Entwicklungen Fliegerabwehr

Flächenflugzeuge, Hubschrauber, Großgerät, Fliegerhorste, ...
Berni88
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von Berni88 »

Meinte es gar nicht wegen dem Geld sondern eher mit der Reichweite der Rakete und dem "etwaigen herunterfallen" von etwaigen Teilen!
Woyzeck
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von Woyzeck »

maro-airpower hat geschrieben: Do 9. Jan 2025, 10:02 Ich weiß nicht wo die Interpretation her stammt, dass "Skyshield" irgend eine operative Komponente oder Funktion hat?

Die NATO organisiert die Flieger- und Raketenabwehr in Europa über die NATO Integrated Air- and Missile Defence (NATO IAMD). Es gibt nicht ein Indiz, dass Skyshield das ersetzt oder auch nur ergänzt.
So sehe ich das auch - die Mehrzahl der Skyshield-Staaten ist NATO-Mitglied und damit lösen sich die operativen Probleme für die sozusagen von selbst (Frühwarnung, Sensordaten, Überfliegen fremden Territoriums). All das haben wir nicht und damit muss man leider schon die Sinnfrage für eine LRAD-Initiative stellen. Und das schau ich mir an, ob der HBP im Einsatzfall die Freigabe für einen Abschuss über der pannonischen Tiefebene, wohlgemerkt auf ungarischer Seite, gibt.

Ja, eine Armee benötigt LRAD, aber wenn man das ziemlich teure Zeug dann eh nur mit angezogener Handbremse verwenden kann und aus einer Patriot das macht, was mit einer Iris-T genauso gut erledigt werden kann, nämlich MRAD, dann sollte man überlegen, ob das Geld nicht sinnvoller verwendet werden könnte, z.B. in mehr Systeme kurzer und mittlerer Reichweite (Manpads bis in die Kompanieebene, hust hust). Gäbe ja genug, was sonst auch nicht da ist.

Solange wir keine glaubhafte Sicherheitspolitik haben, ist das leider eine Schuhnummer zu groß für uns.
theoderich
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von theoderich »

Berni88 hat geschrieben: Do 9. Jan 2025, 12:14 Wie argumentiert man da in der Schweiz, die bekommen ja auch Patriot und die ist ja noch kleiner als unsere Bananenrepublik?
Gibt es da eine Vereinbarung mit den Nachbarländern? ;-)
https://www.vbs.admin.ch/de/armeebotschaft-2022#Patriot
  • Die Luftverteidigung wird in einem bewaffneten Konflikt im Verbund geführt. Wesentliche Bestandteile dieses Verbunds sind Kampfflugzeuge und bodengestützte Mittel. Diese beiden Mittel ergänzen sich: Mit der bodengestützten Luftverteidigung grösserer Reichweite können Räume und Objekte möglichst permanent geschützt werden; dadurch werden die Kampfflugzeuge entlastet. Sie können dann in erhöhter Bereitschaft am Boden bereitstehen und erst im Bedarfsfall eingesetzt werden, beispielsweise wenn ein Angriff unmittelbar droht.
    4.2.2 Anforderungen

    Die bodengestützte Luftverteidigung grösserer Reichweite soll fähig sein, selbstständig oder in Kombination mit den Kampfflugzeugen Räume zu schützen. Sie soll dabei in erster Linie Ziele im mittleren und oberen Luftraum bekämpfen und den Grossteil der stark besiedelten Gebiete abdecken können. Dies entspricht einer Fläche von mindestens 15 000 Quadratkilometern. Das System soll eine Einsatzhöhe von über 12 Kilometern und eine Einsatzdistanz von über 50 Kilometern erreichen. In diesem Raum muss es Kampfflugzeuge und Drohnen, in einem kleineren Raum zusätzlich auch Marschflugkörper bekämpfen können.

