Entwicklungen Luftraumüberwachung

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theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

  • Leitartikel: Österreichs Problem mit Veränderung
    „Kein ‚weiter wie bisher‘“ braucht es auch angesichts des erschreckenden Mangels an Problembewusstsein und der bequemen und weit verbreiteten Sorglosigkeit im Land. Am Wochenende mussten die Eurofighter des Bundesheers am Boden bleiben, weil die aufgrund von Personalmangel ohnehin schon chronisch unterbesetzten Fluglotsinnen und -lotsen ihre Überstunden abbauen mussten. Ein ungeschützter Luftraum über Österreich? Offensichtlich egal. Und möglicherweise kein Einzelfall. Die Situation bleibt weiterhin prekär, lautet nämlich die Einschätzung seitens Ministerium und Bundesheer.
    https://www.news.at/news/leitartikel-oe ... stillstand
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Kogler bietet Tanner Hilfe bei Fluglotsenproblem an

https://orf.at/#/stories/3376776/


Werner Koglers Brief an die „liebe Klaudia“ – und Tanners Forderungen fürs Heer
Falls Sie die Nachricht beunruhigend fanden, dass Österreichs Luftraum am Wochenende ungeschützt war, seien Sie an dieser Stelle vorgewarnt: Die nächsten Zeilen könnten noch mehr Unbehagen auslösen. Denn die sogenannte aktive Luftraumüberwachung mit startbereiten Eurofightern zur Abwehr feindlicher Fluggeräte findet für gewöhnlich nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang statt. In der Nacht ist der Luftraum ungeschützt. Die Radaranlagen sind zwar rund um die Uhr im Dienst, aber wenn eine Drohne im Dunkeln nach Österreich fliegt oder sich gar eine feindliche Rakete hierher verirrt, kann ihr das Bundesheer nur zusehen oder darauf hoffen, dass ein Nachbarland sie abfängt.

Die Tagwache der Eurofighter hat viele Gründe. Österreich besitzt nur 15 Stück, viel zu wenige für eine lückenlose Überwachung. Lange hatte das Heer auch nicht genügend Geld, um das Potenzial der Flieger auszureizen. Mit der Zeitenwende nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat sich zwar die Budgetlage geändert – bis 2032 sind 16 Milliarden Euro für Investitionen vorgesehen –, aber ein Problem können Budgetpfad und Beschaffungen auf die Schnelle nicht lösen: den Personalmangel. Jahrelang wurden Stellen im Heer abgebaut, die jetzt neu besetzt werden müssen – ausgerechnet im Fachkräftemangel und während einer Pensionierungswelle. Was nutzt also das modernste Gerät, wenn niemand bereitsteht, um es zu bedienen?

Militärischer Ärztemangel

Das Verteidigungsministerium sucht in allen Bereichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Im Ressort arbeiten 2566 Berufsoffiziere aller Waffengattungen, damit sind 69 Prozent der benötigten Stellen besetzt, ähnlich sieht es bei Berufsunteroffizieren aus. Die Posten für Piloten sind zu 71 Prozent besetzt, bei Technikern liegt die Quote bei 65 Prozent, bei Ärzten gar nur bei 58 Prozent.

Die Unterbesetzung hat weitreichende Folgen. Wenn ein Eurofighter in Zeltweg bereitsteht, braucht es neben Piloten unter anderem auch Techniker, Radar-Betriebspersonal oder Feuerwehrmänner und -frauen. Ist eine dieser Stellen unbesetzt, kann der Flieger nicht starten. So geschehen am Wochenende: Die Luftraumüberwachung wurde abgesagt, weil die Fluglotsen ihre massiven Überstunden abbauen mussten.

75 Prozent der Fluglotsen-Stellen besetzt 

Ihre Mehrbelastung hat viele Gründe. Seit 2021 sichern die Eurofighter in Zeltweg den Luftraum allein, nachdem die Saab-105-Flieger mit ihrem Standort in Hörsching ausgemustert wurden. Und durch die Airpower-Flugshow des Heeres fielen zusätzliche Überstunden an. Bei der knappen Besetzung sind sie besonders spürbar: Nur 75 Prozent der Stellen sind besetzt.

