Die Panzertruppenschule - kurz PzTS - ist für die Kampffahrzeugs-ausbildung
von Offizieren und Unteroffizieren, sowie von Heeresfahrlehrern und Heeresfahrschullehrern
des gesamten Bundesheeres verantwortlich. Außerdem führt sie Erprobungen
durch, erstellt Entscheidungsgrundlagen für das Ministerium, sowie sämtliche
Handbücher und Vorschriften, die für den Betrieb erforderlich sind.
Der Kommandant der PzTS, Brigadier Ewald Angetter, ist gleichzeitig auch Oberbefehlshaber
der Panzertruppen des Bundesheeres - also der Panzer, Panzergrenadiere, der
Panzerabwehr und der Aufklärer.
Rechts ist das Abzeichen der Panzertruppenschule zu sehen. Ein stilisiertes
'S' für Schule schwingt sich um einen Kavalleriesäbel.
SEITE 01
Einleitung, Kaserne, Panzer
SEITE 02
SPz A1, Simulator, Museum
alle Fotos:
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Am Eingang der Burstyn-Kaserne erinnert diese Tafel an den österreichischen
Konstrukteur des ersten 'modernen Kampfpanzers'.
Einen Beitrag über Burstyns Motorge-schütz finden Sie hier:
das Motorgeschütz
linkes Bild: Brigadier Ewald Angätter, Kommandant der Panzertruppenschule und daher auch der Panzertruppen des Bundesheeres. Er erklärte uns in seinem Vortrag die Aufgaben und Organisation der Schule.
rechtes Bild: Leutnant Helmut Hochstrasser, der unsere Gruppe durch das Programm
und den Stützpunkt führte.
Eindrücke aus der Burstyn Kaserne.
Beim Betreten der Kaserne kam uns ein kleiner Konvoi entgegen.
Hier eine M109 A5 Ö Panzerhaubitze des Panzerartillerie-bataillon 9
(4. Panzergrenadier-brigade).
Gefechtsgewicht: 28t
Bewaffnung: 15,5cm
Besatzung: 5 Mann
Ein Radpanzer Pandur, der speziell für den Fahrschulbetrieb umgerüstet
wurde.
Die Mannschafts-transportpanzer wurden erst Ende der 90er Jahre eingeführt
und sind derzeit die einzigen österreich-ischen Kampffahr-zeuge, die im
Ausland eingesetzt werden.
Gefechtsgewicht: 13,5t
Bewaffnung: 12,7mm üsMG (dieser nicht)
Besatzung: 3 + 6 Mann
Die Kaserne in Zwölfaxing wurde im
2. Weltkrieg als
Fliegerhorst gegründet. Die Flugzeuge wurden in unterirdischen
Anlagen untergebracht, die leider zerstört wurden.
Einige der Kasernen-gebäude sind in letzter Zeit renoviert worden.
Terror-Alarmübung "Charly". Dieser Saurer-Schützenpanzer
hat sein 12,7mm üsMG auf die Haupteinfahrt gerichtet. Als weitere Maßnahmen
wurden die Kontrollen verschärft, jedes einzelne Gebäude streng bewacht
und die Patrouillentätigkeit auf dem Gelände intensiviert.
Auch Schokoriegel werden vor terroristischen Bedrohungen geschützt - oder
ist das normale Essen der Rekruten so schlecht?
Im Ernst: In Zwölfaxing stehen mittlerweile sechs verschiedene Mahlzeiten
zur Auswahl!
Die Adjustierung der beiden Soldaten hat natürlich mit dem Alarmzustand
zu tun.
Nein - das ist kein Hinterhalt. Dieser AufklPz M24 ist nur mehr ein Ausstellungsstück
zwischen zwei Kasernenblöcken.
einige Fahrzeuge der Panzertruppenschule.
Der Kampfpanzer Leopard 2A4 vor den Werkstätten der PzTS.
Das Bundesheer beschaffte insges. 114 überzählige Leopard 2A4 aus
den Niederlanden. 1997 übernahm die Schule ihren ersten Leo, der sich durch
eine optimale Kombination aus Feuerkraft, Panzerschutz und Beweglichkeit auszeichnet.
Der 55 Tonnen-Koloss erreicht etwa 70 km/h.
Der Leopard 2A4
Gefechtsgewicht: 55,2t
Kanone: 12cm
Besatzung: 4 Mann
Der Jagdpanzer K A2 (Kanone) ist eine heimische Entwicklung und trägt auch
die Bezeichnung 'Kürassier'.
Das Fahrgestell basiert auf jenem des Saurer Schützenpanzers (dahinter).
