muck hat geschrieben: ↑Di 25. Mär 2025, 21:44
Ernstgemeinte Frage, auf welchen öffentlich einsehbaren Informationen basiert die Annahme, dass der Panther "top" ist?
Soweit ich das ersehen kann, besteht der einzige klare und nicht aufzuwiegende Vorteil des KF51 gegenüber bspw. einem Leopard 2A8 oder M1A2 SEPv3 darin, dass das Fahrzeug mehr Aufwuchspotential für künftige Technologien und außerdem State of the Art auf einer maßgeschneiderten Plattform bietet. Leopard 2 und Abrams sind hingegen technisch ausgereizt, SotA ist nur durch teure und arbeitsintensive Zwischenschritte integrierbar.
Die Antwort quasi selbst schon mitgeliefert. Beginnen wir von Vorne. Der Panther wird halt ein Kampfpanzer, der komplett auf einer digitalen Architektur basiert, die dem NGVA-Standard entsprechen wird. Das ist schon mal eine der wichtigsten Voraussetzungen für die ganzen noch zukünftigen Entscheidungs-, Unterstützungs- und Automatisierungssysteme. Das angekündigte Future-Gun-System wird eine um bis zu 50 Prozent höhere Reichweite (als 120 mm) bei einer konkurrenzlos hohen Kadenz durch den Autolader ermöglichen. Zumindest wird es so gepriesen. Nebstbei wird er halt ein komplett softwaredefinierter Panzer werden, der vollständig in der Lage sein wird, Informationen auf dem Multidomain Gefechtsfeld zu sammeln, zu verarbeiten und zu verteilen. Die Integration von BMS- und softwaredefinierter Kommunikationssysteme ermöglicht es dann den Streitkräften, in kollaborativen Kampfumgebungen zu operieren, z. B. in plattformübergreifenden Sensor-Shooter Netzwerken. Zum Aufwuchspotential weiterer Technologien ist noch zu sagen, dass er zugewiesene unbemannte Luftfahrzeuge wie Onboard- oder Offboard-Drohnen, Loitering Munition und eine Reihe von unbemannten Bodenfahrzeugen steuern wird können. Und das vollständig digitalisierte System mitsamt der gemeinsamen Bedienerstation wird halt die Steuerung von diesen unbemannten Systemen ermöglichen, um auch Fähigkeiten wie Flugabwehr- und Drohnenabwehr abzudecken. Im Fahrgestell kommen dann zwei Bedienerplätze für die Besatzung, einer für den Fahrer und ein optionaler Bedienerplatz, sowie einen Drohnenbediener oder halt einen Wingman Piloten. Sensor- und Waffenkontrollaufgaben können sofort zwischen allen Besatzungsmitgliedern weitergegeben werden. Jeder Bedienerplatz wird dann die Aufgaben von den anderen übernehmen, ohne dass die Funktionalität eingeschränkt wird. Da die Steuerung des Turms und der Waffen auch an den fahrgestellbasierten Bedienerplätzen erfolgen kann, sind für die Zukunft auch unbemannte Türme und ferngesteuerte Panther geplant. Der Grundgedanke ist sowieso, dass er dann dank der offenen Systemarchitektur obendrein jederzeit leicht zu aktualisieren sein wird. Das sind alles schon sehr viele Punkte, die für den Panther sprechen werden.
muck hat geschrieben: ↑Di 25. Mär 2025, 21:44
Was aber das bloße Quartett-Spielen anlangt, glaube ich nicht, dass der KF51 in der Summe seiner Eigenschaften alle Mitbewerber aus dem Feld schlägt.
Das vielleicht noch nicht. Aber er setzt schon mal einen sehr großen Schritt voraus. Und bei diesem Schritt sollte man dabei sein. Bei den hohen Stückzahlen, die Italien plant (und Ungarn sich wahrscheinlich auch noch anhängen wird), sollte man bei uns vielleicht auch einmal ins Überlegen kommen. Der Panther wird halt sowas wie ein neuer Mercedes, den man sich gönnt. Nicht nur für die Garage, der will auch raus und losgelassen werden. Soviel zum Quartett spielen. ;-)