Entwicklungen Luftraumüberwachung

Flächenflugzeuge, Hubschrauber, Großgerät, Fliegerhorste, ...
LOXL
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von LOXL »

capitan hat geschrieben: So 17. Nov 2024, 08:53 .......auch die Airpower stand auf der Kippe, angeblich nur ein Fluglotse in Zeltweg einsatzbereit und einsatzwillig!?
Mit EINEM Controller wickelst du keine derartige Flugshow ab. Es waren definitiv schon mehr im Einsatz. Aber ja, das Problem bei der MCC ist akut - siehe NOTAM dazu.

Viel mehr Sorgen mache ich mir um den Aktiv-Personalstand - auch nachdem Beauty im wahrsten Sinne des Wortes Chop Suey Konserven nach Hongkong bei gutem Geld fliegt.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Eurofighter fliegen nicht
Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt

https://www.heute.at/s/heeres-blamage-u ... -120072835




https://www.facebook.com/share/p/p863VCdTRi1vTKhp/


maro-airpower hat geschrieben: So 17. Nov 2024, 08:58Bin ja neugierig ob sich irgendwer im Parlament traut, jetzt während der Regierungsbildung eine dringliche Anfrage auf die Tagesordnung zu bringen. Oder wirds locker-flockig wegignoriert....??
Wir sind doch nicht die Schweiz! Dort gab es nach so einer Situation eine Entschließung im Parlament und darauf das Projekt LP24.
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 18. Nov 2024, 01:11, insgesamt 2-mal geändert.
alps_spirit
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von alps_spirit »

theoderich hat geschrieben: So 17. Nov 2024, 09:30
maro-airpower hat geschrieben: So 17. Nov 2024, 08:58Bin ja neugierig ob sich irgendwer im Parlament traut, jetzt während der Regierungsbildung eine dringliche Anfrage auf die Tagesordnung zu bringen. Oder wirds locker-flockig wegignoriert....??
Wir sind doch nicht die Schweiz! Dort gab es nach so einer Situation eine Entschließung im Parlament und darauf das Projekt LP24.
So vorbildlich sind unsere westlichen Nachbarn auch nicht immer. Die Entschließung war 2009 und der Ethopian Airlines Zwischenfall 5 Jahre später. Aber zumindest haben die Schweizer das Problem erkannt.
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

https://www.derstandard.at/story/300000 ... berwachung

....Das wenige verbleibende Personal baut Überstunden ab. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat nun den Generalstab mit der Suche nach Alternativlösungen beauftragt.....

...Beim Heer gibt man dem aktuell noch grün geführten Beamtenministerium (BMKÖS) die Schuld für die Misere, das für die Besoldung zuständig ist.....

"Das Verteidigungsministerium arbeitet seit Jahren an der Lösung des Problems von zu wenigen Fluglotsen. Dazu gab es unzählige Gespräche mit dem BMKÖS, das jedoch die Tragweite der Problematik nicht erkannt hat oder nicht erkennen wollte", kritisierte Generalstabschef Rudolf Striedinger gegenüber der Zeitung.....

....Im von Grünen-Chef Werner Kogler geleiteten Beamtenministerium reagierte man mit Befremdung. "Das Bundesministerium für öffentlichen Dienst weist jegliche Verantwortlichkeit in dieser Frage zurück",...
anastasius
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von anastasius »

Der gesamte Luftraum über Österreich ist seit Freitag ungeschützt und man richtet es dem Feind über die Presse aus.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Ö1 Sonntagsjournal

17.11 I 13:00
Barbara Schieder: "Im Studio begrüßt Sie Barbara Schieder.

Russland fliegt massive Luftangriffe auf die Ukraine. Polen ist beunruhigt und lässt Kampfjets aufsteigen.

In Österreich macht die Überwachung des Luftraums unterdessen Pause, weil es an Personal fehlt.

