Da merkt man wieder einmal, was die "Informationen" in unseren Medien, von wegen EADS hätte "Schmiergelder" in den Kaufpreis des Eurofighter "eingepreist", für einen Wert haben:
Pilatus-Präsident: Schweiz könnte Kampfjets billiger haben (6. Mai 2018)
Die Armee könne neue Kampfjets bis zu einer Milliarde Franken billiger kaufen, wenn sie auf die bei Rüstungsgeschäften üblichen Gegengeschäfte verzichtet. Dieser Meinung ist Pilatus-Flugzeugwerke-Präsident Oskar J. Schwenk. Er sei an solchen Deals nicht interessiert.
"Wir könnten die Kampfjets bis zu einer Milliarde Franken billiger haben, wenn wir auf Aufträge für die Schweiz verzichten. Und ab Werk kaufen", sagte der 73-jährige Schwenk in einem Interview mit dem "SonntagsBlick".
Wenn Pilatus Trainingsflugzeuge für andere Armeen baue und zu Kompensationsgeschäften gezwungen werde, schlage man 15 bis 20 Prozent auf den Kaufpreis drauf, erklärte Schwenk. Das sei normal.
https://www.luzernerzeitung.ch/newstick ... ld.1017374
Verweigerer hat geschrieben: ↑Di 22. Mai 2018, 13:55Finde es nach wie vor irrsinnig sich in Lecce auf `nen EF vorzubereiten um zu Hause dann keinen Unterschall zu fliegen.
Ein krasser Umstieg wie von einem Schlauchboot hin zur Titanic.
Verweigerer hat geschrieben: ↑Di 22. Mai 2018, 13:55Keine Aufwertung - sondern ein tragischer Fähigkeitsverlust
Wieso? Die Saab-105OE spielt nur noch eine Rolle in der Ausbildung und dient wegen des kaum vorhandenen Betriebsbudgets als Lückenbüßer, damit die Piloten irgendwie auf ihr Flugstunden-Soll kommen und Eurofighter-Flugstunden eingespart werden (Einfach, weil wir für eine normale LRÜ mit ein paar Wochen Luftraumsicherung pro Jahr eine doppelt so große Eurofighter-Flotte bräuchten.). In jedem anderen Staat würde man z.B. beim NFTC auf Advanced Jet Trainern ausbilden und im eigenen Land nur noch ausgewachsene Kampfjets fliegen.
Du verkennst außerdem völlig die
Ausbildungssystematik für die Eurofighter-Piloten. Es gibt eine Phase I, die künftig auf den heereseigenen DA40 durchgeführt wird, gefolgt von der Phase II auf Pilatus PC-7 und eine Phase III auf der Saab-105OE (Künftig geplant: Neuer "High Efficiency Trainer"). Erst die Phase IV wird auf der M-346 in Lecce durchgeführt, die Phase V auf dem Eurofighter in Laage.
Und eines wäre das bestimmt nicht:
"Ein tragischer Fähigkeitsverlust". Sogenannte "High Efficiency Trainer" wären diese Muster:
http://www.leonardocompany.com/en/-/m-345
https://www.vtg.admin.ch/de/organisatio ... pc-21.html
https://www.pilatus-aircraft.com/de/fly/pc-21
Verweigerer hat geschrieben: ↑Di 22. Mai 2018, 13:55Deshalb hoffe ich bis zum Schluss auf die M346FA.
Die Idee mit dem "Ein-Flotten-System" und der Hinweis auf die massiven Ausrüstungsmängel waren bei der Doskozil-Kommission die einzigen Punkte, die nachvollziehbar erschienen. Ein paar Doppelsitzer anzuschaffen würde zumindest eine Annäherung an das ursprüngliche Pflichtenheft bedeuten und wäre von Anfang an eine vernünftigere Lösung gewesen, als die Übertragung von 50 % der aktiven LRÜ an einen untermotorisierten "Hilfsjäger".
Untersuchungsausschussprotokoll (1/GO) 7. Sitzung, 15. und 16.12.2006 - öffentlicher Teil (44/KOMM)
Abgeordneter Walter Murauer (ÖVP): Herr Brigadier, für meine Information: Bei der Stückzahl gab es ja verschiedene kuriose Ziffern, von 30 bis 13. 13 ist kolportiert worden, dann 18 plus sechs, und 24 plus sechs war die Wunschgröße der Militärs.
