Entwicklungen Luftraumüberwachung

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theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

öbh hat geschrieben: Sa 8. Jun 2024, 02:06Wenn man bedenkt dass etwa das beabsichtige weitreichende Rakektenabwehrsystem (Arrow, Patriot?) ab 4 Mrd Euro kosten würde,
Wie hier schon mehrfach geschrieben: "Arrow 3" ist kein Teil von ESSI, sondern als TerrFKAbw ein nationales Vorhaben der Bundesrepublik Deutschland.
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

Maschin hat geschrieben: Fr 7. Jun 2024, 02:07
Benötigt man für die Hauptaufgabe "Luftpolizei" eine F-35? So ein komplexes System betreiben was dann aufgrund der hohen Betriebskosten mehr am Boden als in der Luft ist?
Der Multirole AJT wird nicht beschafft um dann nach oben hin wieder ein "schlankes System" zu haben. Hier wird Personal heran gezogen, dass mehrzweckfähig ist und entsprechendes Gerät wird wohl in den Köpfen der Verantwortlichen stecken.
Ayway - auch das ist schon Entscheidung der Politik.

Ich gehe davon aus, dass die Anforderungen des ÖBH so hochgemoppelte Supersonictrainer wie KAI T-50 oder Boeing/Saab T-7 kategorisch ausschließen.

Und ich glaub unsere sind nicht so kühn um z.B. Infos zu HAL Tejas oder JF-17 abzufragen. Somit können wir das ganz sicher eingrenzen auf Überschall Kampfflugzeuge aus dem NATO Raum.

Hätten wir...

Saab Gripen NG
Lockheed Martin F-16V(Block 70/72)
Lockheed Martin F-35A
Lockheed Martin F-35B
Eurofighter Tranche 4 (5?)
Dassault Rafale

Sideletter...unsere C-390 sind auch als Tanker vorgesehen...das heißt schlechte Karten für F-16 und F-35A...weil die brauchen einen "Boom".

Rafale ist extrem offensiv und erfolgreich am Markt unterwegs und ein sehr attraktives Angebot würd mich daher gar nicht wundern.

Rein militärisch, auf der Arbeitsebene ist das Verhältnis mit Eurofighter gut, nur politisch ist das halt fraglich. Die Frage ist auch wie "exotisch" das wird. Die T4(5?) Familie wird überschaubar groß werden...das soll nur die Werkbank beschäftigen bis FCAS da ist.

Die Exotenthematik gilt auch für den Gripen NG....niedrige dreistellige Stückzahl, mehr wird da nicht. Der Kandidat kommt sicher in die engere Auswahl sofern die Lusk sich des Themas "road base" annehmen wollen. Selbst ohne "Straße" steigt die Zahl nutzbarer Pisten gleich auf rund eineinhalb Dutzend.

F-35B wär auch so ein "road base" Kandidat....braucht nicht mal die 800m des Gripen und ist der Stealthflieger der mit unserm Tanker harmoniert.

Wenn wir die 1,5% BIP wirklich erreichen landen wir Anfang der 30er bei zwischen 6-7 Mrd. per Anno und einem Invest-Anteil von ca 2,5Mrd. per Anno. Eine Beschaffung in brauchbarer Qualität und Quantität wird über den Daumen rund drei Jahre den gesamten Invest-Anteil kosten.
Dazu Bauten. Die Boxen des EF sind eine reine Friedensinfrastruktur der "2000er Sonnenscheinjahre" und sind in der aktuellen SiPol Lage in flottem Tempo Richtung "unverantwortlich" unterwegs....soll heißen...für einen EF Nachfolger sind Flugzeugbunker kein "wünsch dir was" sondern "erforderlich".
iceman
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Auch hier wäre ich für einen europäischen Hersteller.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Verteidigungsministerin Tanner: „Das Momentum liegt bei Putin“
Noch offen ist die Nachbeschaffung der zweiten Jetflotte für das Bundesheer. Ist bereits entschieden, welcher Typ nachbeschafft wird?

Dazu fehlt noch die Grundlage. Ich erwarte dazu sehr rasch alles, was vom Generalstab notwendig ist.

Darüber wird aber noch in dieser Legislaturperiode entschieden?