Arbeiterkammerpräsidentin Anderl macht Versäumnisse der Regierung für die hohen Lohnkosten verantwortlich.

Und Sonne, Wolken und Nebel bietet das Wetter."

[...]

Bundesheer: Aktuell keine Luftraumüberwachung

SCHIEDER: "In Österreich dagegen wird der Luftraum an diesem Wochenende überhaupt nicht überwacht. Die Eurofighter müssen am Boden bleiben.

Die Erklärung dafür lässt einen staunen: Es gibt schlicht zu wenige Fluglotsen. Was laut Bundesheer auf das nicht konkurrenzfähige Gehalt zurückzuführen sei. Dem Beamtenministerium sei das Problem seit Jahren bekannt, heißt es. Victoria Waldhäusl berichtet."

Victoria Waldhäusl: "Erst morgen ab Sonnenaufgang werden die Eurofighter wieder für die Luftraumüberwachung eingsetzt - eine bespiellose Folge des Personalmangels beim Bundesheer.

Oberst Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, bestätigt einen entsprechenden Bericht der ,Krone'. Weil das Heer kein attraktives Gehalt bieten könne, mangle es an Fluglotsen."

Oberst Michael Bauer: "In den vergangenen Jahren hat sich die Situation insofern zugespitzt, dass viele Fluglotsen zur Austro Control abgewandert sind und daher die wenigen Fluglotsen die gesamten Aufgaben stemmen haben müssen. Das hat dazu geführt, dass manche Fluglotsen bis zu siebzig Überstunden im Monat haben."

WALDHÄUSL: "Das Aussetzen der Luftraumüberwachung sei alternativlos gewesen, so Bauer. Von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner von der ÖVP heißt es in einem schriftlichen Statement, dass man sich darum bemühe - Zitat - ,so einen Umstand nicht mehr eintreten zu lassen'.

Bauer sieht das Beamtenministerium in der Verantwortung."

BAUER: "Wir bemühen seit Jahren um eine Änderung, um höhere Prämien, um Sonderverträge. Das ist jedoch ohne dem Beamtenministerium nicht möglich."

WALDHÄUSL: "Das Beamtenministerium reagiert schriftlich: Man weise jegliche Verantwortlichkeit in dieser Frage zurück, stehe aber immer zu Gesprächen zur Verfügung."
https://oe1.orf.at/player/20241117/775987/1731844947300

Für FPÖ-Wehrsprecher Volker Reifenberger liegt es in der Verantwortung von ÖVP und Grünen, dass Österreichs Luftraum nun komplett schutzlos sei und jede Streitkraft der Welt, aber auch Terroristen, unüberwacht und ungehindert den heimischen Luftraum nützen könnten, wie er in einer Aussendung erklärte. Er ortete einen weiteren Grund, der gesamten Regierung das Vertrauen zu versagen. Sein SPÖ-Kollege Robert Laimer kündigte eine parlamentarische Anfrage an. "Wir stehen bereit, konstruktiv an der Sicherstellung einer verlässlichen und nachhaltigen Luftraumüberwachung mitzuwirken", betonte er.
Hinweis: Der Artikel wurde um 13:31 Uhr aktualisiert.
https://www.derstandard.at/story/300000 ... berwachung

17.11.2024, 12:39:03/OTS0022
SPÖ-Laimer: Die Sicherheit des österreichischen Luftraumes hat oberste Priorität!

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... prioritaet

17.11.2024, 11:14:02/OTS0015
FPÖ – Reifenberger: „Österreichs Luftraum ist ‚Dank‘ ÖVP und Grünen komplett schutzlos“

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... -schutzlos


Hier der Personalstand der militärischen Fluglotsen vor acht Jahren:

Fluglotsen sowie Flugberatungspersonal und deren Gehalt sowie Zulagen (3170/J-BR/2016) (Beantwortet am 14. November 2016)
1. Wie viele Fluglotsen und Flugberater gibt es derzeit beim Bundesheer?
  • Zu 1:

