Ö1 Sonntagsjournal
17.11 I 13:00
Barbara Schieder: "Im Studio begrüßt Sie Barbara Schieder.
Russland fliegt massive Luftangriffe auf die Ukraine. Polen ist beunruhigt und lässt Kampfjets aufsteigen.
In Österreich macht die Überwachung des Luftraums unterdessen Pause, weil es an Personal fehlt.
Arbeiterkammerpräsidentin Anderl macht Versäumnisse der Regierung für die hohen Lohnkosten verantwortlich.
Und Sonne, Wolken und Nebel bietet das Wetter."
[...]
Bundesheer: Aktuell keine Luftraumüberwachung
SCHIEDER: "In Österreich dagegen wird der Luftraum an diesem Wochenende überhaupt nicht überwacht. Die Eurofighter müssen am Boden bleiben.
Die Erklärung dafür lässt einen staunen: Es gibt schlicht zu wenige Fluglotsen. Was laut Bundesheer auf das nicht konkurrenzfähige Gehalt zurückzuführen sei. Dem Beamtenministerium sei das Problem seit Jahren bekannt, heißt es. Victoria Waldhäusl berichtet."
Victoria Waldhäusl: "Erst morgen ab Sonnenaufgang werden die Eurofighter wieder für die Luftraumüberwachung eingsetzt - eine bespiellose Folge des Personalmangels beim Bundesheer.
Oberst Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, bestätigt einen entsprechenden Bericht der ,Krone'. Weil das Heer kein attraktives Gehalt bieten könne, mangle es an Fluglotsen."
Oberst Michael Bauer: "In den vergangenen Jahren hat sich die Situation insofern zugespitzt, dass viele Fluglotsen zur Austro Control abgewandert sind und daher die wenigen Fluglotsen die gesamten Aufgaben stemmen haben müssen. Das hat dazu geführt, dass manche Fluglotsen bis zu siebzig Überstunden im Monat haben."
WALDHÄUSL: "Das Aussetzen der Luftraumüberwachung sei alternativlos gewesen, so Bauer. Von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner von der ÖVP heißt es in einem schriftlichen Statement, dass man sich darum bemühe - Zitat - ,so einen Umstand nicht mehr eintreten zu lassen'.
Bauer sieht das Beamtenministerium in der Verantwortung."
BAUER: "Wir bemühen seit Jahren um eine Änderung, um höhere Prämien, um Sonderverträge. Das ist jedoch ohne dem Beamtenministerium nicht möglich."
WALDHÄUSL: "Das Beamtenministerium reagiert schriftlich: Man weise jegliche Verantwortlichkeit in dieser Frage zurück, stehe aber immer zu Gesprächen zur Verfügung."
https://oe1.orf.at/player/20241117/775987/1731844947300
Für FPÖ-Wehrsprecher Volker Reifenberger liegt es in der Verantwortung von ÖVP und Grünen, dass Österreichs Luftraum nun komplett schutzlos sei und jede Streitkraft der Welt, aber auch Terroristen, unüberwacht und ungehindert den heimischen Luftraum nützen könnten, wie er in einer Aussendung erklärte. Er ortete einen weiteren Grund, der gesamten Regierung das Vertrauen zu versagen. Sein SPÖ-Kollege Robert Laimer kündigte eine parlamentarische Anfrage an. "Wir stehen bereit, konstruktiv an der Sicherstellung einer verlässlichen und nachhaltigen Luftraumüberwachung mitzuwirken", betonte er.
Hinweis: Der Artikel wurde um 13:31 Uhr aktualisiert.
https://www.derstandard.at/story/300000 ... berwachung
17.11.2024, 12:39:03/OTS0022
SPÖ-Laimer: Die Sicherheit des österreichischen Luftraumes hat oberste Priorität!
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... prioritaet
17.11.2024, 11:14:02/OTS0015
FPÖ – Reifenberger: „Österreichs Luftraum ist ‚Dank‘ ÖVP und Grünen komplett schutzlos“
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... -schutzlos
Hier der Personalstand der militärischen Fluglotsen vor acht Jahren:
Fluglotsen sowie Flugberatungspersonal und deren Gehalt sowie Zulagen (3170/J-BR/2016) (Beantwortet am 14. November 2016)
1. Wie viele Fluglotsen und Flugberater gibt es derzeit beim Bundesheer?
Zu 1:
Im Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport (BMLVS) sind – aktiv ausübend – 61 Militär-Fluglotsinnen und -lotsen und 53 Militär-Flugberater beschäftigt.
