Medienberichte 2024

Landesverteidigung, Einsätze & Übungen, Sicherheitspolitik, Organisation, ...
theoderich
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

Militärkommandant Muhr: "Viele sind jetzt aus ihren Träumen gerissen"
OÖNachrichten: Die Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos haben nun offiziell begonnen. Was erwarten Sie sich von einer neuen Regierung für das Bundesheer?

Dieter Muhr: Einen pragmatischen Ansatz in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik, mit dem man die aktuellen Bedrohungen klar zur Kenntnis nimmt – und daraus als logische Konsequenz eine Kontinuität beim Aufbauprogramm für das Bundesheer.

Die budgetäre Lage ist angespannt, Sparmaßnahmen stehen im Raum. Haben Sie Angst, dass davon auch wieder wie in der Vergangenheit das Militär betroffen sein könnte?

Das Bundesheer ist ohnehin immer sparsam, einfach schon deshalb, weil wir per Gesetz zum zweckmäßigen und zielgerichteten Einsatz unserer Mittel verpflichtet sind. Aber wenn Sie hier eine Reduktion der zugesagten Mittel ansprechen, dann glaube ich nicht, dass es dazu kommen wird. Es gibt eine solide Mehrheit im Parlament, die hinter den Ausbauplänen für das Heer steht. Da sich die geopolitische Sicherheitslage nicht verbessert hat, gehe ich davon aus, dass das auch so bleibt. Zudem ist auch das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung entscheidend. Man sieht das auch beim Vertrauensindex, wo das Bundesheer als Institution stark steigende Werte hat. Das bekommen wir auch als Vorschuss dafür, dass wir ausreichend militärische Stärke haben, um unser Land zu verteidigen. Ich erwarte daher keine nennenswerten Einschränkungen.

In Österreich musste das Bundesheer lange darben, nun will man wieder aufrüsten. Wie lange wird es dauern, bis man wieder absolut verteidigungsfähig ist?

Wir haben den Plan 2032+, da sind die Entwicklungslinien definiert, da ist die Finanzierung gesichert. In einzelnen Bereichen werden wir schon vor 2032 die entsprechenden Fähigkeiten aufgebaut haben, aber insgesamt wird es schon dauern, dass man jeden Angreifer auf Österreich nachhaltig abschrecken kann. Man kann nicht über Nacht alles aufholen. Dieser Aufbau ist zudem nicht nur Aufgabe des Bundesheeres, sondern es ist eine nationale Kraftanstrengung.

Haben Sie den Eindruck, dass die Bevölkerung für diese nationale Anstrengung bereit ist?

Es gibt ein Umdenken, ganz klar, und ich glaube, das hat erst so richtig begonnen. Die US-Wahl hat da noch einmal einen Schub gebracht. Viele sind jetzt aus ihren Träumen gerissen. Man sieht ja, dass sich die Lage rund um Russland in den vergangenen Tagen nochmals zugespitzt hat, die USA und Russland testen sich momentan gegenseitig. Jetzt dürfte das alles erst so richtig losgehen. Das sind Entwicklungen, die uns noch intensiver prägen werden, der Druck, unsere Bemühungen zu beschleunigen und zu verstärken, wird steigen.

Gehört zur Aufbauarbeit nicht auch, dass künftig wieder mehr Präsenzdiener pro Jahrgang einrücken?

Wir haben die allgemeine Wehrpflicht, damit finden wir das Auslangen. Aber natürlich ist es herausfordernd, wir müssen auch die vielen Abgänge in die Pension beim Kaderpersonal abfedern.

Generalstabschef Rudolf Striedinger hat kürzlich gefordert, dass die Wehrpflicht wieder von sechs auf acht Monate angehoben werden soll.

Das ist eine Sache, von der ich hoffe, dass sie die nächste Regierung auf die Agenda nimmt und eine vernünftige Entscheidung trifft. Denn es ist eine politische Entscheidung.