    Im Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport (BMLVS) sind – aktiv ausübend – 61 Militär-Fluglotsinnen und -lotsen und 53 Militär-Flugberater beschäftigt.
2. Wo sind diese stationiert?
  • Zu 2:

    Militär-Fluglotsinnen und -lotsen sind auf den Militärflugplätzen Aigen im Ennstal, Langenlebarn, Wr. Neustadt und Zeltweg, in der militärischen Kontrollzentrale in Wien sowie in diversen Stäben in Wien, Salzburg und Langenlebarn stationiert. Militär-Flugberater sind über die vorgenannten Standorte hinaus auch auf dem Militärflugplatz Hörsching und in St. Johann im Pongau tätig.
4. Wie viele Fluglotsen und Flugberater befinden sich in Ausbildung?
7. Wie schaut die zukünftige Personalplanung aus?
  • Zu 4 und 7:

    Derzeit befinden sich keine Soldaten in theoretischer Ausbildung zum Militär-Fluglotsen oder Militär-Flugberater, jedoch jeweils eine Person in der praktischen Ausbildung zur Erlangung der Erstlizenz. Für das Jahr 2017 ist die theoretische Ausbildung für einen Militär-Fluglotsen und zwei Militär-Flugberater geplant.
5. Wie viele Fluglotsen und Flugberater werden in den kommenden 5 Jahren in Pension gehen?
  • Zu 5:

    In den kommenden fünf Jahren wird der Pensionsantritt von neun Militär-Fluglotsen und 13 Militär-Flugberatern erwartet.
6. Wie sieht die Ausbildung für Fluglosten und Flugberater beim Bundesheer im Detail aus bzw. wie lange dauert diese?
  • Zu 6:

    Die Ausbildung zum Militär-Fluglotsen beginnt im dritten Jahrgang an der TherMilAk und setzt sich zusammen aus der Absolvierung der militärischen Grundausbildung für Fluglotsen an der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule (FlFlATS) und dem Erlangen des Allgemeinen Sprechfunkzeugnisses für den Flugfunkdienst (AFZ-Flugfunkzeugnis). Nach der Ausmusterung erfolgt die Berechtigungsausbildung für TOWER und MCC-Fluglotsen bei externen zertifizierten Ausbildungsanbietern und abschließend die betriebliche Ausbildung an der Dienststelle. Die Mindestdauer der Ausbildung von der Eignungsfeststellung bis zur Erlangung der Erstlizenz beträgt fünfeinhalb Jahre.

    Die Ausbildung zum Militär-Flugberater beginnt nach abgeschlossener Unteroffiziersausbildung mit der Absolvierung der Flugsicherungsgrundausbildung an der FlFlATS. Danach folgt das Erlangen des AFZ-Flugfunkzeugnisses und die betriebliche Ausbildung an der Dienststelle. Die Dauer der Ausbildung bis zum Erreichen der vollen Befähigung beträgt etwa eineinhalb Jahre ab Ausbildungsbeginn.
12. Welche Zulagen bekommen Fluglotsen und Flugberater beim Bundesheer? Bitte genaue Aufschlüsselung.

13. Wer bzw. welche Personengruppe bekommt welche Zulage?

14. Gibt es konkrete Pläne bzw. bereits Maßnahmen, dass die Zulagen eingestellt werden, oder das Gehalt gekürzt wird?

15. Gibt es bereits militärische Fluglotsen, die keine Zulage mehr erhalten und wenn ja, was wird dagegen unternommen?
  • Zu 12 bis 15:

