Eine wesentliche Änderung zur ersten Tranche stellt eine technisch weiterentwickelte elektrisch fernbedienbare Waffenstation der Fa. ELBIT dar. Die Version MK2 unterscheidet sich sowohl baulich
(kompaktere Bauweise) als auch in der Steuerungselektronik zum Teil erheblich von der bisherigen Konfiguration. Mit den optimierten Bedienfunktionen wird der Verantwortungsbereich des Panzerkommandanten deutlich erweitert ohne die grundsätzlichen Sicherheitsfunktionen zu beeinträchtigen.
Eigenartig, dass Rheinmetall bei der "NATTER 12.7" die "Fähigkeit, durch digitale Videoverarbeitung das Ziel für den Bediener konstant erfasst und zentriert angezeigt zu behalten, während die Waffe auf den berechneten Aufsatz und Vorhalt einschwenkt" als Besonderheit anpreist - das konnte die österreichische Waffenstation nämlich von Anfang an, seit ihrer Einführung 2010.
Re: Pandur EVO
Verfasst: Di 28. Dez 2021, 09:14
von Alexander-Linz
Morgen,
hätre mal im I-Net geschaut aber finde nix zur MK2.
Eventuell ein link dazu möglich?
Re: Pandur EVO
Verfasst: Di 28. Dez 2021, 09:17
von Robos
theoderich hat geschrieben: ↑Di 28. Dez 2021, 00:32
Robos hat geschrieben: ↑Mo 27. Dez 2021, 23:34
Genial, eine praktisch ungeschützte Waffenstation mit 12,7 mm üsMG als stärkste Waffe am Gefechtsfeld, bravo!
"Unsinn" ist noch das höflichste, das mir dazu einfällt.
chuckw hat geschrieben: ↑Mo 27. Dez 2021, 23:56
Sind nicht gehärtete Waffenstationen im Gespräch?
Nicht nur im Gespräch. Die neue Waffenstation hat eine Teilpanzerung.
Was ist dran Unsinn? Leo wird ausgeschieden oder marginalisiert, ULAN detto! Also was bleibt?
Re: Pandur EVO
Verfasst: Mi 29. Dez 2021, 07:18
von Carius
Solange sich man sich heeresintern in der höchsten Führung nicht über die Unverzichtbarkeit der Mechtruppe einig ist, ist die Argumentation gegenüber der Politik für Investitionen eben genau in diese halt schwierig.
Das oberste Ziel der Ausbildung in den Streitkräften ist der Kampf (der verbundenen Waffen). Dafür braucht man KPz u. PzGren, ansonsten wirds lächerlich.
Re: Pandur EVO
Verfasst: Mi 29. Dez 2021, 09:51
von Doppeladler
Für Rumänien sah die Elbit-Lösung für eine kompakte, gehärtete Waffenstation RCWS für 12,7 mm so aus:
Eine Munitionszuführung vom Innenraum aus gibt es aber nur bei sehr wenigen Anbietern vergleichbarer Waffenstationen - und wenn ja, haben die betreffenden Systeme eine riesige Silhouette. Die gepanzerte Waffenstation 32G01 von JSC Burevestnik (vermutlich das einzige System auf dem Markt, das über einen vollständigen ballistischen Schutz verfügt) wiegt ca. eine Tonne - ohne Munition!
Was den Schutz betrifft: Üblicherweise ist maximal die Optronik mit einer Teilpanzerung versehen - siehe Kongsberg Defence PROTECTOR, KMW FLW 200 und Arquus Defense HORNET:
Für die neue REMAX 4 hat die Herstellerfirma Anleihen in Österreich genommen (u.a. die Grundkonstruktion, Stabilisierung und automatische Zielverfolgung):
The REMAX 4, in development since late 2019 together with the Brazilian Army Technological Center, is suited for M2HB 12.7 × 99 mm and MAG58 7.62 × 51 mm machine guns.
Featuring automatic target tracking, the new RCWS measures about 690 mm high and weighs approximately 200 kg.
It utilises a low-profile dual-axis gyro-stabilised weapon mount with weapon cradle, ammunition feeding system, ammunition magazine for 300 12.7 × 99 mm or 600 7.62 × 51 mm rounds, four 76 mm smoke grenade launchers, in-house produced slip ring, ballistic computer, motion control equipment, and a fire-control system bay mounting a gyroscope unit and an OIP EOPTRIS 2.0 electro-optical imager. It also incorporates a day camera, uncooled thermal camera, and eye-safe laser range finder that are independent of the armament bay.
theoderich hat geschrieben: ↑Di 28. Dez 2021, 00:51
Eigenartig, dass Rheinmetall bei der "NATTER 12.7" die "Fähigkeit, durch digitale Videoverarbeitung das Ziel für den Bediener konstant erfasst und zentriert angezeigt zu behalten, während die Waffe auf den berechneten Aufsatz und Vorhalt einschwenkt" als Besonderheit anpreist - das konnte die österreichische Waffenstation nämlich von Anfang an, seit ihrer Einführung 2010.
Das Ausrechnen von Vorhaltewinkel und das automatische Vorhalten sind keine Neuerung der NATTER-Serie; viele ältere Waffenstationen konnten das schon. Die englischsprachige Presse-Coverage gibt etwas mehr Auskunft darüber, was mit der eher unbeholfenen deutschen Ausdrucksweise gemeint war: die kreiselbasierte Zwei-Achs-Stabilisierung wird durch die digitale Bildverarbeitung unterstützt, um neben Nick- und Gierbewegungen auch Roll-Bewegungen auszugleichen (also wird das Verhalten einer Drei-Achs-Stabilisierung simuliert). Keine Ahnung, ob das die älteren Elbit-Lösungen auch können.
Das ist aber nur eine technische Spielerei; Hauptvorteil gegenüber der Waffenstationen FLW 100/200 von KMW ist die deutlich gesteigerte Sensorleistung bei reduziertem Gewicht. Gegenüber einer FLW 200 sinkt das Gewicht um 49 Kilogramm (im Falle der NATTER 12.7), was insbesondere bei GFF1 und Logistikfahrzeugen relevant ist.
Mit der NATTER-Serie will Rheinmetall eine Bundeswehr-Ausschreibung für Waffenstationen gewinnen (Bedarf: ~7.000 bis 8.000 Waffenstationen). Als erstes Bundeswehrfahrzeug wird der PiPz 3 Kodiak mit einer NATTER-Waffenstation ausgerüstet sein.
Für das Bundesheer sind die NATTER-Waffenstationen irrelevant (da man bekanntlich seit langem auf die lokale Elbit-Tochter setzt), wobei wohl einige der Carbon-Bauteile aus Österreich stammen könnten - jedenfalls hat Rheinmetall in der Vergangenheit öfters mit Hintsteiner zusammengearbeitet.