Sollte die derzeitige Situation wirklich die behauptete Tragweite erreicht haben, hielte ich es für fahrlässig, dass zur Lösung des Problems seitens des Verteidigungsressorts nicht der dafür vorgesehene Weg beschritten wurde, sondern die Verantwortung weitergeschoben werden sollte.
Werner Kogler
der Beamtenminister in einem Brief an Verteidigungsministerin Klaudia Tanner

Um das Problem zu lösen, möchte das Heer seinen Fluglotsen durch Sonderverträge mehr Gehalt zahlen. Dafür braucht es aber die Zustimmung des Beamtenministeriums (BMKÖS) des Grünen Werner Kogler. Generalstabschef Rudolf Striedinger rückte in der „Krone“ aus: „Das Verteidigungsministerium arbeitet seit Jahren an der Lösung des Problems von zu wenigen Fluglotsen. Dazu gab es unzählige Gespräche mit dem BMKÖS, das jedoch die Tragweite der Problematik nicht erkannt hat oder nicht erkennen wollte.“ Im Heer ärgert man sich schon länger über das Beamtenministerium, das die Einstufung von Posten freigeben muss. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, ÖVP, forderte für die nächste Regierung mehr Zuständigkeiten für ihr Haus: „Die Personalhoheit, die gehört in das Ressort, das dafür die Verantwortung trägt. Ich nehme gerne die ganze Verantwortung, wenn ich sie für die Frage der Sonderverträge – ob es welche gibt und in welcher Höhe, die möglich sind – auch habe.“

„Mit besten Grüßen, Werner Kogler“

Nun reagierte Werner Kogler mit einem internen Brief, der profil vorliegt. Man kann die angespannte Stimmung zwischen den Ministerien herauslesen. Kogler schreibt an die „liebe Klaudia“: „Die jüngsten Berichte (…) haben Schwächen der Landesverteidigung aufgezeigt, die viele Österreicherinnen und Österreicher sorgenvoll stimmen und von uns, die Verantwortung tragen, schnellstmöglich und konstruktiv behoben werden müssen.“ Und weiter: „Sollte die derzeitige Situation wirklich die behauptete Tragweite erreicht haben, hielte ich es für fahrlässig, dass zur Lösung des Problems seitens des Verteidigungsressorts nicht der dafür vorgesehene Weg beschritten wurde, sondern die Verantwortung weitergeschoben werden sollte.“ Die Sektion öffentlicher Dienst stehe „jederzeit bereit, um tragfähige und nachhaltige Lösungen zu ermöglichen“. Die Initiative müsse aber gesetzlich vom jeweiligen Ressort, also dem Verteidigungsministerium, ausgehen. Eine „Personalproblematik in der Flugsicherung“ sei bisher noch nie thematisiert worden. Gemeinsam werde man einen Weg finden, um potenzielle Sicherheitsrisiken zu beheben. „Mit besten Grüßen, Werner Kogler“.

Tatsächlich hat die Frage, wie viel Fluglotsen beim Heer verdienen dürfen, sogar schon den Verfassungsgerichtshof beschäftigt. 2010 kippten die Höchstrichter die Mehrleistungszulage dieser Gruppe beim Heer. Seitdem schafften es Beamten- und Verteidigungsressort nicht, sich auf eine verfassungskonforme Lösung zu einigen.

Man muss wissen: Soldatinnen und Soldaten sind in einem strikten Gehaltsschema und können nicht wie in der Privatwirtschaft eine Gehaltserhöhung verhandeln. Das Vertragsbedienstetengesetz sieht aber vor, „dass das BMKÖS in Ausnahmefällen eine Richtlinie für Sonderverträge festlegen kann“, sagt Bernhard Smutek, Leiter der Abteilung Allgemeine Personalangelegenheiten im Verteidigungsministerium, zu profil. „Diese Sonderverträge haben sich in den Fachbereichen entwickelt, wo man im Verhältnis zur konkurrierenden Privatwirtschaft oder anderen staats- nahen Unternehmen monetär nicht mithalten kann.“ Für Militärärzte oder Piloten gibt es also diese Sonderverträge, und prinzipiell auch für Fluglotsen – nur eben ohne die entscheidende Mehrleistungszulage.