    Militär-Fluglotsen und Militär-Flugberater erhalten keine Zulagen gemäß Gehaltsgesetz. Der Bezug von Nebengebühren ist möglich. In einem Erlass des Bundeskanzleramtes (BKA), gültig bis 31. Dezember 2017, wurden die Nebengebühren nach einem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes neu geregelt. Seither können nur noch Personen, die ihre Ausbildung vor dem 1. November 2010 begonnen haben, die davor bezogenen Nebengebühren weiterhin geltend machen. Derzeit sind sieben Fluglotsen von dieser Regelung betroffen. Sowohl auf dem Rechtsweg über den Verwaltungsgerichtshof als auch durch Befassung des Volksanwalts und des BKA wurde versucht, eine verfassungskonforme Regelung für die Nebengebühren zu finden, jedoch bisher leider erfolglos. Es gibt keine Pläne für Gehaltskürzungen.
https://www.parlament.gv.at/gegenstand/ ... dStage=100


Anpassung des Einkommens von Militär-Fluglotsen und Militär-Flugberatern an den Marktwert (236/A(E)-BR/2017)
30.05.2017 Vertagung im Ausschuss
https://www.parlament.gv.at/gegenstand/ ... dStage=100
Zuletzt geändert von theoderich am So 17. Nov 2024, 23:49, insgesamt 3-mal geändert.
iceman
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Und wie lange ist der Tower in Zeltweg normalerweise besetzt?
Nur tagsüber?
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

LOXZ AD 2.3 BETRIEBSZEITEN
LOXZ AD 2.3 OPERATIONAL HOURS

FLUGPLATZBETRIEBSLEITUNG
-----------------------------------------------
AD ADMINISTRATION


Militärflugleitung Zeltweg / military flight operation Zeltweg:
MON - THU: 0700 - 1530 (0600 - 1430)
FRI: 0700 - 1130 (0600 - 1030)
ausgenommen gesetzliche Feiertage / except legal holidays.


Bezüglich Abweichungen von den generellen Betriebszeiten siehe ENR 1.1, Punkt 2.8. / Deviations from general operational hours see ENR 1.1, item 2.8..

Piste 08R/26L Beton gesperrt 2 Stunden vor Beginn und 1 Stunde nach Beendigung des militärischen Flugbetriebes / RWY 08R/26L concrete closed 2 hours prior to beginning and 1 hour after termination of military flight operations.

Alle Graspisten gesperrt 1 Stunde vor Beginn des militärischen Flugbetriebes / all grass runways closed 1 hour prior to military flight operations.
https://eaip.austrocontrol.at/lo/241101 ... OXZ_en.pdf

Diese Situation ist aber schon seit mindestens elf Jahren Status quo. Hier ein Auszug aus dem Luftfahrthandbuch zu LOXZ von 2013:

http://www.austrianairfields.com/LOXZ_AIP.pdf


In der Schweiz gibt es zwar Beschränkungen beim Flugbetrieb für Ausbildungs- und Trainingsflüge - aber keine beim Einsatzflugbetrieb:
Veröffentlicht am 8. Dezember 2023

Flugbetriebszeiten der Schweizer Luftwaffe

Die Luftwaffe setzt alles daran den Fluglärm, der bei der Erfüllung der Aufträge entsteht, auf ein Minimum zu reduzieren. Mit Ausnahme der wenigen Wochen, in denen die Luftwaffe ihre jährlichen Wiederholungskurse (WK) absolviert, gelten für Ausbildungs- und Trainingsflüge folgende Regelungen:
  • Flugruhe an Wochenenden (eine Ausnahme bilden Flugvorführungen);
  • Jet-Flugbetrieb am Morgen erst nach 08.00 Uhr;
  • Keine Jet-Starts über Mittag;
  • Ende des Flugbetriebs am späten Nachmittag;
  • Abenddämmerungs- und Nachtflüge mit Kampfjets bis spätestens um 22.00 Uhr (von Oktober bis März).
Kampfflugzeuge

