iceman hat geschrieben: ↑So 17. Jun 2018, 22:42Commenda hat vergessen zu erwähnen, daß man es 2015 gerade noch irgendwie schaffte, 1.500 Soldaten zu einem Ass-Einsatz an die Grenze zu schicken, bei 17.000 Berufssoldaten und einem Budget von 2 Mrd. Euro!
Ein Budget von 2 Mrd. EUR hatte man zuletzt 2013 mit 2,005 Mrd. EUR. 2007 waren es 2,234 Mrd. EUR: Das war das höchste Budget in der Geschichte des Österreichischen Bundesheeres. 2008 dann nur noch 2,021 Mrd; 2009 ca. 2,086 Mrd. EUR; 2010 ca. 2,234 Mrd. EUR; 2011 ca. 2,022 Mrd. EUR, 2012 ca. 2,067 Mrd. EUR. 2015 lag man nur noch bei knapp über 1,8 Mrd. EUR.
iceman hat geschrieben: ↑So 17. Jun 2018, 22:42Warum wurden bis jetzt nie die Militärkommanden auch nur irgendwie angetastet, braucht man für sowenige Flugzeuge soviele Fliegerhorste, die Anzahl der Kasernen kann man weiter überdenken, auch wenn es weh tut: braucht man noch schwere Kampfpanzer, alle die Offiziere (Beamte), etc, etc.
Für die ersten drei Punkte gibt es mit den Landeshauptleuten eindeutige Schuldige, aber auch das Problem, dass bei weiteren Kasernenschließungen die verbliebenen Standorte saniert und ausgebaut werden müssten. Und dafür war seit Jahrzehnten kein Geld da.
Und was die Kampfpanzer betrifft: Die Stückzahl ist mittlerweile so gering, dass man mit einer Außerdienststellung kaum Einsparungen erzielen kann. Das gilt für die meisten Waffensysteme im Heer. Seit 2004 sind fast zwei Drittel aller gepanzerten, geschützten bzw. geländegängigen und ungeschützten Fahrzeuge des Bundesheers ersatzlos ausgemustert worden. Dieselbe Situation gibt es bei schweren Infanteriewaffen und Luftfahrzeugen.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX ... ndex.shtml
Man kann den Betrieb auf minimalen Fähigkeitserhalt reduzieren. Aber eine Außerdienststellung führt dazu, dass die Fähigkeiten komplett verloren gehen und ein Wiederaufbau nicht nur hunderte Millionen kosten würde, sondern auch noch Jahrzehnte dauert.
Das sieht man beim Spz A1 und beim Pinzgauer. Uraltes Material, noch aus der Frühzeit des Bundesheeres (1950er/1960er-Jahre), das jahrzehntelang als völlig unzureichender Lückenbüßer mitgeschleppt wurde. Und als die Einsparungen so extrem wurden, dass diese Typen ohne Ersatzbeschaffung außer Dienst gestellt werden mussten, konnte man nur noch mit einer Loch auf-Loch zu-Taktik reagieren, bei dem wenige Fahrzeuge anlassbezogen über mehrere Bundesländer hinweg verschoben bzw. Zivilfahrzeuge angemietet werden mussten. Bei größeren Assistenzeinsätzen oder einem militärischen Ernstfall müssen sogar Zivilfahrzeuge über das Leistungsrecht beschlagnahmt werden, um Truppen verlegen zu können.
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30 Jahre Draken: "Ich habe alle Flugzeuge sicher heimgebracht" (17. Juni 2018)
Wir schlendern zwischen Eierspeisbomber und einem skelettierten Eurofighter durch die Halle des Militärluftfahrtmuseums am Fliegerhorst Hinter-stoisser.
Wie inkompetent können Journalisten sein?!?
Die Wogen gingen hoch in Zeltweg wegen der Draken-Beschaffung. Welche Erinnerungen haben Sie an den Auflauf?
DORO KOWATSCH: Gar keine, ich war mit meiner Familie in Schweden. Die ganze Miesmache von der steirischen ÖVP unter Landeshauptmann Josef Krainer ist für mich ein Missbrauch der Demokratie.
Inwiefern?
Es gibt ganz einfach staatlich souveräne Aufgaben wie die Überwachung des Luftraumes, die der Staat machen muss. Er darf nach einer derartigen Emotionalisierung nicht das Volk fragen.
Rudi Fußi inszenierte als Parteivorsitzender der Demokraten 2002 das Volksbegehren gegen Abfangjäger. Es war mit 624.807 Stimmen höchst erfolgreich. Die Eurofighter wurden dennoch angeschafft ...
Dazu kann ich jetzt nichts sagen.
Benötigt Österreich überhaupt Überschall-Kampfflugzeuge? Der Kauf der Eurofighter ist ja mittlerweile ein finanziell undurchschaubares Drama der Sonderklasse.
Wir haben uns zur staatlichen Souveränität verpflichtet. Und in der Luft geht das nur mit Überschall-Kampfflugzeugen, weil wir das entsprechende Leistungsvermögen brauchen, um rasch aufzusteigen. Wir sind ein kleines Land zwischen Staaten der Nato. Da kann es schnell gehen, dass fremde Maschinen unsere Lufthoheit verletzen und gefährden.
Soll man mit Jets, die im Grunde dafür gebaut wurden, Menschen zu töten, Air-Shows zur Belustigung der Zivilbevölkerung abhalten? Zumal sie nicht ungefährlich sind, sogar die erlaubte Flughöhe per Sondergenehmigung herabgesetzt wird ...
Das mit dem Töten stimmt so nicht. Das andere ist eine Grundsatzfrage: panem et circenses, Brot und Spiele. Unsere Airshow wird veranstaltet, weil sie die Menschen gerne sehen. Keine andere Heeresveranstaltung in Österreich hat diesen Zulauf.
Welcher Jet wäre Ihrer Meinung nach der beste für Österreich?
Ich enthalte mich der Aussage, weil ich in die Auswahlverfahren nicht involviert war. Die Typenentscheidung für den Eurofighter hat mich aber überrascht.
https://www.kleinezeitung.at/steiermark/murtal/5447763/