Phoenix hat geschrieben: ↑Do 28. Mär 2024, 15:49
Zusammenfassend sei dann also gesagt - man bekommt einen Leo - der keine Versorgungsprobleme hat - bis sagen wir mal 2045 genutzt werden kann - aber vom Schutz her gegen jede Art von PAR oder PAL Schutzlos ist.
Es war auch nie mehr geplant - und selbst diese Maßnahmen haben mehr als vier Jahre Vorlaufzeit benötigt:
Man hat die Maßnahmen im
August 2018 als "Nutzungsverlängerung" und im
Oktober 2020 als "Kampfwertsteigerung" angekündigt, im
Januar 2021 wurde daraus eine unbestimmte "Investition" bzw. ein
"Fähigkeitserhalt".
Bei der Pressekonferenz im
Februar 2021 war es eine "Lebensdauerverlängerung" (
ChdGStb Brieger: "Die Frau Bundesminister hat mich nun beauftragt, den Sachstand zu erheben und die Modernisierung dieser Truppe unverzüglich einzuleiten. Zielsetzung ist die Erhaltung der Fähigkeiten und Lebensdauerverlängerung der Hauptsysteme ,Leopard' und ,Ulan' bis 2040. Gleichzeitig soll eine hohe Wertschöpfung in Österreich erzielt werden. Das wird beim ,Ulan' mit General Dynamics sehr naheliegend sein, aber auch bei ,Leopard', wo die Hauptprovider in Deutschland beheimatet sind, wird es eine Beteiligung österreichischer Firmen bei notwendigen Sanierungsmaßnahmen geben bzw. wird eine solche anzustreben sein."). Damals sollte nur
eine Panzerkompanie dieser Nutzungsdauerverlängerung unterzogen werden - das Budget lag angeblich bei 30 Mio. EUR für eine Kompanie "Leopard"
und zwei Kompanien "Ulan" (Diese Ambition wurde im
Februar 2022 noch einmal bestätigt.).
Im
April 2021 wurde eine Studie angekündigt, die noch im
selben Monat zwecks
"Nutzungsdauerverlängerung beim KPz Leopard 2A4" bei KMW in Auftrag gegeben worden ist (Im
November 2021 stellte sich dann heraus, dass lediglich diese Studie budgetiert worden ist.). Bis auf einzelne Sanierungen waren auch keine
Investitionen in die Hessen-Kaserne mehr vorgesehen. Im
April 2022 war sogar überraschend von Überlegungen zu einer Neubeschaffung von Kampfpanzern gemeinsam mit einem anderen Staat die Rede.
Am
17. Mai 2022 wurde inoffiziell verkündet, dass die komplette Flotte von "Leopard" 2A4 und "Ulan" einer
"Obsoleszenzbereinigung" zugeführt werden soll. Diese Absicht hat der Generalstabschef in einem Interview mit der Zeitung "Der Standard" vom
19. August 2022 offiziell gemacht. Im
Oktober 2022 hieß es dann, die Obsoleszenzbereinigung seit "vertragsreif".
2019 begannen bereits die Vertragsverhandlungen mit der Firma Kraus-Maffei Wegmann (KMW).
[...]
Aufgrund der sich rasant verschlechternden Sicherheitslage in Osteuropa und der daraus folgenden Neuausrichtung des Bundesheeres kam es noch vor dem russischen Überfall auf die Ukraine zu einer Vertragsunterzeichnung. Alle 58 in Österreich noch in der Nutzung stehenden Wannen sind davon betroffen. Diese werden alle nutzungsverlängert. Das garantiert den Betrieb über das Jahr 2030 hinaus. Dabei werden viele Komponenten getauscht, eine Kampfwertsteigerung auf den Stand A6 oder A7 war allerdings nicht Verhandlungsgegenstand.
https://www.truppendienst.com/themen/be ... rschrotten
Bei einem Interview mit PULS24 am
3. Februar 2023 hat General Striedinger den Vertragsabschluss in einem Interview beiläufig erwähnt (
"Und es handelt sich nicht nur um neues Gerät, sondern wir nehmen auch das Gerät, das wir haben. Haben im letzten Jahr noch Modernisierungsverträge geschlossen, was den ,Leopard' betrifft, was den ,Ulan' betrifft, auch was die Lenkwaffen ... Fliegerabwehrlenkwaffe ,Mistral' betrifft."). Anschließend hat man die Öffentlichkeit nochmals drei Wochen "auf die Folter gespannt" - um eine Pressekonferenz
anzukündigen, die letztlich
kaum Informationsgehalt hatte.
Phoenix hat geschrieben: ↑Do 28. Mär 2024, 15:49Ich bleibe dabei - ein
APS und Minenschutz auf den A4 NV - und man hätte ein relativ leichtes - und top geschütztes Fahrzeug.
"Trophy" ist in den "Leopard" 2 nicht ohne weiteres integrierbar:
https://esut.de/2021/05/fachbeitraege/2 ... leopard-2/
https://twitter.com/KampfmitKette/statu ... 6838838273
https://esut.de/2021/02/meldungen/25678 ... leopard-2/
Trophy besteht im Wesentlichen aus vier Komponenten: Flache AESA-Radarsensoren erfassen das Gefechtsfeld rund um den Panzer und stellen anfliegende Objekte dar. Die Auswerte- und Feuerleitelektronik klassifiziert die Objekte und bewertet, ob diese eine Bedrohung für den Panzer sind. Falls ja, werden die Wirkmittelwerfer auf das Ziel ausgerichtet und eine projektbildende Ladung (Multiple Explosively Formed Projectile, MEFP) als Gegenmaßnahme abgefeuert, die die Bedrohung in optimaler Entfernung so neutralisiert, dass am eigenen Fahrzeug kein wesentlicher Schaden entsteht. Vierte Komponente ist die Energieversorgung im dafür angepassten Panzerfahrgestell.
Der Bund stellt 17 Türme Leopard 2 A6 A3 und für den Versuchsträger einen Turm (Leopard 2 VT-ETB) bei, in die KMW die Schutzsysteme integriert. Die Türme mit eingebauten Trophy-Systemen werden mit neugebauten Fahrgestellen „verheiratet“, die KMW eigens für dieses Projekt herstellt. Neue Fahrgestelle sind unter anderem erforderlich, um die zusätzlich notwendige Stromversorgung unterbringen zu können.
https://esut.de/2021/11/meldungen/30682 ... -getestet/