Sind Sie zuversichtlich, dass das Bewusstsein für die Wichtigkeit der militärischen Verteidigung weiter steigt und damit auch mehr Präsenzdiener zum Heer kommen?

Sicher. Es ist doch eine Identitätsfrage für die gesamte Republik. Die Landesverteidigung ist eine nationale Kraftanstrengung. Das Heer kann die jungen Menschen nicht zum Militärdienst zwingen, der Wehr- und Widerstandswille der Bevölkerung muss da sein, der Selbstbehauptungswille der Bevölkerung. Wir sind ein prosperierendes, lebenswertes Land, und wir sollten uns darauf besinnen, dass wir das auch verteidigen wollen.

Gleichzeitig gab es in der jüngeren Vergangenheit Umfragen, die zeigten, dass die Bereitschaft, das Land mit der Waffe zu verteidigen, erschreckend gering ist.

Ich glaube, dass der Wille zur Verteidigung da ist. Aber uns war lange nicht mehr bewusst, dass das auch bedeutet, man muss bereit sein, das Land auch militärisch zu verteidigen. Das ist der österreichischen Gesellschaft abgewöhnt worden, militärische Landesverteidigung wurde zum Tabu. Jetzt sind wir wieder an einem Punkt, wo man erkennt, dass es doch wichtig ist. Der Wehrwille wird da sein, da bin ich mir sicher.

Dumm nur, dass kürzlich an einem Wochenende die Eurofighter in Zeltweg wegen Personalmangels nicht abheben konnten. Für das Image des Heeres ist das nicht optimal. Hätte das in Hörsching auch passieren können?

Was genau dafür verantwortlich war, will ich nicht beurteilen. Wir haben in Hörsching auf jeden Fall alles, um jederzeit einen Flugbetrieb gewährleisten zu können.

Während der Krise im Nahen Osten konnten die Hercules Transportmaschinen nicht starten. Bei der Bevölkerung entstand da der Eindruck: Wir sind nicht gut aufgestellt. Wie geht es Ihnen da dabei?

Genau gleich. Aber das wird mit den neuen Flugzeugen anders. Die Embraer sollen ab 2028 kommen.

… als Teil eines massiven Ausbaus bei Geräten und Infrastruktur für den Fliegerhorst Vogler in Hörsching. Bei der Infrastruktur ist von 1,2 Milliarden Euro die Rede. Geht sich das mit einem angeblich jährlichen Baubudget von 50 Millionen Euro für Hörsching in relativ kurzer Zeit aus?

50 Millionen kann ich nicht bestätigen. Aber: Die 1,2 Milliarden Euro sind für den Zeitraum 2032+ geplant. Klar ist, dass während der Bauzeit der Betrieb weiterlaufen muss. Das ist eine Reparatur am laufenden Motor.

Gibt es einen klaren Zeitrahmen für den Beginn der Bauarbeiten?

Die Hangars sind alles riesige Gebäude, da braucht es genaueste Planungen. Die wurden an einen zivilen Flughafenplaner vergeben. Die Ausschreibung wollen wir im zweiten Halbjahr 2025 schaffen. Wir arbeiten auf alle Fälle auf Druck und so, dass wir 2027/28, wenn die Flugzeuge kommen, fertig sind.

Dazu gibt es Überlegungen, Jet-Trainer zu kaufen. Da heißt es, es geht nur noch um die Typenentscheidung. Man hört aber auch, es gibt eine Prioritätenliste eins bis fünf, die Jet-Trainer sind nur fünf – also weit in der Zukunft.

Das ist auch ein maßgeblicher Grund dafür, dass wir uns auf das konzentrieren, was in allen Fällen fix ist. Also: Was ist bestellt, wann kommt etwas, und das wird sein.

Kommen wir zum Personal zurück. Wie stark ist das Heer personell – und was brauchen wir abseits der technischen Ausrüstung, dass die Abschreckungsstrategie zu greifen beginnen kann?