    Neben diesen zwingenden Anforderungen sollte mit der Evaluation abgeklärt werden, inwiefern sich die bodengestützte Luftverteidigung grösserer Reichweite auch eignet, um ballistische Lenkwaffen kurzer Reichweite zu bekämpfen. Obwohl deren Potenziale im europäischen Umfeld derzeit weniger stark anwachsen als jene von Marschflugkörpern, stellen sie eine gewisse Bedrohung dar. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Bedrohung durch ballistische Lenkwaffen nicht nur aus dem Nahen Osten, sondern auch in Europa und an dessen Peripherie wieder zunimmt.
    https://www.fedlex.admin.ch/eli/fga/2022/615/de
Bild
https://www.mod.go.jp/en/d_architecture ... index.html

https://f35.com/content/dam/lockheed-ma ... tes_r2.pdf

Woyzeck hat geschrieben: Do 9. Jan 2025, 13:24aber wenn man das ziemlich teure Zeug dann eh nur mit angezogener Handbremse verwenden kann und aus einer Patriot das macht, was mit einer Iris-T genauso gut erledigt werden kann, nämlich MRAD, dann sollte man überlegen, ob das Geld nicht sinnvoller verwendet werden könnte, z.B. in mehr Systeme kurzer und mittlerer Reichweite (Manpads bis in die Kompanieebene, hust hust).
Hier muss ich heftig widersprechen: "Patriot" und IRIS-T decken völlig verschiedene Flugbereiche ab.
Phoenix
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von Phoenix »

Und wenn immer von LRAD wegen der Distanz gesprochen wird - ja ein PAC2 hat ca. 160km - aber was dabei keiner sagt - es geht ja auch um die Flughöhe. Aber wesentlich wichtiger bei Patriot ist PAC3 als Abwehr von ballistischen bzw. zt. Hyperschallwaffen auf eine viele geringere Distanz - und das kann Iris T ferzeit nicht bzw. nur eingeschränkt
theoderich
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von theoderich »

Wird Sky Shield noch abgeschossen?
Klaudia Tanner hatte eine Amtszeit, von der ihre Vorgänger nur träumen konnten. Statt Budgetkürzungen beim Heer schlucken und sich gleichzeitig für den desolaten Zustand der Truppe prügeln lassen zu müssen, konnte die Verteidigungsministerin das tun, was alle Politiker gerne tun: Geld verteilen. Und zwar ziemlich viel.

Eine Milliarde Euro für Jet-Trainer, fast zwei Milliarden für neue Radpanzer und zahlreiche weitere Großbeschaffungen: Die ÖVP-Politikerin nutzte das historische Momentum, das Wladimir Putins Vollinvasion der Ukraine der heimischen Armee verschaffte, und schickte ihre Heeresplaner auf Einkaufstour.

Ein Projekt sticht in Tanners fünfjähriger Amtszeit aber besonders hervor: die europäische Luftverteidigungsinitiative Sky Shield. Als die Ministerin verkündete, dass Österreich daran teilnehmen wolle, stand auch der damalige Kanzler Karl Nehammer neben ihr und beschwor die Wichtigkeit dieser Entscheidung.

Kickl: "Nato-Beitritt durch die Hintertür"

Weniger begeistert von den Plänen Tanners war vor allem einer: Herbert Kickl. Österreichs Beteiligung sei eine "verheerende neutralitätspolitische Entscheidung", wetterte der FPÖ-Chef. Sky Shield würde einen "Nato-Beitritt durch die Hintertür" bedeuten und könne die Republik direkt "in einen Krieg mit Russland führen". Davon, dass die meisten Verfassungs- und Völkerrechtler der These von der Aushöhlung der Neutralität durch Sky Shield widersprachen, ließ sich Kickl nicht stören – im Gegenteil: Wenn die FPÖ nach der Nationalratswahl wieder in der Regierung sitze, werde sie für einen Ausstieg aus dem Projekt sorgen.

Die Initiative – mit einem geplanten Investitionsvolumen von mindestens sechs Milliarden Euro einer der größten Brocken im bis 2032 gut 16 Milliarden schweren Aufbauplan des Heeresressorts – könnte also zu einer der größeren Hürden für eine blau-schwarze Bundesregierung werden. Zur absoluten Koalitionsbedingung hatte die ÖVP die Teilnahme an Sky Shield zwar nicht erklärt, man werde das Projekt in Verhandlungen aber vehement forcieren, ist aus der Partei wie aus dem Verteidigungsministerium zu hören.