Ja.
https://www.diepresse.com/18542805/vert ... -bei-putin


24. September 2022

"Die Eurofighter werden mit Nachtidentifizierungsfähigkeit ausgestattet."

Ende Oktober 2022:

"Im Rahmen der neuen budgetären Möglichkeiten wird geprüft, ob die Ausbildung der Eurofighterpiloten, so wie sie jetzt ist, ausreichend ist. Oder ob es klüger ist, Trainingsmaschinen anzuschaffen."

3. April 2023:

"Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) will Mitte des Jahres Angebote von verschiedenen Staaten für die Kampfjets einholen"

Ende April 2023:

"Wie bereits ausgeführt sind konkrete Maßnahmen derzeit Gegenstand interner Prüfungen."

2. Juni 2023:

"Eine Entscheidung über die Nachfolge der Saab-Trainingsflugzeuge soll es bis zum Herbst geben"

19. Juni 2023:

"Bei der Nachfolge der Saab 105 sind wir erst am Beginn. Wir haben über 20 Staaten angeschrieben."

27. Juni 2023:

Beim Ersatz für die Saab 105 ist man bei der Planungsphase "hinten nach"

3. Juli 2023:

"Mein Zeithorizont war bis Jahresende, wo das entschieden werden sollte. Es steht ja nicht nur der Advanced Jet Trainer als Nachfolger für die Saab-105, an, sondern auch der Ersatz der ,Hercules‘, das Transportflugzeuge, oder Ersatz der Augusta Bell 212, der Transportflotte. Auch hier sind Entscheidungen notwendig und die sollen alle bis Ende des Jahres getroffen werden."

8. Juli 2023:

"Jetzt haben wir eben die budgetären Möglichkeiten auch erkämpft und wir gehen die ersten Briefe an die Nationalen Rüstungsdirektoren sind jetzt, so wie … so wie verlautbart, Mitte des Jahres eben hinausgegangen. Das sind an die 25, 26 Briefe, wo wir jetzt auf die Rückantworten warten"; "Wir hoffen, dass wir im ersten Quartal 2024 dann schon näheres sagen können."

23. August 2023:

"Es werden zumindest zwölf Stück beschafft – mit einer Option auf zwölf weitere Trainingsjets. Derzeit werde noch geprüft, ob es nicht sinnvoller wäre, anstelle der zusätzlichen Jets teilweise Drohnen zu beschaffen. "

25. August 2023:



26. August 2023:

"Beim Jettrainer haben wir jetzt etwas mehr Zeit. Fix ist die Nachfolge, in jedem Fall eine Staffel, das heißt 12. Zudem gibt es die Überlegung, mit der Option weitere zu beschaffen oder stattdessen in zusätzliche sechs Drohnen zu investieren."

"Dass Jettrainer kommen, ist entschieden, aber bei der Frage der Anzahl und der Unterscheidung Jettrainer/Drohnen wollen wir 2024 so weit sein."

28. August 2023:

"Laut Recherchen des Militärluftfahrtjournalisten Georg Mader haben drei große Hersteller bis zum 29. September Zeit, die Leistungen ihrer Jets darzustellen, konkret geht es um die italienische Leonardo M-346, die tschechische Aero L-39NG sowie um die US-schwedische Kooperation Boeing T-7."

8. September 2023:

"es wird eine Kombination aus Jettrainern sein, wo aber eben nächstes Jahr dann erst genau zu prüfen und in die Spezifikationen auch zu gehen ist"

16. Oktober 2023:

"Zu sehen bekommt man jedenfalls die neuesten sowie künftige Fluggeräte des Bundesheeres, wie die Hubschrauber AW169 von Leonardo, die Transportmaschine C-390 von Embraer und auch jenen Jettrainer, der der Saab 105 nachfolgen wird. Die Typenentscheidung soll laut Tanner Anfang 2024 fallen."

19. Oktober 2023:

"Ich hab' nicht nur ein Thema ausgespart, sondern sehr viele, weil wir im Beschaffungsbereich auf allen Ebenen Nachholbedarf auch haben. Was die Eurofighter anbelangt: Es sind 15 Stück, die die aktive Luftraumüberwachung durchführen.