Der Turm ist eine mittlerweile stark verbesserte Version des Turmes des französischen
AMX-13 Jagdpanzers.
Gefechtsgewicht: 17,5t
Kanone: 10,5cm
Besatzung: 3 Mann
Der Kürassier ist mit Laserentfernungs-messer und Nachtsichtgeräten
ausgerüstet.
Da die Granaten automatisch nachgeladen werden, kann ein viertes Besatzungsmitglied
eingespart werden.
Der Jagdpanzer bietet von allen Seiten eine sehr kleine Zielfläche.
Seine Kampfkraft ist dank moderner Pfeilmunition auch heute noch recht beachtlich.
Das den Kamerablitz reflektierende Gerät am Turm ist ein Empfänger
des BT 46 Laser-Gefechtssimulations-systems von Saab Training Systems. Mit diesem
modernen
System lassen sich Duelle von Kampffahrzeugen im Feld ausgezeichnet simulieren.
Für die BT 46 Systemwartung ist die PzTS zuständig.
Der Raketenjagdpanzer Jaguar.
Er ist mit der Panzerabwehr-lenkwaffe PAL 4000 ausgerüstet, die, wie der
Name schon sagt, eine Reichweite von 4km aufweist. Der Raketenwerfer fährt
zum Abschuß aus dem Fahrzeug-innerem hoch. Als Lenkwaffen dienen die drahtgelenkten
HOT2 oder HOT3 - letztere mit Tandemsprengkopf.
Eigentlich wollte man die Lenwaffe auf einem Radpanzer montieren, doch das deutsche
Heer gab die Fahrgestelle fast gratis dazu.
Gefechtsgewicht: 25,5t
Besatzung: 4 Mann
Der Pionierpanzer PiPzA1 - ebenfalls ein Mitglied der heimischen Saurer-Familie.
Gefechtsgewicht: 22,3t
Besatzung: 4 Mann
gleich dahinter ist der leichte Bergepanzer 'Greif' A1 zu erkennen. Er basiert
auf dem selben Fahrzeug. Der Kran hat eine Tragkraft von 6,5t. Die Zugkraft
beträgt 20t.
Der Bergepanzer M578 - Spitznamen das 'Bügeleisen' - ist ein Mitglied der
M110 Familie.
Gefechtsgewicht: 24,5t
Besatzung: 3 Mann
Kran: max. 13,62t
Zugkraft: max. 27,24t
Die Pionier- und Bergepanzer leisten auch oft bei 'zivilen' Bergungen oder
Aufräumarbeiten, aber auch im Katastrophenfall wertvolle Dienste. Sie sind
nicht nur leistungsfähiger als zivile Bergegeräte, sondern oft auch
schneller vor Ort.
Der schwere Bergepanzer M88.
Gefechtsgewicht: 50,8t
Besatzung: 4 Mann
Kran: max. 22,5t
Zugkraft: max. 37t
Um den Kampfpanzer
Leopard 2 aus jeder Lage bergen zu können ist jedoch der am Leopard-Fahrgestell
aufgebaute Bergepanzer Büffel erforderlich. Aufgrund der knappen Budgetmittel
besitzt das Heer keine eigenen Büffel - einige Fahrzeuge wurden von der
niederländischen Armee geleast.
Der Kampfschützen-panzer Ulan wird gerade erst beim Bundesheer eingeführt.
Er ersetzt die ältesten Sützenpanzer Saurer.
Auf der linken Fahrzeugseite kann man die Halterungen der "Spikes"
des Ulan erkennen. Sie können bei schwierigen Gelände gegen die beiden
Hartgummi-platten in den Kettengliedern ausgetauscht werden.
Anfang Oktober 2003 sind bereits etwa 50 der insgesamt 112 für das Bundesheer
bestimmten Fahrzeuge ausgeliefert worden.
Gefechtsgewicht: 24,8t
Bewaffnung: 30mm Maschinenkanone
Besatzung: 3 + 8 Mann
Unseren Beitrag über den SPz Ulan finden Sie hier:
der SPz Ulan
Die offene Heckklappe des Ulan.
Ein Ulan beim Service. Die PzTS besitzt eine eigene kleine Werkstatt.
Im Vordergrund ein total zerlegter Schützenpanzer A1 mit 2cm Maschinenkanone
(Turm liegt lose am Fahrzeug). Dieses Fahrzeug ist der direkte Vorfahre des
wesentlich leistungsfähigeren und größeren Ulan, der gleich
dahinter zu sehen ist.