"Ein Fall bekannt"

Damit kann das Heer mit anderen Arbeitgebern schlecht mithalten. Rund 4350 Euro Einstiegsgehalt auf 32,5 Wochenstunden gerechnet verdient man als Fluglotse beim Heer. Bei der Austro Control, die für den sicheren Ablauf des gesamten Flugverkehrs in Österreich verantwortlich ist, liegt das Einstiegsgehalt mit derselben Arbeitszeit bei 6600 Euro. So leicht könne man vom militärischen zu einem zivilen Arbeitgeber aber nicht wechseln, sagt die Austro Control: „Vielmehr müssen – bei Interesse – nach erfolgreichem Selektionsverfahren für zivile Fluglotsen erst erhebliche Teile der Ausbildung nachgeholt werden. Aus den vergangenen Jahren ist ein Fall bekannt, in dem ein Fluglotse des Heeres zu Austro Control gewechselt hat und sich derzeit noch in Ausbildung befindet.“ Wenn, dann entscheiden sich die Bewerber also schon vorher gegen das Militär.

Der „verstärkte Wettbewerb um Talente“ mache sich allerdings auch bei der Austro Control bemerkbar, sagt ein Sprecher. „Mit attraktiven Arbeitsbedingungen, einer guten Work-Life-Balance und verantwortungsvollen, herausfordernden Jobs gelingt es aber, ausgezeichnete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden.“

55.000 Männer und Frauen bis 2032

Im Bundesheer konnte man den Abwärtstrend zumindest abmildern. Im Vergleich zu 2004 gab es im Vorjahr zum Beispiel 40 zusätzliche freiwillige Meldungen für den Job des Militärpiloten. Aber man weiß auch, dass höhere Gehälter allein das Problem nicht lösen werden.

Vor allem, weil es sich in Zukunft noch verschärfen wird: Bis zum Jahr 2032 soll die Truppe aus 55.000 Männern und Frauen bestehen. Ein guter Teil davon soll der Miliz angehören – das sind Personen, die einen zivilen Hauptberuf haben und nur für bestimmte Einsätze die Uniform anziehen. In diesem Bereich fehlen noch etwa 5400 Milizunteroffiziere.

Das Verteidigungsministerium will mit Weiterbildungsmöglichkeiten und sicheren Arbeitsplätzen locken, hat manche Aufnahmekriterien, etwa für Frauen, gesenkt. Außerdem soll die Truppe selbst beim Rekrutieren helfen: Seit Juni wurde eine Prämie eingeführt, die schon 200 Mal beantragt wurde: Wer jemanden erfolgreich zum Heer holt, erhält 300 Euro. 

Ja, das gilt auch für Fluglotsen.
https://www.profil.at/oesterreich/missi ... /402978670


Budgetdienst - Budgetvollzug
11.11.2024
Budgetvollzug Jänner bis September 2024
Weiters wurden im 3. Quartal Vorbelastungen iHv 298 Mio. EUR etwa für die Erweiterung des bestehenden Eurofighter-Flugsimulators zu einem TwoShip-Simulator, die Verlängerung des Supportvertrags für den Eurofighter-Simulator sowie den im Rahmen dieses Vertrages als zu beauftragenden Austausch des analogen „Display and Control Graphics Sub System (DCGSS)“ bzw. die Beschaffung von 39 Stück militarisierten, geländegängigen Bergefahrzeugen eingegangen.
https://www.parlament.gv.at/fachinfos/b ... 2024-00001
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Details aus dem "Bericht zur Wirkungsorientierung", der Mitte Oktober veröffentlicht worden ist. Die genannten 8760 Stunden sind nicht das Jahresflugstundenkontingent, sondern ein Jahr (365 Tage x 24 Stunden = 8760 Stunden).

2737,5 Stunden wären je 7,5 Stunden auf 365 Tage, d.h. man war an nur 592,5 h auch außerhalb der Normdienstzeiten (8:00 - 16:30; kein Normflugbetrieb zwischen 12:00 und 13:00; 7,5 Stunden pro Tag) einsatzbereit (Theoretisch mögliche Zeitspanne außerhalb der Normdienstzeit = 6022,5 h = ca. 365 Tage x 16,5 h pro Tag). Durchschnittlich 1,6 h pro Tag EB außerhalb der Normdienstzeit:

Permanente aktive und passive Luftraumüberwachung
Das Setzen von aktiven Gegenmaßnahmen (z.B. Landezwang) und/oder eine Identifizierung von nichtkooperativen Luftfahrzeugen zur Ermöglichung einer Verbalnote bedingt die Einsatzbereitschaft von zumindest zwei, zum Abfang befähigte, Luftfahrzeuge. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die angesprochene Fähigkeit der aktiven Luftraumüberwachung (LRÜ) nicht 24/7 darstellbar. Sohin soll bei der LRÜ vor allem die aktive Komponente ergänzt bzw. verstärkt werden.
Abweichung:

Die Ergebnisse für das Berichtsjahr 2023 zeigen eine 38 prozentige (3.330 von maximal möglichen 8.760 Stunden) Einsatzbereitschaft der geforderten zwei Luftraumüberwachungsflugzeuge und eine 95 prozentige Verfügbarkeit der eingesetzten Radarsysteme. Die 50% der aktiven LRÜ konnte somit nur zu 19% erfüllt werden. Jene geforderten 50% der passiven LRÜ wurde zu ca. 47% erfüllt. Somit ergibt sich ein addierter Verfügbarkeitsgrad der LRÜ-Komponenten (aktiv und passiv) von 66% wodurch das festgelegte Ziel um 16% überschritten wurde.
Quelle

Direktion 2/GDLV. Gemäß den operativen Vorgaben für die Luftraumüberwachung und den Flugbetrieb 2022
https://wirkungsmonitoring.gv.at/kennza ... 7416-1133/

https://oeffentlicherdienst.gv.at/wirku ... entierung/
propellix
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von propellix »

Ein paar Zahlen aus erster Hand: für 14h tägliche LRÜ bräuchte das ÖBH DREISSIG EF, zumindest ÜBER 30 Piloten, mehr als das Doppelte an Technikern in Staffeln & Werft, statt 20 Dienstposten Fluglotsen 40, und die Feuerwehr locker verdreifachen. Dann gibt’s im Murtal keinen Arbeitslosen mehr.
Was es für H24 bräuchte, kann sich jeder selbst zusammenrechnen.
Wer soll das zahlen und wozu? Weil rückgratlose Politiker nicht die Eier haben, dem hirnlosen Wahlvolk zu sagen, dass die österreichische Neutralität schon immer nur Selbstbetrug war, und uns alle damit durchkommen ließen!!! Und Angesichts realer Gefahren kriegen jetzt alle Brummschädel und Panikattacken.
Ahja: unsere Luftabwehr verfügt aktuell über DREI mobile ASR(TFR), ACHTZEHN Mistralwerfer und NEUN Stück Skyguard Systeme mit jeweils zwei 35mm Oerlikon. Das ist nicht nix, das ist WENIGER!
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

Betreffend der Finanzierung eines LRÜ Nachfolgers hab ich mich gestern mal über Budgetzahlen und Langfristplanung geschmissen.

Das ÖBH liegt aktuell bei 0,89% BIP...das Ziel bis 2026/27 soll das auf 1,5% BIP steigen...glaub ich so schnell nicht.
Jedenfalls ist aber die Regierung via "Landesverteidigungs-Finanzierungsgesetz" dazu angehalten die Budgets bis 2025 aufzustocken ("soll") und für "die Jahre 2027 bis 2032 bekennt sich die Republik Österreich zu weiterhin ansteigenden Budgets der Untergliederung 14".
Die FPÖ hat sogar 2% BIP gefordert....ja, wird spannend, keine ghmade Wiesen. Aber Vladimir + Co wird uns so schnell nicht in Ruhe lassen. LV ist ein Wunschkonzert sondern der Sicherheitslage anzupassen, und die ist deutlich anders als in den drei Dekaden ab 1990.

Langfristig habe ich jedenfalls keine artikulierte Forderung gehört das BMLV Budget wieder zu reduzieren. Und wenn es gelingt die 1,5% BIP bis 2032 zu erreichen, dann ist die EF-Nachfolgefinanzierung innerhalb des Regelbudgets jedenfalls zu gut machen...und zwar keine nackerten Norbertfighter sondern Kampfflugzeuge für Landesverteidigung samt durchhaltefähiger Infrastruktur.

Leichter wirds wenn 2029/30/31/32 noch was über ist im Invest-Anteil und man einen Downpay früher durchführen kann. Ich hab jetzt den Invest-Anteil des BMLV Budgets auf 25% geschätzt, aktuell glaube ich 29%, ich denke er könnte auf über 30% wachsen. Aber selbst wenn es nur 25% sind frisst der EF-Nachfolger über 9 Jahre ab 2030 finanziert im Durchschnitt 39% des Invest-Anteils und wenn man ihn nur über 6 Jahre finanziert sind es in diesen sechs Jahren 65% Invest-Anteils des BMLV Budgets.