Rechtlich nicht bindend

Aber wäre ein Ausstieg Österreichs aus Sky Shield, wie ihn Kickl fordert, rechtlich überhaupt möglich? Die einfache Antwort ist: ja. Denn Tanner unterschrieb 2023 gemeinsam mit ihrer Schweizer Amtskollegin einen "Letter of Intent", im Grunde eine Absichtserklärung in Bezug auf die Teilnahme, und im Vorjahr ein "Memorandum of Understanding", ein etwas konkreteres Papier, in dem allgemeine Grundsätze einer möglichen gemeinsamen Beschaffung festgehalten werden. Aber: Keines dieser Dokumente ist rechtlich bindend.

Hinzu kommt, dass Sky Shield im Wesentlichen nichts anderes ist als eine gemeinsame Einkaufsplattform europäischer Staaten – bisher sind am von Deutschland gestarteten Projekt inklusive Österreich 21 Länder beteiligt. Endgültige Entscheidungen, welche Raketensysteme für den Luftraum-Schutzschirm angeschafft werden sollen, stehen bisher aus. Kaufverträge wurden noch keine unterschrieben.

Und: Jedes Land kann aus der Beschaffungsinitiative jederzeit wieder austreten. Das Einzige, was eine künftige Bundesregierung tun müsste, um Österreichs Teilnahme an Sky Shield wieder abzublasen, wäre also: diese Entscheidung zu treffen. Auch in künftigen Budgets würde ein Ausstieg mangels abgeschlossener Beschaffungsverträge keinen Schaden hinterlassen.

FPÖ-Wehrsprecher: Raketenkauf "richtig"

Im budgetären Bereich liegt allerdings auch das Hauptargument von ÖVP und Heeresressort für eine Beteiligung an der europäischen Initiative: Würde Österreich Raketensysteme zur Luftabwehr allein kaufen, wären die Anschaffungskosten wesentlich höher. Eine gemeinsame Großbeschaffung vieler europäischer Staaten sichert bei den Waffenherstellern nämlich beträchtliche Mengenrabatte. Gar nicht zu reden von der deutlich längeren Lieferzeit im Falle eines heimischen Alleingangs: Rüstungsgeschäfte gehören nicht nur zu den staatlichen Investitionen mit den höchsten Ausgaben, sondern auch zu jenen mit der längsten Vorlaufzeit – gerade jetzt, da die Auftragsbücher der Rüstungskonzerne seit Putins Überfall auf die Ukraine noch auf Jahre hinaus üppig befüllt sind.

In der ÖVP gibt man sich zuversichtlich, dass diese Argumente auch den potenziellen blauen Koalitionspartner noch überzeugen werden. Für die FPÖ gälte es in diesem Fall allerdings, den Gesichtsverlust abzufedern, den eine Umsetzung von Sky Shield entgegen den lautstarken Ankündigungen von einst bedeuten würde. Wie eine solche Kommunikationsstrategie aussehen könnte, darauf geben womöglich die Worte des blauen Wehrsprechers Volker Reifenberger aus dem März den einen oder anderen Hinweis.

Der Kauf bodengebundener Luftabwehrraketen sei "mit Sicherheit notwendig und militärisch richtig", sagte er da im Gespräch mit dem STANDARD. Und auch in einer Beschaffung zusammen mit anderen EU-Ländern sehe er kein Problem. Über eine gemeinsame Plattform zu günstigeren Preisen einkaufen zu können sei "ja sinnvoll", so Reifenberger. Die rote beziehungsweise blaue Linie wäre für ihn "bei einem gemeinsamen Betrieb" erreicht. Den hatte das ÖVP-geführte Verteidigungsressort aber ohnehin nie erwogen.
https://www.derstandard.at/story/300000 ... geschossen
theoderich
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von theoderich »

Knackpunkte der Koalition: Wie Donald Trump Blau-Schwarz sichern soll
Luftabwehrprojekt Sky Shield: Stieß die ÖVP die Nato-Tür auf?

