opticartini hat geschrieben: ↑So 18. Aug 2019, 14:17Zudem hat der EF den Ruf, dass die Luft-Boden-Fähigkeiten schwächer sind als die Konkurrenz und
irgendwie scheinen die Schweizer doch großen Wert aufs Bomberl schmeißen zu legen, warum auch immer.
Wie kommst Du auf diese Idee?!?
Jedes moderne Kampfflugzeug kann Luft-Boden-Waffen einsetzen. Selbst unsere Eurofighter in
Tranche 1 Block 5-Konfiguration (
GBU-16 Paveway II).
Die deutschen Eurofighter können momentan die
GBU-48 AWX kR einsetzen.
GBU-54 (
LJDAM) und
Brimstone müssen erst zertifiziert werden.
- Luft-Boden-Rolle: Neue Fähigkeit für den Eurofighter (19. Dezember 2017)
Am 18. Dezember 2017 wurde beim Taktischen Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ in Nörvenich ein neues Kapitel in der Fähigkeitsentwicklung des Eurofighter aufgeschlagen. Die laser- und GPS-gesteuerte Bombe GBU-48, entwickelt zur Bekämpfung möglicher Ziele am Boden, wurde im Rahmen eines Appells an die Luftwaffe übergeben.
https://www.luftwaffe.de/portal/a/luftw ... J10PNC0026
- 21.09.2018
Antwort
der Bundesregierung
auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Sevim Dağdelen, Heike Hänsel, Andrej Hunko, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. – Drucksache 19/3939 –
Das Jagdflugzeug „Eurofighter“ als Jagdbomber
3. In welchem Zeitraum soll die Beschaffung der GBU-48-Bomben stattfinden (bitte die Tranchen nach Zeiträumen und Anzahl der anzuschaffenden Bomben sowie der entsprechenden Kosten auflisten)?
Die Beschaffung der GBU-48-Umrüstsätze wurde im Jahr 2016 abgeschlossen.
10. Seit wann besitzen nach Kenntnis der Bundesregierung die Eurofighter Großbritanniens und Spaniens bereits die Mehrrollenfähigkeit (www.welt.de/wirtschaft/article171748835 ... oeren.html)?
Die Mehrrollenfähigkeit des Waffensystems EUROFIGHTER (u. a. Beladung und Einsatz von Luft-Luft- und Luft-Boden-Waffen)
wurde mit dem Ergebnis des viernationalen Entwicklungsprogramms „Phase 1 Enhancements“ für die Nationen Großbritannien, Italien, Spanien und Deutschland Ende des Jahres 2017 erreicht.
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/043/1904396.pdf
Spanien hat schon 2016 die EGBU-16 am Eurofighter getestet - diese Waffe wird an den Flugzeugen der Tranche 2 und 3 genutzt. Mit OFP-02E können EGBU-16 und MK-83 auch auf Tranche 1-Eurofightern verwendet werden. Außerdem verwendet die Ejército del Aire den
KEPD-350 Taurus am Eurofighter.
Schon im
Armeeleitbild XXI des Schweizer VBS aus dem Jahr
2001 wurde dieses Thema angesprochen:
Die Armee muss gleichzeitig den Kampf in der Tiefe, im unmittelbaren und im rückwärtigen Operationsraum führen können. Sie verfügt dazu je nach auftragsbezogener Gliederung über 6 bis 8 Kampfbrigaden, entsprechende Kampfunterstützungs- und Logistikverbände des Heeres sowie über die Leistungen der Luftwaffe. Diese führt die Luftverteidigung und unterstützt das Heer. Die Fähigkeit der Luftwaffe zur Bekämpfung von Bodenzielen ist zurzeit nicht vorhanden, soll jedoch wieder aufgebaut werden.
https://www.parlament.ch/centers/docume ... wurf-d.pdf
Luftwaffe Basisdoktrin
- FASSUNG WEISS -
Genehmigt am FAS LW vom 20. Dezember 2001
http://web.archive.org/web/200303151802 ... loads.html
4.1 Raumsicherung und Verteidigung
[...]
4.1.2 Sicherheitspolitischer Beitrag der Luftwaffe
Bereits in der normalen Lage stellt die Luftwaffe subsidiär im Auftrag des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL) die Kontrolle des Luftraumes zur Durchsetzung der schweizerischen Lufthoheit sicher.