Wir reden von einer Beschaffung Größenordnung 7-7,5Mrd. beginnend von frühestens 2029, spätestens beginnend 2033 bis inkl. 2038 aus einem 1,5% BIP ÖBH-Budget mit mind. 25% Investitionsanteil. Im schlechtesten Fall würden in diesen fünf Jahren 5x 600Mio. somit in Summe 3 Mrd. für die Finanzierung anderer Beschaffungen über bleiben.

Berechnet hab ich 25 Maschinen zum aktuellen Stückpreis inkl. Drumherum von 186,85Mio. (also nicht flyaway sondern inkl. Ausbildung, Sim ,Bewaffnung, Infrastruktur, E-Paket) zuzüglich einer 4% Inflation...das selbe Paket steht dann 2038 auf 323,39Mio. pro Maschine.
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

propellix hat geschrieben: Sa 30. Nov 2024, 12:30 Ein paar Zahlen aus erster Hand: für 14h tägliche LRÜ bräuchte das ÖBH DREISSIG EF, zumindest ÜBER 30 Piloten, mehr als das Doppelte an Technikern in Staffeln & Werft, statt 20 Dienstposten Fluglotsen 40, und die Feuerwehr locker verdreifachen. Dann gibt’s im Murtal keinen Arbeitslosen mehr.
Also, dass es mehr Personal braucht ist unbestritten und dass mehr geflogen werden muss auch.

Nur mal angenommen es gäbe 100h/Flotte/Woche und 130h/Jahr/Pilot. (das ist 50h mehr als der USAF Schnitt(Bild), aber 50h unter dem NATO Requirement)
Dann sind das 5.200h im Jahr und 40 Piloten....sind geschätzt 250-300Mio. Betriebskosten im Jahr.
Bei 24 Maschinen mit Zellenlebensdauer (ohne Lebensdauerverlängerung) 6000h ganze 27 Jahre lifetime und bei 8000h über 36 Jahre liftime der Flotte. (Design life F-35 8.000h, Design live F-16 Block70 12.000h!)

Die jüngste holländische F-16 ist 32 Jahre alt..und die fliegen immer noch und sind all die Jahre sicher viel mehr geflogen als unsere gekuschelten Hangarqueens. Hätten wir damals F-16 gekauft würden wir sie heute auf V hochmoppeln und noch mal 25 Jahre mit den Dingern fliegen. (USAF macht 12.000h SLEP bei den F-16). Wir haben ja nur das Pech, dass wir dank ND ein Flugzeug haben, dass nicht modernisiert werden kann - für die ursprünglich bestellten T2 gibts das ja. Also man darf dem lieben ND gratulieren, dass er kurzfristig erfolgreich geholfen hat ein bissl zu sparen, wenn überhaupt, was langfristig Milliarden kostet....

Es braucht nicht so viel mehr Flugzeuge...10 Maschinen mehr wär gut...sondern viel Personal....3-4x so viel um 24h LRÜ zu realisieren.

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Timor
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Timor »

Tja, die 5x600 Mio werden aber nicht reichen. Denn genau zu diesem Zeitpunkt braucht man auch einen Leopard und Ulan Nachfolger... Und wenn man die Stückzahlen halten will braucht man da ordentlich Geld..
öbh
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von öbh »

Dann muss man halt Prioritäten setzen. Der wichtigste Aufbau des ÖBH betrifft nun mal eine ordentliche bodengebundene FlA bis einschließlich LRAD und Abwehr ballistischer Raketen (optimal dafür SAMP/T NG) und die Ausstattung der Luftstreitkräfte mit modernen Kampfflugzeugen für Luftverteidigung und A/G. Es nützt die modernste Panzerarmee nichts ohne funktionierende LV. Übrigens die Ablöse unserer Leo und Ulan wird sich frühestens gegen Ende der 30er abspielen.
iceman
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Ich kann öbh nur Recht geben, daß hat aber nichts damit zu tun, Waffengattungen gegeneinander auszuspielen.
alps_spirit
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von alps_spirit »

iceman hat geschrieben: So 1. Dez 2024, 08:59 Ich kann öbh nur Recht geben, daß hat aber nichts damit zu tun, Waffengattungen gegeneinander auszuspielen.
Richtig. Leider kann man nicht alles auf einmal lösen wenn in so vielen Bereichen jahrzehntelang zuwenig in Ausrüstung und Personal investiert wurde.
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