Jetzt haben wir einen Mobilmachungsrahmen von 50.000. Rund 21.500 davon sind Berufssoldaten inklusive Zivilbedienstete. Dazu kommen die jährlich einrückenden Grundwehrdiener.

Das heißt: Berufssoldaten plus Miliz und Grundwehrdiener ergibt die Mobilmachungsstärke …

Genau.

Mit welchem Verlauf rechnen Sie beim Krieg Russlands gegen die Ukraine?

Ich gebe hier keine Einschätzungen ab. Ich glaube, dass selbst die handelnden Personen derzeit die Frage nicht beantworten können. Klar ist leider eines: Wir sind gerade in keiner guten Zeit.
https://www.nachrichten.at/politik/land ... 83,4002558



https://bsky.app/profile/bundesheerbaue ... lub2an322f
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Beitrag von theoderich »

Österreichs Libanon-Blauhelme haben neue Kommandantin

https://orf.at/#/stories/3377014/
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »




Fragen und Antworten zur NATO
Warum die NATO zögert, die Ukraine aufzunehmen

https://www.profil.at/ausland/warum-die ... /402980183
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

Erste Rätsel gelöst
Todesschuss in Kaserne: So starb der junge Soldat!

https://www.krone.at/3605854

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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

Ministerämter in einer Dreierkoalition: Welche Ressorts die Parteien präferieren
"Die ÖVP will auf jeden Fall das Innenministerium behalten. Es sei zentral, um der FPÖ bei den Themen Asyl und Migration entgegenzutreten. Die SPÖ zeigt hier weniger Interesse, bei dem Thema sei für die Sozialdemokraten wenig zu gewinnen. Karoline Edtstadler (VP) wäre eine ideale Besetzung gewesen, doch sie will kein Ministerium mehr leiten. Bei der ÖVP ist bei der Vergabe von Ministerien auch auf die Bünde und die Länder Rücksicht zu nehmen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, die wie Innenminister Gerhard Karner aus Niederösterreich kommt, möchte offenbar unbedingt in der Regierung bleiben. Verteidigung und Inneres dürfte klassisch auf zwei Parteien verteilt werden. Tanner könnte ins Landwirtschaftsministerium wechseln.

Für das Verteidigungsministerium könnte sich SP-Chef Andreas Babler in Stellung bringen. Er war ein Jahr Zeitsoldat. Die SPÖ könnte damit zeigen, dass sie die Neutralität ernst nimmt."
https://www.nachrichten.at/politik/inne ... 85,4004456


„Oberste Priorität“
Bundesheer: 19 Mio. Euro für neue Schutzausrüstung

https://www.krone.at/3608273


ABC-Alarm! Heer kauft neue Schutzanzüge um 19,3 Millionen Euro ein

https://kurier.at/chronik/oesterreich/b ... /402981396


Koalition: Wer sich wie um die Baustelle Budget kümmern soll
Schon Anfang November haben Volkspartei und SPÖ bei ihren bilateralen Sondierungsgesprächen eine „Expertengruppe“ eingesetzt, die sich intensiv mit dem Zustand des Staatshaushaltes auseinandersetzte. Die Neos stießen später zu dieser hinzu.

Wer in der mysteriösen Budgetgruppe sitzt

Bemerkenswert ist an der Gruppe: Im Gegensatz zu den anderen Verhandler-Teams, werden die Namen der Teilnehmer hier tunlichst geheimgehalten – es handelt sich nicht um Politiker, sondern teils um Beamte und Fachleute aus der Privatwirtschaft.

Laut KURIER-Informationen sitzen für die Kanzlerpartei jedenfalls Manuel Zahrer, Kabinettschef im Finanzministerium, sein Vorgänger Clemens Niedrist und Michael Buchner, stellvertretender Kabinettschef von Bundeskanzler Karl Nehammer, in der Budgetgruppe.