Überbrückungskünste sind auch bei einer weiteren sicherheitspolitischen Entscheidung gefragt. Das ÖVP-geführte Verteidigungsministerium hat die Republik ins europäische Luftraumschutzprojekt Sky Shield eingeklinkt und dafür mindestens sechs Milliarden Euro bis 2032 veranschlagt. "Das ist eine staatspolitische Notwendigkeit", befindet der einst auch außenpolitisch aktive Khol: "Kein vernünftig denkender Mensch kann riskieren wollen, dass der Ballhausplatz eines Tages mit Drohnen angegriffen wird."

Kickl bezeichnet Sky Shield hingegen als "Hintertür", die aus der Neutralität hinausführe und stattdessen hinein in die Nato, samt einem möglichen Krieg mit Russland. Das stärkste Argument in blauen Händen sei allerdings ein sehr simples, wie Mölzer meint: "Wir haben schlicht kein Geld dafür."

Schafft die Republik allein derartige Systeme an, wäre das viel teurer, hält das Verteidigungsministerium entgegen. Mögliche argumentative Rutsche für die Freiheitlichen: Ja zum gemeinsamen Einkauf von Abwehrraketen, aber Nein zum gemeinsamen Betrieb. Dieser war ohnehin nie vorgesehen.
https://www.derstandard.at/story/300000 ... chern-soll


Themen und Termine: Wie FP und VP zusammenkommen – oder auch nicht
Mit Sicherheit Probleme: Die Parteien müssen sich auf den außenpolitischen Kurs und beim Luftverteidigungsprojekt Sky Shield einigen. Vorerst liegen die Positionen weit auseinander.
Auf FP-Seite hat die Außenpolitik- und Neutralitätssprecherin Susanne Fürst, Juristin aus Linz, eine Hauptrolle. Sie soll z. B. die erbitterte Gegnerschaft der Blauen zum Raketenschutzschirm Sky Shield argumentieren.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (VP) hat den Beitritt zu Sky Shield mit aller Kraft betrieben, Ende Mai 2024 wurden die Dokumente unterschrieben. Für Österreich soll das europäische Luftabwehrsystem aus der Einsatzzentrale im Pongau koordiniert werden. Kosten: mindestens zwei Milliarden Euro. Parteichef Kickl nennt den Beitritt zu Sky Shield „eine verheerende neutralitätspolitische Entscheidung“ – bei der aus freiheitlicher Sicht gleich mehrere Milliarden einzusparen wären.
https://www.nachrichten.at/meinung/kolu ... 00,4015254
Zuletzt geändert von theoderich am So 12. Jan 2025, 13:56, insgesamt 2-mal geändert.
theoderich
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von theoderich »

  • Die ÖVP wird noch ihre blauen Wunder erleben (Kommentar)
    Was will die FPÖ? Sie lehnt den gemeinsamen europäischen Raketenschutzschirm Sky Shield ab, sie lehnt die EU-Sanktionen gegen den Kriegstreiber Russland ab, sie ist gegen die militärischen Hilfstransporte für die Ukraine durch Österreich, sie will die Hälfte der Ukraine (bis zum Dnepr, der mitten durch Kiew fließt) Russland überlassen, was das Ende der Ukraine wäre. Österreich würde unter Kickl de facto auf die Seite Putins wechseln.

    Und das Land in die Reihe mit Ungarn und der Fico-Slowakei stellen. Nationalratspräsident Rosenkranz hat mit seiner Erst-Einladung an Victor Orban gezeigt, wohin die Reise geht: Österreich als zweites Ungarn.

    Die ÖVP wird in einer Koalition mit der Kickl-FPÖ blaue Wunder erleben. Deshalb lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Also Neuwahl mit neuen Leuten an den Parteispitzen und neue Lösungen.
    https://kurier.at/chronik/oberoesterrei ... /402997649
"Den gemeinsamen europäischen Raketenschutzschirm Sky Shield" - wenn Journalisten mal das Hirn einschalten würden, bevor sie Stuss verzapfen ...
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von maro-airpower »

theoderich hat geschrieben: So 12. Jan 2025, 13:45
"Den gemeinsamen europäischen Raketenschutzschirm Sky Shield" - wenn Journalisten mal das Hirn einschalten würden, bevor sie Stuss verzapfen ...
Ich geb Wald und Wiesen Journalisten keine Schuld....der Bundesheer-Kommunikation aber schon...

