Re: Mehrzweckhubschrauber
Verfasst: So 6. Jan 2019, 16:27
Forum für Österreichs Militärgeschichte
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Ein Land unserer Größe könnte so eine Katastrophe nicht alleine stämmen. Man müßte bei anderen Staaten um Hilfe bitten, deswegen braucht man sich nicht zu schämen, wir helfen ja auch immer.Acipenser hat geschrieben: ↑So 6. Jan 2019, 14:45 Ein nächstes Galtür kommt bestimmt, schaut Euch mal die Bilder aus Hieflau an, dann ist wieder Geld da, weil sich alle Politiker wieder mit den Lebensrettern vor Ihren Maschinen fotografieren lassen wollen.
Übrigens die Hubschrauber sind beschlossen und auch schon im Budget!
Das Jagdkommando und "ihre" Hubschrauber in Lale sind wesentlich für alle Auslandseinsätze im (nahen) Ausland, sind Rückhalt für unsere Friedensmissionen. Somit ist sie der Regierung nicht egal!
Es gibt ein gültiges Militärisches Pflichtenheft für den "bewaffneten Mehrzweckhubschrauber", aus dem der Kauf der 9 S-70A42 ""Black Hawk" hervorgegangen ist. Demnach benötigen wir 24 Transporthubschrauber dieser Klasse - der Rechnungshof hat die Kürzung des Beschaffungsumfangs der "Black Hawk" schon 2001 kritisiert:
https://www.rechnungshof.gv.at/fileadmi ... 2001_2.pdfBeschaffungsvorhaben "bewaffneter Mehrzweckhubschrauber"
[...]
13.1 Anlässlich der Lawinenabgänge von Galtür/Valzur (Tirol) im Februar 1999 und des folgenden Evakuierungseinsatzes mussten ausländische Armeen um Hilfeleistung ersucht werden, weil die Transportkapazität der Bundesheerhubschrauber nicht ausreichte.
Aus diesem Anlass beschloss der Ministerrat im April 1999 die Umsetzung der Hubschrauber–Komponente des so genannten "Luftpaketes" (eine Darstellung der mittel– und langfristigen fliegerischen Beschaffungserfordernisse) mit einer Teilbedarfsdeckung (neun bzw optional drei weitere "mittlere Transporthubschrauber"). Dieser Beschluss sah Erhöhungen der Voranschlagsansätze für 2000 und 2001 um jeweils 400 Mill S — bei einem geschätzten Gesamtfinanzierungsbedarf von rd 2,5 Mrd S — vor.
Die Umsetzung des "Luftpaketes" war bereits im Jahr 1998 im Landesverteidigungsrat diskutiert, von diesem jedoch mehrheitlich abgelehnt worden.
12.2 Der RH wies darauf hin, dass mit der beabsichtigten Teilbedarfsdeckung der auf militärischen Planungen beruhende Gesamtbedarf an Transporthubschraubern weiterhin nicht abgedeckt sein werde und Einsätze im Umfang wie jener in Galtür/Valzur ohne zusätzliche Unterstützung nicht gänzlich zu bewältigen wären.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX ... ndex.shtml4.17 Aufstockung der Flotte an mittleren Transporthubschaubern
Beschreibung/Begründung:
Die Lufttransportaufgaben werden vorwiegend durch den Einsatz des mittleren Transporthubschrauber (S70) und den leichten Transporthubschrauber THS (AB212) abgedeckt. Das System S70 ist mit Priorität auf die Fähigkeiten „Taktischer Lufttransport“ und MEDEVAC (Medical Evacuation) im Inland und im Ausland auszurichten. Die geringe Stückzahl (9 Stk) geht derzeit einher mit der eingeschränkten taktische Verfügbarkeit aufgrund vieler anspruchsvoller Einsatzprofile bzw. dem derzeit abzudeckendem Einsatzspektrum (Assistenzeinsatz, Such- und Rettungsdienst / Medical Evacuation, Ausbildung) und bewirkt eine Verminderung der verfügbaren taktischen Lufttransport-Kapazität.
Die vorgesehene Reduktion der Hubschrauberflotte (OH 58 und Alouette 3) macht den Ersatz von Luftransportkapazität im Ausmaß von ca. 50 Soldaten zum Erhalt der derzeitigen Leistungsfähigkeit notwendig.
Für die Bewältigung von zukünftigen Aufgaben ist jedenfalls mit der Erhöhung des Bedarfes an Lufttransportkapazität zu rechnen.
Mit drei mittleren Transporthubschraubern (S70) kann bei der Annahme der jeweiligen Transportkapazität von 14 Personen pro Hubschrauber zumindest der derzeitige Bedarf stabilisiert werden.
Insbesondere kann mit den zusätzlichen Hubschraubern das BM.I im Rahmen von Einsätzen zur Terrorismusabwehr oder der Migrationslage durch das rasche Verbringen von Reaktionskräften hervorragend unterstützt werden.
Abdeckung im Sonderinvest/Realisierungsprogramm:
Die Beschaffung von S70 ist grundsätzlich durch das gültige Militärische Pflichtenheft (24 Stk) abgedeckt.
Mittel für die Beschaffung von zusätzlichen S70 sind im Sonderinvest allerdings nicht vorgesehen.
Der im Sonderinvestitionsprogramm vorgesehene Aufwand für den materialerhaltungsbedingten Ersatz von Avionikkomponenten der bestehenden S70 Flotte des ÖBH ist in Umsetzung. Ein Zusammenhang bei einer Aufstockung der Flotte S70 um 3 Stück im Hinblick auf Kommonalität mit den in Betrieb befindlichen 9 S70 des ÖBH wird im Vergabeverfahren berücksichtigt.
Zusätzlicher Ressourcenbedarf
Die Beschaffung von 3 Stück S70 über das US Foreign Military Sales-Programm (FMS) ist weitgehend ausgeplant.
Für die Beschaffung sind Budgetmittel in der Höhe von rund € 100 Mio. absehbar. Dieser Wert ergibt sich aus der Analyse eines Ende 2013 bei den US Stellen eingeholten Entwurfes für einen LOA (Letter of Offer and Acceptance). Nach Rücksprache mit den US Stellen ist der LOA jederzeit erneuerbar, die 3 Stück S-70 wären nach wie vor über FMS beschaffbar.
Eine Bereitstellung der Budgetmittel für das US FMS-Programm wird voraussichtlich in 3-4 Jahresraten mit Beginn im Jahr 2017 anfallen. Dabei werden die Anzahl und Höhe der Jahresraten verhandelbar sein.
Die Beschaffung von 3 S70 würde bedeuten, die derzeitige Staffel auf 12 S70 aufzustocken. Die bedeutet das Erreichen der Struktur einer Normstaffel.
Personell bedeutet dies eine Aufstockung der Staffel um 6 Piloten mit der Zuordnung der entsprechenden Anzahl an Flugstunden und damit des erforderlichen Betriebsaufwandes von 540 Flugstunden und ca. € 1,5 Mio. pro Jahr.
Empfohlen wird das Verfügbarmachen von zusätzlichen Mitteln in der Höhe von € 100 Mio. Zusätzlich sind die jährlichen Betriebskosten von ca. € 1,5 Mio zu budgetieren.
Die OH-58B ist für einen Auslandseinsatz nicht zu gebrauchen. Schwache Bewaffnung, keine Selbstschutzsysteme, keine Vorkehrungen für klimatische Umfeldbedingungen. Es gibt lediglich gepanzerte Pilotensitze.