Timor hat geschrieben: ↑Do 16. Mai 2024, 16:53auch wenn das Tradition
beim Heer ist. - > zuletzt etwa bei den Hercules, denen man um viel Geld Selbstschutzsysteme spendiert hat, ein paar Jahre später sind sie fast Flug untauglich.
Da müssen Sie die Schuld aber nicht beim Heer, sondern in der Politik suchen, die jahrelang die Mittel zur Einrüstung von Selbstschutzsystemen in die C-130K verweigert hat. Aber gleichzeitig auf Auslandseinsätze bestanden hat, bei denen solche Systeme unumgänglich sind (Afghanistan, Tschad, Mali).
Beim Generalstab und bei den Luftstreitkräften hat man auf diesen Missstand jahrelang hingewiesen - und die Politik hat ihn konsequent ignoriert. Erst 2008 ist ein ballistischer Schutz eingerüstet worden - und bis zum Kauf der Selbstschutzsysteme sind dann noch einmal mehrere Jahre vergangen (Im Planungsverfahren, aber ohne Budgetbedeckung, befand sich diese Ausrüstung schon mindestens seit
2006!), in denen dafür keine Mittel zur Verfügung gestellt worden sind:
Neues Kommando für Luftstreitkräfte (7. November 2008)
Um die Einsätze im In- und Ausland (speziell bei den internationalen Friedensmissionen im Kosovo, auf dem Golan sowie im Tschad) künftig noch sicherer leisten zu können, laufen derzeit schon die Nachrüstungen von Cockpits (plus Selbstschutzeinrichtungen) bei den Agusta-Bell-212-Hubschraubern, aber auch bei den Transportflugzeugen C-130 Hercules. Noch im November soll hier die erste der drei Maschinen mit Cockpitpanzerung sowie Flügel- und Tankschutz nachgerüstet aus England nach Hörsching zurückkehren.
https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... art4,57522
Hier ein Zitat aus dem Abschlussreferat des damaligen Stellvertretenden Generalstabschefs, Genlt Christian Ségur-Cabanac, beim Symposium der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule 2012:
Durch die Beschaffung der drei Transportmaschinen wurde ein entscheidender Schritt zur Erhöhung der Beweglichkeit unserer Streitkräfte gesetzt. Mitlerweile ist Österreich auch Mitglied bei ATARES und hat sich bereiterklärt Transportraum und Flugstunden für andere Mitglieder zur Verfügung zu stellen. Nur welchen Eindruck vermitteln wir international wenn wir zahlreiche Einsatzräume mangels aktiver Schutzausrüstung gar nicht anfliegen können?
https://opac.bmlv.gv.at/OPAC_Files/pdf/2017/185294.pdf
Die Integration einer Selbstschutzausrüstung ist erst 2016 in Auftrag gegeben worden - dafür hat es erst einmal einen kritischen Bericht des Generalstabs an den Nationalrat gebraucht:
ÖBH 2018 (III-284 d.B.) (Wien, Februar 2016)
4.16 Lufttransportsystem C-130 – Erhöhung der Einsatzfähigkeit
Beschreibung/Begründung:
Die fehlende technische Ausstattung (Schutz, Nachtflug) erlaubt nur einen eingeschränkten Einsatz der C-130.
Vor allem der Anspruch an gesteigerte internationale Solidarität sowie die mögliche Notwendigkeit der Fähigkeit zur Evakuierung österreichischer Staatsbürger aus Krisenregionen verlangen die Verbesserung von Schutz, Durchhalte- und Nachtflugfähigkeit des Systems C-130.
Für die Herstellung der Fähigkeit des Systems C-130, Einsätze in Einsatzräumen unter Bedrohung durch bodengestützte Flugabwehrwaffen, insbesondere gegen infrarot- und lasergesteuerte Flugkörper durchzuführen, ist die Ausstattung mit entsprechenden bordseitigen Selbstschutzsystemen erforderlich.
Die diesbezüglichen Planungen sind seit geraumer Zeit abgeschlossen und werden laufend aktualisiert. Damit ist die Nachrüstung der passiven Selbstschutzsysteme für alle C-130 innerhalb von 12 – 18 Monaten mit einem Budgetbedarf von rund € 25 Mio möglich.
Zum Erhalt der Fähigkeit der Crews, Einsätze unter Bedrohung durchzuführen, sind rund € 0,2 Mio. pro Jahr. erforderlich.
Zur Steigerung der Überlebensfähigkeit der C-130 in bedrohten Räumen bei Nacht (z.B. An- und Abflüge aus Einsatzzonen unter Bedrohung) ist die völlige Abschaltung aller Lichtquellen des Luftfahrzeuges erforderlich. Um die Auftragserfüllung in der Nacht weiterhin zu ermöglichen, sind die Besatzungen mit entsprechenden Nachtsichtbrillen (NSB) auszustatten, die aber nur funktionsfähig sind, wenn alle notwendigen Beleuchtungen im Cockpit entsprechend adaptiert werden.
Die diesbezüglichen Planungen sind abgeschlossen und werden laufend aktualisiert. Damit ist die Adaptierung der NSB-Tauglichkeit für alle C-130 innerhalb von 12 – 18 Monaten mit einem Budgetbedarf von rund € 5 Mio. möglich.
Abdeckung im Sonderinvest/Realisierungsprogramm:
Im Sonderinvestprogramm sind für beide Maßnahmen insgesamt erst in der 2. Tranche € 22 Mio. vorgesehen.
Zusätzlicher Ressourcenbedarf
Insgesamt besteht somit ein Investitionsbedarf von € 30 Mio. sowie der Bedarf an € 3,2 Mio. Betriebskosten pro Jahr.
Aufgrund der aktuellen Umfeldbedingungen wird die Zurverfügungstellung der notwendigen Mittel, zumindest aber das Vorziehen der € 22 Mio. aus der 2. Tranche und die Budgetierung der Betriebskosten empfohlen.
https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXV/III/284
Bundesheer investiert in den "Hercules"-Schutz (9. Januar 2017)
Für die Sicherheit der Crews investiert das Verteidigungsressort jetzt rund 19 Millionen Euro in Selbstschutz-Maßnahmen dieser Flotte.
"Im Zuge der großen Wartung der Maschinen werden Selbstschutz-Anlagen eingebaut, etwa um auch Lenkwaffenbeschuss abwehren zu können", erklärte Brigadier Andreas Putz, Chef des Kommandos LuU, den OÖN.
https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... t4,2450081