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Auf dieser Seite werden die wichtigsten Panzertypen vorgestellt. Die technischen Daten im Vergleich zu Burstyns Motorgeschütz finden Sie unter 'Technische Daten'. |
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ein Mark I Tank aus 1917. |
Auch in Großbritannien stand man den ersten Konstrukteuren
von Panzerkampfwagen zunächst sehr skeptisch gegenüber. Das änderte
sich aber rasch, als der damalige Erste Lord der britischen Admiralität,
ein gewisser Winston Churchill, den Wunsch nach Landkriegsschiffen äußerte
und ein "landship" Komitee einrichtete. Er selbst stellte sich zunächst
zusammengekoppelte Dampfmaschinen vor. Oberst Swinton und Major Fuller entwickelten ihr Panzerfahrzeug auf der Grundlage der Holt-Traktoren jener Zeit. Natürlich kam dem Entwicklungsteam auch der Umstand zu gute, dass der englische Korrespondent W. John Clark schon Jahre vorher, die Patentschriften Burstyns, zusammen mit einigen Fachartikeln, gesammelt an die britische Regierung übermittelte. |
mit Little Willie erfolgten |
Im Dezember 1915 wurde "Little Willie" unter strengster Geheimhaltung erprobt. Nur kurz darauf folgte "Big Willie", der später die Bezeichnung Mark I erhielt und in einer Serie von 75 Stück produziert wurde. Da die beiden Fahrzeuge entfernt Wassertanks ähnelten, erhielt das Kampfwagenprogramm die Tarnbezeichnung "Tanks". | |
ein Mark I Tank kurz vor seiner Feuertaufe. |
Die ersten Kampfwageneinsätze. |
ein Mark I Tank der
C-Kompanie am 15. September 1916. (C. 19 "Clan Leslie") © Imperial War Museum |
Der endgültige Durchbruch gelang der Panzerwaffe aber
erst bei Cambrai 1917. Völlig überraschend, ohne vorangegangenen Artilleriebeschuss,
überrollten 378 Kampfwagen die deutschen Linien und stießen auf 13km
Breite etwa 9km tief vor - ein Erfolg, der bis zu jenem Zeitpunkt nur
in etwa dreimonatigen blutigen Kämpfen erreicht werden konnte. Erstmals
nutzte die Infanterie beim Vorrücken die Deckung der Stahlkolosse, indem
sie nämlich hinter ihnen vorrückte. Ab jener Schlacht griffen immer größere Panzerverbände an. Unterstützt wurden sie von der Artillerie und auch von Flugzeugen. Dieser kombinierten Vorgangsweise hatten die Deutschen nur wenig entgegenzusetzen - es kam immer mehr Bewegung in den Stellungskrieg. |
Die britischen
Tanks wurden im Weltkrieg bis zum Mark V weiterentwickelt. © Imperial War Museum |
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Frankreich hinkte den Engländern in keiner Weise hinterher.
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1916 entwickelte die Firma F.A.M.H. (Compagnie des Forges et Aciéries de la Marine et d'Homécourt) aus Saint Chamond den Sturmpanzer St. Chamond Modell 16 (23t). Auch dieses Panzerfahrzeug war mit einer 75 mm Kanone und Maschinengewehren bestückt und erhielt am 5. Mai 1917 seine Feuertaufe. |
der St. Chamond
Sturmpanzer. |
Beide Entwürfe waren langsam, träge und hatten mit vielen technischen
Problemen zu kämpfen. Die Produktion wurde bald zugunsten des wesentlich
kleineren Renault FT 17 eingestellt. |
Renault FT 17 - der beste Panzerentwurf des 1. Weltkrieges | |
auf diesem Bild sind die kompakten Ausmaße des Renault FT 17 deutlich zu erkennen. |
Der erste Entwurf stammte vom französischen General Jean-Baptiste
Estienne. Im Juli 1916 überzeugte er den Industrialist Louis Renault
von seinem Konzept eines leichten und wendigen Panzers. Bereits im
Oktober 1916 wurde General Estienne ein Prototyp aus Holz vorgeführt.