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Über eher an Hindernisbahnen erinnernde Fahrwege geht es vorbei an dekorativen
Panzerwracks. Der für Panzerfahrzeuge recht kleine Truppenübungs-platz
ist das ehemalige Flugfeld des Fliegerhorsts. Anspruchsvollere Übungen
in größeren Formationen werden hier nicht durchgeführt.
Auf der der Kaserne abgewandten Seite des Übungsplatzes befinden sich einige
kleine, aber sehr steile Hügel.
Die Geländegängigkeit vom alten Saurer ist sehr erstaunlich! 75% Steigfähigkeit!
Er ereicht etwa 60 km/h.
Der Ausstieg am Heck ist im Vergleich zum modernen Ulan recht umständlich
und für Soldaten in voller Kampfausrüstung sicherlich mühsam.
Schießsimulatoren
Der Schießsimulator für die PAL 4000 (Panzerabwehr-lenkwaffe, 4000m)
des Raketenjagdpanzers Jaguar besteht aus einem Computer und einer Vorrichtung,
die auf das Periskop des Richtschützen aufgesetzt wird.
'Unser' Simulator ist in einem mobilen Container eingerichtet worden.
Das Periskop mit dem Simulator-Aufsatz im Container ist natürlich mit den
Periskopen der Jagdpanzer identisch.
Der Schießsimulator für den Leopard 2 ist eine Nachbildung der Arbeitsplätze
des Richtschützen und des Kommandanten des im Turm des Kampfpanzers.
Davor befindet sich der Arbeitsplatz des Controllers.
Der Richtschütze sitzt vor einer Art Lenkrad, mit dem das Rohr geschwenkt
wird. Durch Kippbewegungen wird das Rohr gehoben oder gesenkt. Auf dem Lenkrad
befindet sich neben dem Abzug der Knopf des Laserentfernungs-messers und der
Vorhalteknopf, auf dessen Betätigung automatisch berücksichtigt wird,
wie weit man bei fahrenden Zielen vorhalten muss.
das Panzermuseum der Kaserne.
Auf dem Kasernengelände befindet sich ein schnell wachsendes Panzermuseum.
Neben Panzerfahrzeugen des Bundesheeres sollen bald auch Ausrüstungsgegen-stände
und Meilensteine der Panzerentwicklung zu sehen sein. Leider sind die Anschaungsmodelle
nicht öffentlich zugänglich.
Einige beschossene Panzer bleiben überhaupt den Augen der zuständigen
Heeresangehörigen vorbehalten.
Der Aufklärungspanzer M24 ist eine amerikanische Entwicklung des 2. Weltkrieges.
Das Bundesheer verfügte über 46 Fahrzeuge.
Gefechtsgewicht: 18,4t
Kanone: 7,5cm
Besatzung: 5 Mann
Insgesamt 27 Kampfpanzer T-34/85 wurden dem jungen Heer von der russischen Armee
überlassen. Sie bildeten im 2. Weltkrieg das Rückgrad der Roten Armee.
Gefechtsgewicht: 30t
Kanone: 8,5cm
Besatzung: 5 Mann
Der Aufklärungspanzer M41 ist eine amerikanische Entwicklung der 50er Jahre.
Gefechtsgewicht: 23,6t
Kanone: 7,62cm
Besatzung: 5 Mann
Auch der mittlere Kampfpanzer M47 ist eine Entwicklung der 50er Jahre. Gefechtsgewicht:
46t
Kanone: 9cm
Besatzung: 5 Mann
Der M60A3Ö ist der jüngste Panzer im Museum. Er wurde erst vor wenigen
Jahren durch den Kampfpanzer Leopard 2A4 ersetzt. Bis auf wenige Fahrzeuge wurden
die M60 an Ägypten verkauft.
Gefechtsgewicht: 51,5t
Kanone: 10,5cm
Besatzung: 4 Mann
In den 80er Jahren wurden die M60A1 wurde von Steyr-Daimler-Puch und Noricum
überarbeitet und als A3Ö wieder in Dienst gestellt.
Der britische Kampfpanzer Centurion wurde gleich zweimal fast in größerer
Stückzahl beim Bundesheer eingeführt.
Centurion-Panzertürme wurden in Österreich lange Zeit als feste Anlagen
eingesetzt.
Im Freigelände ist auch ein Centurion-Bergepanzer ausgestellt.
Der Flugabwehrpanzer M42 ist mit zwei 40mm Maschinenkanonen ausgerüstet.
Seit seiner Außer-dienststellung verfügt das Bundesheer über
keine mobile Flieger-abwehr mehr!
Gefechtsgewicht: 21,5t
Bewaffnung: 2x40mm
Besatzung: 6 Mann
Die vielen leeren Betonsockeln lassen auf eine noch eindrucksvollere Sammlung hoffen!