Entwicklungen Luftraumüberwachung

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theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Bei Eurofightern steht Milliardenentscheidung an

https://www.derstandard.at/story/300000 ... heidung-an


Pause in der Luftraumüberwachung (76/J) (Beantwortet am 20. Januar 2025)
1. Wie viele Fluglotsen und Lotsinnen stehen derzeit beim ÖBH im Dienst? Wie hat sich die Zahl im Vergleich zu 2023 und 2022 geändert?
  • Zu 1:

    Mit Stichtag Ende 2024 stehen beim Österreichischen Bundesheer (ÖBH) 39 Fluglotsen und -lotsinnen im Dienst. Diese Zahl ist im Vergleich zu den Jahren 2022 und 2023 gleich geblieben.
2. Wie viele Planstellen sind im Budget aufgelistet?
  1. Ist das Personalsoll ausreichend? Wie viele Lots:innen wären für einen uneingeschränkten Betrieb notwendig?
  • Zu 2:

    Es sind ausreichend Planstellen vorhanden.
4. Wie oft hat das BMLV die Problematik in welchem Kontext beim BMKöS vorgebracht? Welche Forderungen bzw. Lösungsvorschläge wurden unterbreitet?
  1. Welche Direktionen bzw. Abteilungen waren in die Gespräche eingebunden?
  2. In welchem Zusammenhang – Budget, Zentralstellenreform, andere – wurden die Gespräche geführt?
6. Welche Maßnahmen – höhere Einstufungen, Prämien – durch das BMKöS wären notwendig, um ausreichend Personal beim BMLV zu halten?
  • Zu 4, 4a, 4b und 6:

    Es haben zahlreiche Gespräche mit dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) in meiner Amtszeit stattgefunden bei denen die jeweils zuständigen Abteilungen eingebunden waren. Als Forderungen und Lösungsvorschläge wurden seitens des BMLV die Einführung von Nebengebühren sowie die Erstellung von Sondervertragsrichtlinien eingebracht. Das BMLV ist stets bemüht die Konkurrenzfähigkeit gegenüber der Privatwirtschaft zu stärken und sich als attraktiver Arbeitgeber weiter zu etablieren.
9. Welche grundlegenden Unterschiede zwischen zivilen und militärischen Fluglots:innen bestehen? Wäre es möglich, durch Zusatztraining in der Zukunft zivile Fluglots:innen im Notfall für den Militärdienst einzusetzen?

10. Wäre es möglich, vom BMLV zur Austro Control abgewanderte Lots:innen durch weiteres Training als "Lotsen-Miliz" für Notfälle weiterhin für Einsätze beim BMLV in Reserve zu halten?
  • Zu 9 und 10:

    Nein.
https://www.parlament.gv.at/gegenstand/ ... dStage=100
Zuletzt geändert von theoderich am So 2. Feb 2025, 21:24, insgesamt 1-mal geändert.
alps_spirit
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von alps_spirit »

theoderich hat geschrieben: Do 23. Jan 2025, 09:23 Bei Eurofightern steht Milliardenentscheidung an

https://www.derstandard.at/story/300000 ... heidung-an
Verständlich dass sich das ÖBH ebenfalls 36 Stk F35A wie die CH wünscht, aber selbst eine Anschaffung im geringeren Ausmaß in der kommenden Legislaturperiode wäre eine Sensation.

Zumindest bräuchte man sich über eine Verlängerung der EF T1 keine Gedanken hinsichtlich einer Verlängerung machen. Um Gegensatz zum Draken ist da zuviel Hightech verbaut um "weiterzuwursteln".

