Phoenix hat geschrieben: ↑Do 29. Apr 2021, 09:43Hat jemand eine Ahnung ob es eine Absicht gibt auch mal EVOs mit stärkerer Bewaffnung anzuschaffen? - "und ich meine jetzt ned in 25 Jahren"
Nein. Denkbar ist die Integration einer 40 mm-Granatmaschinenwaffe in die bestehende Waffenstation - wenn irgendwann die Mittel zum Kauf und zur Einführung dieser Waffe zur Verfügung stehen. Ein EVO z.B. mit einem unbemannten Turm mit 30 mm-Maschinenkanone und PAL würde eine Neukonstruktion der Wanne erfordern.
In Spanien z.B. sollen die VCR "Dragón" mit 30 mm-Kanone bei den "Kavallerieregimentern" [
Regimiento de Caballeria 'Montesa' n.º 3,
Regimiento de Caballería "Lusitania" n.º 8,
Regimiento de Caballería “España” nº 11,
Brigada 'Rey Alfonso XIII' II de la Legión,
Grupo de Caballería Acorazado “Almansa” II/10 (GCAC II/10),
Regimiento de Caballería 'FARNESIO' Nº12,
Grupo de Caballería "Santiago"] eingesetzt werden - das ist eine Art mechanisierte Infanterie. Eine Waffengattung, die in Österreich gar nicht existiert und am ehesten mit den Panzergrenadieren vergleichbar ist.
In Deutschland werden GTK "Boxer" mit 30 mm-Kanone als
"schwerer Waffenträger Infanterie" den
Waffenträger "Wiesel 1" mit Maschinenkanone ersetzen:
Diese Fähigkeit gibt es in Österreich auch nicht. Vor
22 Jahren wurden über einen sehr kurzen Zeitraum Überlegungen angestellt, den "Pandur I" mit 30 mm-Turm für
Aufklärungskompanien einzuführen.
Die Organisationspläne der Jägerbataillone sind ca. 15 Jahre alt - dort ist keine Rede von einer Bewaffnung oberhalb von 12,7 mm MGs oder 40 mm GMW:
2008 wurden als Einsparungsmaßnahme bei allen Jägerbataillonen, außer bei der 6. Jägerbrigade, die Kampfunterstützungskompanien (früher: "Schwere Kompanien") aufgelöst. Den KUKp bei der 6. Jägerbrigade wurden dafür die
Tragtierstaffeln entzogen [ABWERZGER Vzlt Josef: Abschied von der Tragtierstaffel, in: Der Gebirgsschütze. Truppenzeitung des Hochgebirgs-Jägerbataillons 26 Spittal/Drau, H 3 (2009), p. 8-9, Online verfügbar unter:
https://www.bundesheer.at/sk/lask/briga ... _03_09.pdf]:
Jägerbataillon 19
Das Jägerbataillon 19 gliedert sich in:
Die Stabskompanie:
Sie ist für "die Führung und Versorgung" des Bataillons zuständig. Ihr Auftrag reicht von der Sicherstellung der Verbindungen über die Instandsetzung von Fahrzeugen und Gerät bis zur Verpflegung und Ausrüstung sowie der Sanitätsversorgung der Soldaten innerhalb des Bataillons. Weiters steht zur Ausbildung der Kraftfahrer eine Fahrschule zur Verfügung.
Die 1. - 3. Jägerkompanie:
Bilden "die Kampfelemente des Bataillons". Sie sind die Träger der Bewegung und des Nahkampfes und stellen die entscheidende Stoßkraft des Bataillons dar. Sie können in jedem gangbaren Gelände eingesetzt werden. Der Infanteriekampf stellt die größten Anforderungen an den Soldaten, von dem auch unter schwierigen Verhältnissen voller Einsatz gefordert wird.
Der Großteil des Kaders der 1.JgKp stellt auch den Haupanteil der gep1.JgKp/AUCON 5/KFOR.
