Entwicklungen Luftraumüberwachung

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Verweigerer
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Verweigerer »

So wie Belgien jetzt bei FCAS (Deutschland, Frankreich, Spanien) als Beobachter dabei ist könnte Saab bei GCAP (England, Italien, Japan) noch irgendwie unterkriechen. Hat man auch schon mal gemunkelt. Die werden schon irgendwo unterkommen. However.

Sorry aber ich sehe Saab nicht mehr im engen Kreis für einen würdigen und vor allem potenten EF-Nachfolger für die nächsten 30-35 Jahre. Auch nicht wegen dem US-Anteil. Glaublich an die über 60 % in der Software des Gripen E/F.

Deutschland hat für Quadriga (38 Stück T4) im Bundeshaushalt damals 5,5 Milliarden Euro in etwa veranschlagt. Mit so einer Summe müsste man wohl jetzt auch für „nur“ an die 36 Stück geschmeidig rechnen. Inflation, Abgeltung usw… Und der T5 würde nicht billiger werden. Dass man sich wo dranhängen muss ist sowieso klar. Die Rafale F5 wird wohl auch so viel kosten. Die fände ich aber genauso interessant. Wird wohl ein enger und interessanter Vergleich für die Nachfolge.

Die Schweizer schaukeln ihr Paket mit 36 Stück F-35 in etwa mit an die kolportierten 6,8 Milliarden Euro.

Also einer Milliarde Euro Unterschied. Eine Milliarde ist eine Milliarde ist eine Milliarde. Jeder kennt den Kalauer. Der Preis bei der Nachfolge wird somit ein sehr gewichtiger Faktor sein. Um diese Milliarde könntest Zeltweg parallel dazu schon enorm infrastrukturell und vor allem exklusiv ausbauen (Shelter uvm.). Ein angenehmer aber auch wichtiger Nebeneffekt in der gesamten Betrachtung.

Nur so eine bescheidene Frage am Rande: Wären so 3-4 Stück EloKa EF T5 für uns nicht auch recht interessant? Dazu so an die 4 Stück Doppelsitzer? Wenn man jetzt tatsächlich mal von 36 Stück ausgeht. Gleiches gilt natürlich auch für etwaige Rafale F5. Frage für einen Freund;-)
Lazarus
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Lazarus »

theoderich hat geschrieben: Di 11. Mär 2025, 13:26 In Schweden war eine JAS-39C der Blekinge flygflottilj F 17 von 2005 bis 2020 insgesamt dreitausend Flugstunden in der Luft - das sind 200 Flugstunden pro Jahr:

Nytt rekord för svenskt Jas 39 Gripen – 3 000 timmar i luften

https://www.forsvarsmakten.se/sv/aktuel ... m%C3%A5gan.
Danke für die rasche Antwort.

Laut Airchief umfasst die Planungsgröße 36 neue Kampfjets. Sind schon Überlegungen bekannt, welche Flugstundenanzahl dahinter steht?

Neben dem erforderlichen Personal ist das auch eine wesentliche Standortfrage. Die Obergrenze in Zeltweg beträgt mW. 1500 Flugstunden pro Jahr.
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

Lazarus hat geschrieben: Di 11. Mär 2025, 13:11 Kurz nachgerechnet:
2008-2024=16 Jahre
Bei 20.000 Flugstunden gesamt = 1.250 Flugstunden pro Jahr
bzw. rd. 83 Flugstunden pro Eurofighter und Jahr

Nun, viel scheint mir das nicht. Gibt es vergleichbare internationale Zahlen?
Es gibt kapp über 600 ausgeliefert
Und wenn man so die Zeitleiste auslieferungen Zurückrechnet....100...200..300...etc. sind ja bekannt...
Dann gibt es über die 23 Jahre ab Auslieferung rund 7900 Zellenjahre...(abzüglich was an Zellen schon weg ist...muss ich schätzen)....ich reduzier mal auf 7000-7500. Und dann komm ich auf 113-120h pro Zelle und Jahr für die ganze Eurofighter-Flotte.
Woyzeck
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Woyzeck »

Angesichts der Tatsache, dass wir unsere T1-EF nach der halben technischen Nutzungsdauer wegschmeißen, ist die Flugleistung bescheiden und die Kritiker der Beschaffung werden die Frage stellen, warum wir dann 18 Stück gebraucht haben, wenn man diese Stundenanzahl auch mit 12 erfliegen hätte können.
qsglx
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von qsglx »

