Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung
Verfasst: Di 17. Dez 2019, 17:49
Forum für Österreichs Militärgeschichte
https://www.doppeladler.com/da/forum/
https://www.derstandard.at/story/200011 ... -mir-nichtSTANDARD: Bei der Luftraumüberwachung drängen Sie auf eine unverzügliche Entscheidung. Reicht ein Update für die Eurofighter samt Anschaffung neuer Trainingsjets anstelle der kaputten Saab aus?
Starlinger: Grundsätzlich muss die Politik klären, wie viel Souveränität wir im Luftraum wollen: 24 Stunden am Tag, also rund um die Uhr? Oder reichen uns einige Stunden am Tag – und in der Nacht können die Eurofighter-Piloten halt kein Flugzeug mit fragwürdigem Kurs identifizieren? Wenn der neuen Regierung Zweiteres reicht, kann man mit 15 Eurofightern die Luftraumüberwachung so 20 Jahre weiterbetreiben. Ansonsten braucht es aber ein System von Eurofightern und Advanced Jet-Trainern.
STANDARD: Eine völlig neue Abfangjägerflotte braucht es aus Ihrer Sicht nicht?
Starlinger: Ein neues System würde zwar ungefähr gleich viel kosten, also rund zwei Milliarden Euro. Da man da aber auch eine völlig neue Infrastruktur für die Flugzeuge benötigt, macht es aus ökonomischer Sicht wenig Sinn, das Risiko eines Umstiegs auf eine neue Flotte einzugehen.
Sicher könnte man. Nur müsste man das Einsatzmuster und die Stunden aufstocken. Und das will eben keiner. So wird wahrscheinlich ein PC-7 MLU ähnlich der Schweiz kommen (relativ günstig) und fertig. Ab Phase 3-5 muss man halt (zum Teil teuer siehe Phase 5) im Ausland einkaufen. Steigen halt die Kosten pro Pilot weiter. Wir habens ja ... gg
https://www.kleinezeitung.at/steiermark ... geben-wirdKommentar | Warum es in Zeltweg nicht mehr Eurofighter-Starts geben wird
Von Josef Fröhlich | 09.38 Uhr, 19. Dezember 2019
Das Thema Arbeitsplätze im Fliegerhorst Zeltweg versus Lärmbelastung durch Heeres-Jets ist ein Dauerbrenner im Murtal. Jetzt gibt es eine neue Variante der Diskussion. Die Saab 105 sind derzeit nicht einsatzfähig und können von Linz-Hörsching aus keine Luftraumüberwachung übernehmen. Bis sie auf Vordermann gebracht sind, fliegen nur die Eurofighter.
Dass die künftige Regierung neue Maschinen als Ersatz für die alten Saab 105 anschafft, ist unwahrscheinlich. Wenn diese mehr als 50 Jahre alten Jets endgültig ausfallen, bleiben nur die Eurofighter, und die starten und landen nun einmal in Zeltweg.
Wenn der Spielberger Bürgermeister Manfred Lenger sich deshalb vor mehr Flugverkehr fürchtet, ist das verständlich. Seine Stadt wächst, viele wohnen in der Einflugschneise.
Dann wär’ da aber noch die Realpolitik: Das Heeresbudget ist karg, damit sind die Eurofighter-Flugstunden limitiert, die Zahl der Piloten und des Wartungspersonals auch. Ein signifikanter Anstieg des Flugverkehrs ist also schon aus rein finanziellen Gründen unrealistisch. Denn sollte es eines Tages überhaupt mehr Geld fürs Heer geben, wird es kaum in mehr Eurofighter-Flugstunden investiert. Vielmehr dafür, den ganz normalen Heeresbetrieb nicht vollständig kollabieren zu lassen.
Das wäre zwar logisch, denn PC-21 könnte die Aufgaben von PC-7 und teilweise Saab 105 abdecken - wenn man von den bereits mehrfach angesprochenen Problemen mit dem "Mehrzweck" absieht, also auch dem Einsatz zur Luftraumüberwachung und Fähigkeitserhalt in Luftnahunterstützung inkl. Bewaffnung.
mit Fähigkeitserhalt hat das alles nichts mehr zu tun!theoderich hat geschrieben: ↑Do 19. Dez 2019, 14:16 Jedes potentiell geeignete Muster kommt für das Bundesheer nicht in Frage, weil weder die Beschaffung, noch der Betrieb finanzierbar sind. Die PC-21 wäre als Ersatz für die PC-7 vorgesehen, deren ersatzlose Ausmusterung ebenfalls für nächstes Jahr ansteht (unfinanzierbares Avionik-Update).