Dieser konnte jedoch nicht die notwendigen Mittel aufbringen. Renault
entwickelt den FT 17 trotzdem weiter. |
Seine Feuertaufe gelang dem FT 17 am 31. Mai 1918. Das
501. Panzer Regiment unterstützte die 10. Armee bei dem Versuch, den
deutschen Vormarsch auf Paris zu bremsen. Bereits von Beginn an bewährten
sich die Panzerfahrzeuge und konnten sich in 83% der Auseinandersetzungen
durchsetzen. Die geringe Fahrzeuggröße erlaubte auch Einsätze in Wäldern, in denen man bisher vor Panzerangriffen geschützt war. Schon bald war der FT 17 nicht mehr wegzudenken. Bis Oktober 1918 gingen bereits Aufträge für 7820 FT 17 an Renault und seine Partner. Tatsächlich wurden 3530 FT 17 gebaut und 3177 in Dienst gestellt. |
Nach dem Krieg entwickelte sich der kleine Panzer zum Exportschlager. Obwohl es sich beim Renault FT um den bei weitem gelungensten Panzerentwurf des 1. Welkrieges handelte, fielen immer noch mehr Fahrzeuge technischen Defekten als der Feindeinwirkung zum Opfer. Von den 440 durch Feindeinwirkung ausgefallenen FT 17 fielen 356 der Artillerie zum Opfer. |
einer der Vorteile von leichten Panzerfahrzeugen: |
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Die russische Armee verfügte im 1. Weltkrieg über keine Panzer. |
Russlands bedeutendstes |
ein Austin-Putilov Panzerauto aus 1916. |
Im Weltkrieg wurden von russischer Seite etwa 200 Panzerautos
eingesetzt - zum überwiegenden Teil Fahrzeuge der britisch-russischen
Austin-Putilov Reihe, von der auch ein erbeutetes Fahrzeug bei der k.u.k.
Armee in Dienst stand. 1915 erhielten die Putilov Werke den Auftrag einige Halbkettenpanzerwagen, mit dem vom französischen Konstrukteur Francis A. Kegresse entworfenen Kettenantrieb, zu bauen. Ab August 1916 wurden diese Panzerwagen erfolgreich erprobt und 60 Austin-Putilow Halbkettenpanzerwagen bestellt. An der Front wurden sie wie Panzer eingesetzt. |
Eine unbekannte Anzahl dieser Halbkettenpanzerwagen erhielten einen bemerkenswerten Umbau. Eine "Vorrichtung für Motorfahrzeuge zum Überschreiten von Hindernissen"! So erhielten sie z.B. an der Fahrzeugfront zwei bewegliche Ausleger mit Rollen, die im Wesentlichen den Auslegern von Burstyns Motorgeschütz entsprachen. Natürlich wurden dessen Patentansprüche nicht berücksichtigt. | |
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Zu Beginn des 1. Weltkrieges gab es in Italien
kein Panzerprogramm. Ab etwa 1915 beschäftigte man sich mit Panzern
- allerdings erfolglos. Erst als Frankreich den Italienern einen Schneider und einen Renault FT17 überließ ging die Entwicklung eines italienischen Entwurfs wirklich voran. |
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1918 wurden die ersten beiden Fiat 2000 fertiggestellt, denen noch
vier weitere Panzer folgten. Bemerkenswert war die relativ großkalibrige
65mm Kanone, die in einem 360° schwenkbaren Turm untergebracht wurde.
Allerdings war auch der Fiat 2000 langsam und schwerfällig. |
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ein A.7V. verlässt seine Stellung. |
Erst am 13. November 1916 beauftragte das deutsche Kriegsministerium
die Entwicklung eines Geländepanzerwagens. Bereits sechs Wochen später
hatte Oberingenieur Josef Vollmer das Projekt A. 7 V. fertiggestellt
(Allgemeines Kriegsdepartment, 7. Abteilung, Verkehrswesen). Im März 1918 erreichten die ersten fünf Kampfwagen die Front. Sie wurden am 21.3. erstmals bei St. Quentin erfolgreich eingesetzt. Da man den Bau anderer Typen überlegte und die U-Boot Waffe weitere Ressourcen einforderte, wurden insgesamt nur 20 A.7V. gebaut. Zu diesen Eigenbauten kamen noch 25 erbeutete britische Tanks. Der A.7V. war besser motorisiert und daher etwas schneller und stärker als britische Konstruktionen. Allerdings war er durch seinen hohen Aufbau ein leichteres Ziel. Er war weit weniger geländegängig und litt unter Kippgefahr. |
drei A.7.V. rücken vor.
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An dieser Stelle sollte nocheinmal in Erinnerung gerufen
werden, dass Burstyns Motorgeschütz auch dem deutschen Kriegsministerium
angeboten wurde. Dennoch entschied man sich mit dem A.7V. für eine
wesentlich schlechtere Konstruktion. Eine österreichisch-ungarische Delegation, der auch Ferdinand Porsche angehörte, stellte dem A.7V. ein schlechtes Zeugnis aus. |
Interessantes Detail: im Heck des A.7V. gab es einen Brieftaubenkäfig! |
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Nur Frankreich und Großbritannien bauten im Weltkrieg zusammen 7.618 Panzerfahrzeuge! Links: eine Montagehalle für britische Tanks. |
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