Wann haben Sie über weniger als 24 plus sechs diskutiert? Wann haben Sie als Erstes die Zahl 18 erfahren und miteinbezogen in Ihre Überlegungen?
Bgdr. Ing. Mag. Wolfgang Katter: Der Einleitung zur Beschaffung wurde, wie aus dem heute bereits auch mehrfach in die Hand genommenen Dokument hervorgeht, die Zahl 24 zugrunde gelegt, und die gilt – und galt. Der Zahl, die davor genannt wurden, also 18 plus sechs, liegt folgende Überlegung, die auch einmal angestellt wurde, zugrunde, nämlich: Für den Fall, dass man die Möglichkeit der Eigenausbildung stärker forciert, war die Überlegung, ob man von den 24 nicht sechs als Doppelsitzer kauft, was ein bisschen ein Problem ist, weil sie zum einen teurer sind und zum anderen etwas weniger können.
Das klingt jetzt komisch, aber als Einsatzmittel können sie etwas weniger, weil einfach der zweite Mann, die zweite Person – es kann ja auch eine Dame sein, wir sind ja da schon offen – einen sehr hohen Platzanspruch hat, also nicht nur die 70 bis 80 Kilo, sondern das Lebensversorgungssystem, die Sauerstoffversorgung, die Klimatisierung, all das muss verdoppelt werden. Und in der Luftfahrt geht alles mit der dritten Potenz ins Gewicht ein, überproportional also.
Diese Überlegung wurde aber dann verworfen – das ist ein Diskussionsprozess gewesen –, weil man gesagt hat, es ist gescheiter, sich auf die Einsatzmittel auszurichten und entsprechende Ausbildungsverträge zu machen, die natürlich auch langfristig dann ein Wiederauffrischen von Piloten nach langer Absenz ermöglichen, und – die entscheidende Sache! – wenn der Simulator kommt – und der kommt! –, dann ist auch ein zweites Standbein da. Daher ist die 18-und-sechs-Variante wieder verschwunden.
Was 24 plus sechs angeht: Um Auslandseinsätze darstellen zu können, braucht man genug Piloten und daher auch genug Flugzeuge. Das klingt jetzt komisch. Ich muss aber eine bestimmte Pilotenanzahl – trotz Abwerbungsaktionen der AUA und anderer Störeinflüsse des Marktes – erhalten können, und ich muss einen erhöhten Personalaufwand und Maschinenaufwand für Auslandseinsätze einkalkulieren. Daher geht Auslandseinsatz nur mit plus sechs. – 30 ist damit erklärt.
13 ist eine Zahl, die mir erinnerlich ist aus einer rein theoretischen Kriegsspielstudie, mit der die Firma EADS argumentiert hat, aber da geht es um Szenarien, die nicht unsere sind. Das ist „in camera caritatis“ oder im Elfenbeinturm ... – Mehr fällt mir spontan zu dieser Zahlenmystik nicht ein.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX ... ndex.shtml
Untersuchungsausschussprotokoll (1/GO) 15. Sitzung, 29.01.2007 - öffentlicher Teil (52/KOMM)
Abgeordneter Walter Murauer (ÖVP): Herr General, die ursprüngliche Bestellmenge der Flugzeuge war 24 plus 6. Die 6 sind Zweisitzer zu Schulungszwecken, nehme ich an. Können Sie mir diese zwei Ziffern und ihre Aufgabenbereiche ein wenig schildern?
Mag. Erich Wolf: Also die 24 plus 6, insgesamt 30 Stück beruhen darauf, dass wir – im militärischen Pflichtenheft ausführlich, detailliert ausgeführt – die Luftraumsicherungsoperation bedacht haben oder beleuchtet haben, und für die Luftraumsicherungsoperation wurde der Bedarf an 30 Luftfahrzeugen berechnet. Dass da auch Zweisitzer dabei sind, war auch unter dem Gesichtspunkt zu sehen, dass ja auch im Pflichtenheft noch der Auslandseinsatz berücksichtigt war und natürlich auch die Schulungskomponente, und dass man diese Luftfahrzeuge eben sowohl für die Schulung, aber fast viel mehr für den Auslandseinsatz benötigt – nämlich zweisitzig, weil das Aufgabenvolumen beim Führen eines Schwarmes derartig groß ist oder als so groß beurteilt wurde, dass das der Pilot alleine nicht bewältigen kann, also der Schwarmführer, sondern dass es dazu eines taktischen Kommandanten bedarf, der im rückwärtigen Sitz, im rückwärtigen Cockpit die Funktion des Weapon Systems Officer und auch des taktischen Kommandanten wahrnimmt.