Die konsequente Durchführung des Luftpolizeidienstes zur Wahrung der schweizerischen Lufthoheit ist insbesondere in Krisenlagen von hoher Bedeutung. Sie kann unter Umständen darüber entscheiden, ob unser Land in einen Konflikt hineingezogen wird oder nicht.
Aus den in den Abschnitten 1.4 bis 1.6 genannten Gründen ist die Erkämpfung bzw. Erhaltung der Luftüberlegenheit im eigenen Luftraum eine absolute Notwendigkeit im Verteidigungsfall. Sie ist die erste Priorität für die Luftwaffe. Die Luftüberlegenheit im eigenen Luftraum muss für die Dauer eines Konfliktes erkämpft und gehalten werden können und ist nicht nur in der ersten Phase eines Konflikts entscheidend.
Grössere Operationen am Boden brauchen fallweise intensive Feuerunterstützung. Luftmacht bietet in der Erbringung dieser Feuerunterstützung wesentliche Vorteile, vor allem durch die überlegene Mobilität, die es ermöglicht, praktisch verzugslos zu einem entfernten Ziel vorstossen, das nicht im Wirkungsbereich terrestrischer Systeme liegt. Diese Fähigkeit von Luftmacht bedeutet Handlungsfähigkeit für die Armee. Sie basiert auf der Reichweite der luftgestützten Systeme einerseits und der grossen Einsatzdistanz heutiger Präzisionswaffen andererseits. Ein weiterer Vorteil luftgestützter Feuerunterstützung für das Heer ist die Möglichkeit zur Schwerpunktbildung und der Konzentration grosser Feuermengen innerhalb von Minuten über das ganze Land hinweg. Der mittelfristige Wiederaufbau entsprechenden Leistungsvermögens stellt ein wichtiges Ziel für die Luftwaffe dar.
http://web.archive.org/web/200305200345 ... 12-20).pdf
Die Forderung nach einer Luft-Boden-Bewaffnung konnte auch aus dem
Armeebericht 2010 abgeleitet werden:
Materielle Fähigkeitslücken bestehen vor allem bei der Abwehr eines militärischen Angriffs.
Bei der Fähigkeit zur Abwehr eines militärischen Angriffs, die sehr kostenintensiv ist, bestehen die meisten Fähigkeitslücken (z.B. operative Aufklärung aus der Luft, operatives Feuer, Luft–Boden-Fähigkeiten der Luftwaffe, Gefechtsfeldlogistik, indirekte taktische Feuerunterstützung Boden–Boden). Soweit diese nicht geschlossen werden können, verbleiben sie als Aufgabe für einen Aufwuchs beziehungsweise als kalkuliertes Risiko. Daraus ergeben sich Unsicherheiten für die Ausbildung, weil unklar ist, über welche Mittel die Armee verfügen beziehungsweise nicht verfügen wird.
4.5 Konsequenzen für die Armee
[...]
Die Luftwaffe verteidigt mit Flieger- und Fliegerabwehrmitteln den Luftraum und unterstützt das Heer aus der Luft.
Bezüglich Unterstützung des Heeres aus der Luft besteht seit fast zwanzig Jahren eine Fähigkeitslücke, die mit dem Tiger-Teilersatz zumindest bezüglich Know-how gefüllt werden soll.
6.3.2 Umsetzung in der Luft
Erhaltung und Weiterentwicklung der Kernkompetenz Verteidigung
Für Luftoperationen werden in allen Lagen und für das ganze Leistungsspektrum zahlreiche Fähigkeiten benötigt [Planung und Führung der Operationen und Einsätze auf allen Stufen, Luftraumüberwachung mit Sensoren, luft- und bodengestützte Luftverteidigung, Luftmobilität, Aufklärung mit luftgestützten Sensoren, Feuerunterstützung Luft–Boden, Betrieb und Unterhalt der Mittel und Infrastrukturen für Einsatz und Ausbildung sowie der Schutz der eigenen Kräfte.]. Die meisten Fähigkeiten und Mittel werden für alle Arten von Einsätzen benötigt, sind also vielfältig einsetzbar. Heute bestehen bei der Verteidigungskompetenz der Luftwaffe allerdings Fähigkeitslücken. So fehlen Fähigkeiten für die Feuerunterstützung Luft–Boden oder die operative Aufklärung mit luftgestützten Sensoren. Daneben fehlen bei der bodengestützten Luftverteidigung [Verbände, die mit Fliegerabwehr-Radargeräten, -Kanonen und -Lenkwaffen ausgerüstet sind.] Fähigkeiten, um Flugzeuge und Fernwaffen (Marschflugkörper oder Raketen) auf grösseren Höhen und auf grössere Distanzen bekämpfen zu können.
