opticartini hat geschrieben: ↑Sa 6. Feb 2021, 11:25
Juristisch ist das irrelevant und Airbus ist es völlig egal, was der kleine Maxi aus Österreich von ihren Fliegern hält, der ist nämlich nicht der Kunde.
[…] Wie gesagt: Die genannten Argumente sind gefühlsduselig, aber der Schluss lässt sich daraus nicht ableiten.
Gegenfrage: Warum schalteten Boeing und Lockheed-Martin voriges Jahr in deutschen Tageszeitungen Anzeigen für ihre Transporthubschrauber, als wollten sie die Dinger dem deutschen Michel andrehen, der am Frühstückstisch seinen Kaffee schlürft? Wo sie die Meinung der Öffentlichkeit doch nicht schert?
Der von der Rechten erzwungene Kauf der Boeing KC-46 in den USA, obwohl Airbus die Ausschreibung gewonnen hatte; die Suspendierung des Kaufs amerikanischer Jagdbomber durch Deutschland wegen der grassierenden Anti-Trump-Stimmung; es gibt zahlreiche Beispiele dafür, wie die öffentliche Meinung Rüstungsgeschäfte beeinflusst.
Daher ist es Airbus nicht egal, was der Maxi denkt, denn er führt ein Doppelleben als Wähler, dessen miese Laune die Entscheidungsträger beeinflusst. Was Du "gefühlsduselig" nennst, heißt in den Konzernen PR. Und in vielen potentiellen Märkten stehen dankbare Abnehmer für Frau Tanners Vorwürfe parat, nicht nur in der Schweiz, wie Maschin uns erinnert.
Im Übrigen geht Deine Rechnung nicht auf. Airbus hofft, 100 Jets an Finnland und die Schweiz zu verkaufen, wie könnte da der vergleichsweise mickrige Indonesien-Deal im Mittelpunkt des Interesses der Planer stehen. Zumal wenn jene hier Recht haben, die meinen, die aus der Roßauer-Kaserne dringende Kakophonie müsste Airbus sehr wohl nervös machen?
Maschin hat geschrieben: ↑Sa 6. Feb 2021, 10:44In der Schweiz war aber vorher schon klar das die Rafale beschafft wird. Den Fehler einmal einen Französischen Delta auszulassen macht man kein zweites mal.
Böte sich die F/A-18 E/F nicht eher an? Schon der Synergieeffekte bei Versorgung und Ausbildung wegen?
diepresse.com hat geschrieben: ↑So 7. Feb 2021, 11:19
Die Neutralität verpflichte, dass das Territorium und der Luftraum unter eigener Hoheit bleiben. Kooperationen seien da möglich. Aber: Es wäre auf jeden Fall ein differenziertes Regelwerk notwendig. Andere Staaten dürften keine Befehlsgewalt auf österreichischem Territorium haben. Sprich: Die Entscheidung, ob ein Flugzeug zum Landen gezwungen oder gar abgeschossen wird, müsse bei Österreich liegen.
Wie kommt man auf die Idee, davon zu reden, dass die Lufthoheit bei einem Land verbliebe, das keine Kampfflugzeuge hat, aber den Himmel voller ausländischer Kampfflugzeuge, auf deren Kooperation es blind vertrauen müsste? Zumal der nachstehende Hinweis auf etwaige Interessenkonflikte zeigt, was von dieser "Neutralität" zu halten wäre.
diepresse.com hat geschrieben: ↑So 7. Feb 2021, 11:19Eine Zusammenarbeit wäre eine Frage des Gebens und Nehmens – was aber könnte Österreich da realistischerweise einbringen? Tanner sprach das System Goldhaube, also die passive Luftraumüberwachung an, was aber wohl nicht ausreichen wird.
Natürlich geht sich das nicht aus, und Tanner müsste das wissen. Österreichs Nachbarn sind nicht auf österreichische Systeme angewiesen, um ihren eigenen Luftraum zu überwachen. Die Goldhaube bräuchten sie allenfalls
über Österreich. Und insofern die passive LRÜ "einbringen" zu wollen, ist, als würde man sagen: Du stellst das Auto, ich das Fahrtziel.
diepresse.com hat geschrieben: ↑So 7. Feb 2021, 11:19Auch die oft zitierten Kompetenzen der Österreicher bei der Gebirgsjäger-Ausbildung sind wohl kein adäquates Gegengeschäft für eine Luftraumüberwachung mit Überschallflugzeugen. Letztlich wird es wohl um eine finanzielle Abgeltung gehen müssen.
Eben. Und die Höhe der Abgeltung wird mit Sicherheit die Kosten für die über Österreich erflogenen Flugstunden übersteigen, vermutlich sogar weit übersteigen, denn kein Nachbarland könnte es innenpolitisch verkraften, Österreich auf seine Kosten auf den teuren Unterhalt eigener Kampfflugzeuge verzichten zu lassen.