Und, wie's auch im Aufbauplan festgehalten ist und jetzt auch aktualisiert im Landesverteidigungsbericht sich wiederfindet, werden auch unsere Eurofighter auf den neuesten Stand gebracht. Insbesondere in zwei Bereichen: Was die Nachtidentifizierungsfähigkeit anbelangt und was den Selbstschutz anbelangt.

Es hat auch ein Angebot gegeben von Zweisitzer-Eurofightern-Abfangjägern seitens der deutschen Bundeswehr. Das ist derzeit aber bei uns noch in Prüfung.

Was die Nachfolge der ausgeschiedenen Saab-105 anbelangt, haben wir eben mit dem entsprechenden Budget jetzt die Möglichkeit, da auch eine Nachbeschaffung durchzuführen. Wir streben ein Gerät an, das nicht nur für Übungszwecke oder für die Ausbildung eingesetzt werden kann, sondern insbesondere auch - so wie's früher bei der Saab, allerdings nur mehr in einem kleinen Bereich am Schluss nur mehr mit 6 % für die aktive Luftraumüberwachung auch eingesetzt werden kann. Und wir gehen davon aus, dass wir im Beginn, im ersten Quartal 2024 die nächsten Schritte dazu auch verkünden können."


29. November 2023:

"und wir leiten endlich die Nachbeschaffung für die Saab 105OE ein, die wir mit Ende 2020 leider ausscheiden mussten. Dafür haben wir bereits die nötigen Budgetmittel und es werden möglicherweise sogar noch heuer die Grundlagen für eine Entscheidung finalisiert."

9. Dezember 2023:

"Wir haben im Sommer einen Request for Information (RFI) an alle infrage kommenden Hersteller gesendet und kürzlich die Antworten bekommen. Wir werten diese nun aus, bewerten sie und entwickeln eine Budgettangente. Anschließend werden wir die Ergebnisse der Frau Bundesminister zur Entscheidung vorlegen, das sollte noch bis Jahresende der Fall sein."

30. Januar 2024:

"Na, da sind wir sehr intensiv in der Vorbereitung. Das ist nur mehr eine … eine relativ kurze Zeitphase, die wir noch benötigen, weil wir ja auch neue Fähigkeiten erwerben müssen, wie insbesondere im Bereich der Drohnen zu entscheiden sind. Das eine hängt mit dem anderen zusammen. Und diese Frage der Nachfolge der Saab 105 und gleichzeitig auch die Beschaffung von zusätzlichen Drohnen, das werden wir sehr bald auch präsentieren. [...] Wie gesagt, die Nachfolge der Saab 105, die ist schon in der Entscheidungsreife. Das wird nicht mehr lang dauern, bis wir das präsentieren."

27. Februar 2024

"Wir sind am Ende der Bearbeitungen und werden noch im ersten Halbjahr verkünden, in welche Richtung es geht."

22. März 2024

"Es wird demnächst eine Entscheidung auch für die Jettrainer erfolgen. Ich denke, dass wir da Mitte dieses Jahres auch so weit sein werden."

8. Juni 2024

"Dazu fehlt noch die Grundlage. Ich erwarte dazu sehr rasch alles, was vom Generalstab notwendig ist."
Zuletzt geändert von theoderich am So 9. Jun 2024, 07:13, insgesamt 1-mal geändert.
Erik1503
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Erik1503 »

Hallo an alle,
wenn hier schon über Typen geschrieben wird, was ist mit EF T2/T3 gebraucht?
Es gibt ja tatsächlich 15 Stück EF T1 die von Spanien im Jahr 2019 auf T2/T3 Stand gebracht wurden und die fliegen ja noch.
Wäre das nicht was für das ÖBH?
Ich fürchte Spanien braucht die aber selbst.
Ich versteh ja bis heute nicht warum sich Ö 2019 nicht an Spanien mit dem Upgrade angehängt hat.