Bei der Weiterentwicklung der Komponente Luft geht es um die Erhöhung der Durchhaltefähigkeit und/oder die Handhabung von Fähigkeitslücken. Eine Erhöhung der Durchhaltefähigkeit für die Wahrung der Lufthoheit und für die Luftverteidigung erfordert den möglichst baldigen Teilersatz des Kampfflugzeuges F-5 Tiger. Damit könnten auch mehrere weitere Fähigkeitslücken zumindest teilweise geschlossen werden: die Feuerunterstützung Luft–Boden und die operative Aufklärung mit luftgestützten Sensoren. Die bodengestützte Luftverteidigung muss erste Fähigkeiten aufbauen, um Flugobjekte auf grösseren Höhen und auf grössere Distanzen bekämpfen zu können.
https://www.admin.ch/opc/de/federal-gaz ... 0/8871.pdf
Beim Tiger-Teilersatz waren
"Missionsausrüstungen für Luft-Boden, inkl. Bomben (8 Flugzeuge)" gefordert. 8 Flugzeuge von 22, bei einer Gesamtflotte von damals geplanten 55 Flugzeugen (22 JAS-39E + 33 F/A-18C/D) sind wirklich nicht viel. Und es ging dabei explizit darum, die im Armeebericht angesprochenen Fähigkeitslücken in den Bereichen Luft-Boden und Luftaufklärung (4 "Missionsausrüstungen für Aufklärung") zu schließen und einen Fähigkeitserhalt auf niedrigem Niveau zu gewährleisten.
- Botschaft
zur Beschaffung des Kampfflugzeugs Gripen
(Rüstungsprogramm 2012 und Gripen-Fondsgesetz)
Beim Ersatz der F-5 Tiger – Tiger-Teilersatz (TTE) genannt – geht es darum, die 54 F-5 Tiger mit weniger, aber leistungsfähigeren Flugzeugen zu ersetzen. Mit 22 solcher Flugzeuge und den 33 F/A-18 wird der Schutz des Luftraumes in allen Lagen mit einer gewissen Durchhaltefähigkeit gewährleistet sein. Gleichzeitig sollen in bescheidenem Rahmen Grundfähigkeiten für die Luftaufklärung und die Unterstützung des Heeres
bei der Bekämpfung von Bodenzielen wieder aufgebaut werden. Diese beiden Fähigkeiten sind mit den Ausserdienststellungen der Mirage IIIRS-Flotte 2004 und der Hunter-Flotte 1995 aus Prioritätsgründen vorübergehend aufgegeben worden. Sie sind aber für das Knowhow zur Abwehr eines militärischen Angriffs wesentlich; die Luftaufklärung dient zudem in allen Lagen der Nachrichtenbeschaffung.
Bekämpfung von Bodenzielen (Luft-Boden)
Aufgabe
Im Fall eines militärischen Angriffes hat die Luftwaffe auch die Aufgabe, das Heer bei der Bekämpfung von Bodenzielen zu unterstützen. Mit der Ausserdienststellung der Hunter im Jahr 1995 wurde diese Fähigkeit aufgegeben. Es ist beabsichtigt, das Knowhow dafür mit wenigen, aber modernen Flugzeugen wieder aufzubauen – wie bei der Luftaufklärung als Grundfähigkeit, um das Knowhow in Zukunft erhalten und weiterentwickeln zu können. Die Bekämpfung von Bodenzielen und die Luftaufklärung haben aber keinen Einfluss auf die Anzahl der zu beschaffenden Flugzeuge, solange diese nur zum Aufbau einer Grundfähigkeit dienen. Die Anzahl bemisst sich am Bedarf für den Luftpolizeidienst und die Luftverteidigung.
Anforderungen
Das Flugzeug soll die Fähigkeit haben, rund um die Uhr und bei jedem Wetter mit Präzisionswaffen mit kombinierten Lenksystemen (Laser oder GPS) Einsätze gegen Bodenziele durchzuführen. Die dazu benötigten Zielinformationen werden entweder mit einem Missionsplanungssystem am Boden programmiert oder während des Fluges durch eine Bodenstation oder ein anderes Flugzeug per Datenverbindung übermittelt und im Flug programmiert. Die Zieleinweisung und die Zielbeleuchtung sollen sowohl aus der Luft als auch vom Boden aus möglich sein.