Ich bin ja der Meinung, dass man die alten T1 Ef nicht wegschmeißen sollte sondern einfach einlagern sollte. Dann wäre das Geld für die „Modernisierung“ auch nicht so aus dem Fenster geschmissen. Dann hätte man im Fall der Fälle nochmal 15 Flugzeuge mehr.
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

14 Gripen in Tschechien über 2.100h im Jahr = 150h+ pro Zelle/Jahr
Quelle: https://www.czdefence.com/article/czech ... urs-a-year

Von 2006-2011 haben 14 Gripen in Ungarn 6000h geflogen. = 85h/Jahr/Zelle
Quelle: https://rpdefense.over-blog.com/article ... 23947.html

Gripen Flotte Schweden:
2021: 11.727 Stunden für mir bekannt 94 Zellen = rund 125h pro Zelle/Jahr
Quelle:
A pilot shortage led to the Swedish Air Force recording 1,363 fewer flight hours in 2022 for its Gripen force, against 11,727 hours covered in 2021.
https://breakingdefense.com/2023/02/swe ... nt-report/
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

Französische (NATO) Standards
Aktivitätsziele (Anzahl der Flugstunden pro Jahr) festgelegt sind, die bis 2030 erreicht werden sollen: 180 Stunden für einen Kampfpiloten (im Vergleich zu einem Ziel von 147 im Jahr 2023)

Bei der Anhörung vor dem Nationalen Verteidigungs- und Streitkräfteausschuss am 16. Oktober 2024 legte der Stabschef der Luft- und Raumfahrtstreitkräfte fest, dass ein Rafale-Pilot 160 Stunden praktische Ausbildung und etwa sechzig Flugstunden in einem Simulator absolvieren müsse, um die Vielseitigkeit für alle Missionen zu erlangen.
Quelle: https://www-aerobuzz-fr.cdn.ampproject. ... -otan/amp/
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »




„Luftraumüberwachung muss sich zur Luftverteidigung weiterentwickeln“
Airchief Gerfried Promberger ging auf die leidige Geschichte der Eurofighter-Beschaffung ein. „Am Ende blieben weniger Eurofighter mit weniger Kapazität über“, erinnerte der Chef der Luftstreitkräfte. Genau waren es „15 Eurofighter, Tranche 1, und diese sogar teilweise gebraucht von der deutschen Luftwaffe“.

Die Tranche 1 sei weniger leistungsstark als neuere Modelle, die Komponenten am Markt nicht mehr verfügbar. Das Ende der Eurofighter-Flotte naht bekanntlich, entsprechend war natürlich auch die Zukunft Thema.

36 Kampfflugzeuge

Promberger ging auf die Pläne für die Landesverteidigung im Regierungsprogramm ein und sagte: „Um ein neues Kampfflugzeug einzuführen, braucht man erfahrungsgemäß sieben bis acht Jahre. Das heißt, wir müssen heuer schon mit wesentlichen Schritten beginnen.“ Der Wunsch der österreichischen Luftstreitkräfte liege bei 36 überschallfähigen Kampfflugzeugen. Infrage kommen laut Promberger „aus heutiger Sicht“ die Eurofighter, Tranche 5, aber auch die französische Rafale, der schwedische Saab Gripen und möglicherweise auch der amerikanische F-35.
Mehr als 700 Einsätze, Priorität Alpha, mussten die Eurofighter laut Tanner absolvieren. In geopolitischen Zeiten wie diesen sei es unabdingbar, „nicht nur eine Luftraumüberwachung durchzuführen, sondern sich zu einer Luftverteidigung weiterzuentwickeln. Und das werden wir tun, weil es notwendig ist zur Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher“. Sie bedankte sich vorweg bei allen, die „mitarbeiten werden, dass wir unsere Eurofighter jetzt auf den neuesten Stand bringen, und dass wir dann auch als nächsten Schritt in die Beschaffung gehen werden“.
https://www.kleinezeitung.at/steiermark ... entwickeln


Bis zu 36 Jets
Eurofighter-Festakt heizt Nachfolge-Debatte neu an
„In die Entscheidung rund um die nächsten Überschall-Kampfjets für das Bundesheer muss auch einfließen, wie sich Trump aktuell verhält“, so Ministerin Klaudia Tanner am Rande der Veranstaltung in Zeltweg zur „Krone“. Sie wolle US-Flugzeuge zwar nicht ausschließen, es mache aber generell Sinn, in Europa autarker von den USA zu werden. 36 neue Jets wünscht sich das Militär, ob es bei der hohen Zahl bleibt, ist offen – aktuell betreiben wir gerade einmal 15 Eurofighter.