Auftrag

Einsätze

Flugplatz

Payerne
Meiringen
Emmen

Monat

Ganzes Jahr

Zeiten

Montag bis Sonntag, rund um die Uhr


Auftrag

Ausbildung / Training

Flugplatz

Payerne
Meiringen
Emmen

Monat

Ganzes Jahr

Zeiten

Montag 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr und 13.30 Uhr bis 17.00 Uhr
Dienstag bis Freitag 08.30 Uhr bis 12.00 Uhr und 13.30 Uhr bis 17.00 Uhr
https://www.vtg.admin.ch/de/flugbetrieb ... -luftwaffe
iceman
Beiträge: 1808
Registriert: Do 17. Mai 2018, 21:05

Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

theoderich hat geschrieben: So 17. Nov 2024, 15:38
LOXZ AD 2.3 BETRIEBSZEITEN
LOXZ AD 2.3 OPERATIONAL HOURS

FLUGPLATZBETRIEBSLEITUNG
-----------------------------------------------
AD ADMINISTRATION


Militärflugleitung Zeltweg / military flight operation Zeltweg:
MON - THU: 0700 - 1530 (0600 - 1430)
FRI: 0700 - 1130 (0600 - 1030)
ausgenommen gesetzliche Feiertage / except legal holidays.


Bezüglich Abweichungen von den generellen Betriebszeiten siehe ENR 1.1, Punkt 2.8. / Deviations from general operational hours see ENR 1.1, item 2.8..

Piste 08R/26L Beton gesperrt 2 Stunden vor Beginn und 1 Stunde nach Beendigung des militärischen Flugbetriebes / RWY 08R/26L concrete closed 2 hours prior to beginning and 1 hour after termination of military flight operations.

Alle Graspisten gesperrt 1 Stunde vor Beginn des militärischen Flugbetriebes / all grass runways closed 1 hour prior to military flight operations.
https://eaip.austrocontrol.at/lo/241101 ... OXZ_en.pdf

Diese Situation ist aber schon seit mindestens elf Jahren Status quo. Hier ein Auszug aus dem Luftfahrthandbuch zu LOXZ von 2013:

http://www.austrianairfields.com/LOXZ_AIP.pdf
Naja, wenn da ab Freitag Mittag keiner da ist, warum die Aufregung?
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Jets blieben am Boden
Aufschrei nach „Krone“-Bericht über Eurofighter


https://www.krone.at/3595839
krone.at & krone.tv hat geschrieben:Somit stand an diesem Wochenende erstmals seit mehr als 50 Jahren über mehrere Tage hinweg kein einziger Eurofighter in Bereitschaft.
2007 - 2024 = "mehr als 50 Jahre" ...

iceman hat geschrieben: So 17. Nov 2024, 16:13 Naja, wenn da ab Freitag Mittag keiner da ist, warum die Aufregung?
Es hat schon die letzten zehn Jahre niemanden interessiert:

Eurofighter zu teuer: Heer fliegt mit 40 Jahre alten Saab (5. März 2014)
Fällt die Saab frühzeitig aus und fehlt ein Nachfolger, dann gibt es laut Gruber nur zwei Möglichkeiten: "Entweder die Eurofighter übernehmen mehr Anteile der Luftraumüberwachung – was eine Kostenfrage ist – oder, wir müssen die Betriebszeiten zurückfahren." Österreich sei in Europa bereits jetzt Schlusslicht. Denn bei den Nachbarn "ist es die Norm, 365 Tage rund um die Uhr die Überwachung sicherzustellen." In Österreich sei dies nur noch von 8 bis 20 Uhr der Fall, im Winter kürzer.
https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... t4,1322498


Bericht der Volksanwaltschaft an den Nationalrat und an den Bundesrat 2015

Kontrolle der öffentlichen Verwaltung


März 2016
3.11.2 Lückenhafte Luftraumüberwachung

Neben der passiven Luftraumüberwachung durch technische Anlagen ist die aktive Komponente durch Militärflugzeuge ein zentraler Bestandteil der Ausübung der Lufthoheit. Die auf bestimmte Tageszeiten beschränkte Einsatzbereitschaft der Militärflugzeuge bedeutet einen Verfassungs- und Völkerrechtsbruch. Das BMLVS behält die lückenhafte Überwachungspraxis dennoch bei.
https://volksanwaltschaft.gv.at/downloa ... BCfend.pdf


Luftraum-Überwachung wird verringert (8. April 2017)
Die aktive Luftraumüberwachung in Österreich wird verringert - also das Bereithalten von Abfangjägern für den Fall einer Luftraumverletzung. Schon bisher standen die Eurofighter nur von 8 Uhr früh bis 8 Uhr abends täglich zur Verfügung. Künftig wird dieser Zeitraum noch um eine Stunde verkürzt.