"Sky Shield - Ein Schutzschirm für Österreich und Europa"
theoderich
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von theoderich »

Dem kann ich nicht widersprechen. Zuerst lässt man es zu, dass das BKA Fehlinformationen verbreitet - und dann springt man in der Argumentation selbst auf diesen Zug auf, obwohl man es besser wissen müsste. Und seither spielt man weitgehend den passiven Beobachter und sieht zu, wie das Projekt in der Öffentlichkeit demontiert wird.


Und egal welches Medium man konsumiert - überall dasselbe falsche Narrativ:

Von Sky Shield bis EU-Skepsis: Wo die FPÖ gute Karten hat
Zankapfel Sky Shield

Konkretes Fallbeispiel der sicherheitspolitischen Differenzen ist die NATO-Luftverteidigungsinitiative Sky Shield. Ein Raketenabwehrsystem, das angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine Priorität bekam. Während die ÖVP das Projekt als rein defensiv und als Stärkung der nationalen Sicherheit sieht, warnt die FPÖ vor einem schleichenden NATO-Beitritt. Sie fordert, dass die Neutralität verfassungsrechtlich aufgewertet wird und nur durch eine Volksabstimmung abgeschafft werden kann. Die „Festung“ braucht aus FPÖ-Sicht keine Luftabwehr.

Im Juli 2023 unterzeichnete Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) eine Absichtserklärung zu Österreichs Beteiligung und bezeichnete Sky Shield als die „Speerspitze der Neutralität“. FPÖ-Chef Herbert Kickl sprach dagegen von einem „Verrat an der immerwährenden Neutralität“ und einer Schwächung der außenpolitischen Eigenständigkeit Österreichs. In einer Presseaussendung zum Thema ließ die FPÖ verlauten, sie sei „die einzige politische Kraft, die die Neutralität verteidigt“.

Hier hakt es. Ein Mittelweg in der Debatte existiert nicht, Österreich kann nur beitreten oder nicht. Helfen könnte in der Verhandlung der politischen Interessen aber der Fakt, dass Österreich von NATO-Staaten umgeben ist. Im Oktober 2024 wurde sogar die neutrale Schweiz Teil der Sky-Shield-Initiative. Schlagend war das Argument, dass das Land weiterhin jederzeit selbstbestimmt agieren könne und mit dem Beitritt keine Verpflichtungen eingehe, die der Neutralität widersprächen. Angesichts des knappen Staatsbudgets ist es nicht ausgeschlossen, dass es vorerst keinen Beitritt Österreichs zu Sky Shield gibt.
https://www.wienerzeitung.at/a/fpoe-aus ... itspolitik
theoderich
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von theoderich »

  • Neben Kickl wirkt die ÖVP sehr klein (Leitartikel)
    Jene, die mit ähnlichen Slogans für die Volkspartei Wähler mobilisierten und/oder sie wählten, dürfen sich zu Recht betrogen fühlen. Und nicht nur die Glaubwürdigkeit erodiert. Je einiger sich FPÖ und ÖVP bei Finanzen und Wirtschaft sind, desto unklarer wird, worin sie sich noch unterscheiden. Bei der Migration? Eher nicht. Bei der Frage, mit welchen Staaten man Luftabwehrraketen kauft (Sky Shield)? Ja, aber das ist wenig.

    Schafft es die Volkspartei nicht, beim Wirtschaftsthema eine eigene Handschrift ins Regierungsprogramm zu bringen, droht ihr das Schicksal der SPÖ: Sie wird für eine ihrer wichtigsten Wählergruppen verzichtbar. Die FPÖ könnte nach der obersten Arbeiter- auch zu Österreichs Unternehmerpartei avancieren. Herbert Kickl gelänge hier ein bemerkenswerter Spagat. Seinen Gegnern, deren meiste Energie in die Selbstzerstörung fließt, sei Dank.
    https://kurier.at/meinung/leitartikel/l ... /402998054
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