Die Luft-Boden-Bewaffnung soll für jeden Einsatz entsprechend der Bedrohung und der geforderten Zielbekämpfung flexibel ausgestaltet werden können. Für die gleichzeitige Bekämpfung mehrerer Ziele mit Lenkbomben soll der bordeigene Computer die ideale Abwurfregion berechnen und dem Piloten darstellen können.
Da die Fähigkeit zur Bekämpfung von Bodenzielen mit Präzisionswaffen parallel zur Luftverteidigungs-Rolle möglich sein soll, muss sich das Flugzeug im Hin- und Rückflug selbst gegen andere Flugzeuge und Fliegerabwehrsysteme verteidigen können. Zudem soll das System nach einem Angriff mit bordeigenen Sensoren eine erste Beurteilung der Waffenwirkung vornehmen können.
Die Flugeigenschaften und die Wendigkeit des Flugzeugs dürfen durch die Beladung mit Luft-Boden-Waffen nur minimal reduziert werden. Nach dem Einsatz der Luft-Boden-Waffen soll das Flugzeug seine Flugeigenschaften voll ausnützen können und sofort für weitere Einsätze zur Verfügung stehen.
Für Luft-Boden-Einsätze von Lenkbomben sind Laser-Zielbeleuchtungsbehälter vom Typ «Litening» vorgesehen. Sie werden ebenfalls von der schwedischen Luftwaffe verwendet. Als Lenkbomben sind 220 Kilogramm schwere Sprengbomben mit vor dem Abwurf wählbarer Laser- oder GPS-Lenkung vorgesehen. Sie weisen eine hohe Treffgenauigkeit auf und können auch nachts und bei schlechtem Wetter eingesetzt werden.
https://www.admin.ch/opc/de/federal-gaz ... 2/9281.pdf
opticartini hat geschrieben: ↑Fr 23. Aug 2019, 00:15Dabei verlassen sich die Schweizer nicht auf die Verkaufsprospekte der Hersteller, sondern prüfen die Geräte selbst und veranstalten ein Vergleichsfliegen, wo Missionen zu absolvieren sind. Dagegen wirkt das, was unsere Politiker und Militärs fabrizieren, einigermaßen amateurhaft.
Als die "Draken"-Nachfolge vorbereitet wurde, gab es mit fast allen Kandidaten (außer dem "Eurofighter") Flugerprobungen:
27 08 1997
Bundesheer erprobt Leistungsfähigkeit von Kampfflugzeugen
Wien (BMLV) - Seit Montag setzt das österreichische Bundesheer die Grundlagenerhebung bezüglich der Leistungsfähigkeit der allenfalls als Draken-Nachfolger in Frage kommenden Kampflugzeuge mit der Überprüfung der Mirage 2000-5 in Österreich fort. Bis Ende Oktober sind weitere Überprüfungen unter anderem mit dem Gripen und der MIG 29 vorgesehen. Diese Erhebungen dienen ausschließlich dazu, in einem objektiven Verfahren, das bereits seit 1996 läuft, Grundlagen für eine politische Entscheidung über ein mögliches Nachfolgemuster für den SAAB 35 OE Draken zu gewinnen.
Diese Überprüfung hat keine präjudizierende Wirkung. Eine Typenentscheidung kann erst nach der politischen Grundsatzentscheidung sowie einem Vergabe- bzw. Bewertungsverfahren erfolgen.
Die Überprüfung der Flugzeuge dauert jeweils eine Woche, wobei insbesondere die Leistungsfähigkeit des Flugzeugsystems bei der Luftraumüberwachung im spezifischen Umfeld bzw. Einsatzraum geprüft wird. Die Erprobungen laufen nach Art und Umfang unter Ausschaltung aller möglicher Störfaktoren nach gleichem Schema ab, um einerseits eine identische Behandlung und andererseits vergleichbare Ergebnisse sicherzustellen. Die zu überprüfenden Flugzeugtypen wurden einer breiten Öffentlichkeit bereits anläßlich des Tages der österreichischen Luftstreitkräfte - Flugtag 97 in Zeltweg am 20. und 21. Juni 1997 vorgestellt.
