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Woyzeck hat geschrieben: ↑Di 18. Mär 2025, 15:13 Es ist zwar richtig, dass uns die T1-Variante der Herr Darabos eingebrockt hat, aber dass ein an sich technisch noch modernes Kampfflugzeug nach der Hälfte seiner technischen Nutzungsdauer mangels Support durch den Hersteller abgestellt und ohne realen Wiederverkaufswert - da unverkäuflich - verschrottet werden muss, ist schon noch die Entscheidung des Lieferanten. Der mag das als unwirtschaftlich sehen, aber tatsächlich verdoppeln sich mit dieser verkürzten Nutzungsdauer die Investitionskosten und es wundert mich schon, dass das politisch nicht mehr ausgeschlachtet wird. Kundenorientierung sieht jedenfalls anders aus und ich würde daher auf absehbare Zeit dort nicht mehr einkaufen. Ich finde es verteidigungspolitisch außerdem schräg, dass Europa glaubt, in der aktuellen Situation einfach mir nichts dir nichts auf etwa 130 moderne Kampfflugzeuge verzichten zu können.

Man kann über die Abhängigkeit von den USA bei der F-35 spekulieren - faktisch legt uns die Eurofighter GmbH den Kill Switch um.

Ich kann mich noch an gut maro-airpower s Informationsseite zum Thema Draken Nachfolge z.B. auf airpower.at erinnern. Seitenweise schrieb er anfangs bis ins Detail wie gut die ursprüngliche EF Tranche 2 Wahl ist wegen der ganzen Obsoleszenzen von der Tranche 1... Und ja der von mir hochgeschätzte maro-airpower hat genau vorhergesagt dass es mit Tranche 1 leider so ausgehen wird -> frühe Außerdienststellung der T1 (andere Programmiersprache, zu wenig Computerleistung für DASS oder gar AG etc. etc.). (man kann einen C64 nicht für Wing Commander fitmachen....)
Also haben das damals schon viele Österreicher gewusst und es war klar, dass ein Update unserer T1 so sauteuer ist, dass es "mehr als unwirtschaftlich ist.

Der Herr Darabos hat halt mit "seiner "bes..." Aktion" riskiert und sich gedacht für einen Fotoflieger für 20 Jahre reicht T1.. Hätte ja für ihn und für Österreich aufgehen können. Dass sich die politische und militärische Lage (der Welt und in Europa) sich sehr schnell ändern kann, hat er offensichtlich nicht so bedacht. Dass der Darabos Deal damals für die Eurofighter GesmbH das Beste war was für sie passieren hätte können, ist ja auch klar. (Sie hätten für die verspätete Auslieferung der österreichischen T2 ordentlich Pönale an Österreich zahlen müssen....)

Meine Meinung dazu mit der Sicherheit Österreichs spielt man nicht (hat man aber schon) -> das kostet halt Geld.
Mein Garten rund um mein Haus ist ja auch eingezäunt (ein Zaun kostet (normaler Maschendrahtzaun)..)

Aber noch etwas anderes:
Hier im Forum wird immer über die Stückzahl von den Überschall-Jets gesprochen.
Solange Österreich nur 20 bis 30 Überschallpiloten hat...Es kann doch im Moment jedes Land zum Wochenende um 3:00 früh mit allen Düsenflugzeugen über Österreich drüberfliegen ->trotz der Neutralität Österreichs.
Ja gut die Goldhaube siehts....-> vielleicht wird ein Botschafter irgendwann einbestellt..
Bei 20 bis 30 aktive Überschall-Piloten (40h-Woche und Urlaub gibts in Friedenszeiten auch) da gibts halt Zeiten in der Nacht oder gar Nächte wo wir "oben ohne" sind.
Also derzeit ist meiner Meinung nach immer das Limitierende die Anzahl der Überschallpiloten. Sonst hätten wir auch mehr Stunden auf unsere T1. Gut 1/3 der Eurofighter ist immer in der Wartung.

@ EF T4 oder T5 glaubt ihr das geht mit der derzeitigen Verteidigungsministerin...
Von der vorhandenen Infrastruktur wäre ja der Umstieg EF T4 oder T5 ideal.
Ob man das den Wählerinnen und Wählern gut verkaufen kann, dass die Nachfolger = neue EF T4/T5 von außen genau gleich ausschauen wie die EF T1-Vorgänger die bald abgestellt werden müssen???? Gut die Rafale gibts auch noch als europäische Option...

Egal ob EF, Rafale oder Gripen. Stealth halte ich für keinen absoluten Game Changer für uns. Wichtig wäre daß die zukünftige Version hinsichtlich IR Rundumerfassung, Cyber Warfare / Störsysteme abolut Top ausgestattet ist. Weil wenn man per IR Rundumerkennung hat - dann kann man sich auch mit ner F35 anlegen - weil dann bringt das Stealth nur relativ wenig und wenn die 35er per Aktiv Radar rumsucht erfasst man sie so wie jeden anderen Jäger. Und natürlich muss der aktive Datenaustausch als Sensor & Shooter für das gesamte umliegende System gewährleistet werden - dann wäre ein 4,5+/++ mehr als nur konkurrenzfähig

Unser wahrscheinlichster Gegner ist Russland und nicht China. Daher werden wir mit Gen 4+ das Auslangen finden. Die wirklichen Defizite in der Luftverteidigung haben wir bei SAM-Systemen.