2. Wo sind diese stationiert?
Zu 2:
Militär-Fluglotsinnen und -lotsen sind auf den Militärflugplätzen Aigen im Ennstal, Langenlebarn, Wr. Neustadt und Zeltweg, in der militärischen Kontrollzentrale in Wien sowie in diversen Stäben in Wien, Salzburg und Langenlebarn stationiert. Militär-Flugberater sind über die vorgenannten Standorte hinaus auch auf dem Militärflugplatz Hörsching und in St. Johann im Pongau tätig.
4. Wie viele Fluglotsen und Flugberater befinden sich in Ausbildung?
7. Wie schaut die zukünftige Personalplanung aus?
Zu 4 und 7:
Derzeit befinden sich keine Soldaten in theoretischer Ausbildung zum Militär-Fluglotsen oder Militär-Flugberater, jedoch jeweils eine Person in der praktischen Ausbildung zur Erlangung der Erstlizenz. Für das Jahr 2017 ist die theoretische Ausbildung für einen Militär-Fluglotsen und zwei Militär-Flugberater geplant.
5. Wie viele Fluglotsen und Flugberater werden in den kommenden 5 Jahren in Pension gehen?
Zu 5:
In den kommenden fünf Jahren wird der Pensionsantritt von neun Militär-Fluglotsen und 13 Militär-Flugberatern erwartet.
6. Wie sieht die Ausbildung für Fluglosten und Flugberater beim Bundesheer im Detail aus bzw. wie lange dauert diese?
Zu 6:
Die Ausbildung zum Militär-Fluglotsen beginnt im dritten Jahrgang an der TherMilAk und setzt sich zusammen aus der Absolvierung der militärischen Grundausbildung für Fluglotsen an der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule (FlFlATS) und dem Erlangen des Allgemeinen Sprechfunkzeugnisses für den Flugfunkdienst (AFZ-Flugfunkzeugnis). Nach der Ausmusterung erfolgt die Berechtigungsausbildung für TOWER und MCC-Fluglotsen bei externen zertifizierten Ausbildungsanbietern und abschließend die betriebliche Ausbildung an der Dienststelle. Die Mindestdauer der Ausbildung von der Eignungsfeststellung bis zur Erlangung der Erstlizenz beträgt fünfeinhalb Jahre.
Die Ausbildung zum Militär-Flugberater beginnt nach abgeschlossener Unteroffiziersausbildung mit der Absolvierung der Flugsicherungsgrundausbildung an der FlFlATS. Danach folgt das Erlangen des AFZ-Flugfunkzeugnisses und die betriebliche Ausbildung an der Dienststelle. Die Dauer der Ausbildung bis zum Erreichen der vollen Befähigung beträgt etwa eineinhalb Jahre ab Ausbildungsbeginn.
12. Welche Zulagen bekommen Fluglotsen und Flugberater beim Bundesheer? Bitte genaue Aufschlüsselung.
13. Wer bzw. welche Personengruppe bekommt welche Zulage?
14. Gibt es konkrete Pläne bzw. bereits Maßnahmen, dass die Zulagen eingestellt werden, oder das Gehalt gekürzt wird?
15. Gibt es bereits militärische Fluglotsen, die keine Zulage mehr erhalten und wenn ja, was wird dagegen unternommen?
Zu 12 bis 15:
Militär-Fluglotsen und Militär-Flugberater erhalten keine Zulagen gemäß Gehaltsgesetz. Der Bezug von Nebengebühren ist möglich. In einem Erlass des Bundeskanzleramtes (BKA), gültig bis 31. Dezember 2017, wurden die Nebengebühren nach einem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes neu geregelt. Seither können nur noch Personen, die ihre Ausbildung vor dem 1. November 2010 begonnen haben, die davor bezogenen Nebengebühren weiterhin geltend machen. Derzeit sind sieben Fluglotsen von dieser Regelung betroffen. Sowohl auf dem Rechtsweg über den Verwaltungsgerichtshof als auch durch Befassung des Volksanwalts und des BKA wurde versucht, eine verfassungskonforme Regelung für die Nebengebühren zu finden, jedoch bisher leider erfolglos. Es gibt keine Pläne für Gehaltskürzungen.
https://www.parlament.gv.at/gegenstand/ ... dStage=100
Anpassung des Einkommens von Militär-Fluglotsen und Militär-Flugberatern an den Marktwert (236/A(E)-BR/2017)
30.05.2017 Vertagung im Ausschuss
https://www.parlament.gv.at/gegenstand/ ... dStage=100