Einzig das Vorhandensein der bis dahin verfügbaren M346 könnte ein Problem darstellen.
muck
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von muck »

theoderich hat geschrieben: Do 23. Jan 2025, 09:23 Bei Eurofightern steht Milliardenentscheidung an

https://www.derstandard.at/story/300000 ... heidung-an
Interessant, was da diskutiert wird. Es kann doch eigentlich nur zwei Optionen geben: Generationenwechsel auf F-35, oder Nachbeschaffung von Typhoons moderner Rüststände. Jetzt Rafale oder Gripen E zu beschaffen wäre absurd. Man würde in der vierten Generation verharren und alle Synergieeffekte wegschmeißen, die neue Typhoons böten.
Zuletzt geändert von muck am Do 23. Jan 2025, 20:42, insgesamt 1-mal geändert.
öbh
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von öbh »

Da gebe ich Muck vollinhaltlich recht. Entweder F-35 - welche bereits von 13 Nationen in Europa in Beschaffung angedacht werden. Oder EF - Vorteil teils bereits vorhandener Logistik und aufgrund der Nachbeschaffungen durch Deutschland, Italien und Spanien ziemlich sicher bis 2060+ im Einsatz stehen werden. Außer F-35 oder EF besteht ansonsten wieder die Gefahr einer Insellösung. Insbesondere bei Gripen E und eventuell Rafale ist es nicht wirklich sicher ob diese bis zu diesem Zeitpunkt in Europa noch im Einsatz stehen würden. Vorausgesetzt ist natürlich eine Ablöse unserer EF/T1 wird frühest möglich durchgeführt.
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

öbh hat geschrieben: Do 23. Jan 2025, 20:28 Da gebe ich Muck vollinhaltlich recht. Entweder F-35 - welche bereits von 13 Nationen in Europa in Beschaffung angedacht werden. Oder EF - Vorteil teils bereits vorhandener Logistik und aufgrund der Nachbeschaffungen durch Deutschland, Italien und Spanien ziemlich sicher bis 2060+ im Einsatz stehen werden. Außer F-35 oder EF besteht ansonsten wieder die Gefahr einer Insellösung. Insbesondere bei Gripen E und eventuell Rafale ist es nicht wirklich sicher ob diese bis zu diesem Zeitpunkt in Europa noch im Einsatz stehen würden. Vorausgesetzt ist natürlich eine Ablöse unserer EF/T1 wird frühest möglich durchgeführt.
Also mein Vertrauen in Airbus ist erschüttert.
Da sehe ich Saab viel entspannter. Die haben es Österreich ermöglich - ob sinnvoll oder nicht sei dahin gestellt - die 105 und den Draken bis zuletzt auszulutschen.
Was die F-35 betrifft fliegen wir das Ding potentiell 70+ Jahre und machen zwei MLU damit.... 12.000FH liftime....wären immer noch 170h pro Zelle und Jahr...kommen wir jetzt weit nicht hin. Lockheed trau ich das zu (F-16) - Dassault weniger, Airbus nicht.
anastasius
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von anastasius »

öbh hat geschrieben: Do 23. Jan 2025, 20:28 - die 105 und den Draken bis zuletzt auszulutschen.
Die Saab 105 ist laut Wikipedia in Schweden noch immer im Einsatz. https://de.wikipedia.org/wiki/Schwedisc ... tfahrzeuge
Genau 46 Stück.

Daher gibt es vermutlich noch Support.
Unsere Maschinen waren aber 105XT.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

anastasius hat geschrieben: Fr 24. Jan 2025, 00:12Die Saab 105 ist laut Wikipedia in Schweden noch immer im Einsatz. https://de.wikipedia.org/wiki/Schwedisc ... tfahrzeuge
Genau 46 Stück.

Daher gibt es vermutlich noch Support.
Wikipedia hat nicht immer recht:


theoderich hat geschrieben: Fr 15. Mär 2024, 00:18 Am 18. Juni 2024 wird die SK 60 im Rahmen eines Festaktes beim Flygvapenmuseum in Linköping nach über 60 Jahren offiziell bei der schwedischen Luftwaffe außer Dienst gestellt:
Woyzeck
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Woyzeck »

Ich verstehe nach wie vor nicht, warum Airbus die EF T1, die noch nicht einmal die Hälfte ihrer technischen Nutzbarkeit erreicht haben, einfach so für obsolet erklären und aus dem Support nehmen kann. Das ist doch völlig unsinnig, hier kein MLU anzubieten. Ist ja nicht so, dass die Betreiberstaaten das nicht bezahlen würden.