Grüße

Erik
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Erik1503 hat geschrieben: Sa 8. Jun 2024, 22:50Es gibt ja tatsächlich 15 Stück EF T1 die von Spanien im Jahr 2019 auf T2/T3 Stand gebracht wurden und die fliegen ja noch.
Diese Eurofighter wurden teilweise mit Bauteilen aus der Tranche 2 bzw. Tranche 3 versehen, weil die Geräte aus der Tranche 1 nicht mehr versorgbar waren. Außerdem bekamen sie Softwareupdates (OFPs) mit gewissen kleineren Fähigkeitserweiterungen (z.B. digitale Integration der IRIS-T), die mit dem SRP 4.3 nicht möglich gewesen sind. Das war's aber auch schon - die Eurofighter aus den Tranchen 2 und 3 haben andere Strukturbauteile, modernere Computer und eine völlig andere Avionikarchitektur.

Die 17 spanischen Flugzeuge fliegen nur noch maximal fünf bis sechs Jahre. D.h. sie werden noch früher außer Dienst gestellt als unsere Eurofighter. Wenn Österreich wieder so altes Gerät mit allen damit verbundenen Logistikproblemen kaufen würde, wären die Verantwortlichen im BMLV völlig verrückt.
Erik1503 hat geschrieben: Sa 8. Jun 2024, 22:50Ich versteh ja bis heute nicht warum sich Ö 2019 nicht an Spanien mit dem Upgrade angehängt hat.
2019 gab es eine türkis-blaue Bundesregierung, deren Bundeskanzler null Interesse an Investitionen in das Bundesheer, aber viel Interesse an einer Verschleppung von Grundsatzentscheidungen hatte. Und zwei "Übergangsregierungen" ohne Entscheidungskompetenz.
Zuletzt geändert von theoderich am So 9. Jun 2024, 06:00, insgesamt 4-mal geändert.
öbh
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von öbh »

Auch Italien will seine T1 durch 24 neue EF ersetzen.
Verweigerer
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Verweigerer »

theoderich hat geschrieben: Sa 8. Jun 2024, 21:59 Verteidigungsministerin Tanner: „Das Momentum liegt bei Putin“
Noch offen ist die Nachbeschaffung der zweiten Jetflotte für das Bundesheer. Ist bereits entschieden, welcher Typ nachbeschafft wird?

Dazu fehlt noch die Grundlage. Ich erwarte dazu sehr rasch alles, was vom Generalstab notwendig ist.

Darüber wird aber noch in dieser Legislaturperiode entschieden?

Ja.
https://www.diepresse.com/18542805/vert ... -bei-putin
Was soll das schon wieder? Welche Grundlage? Vermeine, Tanner hat schon längst alle Einblicke erhalten. Ende September letzten Jahres gab es bereits die Antworten der Hersteller und eine anschließende Empfehlung vom Generalstab wird sie wohl auch schon bekommen haben. Denke, die ÖVP muss sich nach der EU Wahl ins bessere Licht rücken. Werden sie auch bitter benötigen. Diese Ausrede finde ich sehr bedenklich und billig.
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

Erik1503 hat geschrieben: Sa 8. Jun 2024, 22:50 Hallo an alle,
wenn hier schon über Typen geschrieben wird, was ist mit EF T2/T3 gebraucht?
Es gibt ja tatsächlich 15 Stück EF T1 die von Spanien im Jahr 2019 auf T2/T3 Stand gebracht wurden und die fliegen ja noch.
Wäre das nicht was für das ÖBH?
Ich fürchte Spanien braucht die aber selbst.
Ich versteh ja bis heute nicht warum sich Ö 2019 nicht an Spanien mit dem Upgrade angehängt hat.

Grüße

Erik
Ich sehe keine EF T2 geschweige denn T3 gebraucht.
Deutschland zieht die T1 Nutzung in die Länge um allen T2 neue Radargeräte zu verpassen.
Wär ausserdem ein Schildbürgerstreich der Sonderklasse, wenn wir jetzt T2 gebraucht beschaffen, nachdem wir sie unter Zahlung einer Pönale vor 20 Jahren neue T2 gegen teils gebrauchte T1 getauscht haben. Für sowas landet man zurecht in der Erwachsenenvertretung....
iceman
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

öbh hat geschrieben: Sa 8. Jun 2024, 23:13 Auch Italien will seine T1 durch 24 neue EF ersetzen.
Airbus bettelt ja förmlich um Bestellungen von T4 um die Produktion aufrecht zu erhalten.
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