Berni88 hat geschrieben: ↑Do 30. Jul 2020, 12:08
Das Problem des Pinzgauers war/ist das er, um den heutigen Bedrohungen gerecht zu werden, nicht aufgepanzert werden kann (gab ja mal Prototypen) und auch der Minenschutz nicht gelöst werden kann.
Ich glaube heutzutage braucht man einfach andere Fahrzeugkonzepte -zumindest für den heißen Einsatz!
Finde die Iveco bzw. die Duro-Lösung nicht so schlecht - zumindest für uns, und zusätzlich ein paar G's, alles besser wie die L200 Lösung!
Im Verteidigungsfall gelten indes vielleicht andere Regeln als z.B. auf den Golan-Höhen. Im Ausland kommt eine starke politische Komponente zum Tragen, da ist jeder Gefallene einer zu viel.
Aber selbst im 21. Jahrhundert und selbst in Ländern wie den USA, die mit Geld nur so um sich werfen, würde im Ernstfall ein großer Teil der Kräfte nach wie vor in ungeschützten Fahrzeugen bewegt.
Gerade im Raum- und Objektschutz kann der Einsatz ungeschützter Fahrzeuge sogar sinnvoll sein, wenn Geschwindigkeit vor Sicherheit und Masse vor Klasse gehen sollen. So gesehen ist das Festhalten am Einsatzkonzept des Pinzgauer nicht unbedingt verkehrt.
Persönlich frage ich mich nur, ob man sich wirklich derart weit in die Nische hinein begeben will. Für eine Aufgabe wie den Objektschutz wäre mir ein kleiner, schneller, zuverlässiger Lkw lieber, ggf. etwas nach der Art des Unimog.
Als Reservist in Deutschland habe ich mal in der Rhön (bewaldetes Hügelland gegen 900 m über Null) an einer Objektschutzübung teilgenommen, da hatten wir nur Wölfe (≅ Puch G), Mercedes-Benz 1017A und ein paar M-B Vitos aus dem Fuhrpark. Ein absolutes Desaster.
Mittlerweile stehen für diese Aufgabe u.a. M-B Ategos zur Verfügung: kleine, leichte und leise Lkw, im Bundeswehrjargon "teilmilitarisiert" z.B. mit stärkerem Fahrwerk, Pritsche mit den Bänken nach außen und Drehringlafette auf dem Führerhaus. Die schlagen sich selbst auf steilen, hoffnungslos verschlammten Waldwegen erstaunlich gut.
Natürlich kommt man mit dem Pinzgauer auch auf deutlich schmaleren und nachgiebigeren Wegen vorwärts, aber ist das auch aus taktischer Sicht immer sinnvoll?
Freilich muss ich zugeben, dass ich die Verkehrsanbindungen im Hochgebirge nur aus der Perspektive des Besuchers kenne.