Die schwere Kompanie:
Ist jene, durch deren Einsatz der Bataillonskommandant auf das Gefecht einen "entscheidenden Einfluss" nehmen kann. Sie besteht aus einem Pionierzug für die technischen Aufgaben, einen Panzerabwehrlenkwaffenzug für die weitreichende Panzerabwehr, einem schweren und einem mittleren Granatwerferzug für die Steilfeuerunterstützung und einem Maschinenkanonenzug der auch zur Fliegerabwehr eingesetzt werden kann.
http://web.archive.org/web/200209250405 ... iten.shtml
- Das Ende der Kampfunterstützungskompanie. Lagefeststellung, in: Der Panther. Truppenzeitung des Jägerbataillons 17, H 4 (2008), p. 7
Tatsächlich betroffen von der Auflösung sind die Kommandogruppe und die Versorgungsgruppe, der Panzerabwehrlenkwaffenzug und der Pionierzug (seit 2004 Unterstützungszug genannt). Der Aufklärungszug und der schwere Granatwerferzug werden in Zukunft bei der Stabskompanie verwendet.
https://www.bundesheer.at/sk/lask/briga ... 4_2008.pdf
2016 wurden sie in verminderter Form wieder aufgestellt und dafür bei allen Jägerbataillonen die präsenten 3. Jägerkompanien in Milizeinheiten umgewandelt:
- Die 3. Jägerkompanie (mob) ist der Milizanteil des Jägerbataillons 18.
- Die Kampfunterstützungskompanie verfügt über alle schweren Waffen des Bataillons. Dazu gehören der schwere Granatwerferzug, der Panzerabwehrlenkwaffenzug, der Aufklärungszug und der Unterstützungszug.
https://www.jgb18.at/download/infofolder_jgb18.pdf
Wie die Umsetzung weiterer Varianten zu bewerten ist, zeigt mMn schon, dass man beim BvS10 MkIIB und bei den neuen Pandur EVO viel zu wenige Fahrzeuge ausschließlich in einer Ausführung zum Mannschaftstransport geordert hat und diese mittels
Umbausätzen für zwei weitere Rollen umfunktionieren will - ohne die Stückzahl zu erhöhen.
Beim EVO werden immerhin alle Fahrzeuge an einem Standort in der Südsteiermark konzentriert. Beim BvS10 wurde bekanntlich eine planungswidrige Aufteilung der Flotte auf vier Verbände zu je 8 Fahrzeugen umgesetzt (Und es wird zusätzlich eine nie vorgesehene
"Pioniervariante" gebastelt.):
Es wurde die Anzahl von 32 Stück BvS10AUT, welche konkret beschafft werden, als Grundlage verwendet. Diese Anzahl von 32 Stück lässt eine Ausstattung einer Jägerkompanie mit 24 Stück zu.Die Pionierkampfunterstützungskompanie (PiKUKp) würde grundsätzlich zumindest 12 Fahrzeuge benötigen. Damit wären die Kdo&VersGrp mit 2, der Panzerpionierzug mit 9 Fahrzeugen und der schwere PiZg mit 1 Fahrzeug ausstattbar. Da lediglich 8 Stück übrigbleiben wurden verschiedene Varianten beurteilt, die zu nachfolgender Aufteilung geführt haben:
Die Ausstattung der GebJgKp wurde in einem Positionspapier des Kommandos Gebirgskampf mit 24 Stück BvS10AUT vorgeschlagen:
[...]
Die Ausstattung der PiKUKp/PiB2 ist im Positionspapier des KdoGebKpf mit 8 Fahrzeugen wie folgt vorgeschlagen, was jedoch keine Vollausstattung bedeutet:
[...]
Mit der nun vorgesehenen Mindestausstattung sind nur Teile der Einsatzaufgaben abdeckbar, die Fahrzeuge müssen teilweise sogar umgebaut werden. Die umgebauten Exemplare müssen jedoch immer vom eigentlichen Hauptverwendungszweck abgezogen werden.
https://bibisdata.bmlv.gv.at/196076.pdf