Von den Koalitionspartnern erwartet sich Tanner keinen Widerstand, immerhin steht die Nachfolgeentscheidung zum Eurofighter im Regierungsprogramm. „Dahinter stehen auch alle“, so die Ministerin. Zumindest Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) hatte schon angekündigt, bei der Verteidigung „gegen eine koste es, was es wolle-Politik zu sein“.
https://www.krone.at/3721617


Eurofighter absolvierten 20.000 Flugstunden
Bis zum Jahr 2032 laufe noch ein Servicevertrag mit Eurofighter. Darauf kam auch der Airchief des Österreichischen Bundesheeres, Gerfried Promberger zu sprechen. „Um ab 2032 den Eurofighter in Dienst stellen zu können, müssen wir schon heuer mit wesentlichen Schritten, sprich mit der Vorhabensabsicht, beginnen. Ich sage, in der laufenden Legislaturperiode, müssen Grundsatzentscheidungen für die Nachfolge getroffen werden.“

Der Wunsch der Luftstreitkräfte seien 36 Kampfflugzeuge, so der Airchief in Richtung Bundesregierung. Es gebe zu einer weiteren Anschaffung ein grundsätzliches, parteiübergreifendes Einverständnis, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner: „Es ist gerade in geopolitischen Zeiten wie diesen unabdingbar notwendig, nicht nur eine Luftraumüberwachung durchzuführen, sondern sie zu einer Luftverteidigung weiterzuentwickeln.“ Welcher Kampfflugzeug-Typ kommen soll und wie viele davon, das steht aber noch in den Sternen.
https://steiermark.orf.at/stories/3296508/
Zuletzt geändert von theoderich am Fr 6. Jun 2025, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Erste Gespräche
Landen Eurofighter bald auch in Klagenfurt?
Derzeit sind die 15 Kampfjets nur in Zeltweg in der Steiermark auf dem Fliegerhorst Hinterstoisser stationiert. Was in der Regel kein Problem darstellt, weil die fast 2500 km/h schnellen Düsenjäger theoretisch jeden Punkt Österreichs auch so binnen sechs bis sieben Minuten erreichen können, wenn sie einmal in der Luft sind und die Schallmauer durchbrochen haben.

Standort in Klagenfurt?

Dennoch ist das Bundesheer bestrebt, auch andere Stützpunkte einzurichten, um in der Luftraumüberwachung flexibler zu sein und routiniert auch andere Flughäfen nutzen zu können.

Linz-Hörsching ist bereits fixiert worden, aber seit Wochen hält sich der Hinweis, dass auch der Süden, also Klagenfurt , als weiterer Standort infrage kommt. Erste Gespräche zwischen Verteidigungsministerium und Land Kärnten sollen bereits stattgefunden haben und positiv verlaufen sein.

Grundsätzlich stellt ein solches Vorhaben für Österreichs Luftstreitkräfte kein großes Problem dar, zumal es in Klagenfurt ohnehin einen Hangar des Bundesheeres auf dem Gelände des Flughafens gibt. Dieser war lange als Hubschrauber-Stützpunkt betrieben worden, ist seit der Ausmusterung der Helikopter vom Typ Alouette III eher verwaist, stünde aber bereit.

Masterplan wird noch geheimgehalten

Und von der technischen Ausstattung her ist der Kärntner Airport durchaus für Kampfjets geeignet.Im übrigen hätte eine solche Stationierung sogar Tradition. Von 1936 bis 1993 hatte es mit der „John-Kaserne“ sogar einen großen Stützpunkt gegeben.

Wie das Bundesheer die Nutzung des Flughafens Klagenfurt in einen neuen Masterplan für die Luftraumüberwachung einbinden will, wird noch geheimgehalten; am Beispiel Linz lässt sich ablesen, dass es um die zeitweise Stationierung einer Alarm-Rotte, also von zwei bis drei Eurofightern gehen könnte. Routinemäßig wird Klagenfurt übrigens meist einmal pro Woche angeflogen, aber nicht gelandet.
https://www.krone.at/3723207
Zuletzt geändert von theoderich am So 16. Mär 2025, 02:44, insgesamt 1-mal geändert.
Verweigerer
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Verweigerer »

theoderich hat geschrieben: Do 13. Mär 2025, 10:20 Erste Gespräche
Landen Eurofighter bald auch in Klagenfurt?

https://www.krone.at/3723207
Leider hinter der Bezahlschranke.
Dafür ist dieser jetzt offen bzw. scheinbar kein +Beitrag mehr:

Ablaufdatum der Eurofighter rückt näher - doch was kommt danach?

https://www.kleinezeitung.at/steiermar ... mmt-danach
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