Weniger Piloten, weniger Flugstunden, und ab 1.September weniger Bereitschaftszeiten: die Sparvorgaben -es geht hier um rund 5 Millionen Euro pro Jahr- bringen das Bundesheer zur Einschränkung der sogenannten aktiven Luftraumüberwachung mit Flugzeugen wie dem Eurofighter.
https://oe1.orf.at/artikel/386089/Luftr ... verringert


Die Probleme mit dem Mangel an Fluglotsen sind schon lange bekannt. Das "Salzamt", die Volksanwaltschaft, hat schon vor mehr als sieben Jahren auf die Problematik aufmerksam gemacht:

Parlamentsbericht 2016 - Kontrolle der öffentlichen Verwaltung
2.11.1 Streichung der „Flugsicherungszulage“ für Militärfluglotsen

Art. XII der 47. Gehaltsgesetz-Novelle enthielt eine Rechtsgrundlage dafür, bei diversen Verwendungen im öffentlichen Dienst Gehaltszulagen zu gewähren. Von dieser Möglichkeit wurde unter anderem bei Militärfluglotsinnen und -fluglotsen Gebrauch gemacht („Flugsicherungszulage“). Die gesetzliche Formulierung war allerdings sehr allgemein gehalten. Der VfGH hob sie daher wegen Unbestimmtheit als verfassungswidrig auf. Damit entfiel auch die Rechtsgrundlage für die „Flugsicherungszulage“. Der Gesetzgeber erließ in der Folge keine Nachfolgebestimmung.

Einige Betroffene, welche die Zulage nicht mehr erhalten konnten, wandten sich an die VA. Sie brachten vor, sich im Zuge ihrer Bewerbung über ihr zu erwartendes Gehalt erkundigt und auch im Vertrauen darauf diesen Beruf ergriffen zu haben. In der Folge stellte sich jedoch heraus, dass sie als Neueintretende keine Zulage mehr bekommen konnten. Der dadurch entstandene Verlust betrage ca. 600 Euro.

Das Prüfverfahren der VA ergab, dass die für die Gehaltsberechnung zuständigen Stellen (BMLVS bzw. BKA) die Auszahlung der „Flugsicherungszulage“ bei derzeitiger Rechtslage vertretbarerweise ablehnen. Auch ein Ersatz im Wege einer anderen Zulage wird vertretbarerweise verneint. Die VA sah aber angesichts der verantwortungsvollen Tätigkeit und berechtigter Gehaltserwartungen eine Gesetzeslücke. Das für legistische Fragen des öffentlichen Dienstrechts federführende BKA lehnte den Vorschlag der VA ab, weil der öffentliche Dienst generell wegen der Vielzahl an Zulagen Kritik erfahre. Die besonderen Erfordernisse des Dienstes bzw. die damit verbundene Verantwortung für das Leben vieler Menschen seien ohnehin durch das Grundgehalt abgegolten.

Angesichts eines Bezuges von ca. 1.600 Euro netto monatlich in der Einstiegsphase erscheint zumindest das Argument mit dem Grundgehalt der VA nicht plausibel. Daher hält die VA an ihrer legistischen Anregung fest.
https://volksanwaltschaft.gv.at/downloa ... BCfend.pdf
Zuletzt geändert von theoderich am So 17. Nov 2024, 20:45, insgesamt 5-mal geändert.
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