Jetzt hat man 25 Jahre alte - nicht komplett unmoderne - Kampfflugzeuge, die nur mehr Schrottwert haben und nicht mal an die Ukraine verschenkt werden können. Warum schaffen das andere und ein Weltkonzern wie Airbus nicht ? Sogar der Miniplayer Saab hat für eine Miniluftwaffe wie die unsrige einen tatsächlich obsoleten Draken am Leben gehalten.
muck
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von muck »

Man kann die Draken nicht mit der Typhoon vergleichen. Dass ich an meinem 1990er Ford Sierra eigenhändig basteln kann, heißt noch lange nicht, dass ich das mit einem 2020er Mondeo auch könnte.

Außerdem war die Tranche 1 nur eine ursprünglich nicht vorgesehene Zwischenlösung, um die Übernahme des Musters in den aktiven Dienst zu beschleunigen. Weder der Hersteller noch die Teilnehmerstaaten des Eurofighter-Projekts hatten und haben ein gesteigertes Interesse daran, diese Tranche weiter in Nutzung zu halten – schon aus wirtschaftlichen Gründen.

Hätte man die Tranche 1 umfangreich kampfwertsteigern wollen, hätte man diese Entscheidung sehr viel früher treffen müssen. Technisch machbar wäre es vermutlich auch jetzt noch, aber bis über die Grenze des fiskalisch Verantwortbaren unwirtschaftlich.
Woyzeck
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Woyzeck »

muck hat geschrieben: Fr 24. Jan 2025, 03:43 Man kann die Draken nicht mit der Typhoon vergleichen. Dass ich an meinem 1990er Ford Sierra eigenhändig basteln kann, heißt noch lange nicht, dass ich das mit einem 2020er Mondeo auch könnte.

Außerdem war die Tranche 1 nur eine ursprünglich nicht vorgesehene Zwischenlösung, um die Übernahme des Musters in den aktiven Dienst zu beschleunigen. Weder der Hersteller noch die Teilnehmerstaaten des Eurofighter-Projekts hatten und haben ein gesteigertes Interesse daran, diese Tranche weiter in Nutzung zu halten – schon aus wirtschaftlichen Gründen.
Ich denke durchaus, dass Airbus in der Lage sein sollte, 25 Jahre alte Flugzeuge am Leben zu halten. Für ein Kampfflugzeug ist das ja kein Alter. Und was die technische Wartbarkeit betrifft: Genau dafür gibt es ja ein MLU - Beseitigung von Obsoleszenzen und Fähigkeitssteigerung in wirtschaftlich sinnvollem Rahmen. Die Verschrottung moderner Flugzeuge nach der halben Nutzungsdauer ist sicher auch nicht wirtschaftlich.

War uns das beim Kauf eigentlich auch schon bewusst, dass wir hier sozusagen Vorserienflieger mit geplantem Ablaufdatum kaufen ? Falls ja, dann war das eine klare Fehlentscheidung und muss bei zukünftigen Beschaffungen berücksichtigt werden. Dann darf man als Kleinstaat mit bescheidenen Mitteln eben nur seit Jahren in großer Stückzahl eingeführtes Gerät beschaffen, bei dem die Betreibbarkeit absehbar lang möglich sein wird und nicht wie damals beim Typhoon the-latest-and-greatest (ich weiß schon, dass wir die T1 dem Gusenbauer/Darabos-"Deal" zu verdanken haben). Eine F-16 und sogar ein Gripen C/D würden heute noch problemlos das tun, wofür sie beschafft wurden. Droht uns so ein Szenario eigentlich auch bei Leonardo ? Auch dort haben wir bzw. wollen wir neu entwickeltes Gerät beschaffen.
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