Mag. Erich Wolf: Also diese Reduktion auf 18 habe ich im August 2002 aus den Medien erfahren. Und wir haben dann in der Folge nach Vertragsabschluss beziehungsweise dann soweit absehbar Überlegungen angestellt für den Betrieb mit 18 Luftfahrzeugen. Diese Überlegung ist im Ministerium, im Planungsstab angestellt worden. Und mit 18 Luftfahrzeugen kann die Luftraumüberwachung nur mehr in der reduzierten Form wahrgenommen werden.
Abgeordneter Walter Murauer (ÖVP): Was heißt „reduzierte Form“?
Mag. Erich Wolf: Reduziert insofern, als nicht mehr permanent – 365 Tage 24 Stunden – die Luftraumüberwachung wahrgenommen werden kann. Dazu bedarf es ja einer bestimmten Luftfahrzeugmenge und auch einer bestimmten Pilotenanzahl und Flugstundenanzahl. In der jetzigen ..
Abgeordneter Walter Murauer (ÖVP): Das heißt aber: im Einsatzszenario?
Mag. Erich Wolf: Im Einsatzsszenario auf eine Zeitperiode im Jahr beschränkt – und das ist ja auch im taktisch-operativen Konzept für die Einführung und für den Betrieb des Eurofighters beschrieben – kann die Luftraumüberwachung über 24 Stunden gemacht werden, und in Verbindung mit den sonstigen Einsatzmitteln können auch Luftraumsicherungsoperation betrieben werden – aber eben auf einen Zeitraum beschränkt.
Abgeordneter Walter Murauer (ÖVP): Kann man daraus schließen, dass bei einer Reduktion dieser Stückzahl von 18 die Aufgabe nicht mehr erfüllt werden kann? Ab welcher Anzahl von Flugzeugen sagen Sie: Jetzt müssen Sie mir eine andere Aufgabe stellen, weil die Aufgabe, die ursprünglich an uns gerichtet war, nicht mehr zu erfüllen ist!?
Mag. Erich Wolf: Aus militärfachlicher Sicht kann ich nur sagen, dass die ursprünglich geforderten 24 Luftfahrzeuge die richtige Zahl ist, um die Aufgabe Luftraumüberwachung in Österreich darstellen zu können.
Abgeordneter Walter Murauer (ÖVP): Mit 18 ist es gerade noch erfüllbar?
Mag. Erich Wolf: Mit 18 ist es, wie ich gesagt habe, in der eingeschränkten Form verfügbar, dass man auf einige Perioden im Jahr 24-Stunden-Betrieb machen kann, aber nicht das ganze Jahr über.
Abgeordneter Walter Murauer (ÖVP): Angenommen, Sie hätten eine weitere Reduktion hinnehmen müssen: Was wäre Ihre Antwort darauf?
Mag. Erich Wolf: Aus militärfachlicher, aus meiner fachlichen Sicht heraus ist das nicht vertretbar.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX ... ndex.shtml
Untersuchungsausschussprotokoll (1/GO) 16. Sitzung, 31.01.2007 - öffentlicher Teil (53/KOMM)
Horst Pleiner: Grundsätzlich mussten wir ja bereits seit dem Jahr 1991 daran arbeiten, ein Ersatzmodell für den auslaufenden Draken zu berücksichtigen und für die Luftraumüberwachungen ein derartiges System einzuführen.