Aber auch Rußland hat als Stealth (jetzt egal in Anzahl und Qualität) und daher braucht man einfach passive Sensoren die solche Flugzeuge erfassen können - dann ist man zB mit Meteor als Waffe auch dagegen auf Augenhöhe. Vom bodengebundenen Radar her sind wir mit den Long Range Radaren ja gut aufgestellt - wir müssen sie halt auch verteidigen können. Wobei ich gelesen habe, daß diese auch bis zu einem gewissen grad Stealth Flugzeuge erfassen können, da die Tarnung eher gegen Feuerleitradarae und weniger gegen Überwachungsradare ausgelegt ist (von den Frequenzen her)

Weitgehend richtig.

"Stealth" heißt nicht unsichtbar. Treffender wäre der alte Terminus "low observable". In der Praxis bedeutet "stealth" eine reduzierte Erfassungsreichweite vor allem durch luftgestützte Sensoren; bei AWACS und bodengestützten Überwachungsradaren mit mehr Sendeleistung und langwelligeren Frequenzen ist der Effekt geringer.

Deutlich ausgeprägt ist der Vorteil in der Tat in puncto Feuerleitung. Ein Ziel zu detektieren heißt noch nicht, dass man eine Feuerlösung erreicht. Man weiß also, dass der Gegner da ist, kann aber mit der Information wenig anfangen.

Sehr schwierig dürfte die Detektion durch Lenkflugkörper-Suchköpfe werden, da ist die Sendeleistung mangels Größe einfach nicht hoch genug. Durch Leaks ist mittlerweile bekannt, dass eine nicht vom Trägerflugzeug mit Zieldaten gefütterte ("Mad Dog") AIM-120C5 bereits jenseits der 10-Meilen-Marke eine stark herabgesetzte Trefferwahrscheinlichkeit auf ein Standardziel (RCS von 2 m²) hat. Zum Vergleich, die Su-57 hat laut russischen Angaben einen Radarquerschnitt von 0,1 m².

Apropos Su-57, eine kleine Anekdote: Mittlerweile ist auch bekannt, dass der Abschuss einer russischen S-70-Drohne durch eine Su-57 am 06. Oktober vergangenen Jahres erfolgte, um einem unmittelbar bevorstehenden ukrainischen Abschuss des Prototyps über ukrainischem Gebiet zuvorzukommen. (Was misslang, weil die Drohne dennoch jenseits der Front abstürzte.) Das dürfte darauf hindeuten, dass die Ukrainer durch ihre Patriot die (auf der Su-57 basierende, aber kleinere) Drohne tracken konnten.

Unsere Tranche 1 könnte in Österreichischer Tradition noch lange am Leben erhalten werden... an Ersatzteilen wird es nicht mangeln .

Groß Britannien: ...Laut Defense Express wurden von den 49 Tranche 1-Kampfjets 17 bereits außer Dienst gestellt, und 11 befinden sich auf Lager. Einer dieser Jets soll bald entsorgt werden, und zehn werden als Ersatzteile zerlegt. Vier Maschinen werden für technische Schulungen genutzt, und nur zwei können ins Ausland verkauft werden.

Eurofighter als Nachfolger der Eurofighter sollten im Vergleich zu anderen Kandidaten den geringsten Umstellungsaufwand verursachen. Wobei man das nicht überbewerten darf, denn die brandneuen Varianten der Eurofighter gleichen zwar optisch den älteren Modellen, sind aber in vielen Teilen ein anderes Flugzeug.

Die Sache ist bekanntlich politisch problematisch. Die Querelen bei der Beschaffung und 20 Jahre Anti-Eurofighter Propaganda haben dazu beigetragen. Ein guter Teil der Bevölkerung bekommt Schnappatmung wenn das Wort "Eurofighter" fällt - ob sich das irgendeine Partei / Regierung erlauben kann? Vermutlich nur wenn bei der Beschaffung ein für Österreich außergewöhnlich vorteilhafter Preis (im Sinne von Lebensdauerkosten) erzielt werden kann.

Unabhängig von den Kosten und aus rein technischer Sicht ist Eurofighter sicher das beste Flugzeug wenn man ein Jagdflugzeug benötigt. Ob es - unter Berücksichtigung zukünftiger Herausforderungen in der gesamtheitlichen Luftraumverteidigung - das für Österreich passende Modell ist, wird man gut überlegen müssen.

opticartini hat geschrieben: ↑Sa 12. Apr 2025, 15:33 ....... Ein guter Teil der Bevölkerung bekommt Schnappatmung wenn das Wort "Eurofighter" fällt -......

Hört man zur Zeit noch was davon?

Bis die Beschaffung anfängt hat das Thema jeder vergessen, sofern nicht wieder die Regenbogenpresse darauf einsteigt.

opticartini hat geschrieben: ↑Sa 12. Apr 2025, 15:33 Die Sache ist bekanntlich politisch problematisch. Die Querelen bei der Beschaffung und 20 Jahre Anti-Eurofighter Propaganda haben dazu beigetragen. Ein guter Teil der Bevölkerung bekommt Schnappatmung wenn das Wort "Eurofighter" fällt

Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher was ich von Airbus halten soll. Lockeed upgraded F-16 aus den 80ern, Dassault hat die Mirage 2000D aus den 80ern mit RMV hochgepeppelt. Und unsere Jünglinge mit zwei Dekaden weniger auf der Uhr will man nicht mehr...
Diesbezüglich spielen Saab und Dassault zwei Ligen weiter oben und ich bin mal neugierig wie Airbus sich das vorstellt diesbezüglich das Vertrauensdefizit gut zu machen. Wird ein nettes Kunststück....