, und das nur, wenn wir auch 1-2 Instruktoren abstellen; ein echter, spürbarer Personalaufwuchs bei den Jetpiloten ist so nicht machbar, überhaupt falls wir tatsächlich MEHR als 15 AJ bekämen; Quelle: ganz weit oben.
@Luftraumsicherung durch AJT: Jein, für Airliner auf Reiseflughöhe stimme ich Dir zu, bei allem anderen nicht. Und wie Du auch selbst angemerkt hast, gerade zur Drohnenabwehr mit Kanonenbehältern BESTENS geeignet.
asdf hat geschrieben: ↑Mi 1. Okt 2025, 12:08Es gibt dringendere Beschaffungen für die Luftkomponente, wie Skyshield, Drohnenabwehr und EF-Nachfolge!
Ja, absolut. Reihenfolge wäre für mich aber: Drohnenabwehr, Medium-Range Air-Defence (also ergänzend zur Drohnenabwehr) und eben dann EF-Nachfolge. Was für uns sinnvoll wäre und in KEINE Insellösung mündet, traue ich mich gar nicht mehr zu sagen oder zu präferieren. EF-Tranche 5 wird´s wahrscheinlich nie geben, denn da rennen alle schon viel zu sehr Richtung 6. Generation, analog Rafale T4/T5(?). Gripen E/F; wie lange kann der dann noch auf der Höhe der Zeit sein oder bleiben, bis wir DEN haben? F-16V (=Block 70) selbes Problem; wir sind da einfach schon wieder anti-zyklisch und damit um 10 Jahre zu spät.
Will man eine Insellösung in Zukunft vermeiden und auch nicht „veraltetes“ beschaffen, bleibt nur die F35.
Vorteile: modernstes am Markt verfügbares Gerät, wird im Moment auch von Europa breit eingeführt (man wäre also nicht wieder um 10 Jahre zu spät.)
Ersatzteile und Upgrades langfristig gesichert.
Nachteile: Kosten, Abhängigkeit von USA und die europäische Wirtschaft schaut durch die Finger…
Timor hat geschrieben: ↑Mi 1. Okt 2025, 18:59Kann man nicht einfach mehr Trainingsstunden zukaufen?-wo ein Wille, da ein Weg.
Wenn man vor zwanzig Jahren Eurofighter-Doppelsitzer gekauft hätte, mit denen man hier in Österreich eigenständig die Phase V übernehmen könnte, wäre das machbar gewesen. Aber wahrscheinlich auch weiterhin extrem teuer. Aktuell verbringen österreichische Jetpiloten ihre Ausbildung großteils im Ausland (Phase III, Phase IV, Phase V) und haben damit kaum praktische Erfahrungen mit den Einsatzverfahren, der Luftraumstruktur und den rechtlichen Rahmenbedingungen in ihrem künftigen Arbeitsumfeld.
Ich glaube in der Rossauer Kaserne sollte man sich damit abfinden, in der finanziellen Wirklichkeit angekommen zu sein.
Das Budgetdefizit steigt um weitere drei Mrd und das Doppelbudget wird nicht zu halten sein.
Das war’s mit dem Aufbauplan.
Viel wichtiger mMn wären ausreichend Fluglotsen, Techniker und das ganze nötige Personal um zumindest Zeltweg 24 Stunden zu betreiben.
Und die natürlich ordentlich zu bezahlen.
In Zukunft eine ausreichende Stückzahl des EF Nachfolgers und Piloten, das werden auch keine 36, auch Doppelsitzer zur Ausbildung.
Ich finde man sollte nicht die aktuelle Budgetsituation gegen Bundesheer Investitionen ausspielen.
Fakt ist: ÖsterREICH hat diesbezüglich den letzten Jahrzehnten viel zu wenig investiert und die Konsequenzen sehen wir jetzt!
Und wenn man sich anschaut mit welchen populistischen Ausreden wir zu unseren 15 T1 EF gekommen sind (Budget, Hochwasser(!!), usw.) erübrigt sich jede weitere Diskussion. Für mich ist das das "übliche Gesudere" (copyright A.Gusenbauer, wenn auch in einem anderen Zusammenhang)
Das bestreitet auch niemand.
Zur Zeit gibt es 1 % des BIP, es waren auch schon mal nur 0,6 %.
Mir kommt aber vor, dass man Maß und Ziel verloren hat.
Gerade beim Jettrainer:
Anschaffungskosten, Kosten für Infrastruktur und Simulatoren, Ausbildung von Piloten, Fluglehrern und Technikern,….
Wann will man da fertig werden?
Vielleicht hätte Italien Interesse ihre A169 auch bei uns ausbilden zu lassen, im Austausch für Flugschüler an der 346 und ergattert vielleicht einen dritten Cockpitplatz?
Vielleicht hätte man sich das günstigere tschechische Modell näher anschauen sollen, anstatt sich gleich für den teueren Italiener zu entscheiden?
Für die Ungarn scheint er zu reichen…
Immer noch nicht final fixiert ist die lange geplante Nachfolge der bereits 2020 abgestellten Saab 105OE-Trainingsjets des Bundesheeres: Zwar gibt es eine Grundsatz- und Typenentscheidung zum Kauf moderner M-346FA Advanced Jet Trainer des italienischen Herstellers Leonardo, ein Vertrag ist aber noch ausständig. Aus dem Ministerium heißt es, dass alle Unterlagen für eine Unterzeichnung fertig sind, es gäbe aktuell aber noch Diskussionen um die Aufbringung der dafür benötigten Finanzmittel.
iceman hat geschrieben: ↑Do 2. Okt 2025, 09:14
Für die Ungarn scheint er zu reichen…
Aero Vodochody gehört der in Ungarn ansässigen Vodochody Holdings HU Oft, einer Tochtergesellschaft von HSC Aerojet zrt. Diese gehört zu 15 % der ungarischen Staatsholding N7 Holding Zrt.
Starting from today, Aero has a new shareholder, HSC Aerojet Zrt. company registered in Hungary. This company is owned by 80% by Hungarian company Aerojet Befektetési Vagyonkezelő Zrt. owned by Hungarian businessman Kristóf Szalay-Bobrovniczky and by 20% by the Czech company Omnipol Group owned by Richard Háva and his family.
Die L-39NG ist von der Leistung her wie eine übermotorisierte Pilatus PC-7. Nebenbei bemerkt: Ungarn verfügt, im Gegensatz zu Österreich, auch über Kampfflugzeuge mit zwei Sitzen zur Ausbildung.
theoderich hat geschrieben: ↑Do 2. Okt 2025, 09:55
Aero Vodochody gehört der in Ungarn ansässigen Vodochody Holdings HU Oft, einer Tochtergesellschaft von HSC Aerojet zrt. Diese gehört zu 15 % der ungarischen Staatsholding N7 Holding Zrt.
Und? Wollten die ungarischen Piloten lieber ein anderes Flugzeug?
Die L-39NG ist von der Leistung her wie eine übermotorisierte Pilatus PC-7. Nebenbei bemerkt: Ungarn verfügt, im Gegensatz zu Österreich, auch über Kampfflugzeuge mit zwei Sitzen zur Ausbildung.