Dabei wurde in den ersten fünf bis sechs Jahren der neunziger Jahre neben der eigentlichen Luftraumüberwachung auch eine gewisse Komponente der Luftverteidigung im Falle der Neutralitätswacht berücksichtigt. Es ist dabei ein Szenario bearbeitet worden, dass – glaube ich – auch den Damen und Herren des Ausschusses vorliegt, das als Modell etwa ähnlich jener Situation ist, wie es sich dann im Jahr 1999 mit den Entwicklungen in unserer Nachbarschaft ergeben hat und wo also auch die Berechnungen für den Umfang und die notwendige Anzahl an eigenen Flugzeugen eingebracht wurde. Dabei kam man ja auf diese 24 Stück. Dabei waren auch ursprünglich sechs Einheiten noch als Zweisitzer berücksichtigt, die dann eben die Ausbildung in Österreich ermöglicht hätten.
Aus einer Reihe von Gründen ist man dann von den Zweisitzern abgerückt, weil damit 30 Maschinen einen deutlich höheren Wartungsaufwand nach sich gezogen hätten, der in Relation zu den Ausbildungskosten meiner Erinnerung nach nicht gerechtfertigt gewesen wäre – das heißt, man hätte im Ausland die Ausbildung deutlich billiger absolvieren können und müssen –, und hat sich daher dann auf 24 Maschinen beschränkt.
Die Konfiguration war klar. Es ging um eine Maschine, die einerseits die Identifikation innerhalb des österreichischen Luftraums in der vorgegebenen Konfiguration, das heißt also in den vorgegebenen Parametern und Annäherungskurven und Algorithmen absolvieren kann, die darüber hinaus aber auch mit einem entsprechenden Radar ausgerüstet ist, um im Bedarfsfall mit einer Lenkwaffe mittlerer Reichweite und einer Lenkwaffe kurzer Reichweite die Luftraumüberwachung in einem verstärkten, intensiveren Ausmaß wahrzunehmen.
Gleichzeitig damit ist dann mit der sozusagen Entwicklung im Rahmen der Helsinki-Force-Goals, also mit der Europäischen Union und der GASP und der ESVP und den dortigen Anforderungen eben die Möglichkeit aufgetreten, dass ein österreichischer Flugzeugtyp – im Rahmen einer internationalen Kooperation etwa – einbezogen wird. Und es gab ja im Laufe der Zeit die eine oder andere Anfrage, ob Österreich in der Lage wäre, selbst mit dem Draken an so etwas mitzuwirken.
Ich darf darauf verweisen, dass wir ja mit dem mobilen Container-Logistik-Bereich in der Lage waren, nach Vidsel, nach Waddington und so weiter, nach Berlin zu gehen, um also hier eine mehr oder weniger mobile, allenfalls im Ausland nutzbare Komponente einzubringen.
Diese Entwicklung hat dann auch zu den 24 Stück eine stärkere Begründung gegeben. Ich darf das vereinfacht ansprechen: vier Maschinen nördlich, vier Maschinen südlich der Alpen, das heißt zwei in der EP, jeweils zwei als Ersatzmaschinen, sechs Maschinen etwa in der Ausbildung, sechs Maschinen in der Wartung und sechs Maschinen allenfalls für den internationalen Ansatz. Wenn man das nach oben rechnet, ist das acht, acht und acht Maschinen, gibt also auch etwa den Bedarf an 24. Und in diese Systematik hinein wurde dann unsere Konfiguration erarbeitet.
Da hat sich dann auch die Frage ergeben: Kommt es zu einer Luft-/Boden-Komponente. Wir haben daher in der ursprünglichen Fassung die Möglichkeit berücksichtigt, allenfalls eine Bombenwirkung gegen ein Flächenziel einzubeziehen, haben aber von vornherein alle diese Punkt-Ziel-Varianten, die ja eine außerordentlich kostenaufwendige Situation darstellen, ausgeschlossen.
Das ist also dann die Entwicklung gewesen, wobei wir dann noch eine Simulation, eine sehr umfangreiche Simulation in einem Norwegischen Institut durchgeführt haben, das uns Daten zur Verfügung gestellt hat, die es üblicherweise in Österreich nicht gibt, um die quasi Anforderungen, die von uns gestellt wurden, zu überprüfen, ob das zusammenpasst, ob das sozusagen eine brauchbare Konfiguration beinhaltet, die in absehbarer Zeit von einem eingeforderten Flugzeug, das nach dem Pflichtenheft dann angeboten wird, auch erfüllt werden kann.
In diesem Sinne hat sich dann diese Entwicklung ergeben, die dann letztlich zu dem Pflichtenheft geführt hat.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX ... ndex.shtml