http://web.archive.org/web/199801291007 ... index.html
- 200 "Gripen" für die schwedische Luftwaffe, in: Truppendienst, H 3 (1997), p. 276
Österreichische Piloten testen "Gripen"
Zwei Piloten und ein Flugtechniker des österreichischen Bundesheeres haben im März d. J. bei Saab in Linköping, Schweden, im Rahmen einer Vorevaluation für die "Draken"-Nachfolge den JAS-39B "Gripen" getestet. Dabei wurden neun Testflüge mit dem Doppelsitzer absolviert. Zuvor verbrachten die Piloten rund 50 Stunden am Simulator. Im Zuge des Besuches wurden auch die Produktionsanlagen in Linköping besucht sowie taktisch-militärische Fragen und der Themenkreis Wartung mit Piloten und Technikern der schwedischen Luftwaffe und von Saab besprochen.
https://bibisdata.bmlv.gv.at/192592.pdf
- Untersuchungsausschussprotokoll (1/GO) 7. Sitzung, 15. und 16.12.2006 - öffentlicher Teil (44/KOMM)
GenMjr Mag. Erich Wolf: Im Projekt Nachfolge-Luftraumüberwachungsflugzeug bin ich geflogen: F-16, F-18, Mirage 2000-5, MiG 29, Kfir, Gripen. Das war, wie gesagt, in der Evaluierungsphase. Die Mirage und den Gripen auch in Österreich, wobei ich schon festhalten möchte, dass das keine Flüge waren, wo man einmal kurz eingestiegen ist und eine Runde gedreht hat, sondern wir haben für die Evaluierung ein sehr konkretes und gleichermaßen für alle angewendetes Programm entwickelt, basierend auf einer Ausbildung, die der zweite Pilot, also der jetzige Oberstleutnant Six und ich Ende 1995 erfahren haben.
Da haben wir dann ein Programm entwickelt und gleichermaßen alle Luftfahrzeugsysteme evaluiert – basierend auf diesem Programm. Und für diese Evaluierung in Österreich wurde das Programm noch ganz spezifisch auf die österreichischen Verhältnisse angepasst, auf die Herausforderungen in Österreich. Bei den Systemen Mirage 2000-5 und Gripen konnte das – da hat es eine glückliche Wetterlage gegeben – fast unter „Laborbedingungen“, könnte man sagen, gleichermaßen abgewickelt werden.
GenMjr Mag. Erich Wolf: Ich möchte noch einmal sagen: Es waren Evaluierungen. Wir unterscheiden zwischen Erprobung und Evaluierung. Evaluierung, um eben den Sachstand herauszufiltern, weil ja das auch immer eine Art Momentaufnahme ist – nämlich jene Systeme betreffend, wie Sie zu diesem Zeitpunkt verfügbar sind.
Ganz klar war, dass an der Spitze der Entwicklung zum damaligen Zeitpunkt Mitte der neunziger Jahre, zweite Hälfte der neunziger Jahre – da wird man überrascht sein – die Mirage 2000-5 gestanden ist, also ein weitestgehend modernes und leistungsfähiges Flugzeug, wo alle Systeme, die es damals im Betrieb gegeben hat – das waren ja Luftfahrzeuge aus dem operationellen Betrieb –, nicht nur das Radar, sondern die sonstige Sensorik integriert vorhanden waren. Das war damals die Maschine, die am weitesten entwickelt war.
Sicher waren bereits auch die Fähigkeit des Gripen beeindruckend, aber ich wiederhole noch einmal: Mirage war am weitesten entwickelt: die F-16, F-18, als diese Typen, wie sie erprobt wurden, ausgereizte Systeme der Type, wie sie waren – also A, B beziehungsweise F-16 in der Konfiguration Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre.
Wir haben die Evaluierungen bei MiG-29 wegen – würde ich sagen – Zwecklosigkeit abgebrochen. Dasselbe haben wir auch beim Kfir in Israel wegen Zwecklosigkeit getan – weil historisch veraltet, Systeme nicht erkennbar in welcher Leistungsfähigkeit – kurz gefasst.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX ... ndex.shtml
"Amateurhaft" wurde es erst, als unter Doskozil nach dem Motto "Nach uns die Sintflut" nach einem Grund gesucht wurde, um den Eurofighter nach nur zehn Jahren Betrieb außer Dienst zu stellen und ohne Ausschreibung, Angebotsbewertung und Flugerprobung das Muster eines "parteipolitisch gewünschten" Herstellers anzuschaffen.