Das bedeutet: Um den Haushalt kümmern sich finanziell versierte Parteivertreter aus der zweiten Reihe. Dem Vernehmen nach sind auch für die Neos und die SPÖ keine Politiker oder Wirtschaftsforscher im Einsatz. Aber was genau ist eigentlich die Aufgabe der Gruppe?

Es mangelt an der Gesprächsbasis

Angaben dazu blieben bisher vage. Die Budgetgruppe soll Zahlen außer Streit stellen oder eine gemeinsame Sichtweise herstellen, hieß es etwa. Und sie soll sich dafür mit Fachexperten austauschen. Demnach hat es Treffen mit dem Fiskalrat oder dem Budgetdienst des Parlaments gegeben.

Aber wie fließen die budgetären Empfehlungen der Experten in die Verhandlungen ein? Und wer garantiert, dass die jeweiligen Untergruppen sich nicht auf Maßnahmen einigen, die sich der Bund aufgrund des absehbaren Sparkurses einfach nicht leisten kann?

Der Modus dafür ist auch hier unklar. Aber die meisten Verhandlungsgruppen dürften vorerst ohnehin ein viel grundsätzlicheres Problem haben: Es mangelt an der Gesprächsbasis.

Sowohl SPÖ-Gewerkschafter, als auch ÖVP-Wirtschaftsvertreter würden sich gegenwärtig „einbetonieren“, heißt es aus Verhandlerkreisen. Und in den Reihen der Neos, die zum ersten Mal an einer Bundesregierung teilnehmen könnten, kommt aus den hinteren Reihen zunehmend die Frage: „Wie lautet unsere positive gemeinsame Erzählung?“
https://kurier.at/politik/inland/dreier ... /402981545
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

Schuss auf Soldaten
Knalleffekt: Jetzt nimmt die Justiz Jägerin ins Visier

https://www.krone.at/3609484

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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

Ö1 Mittagsjournal

30. 11.

12:00

Tanner: Keine Bundesheer-Einsparungen, will Ministerin bleiben

Rosa Leyen: "Johannes Hahn hat heute also seinen letzten Arbeitstag in Brüssel. Peter Fritz hat mit dem scheidenden EU-Kommissar gesprochen.

Zwölf Uhr und 32 Minuten ist es mittlerweile. Die wirtschaftliche Lage in Österreich schaut derzeit nicht rosig aus. Das nächste Staatsbudget wird dementsprechend straff ausfallen. Beim Bundesheer sind für die nächsten Jahre fast 20 Milliarden Euro für Anschaffungen vorgesehen. Und dabei muss es bleiben, sagt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Eva Haslinger informiert."

Eva Haslinger: "Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wird das Heer finanziell besser ausgestattet. Laut derzeitiger Planung stehen bis 2032 18 Milliarden Euro zur Verfügung. Damit soll nach Jahren der finanziellen Ebbe die Ausstattung des Bundesheeres verbessert werden. Und daran darf auch in Zeiten knapper Budgets nicht gerüttelt werden, sagt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner von der ÖVP."

Klaudia Tanner: "Wir leben in einer Zeit der multiplen Krisen, Katastrophenszenarien und auch der Kriege, wo wir vorbereitet sein müssen und insbesondere verteidigungsfähig auch werden müssen!"

HASLINGER: "Ein Teil des Geldes ist auch schon fix verplant, sagt Harald Vodosek, Rüstungsdirektor des Bundesheeres."

Harald Vodosek: "Wir haben in den letzten zweieinhalb Jahren, gemeinsam mit der Frau Bundesministerin, die Entscheidung für Systeme getroffen in einer Höhe von etwa knapp über acht Milliarden Euro."

HASLINGER: "Das beinhaltet etwa Ausgaben für die Radfahrzeuge Pandur, Hubschrauber und Transportmaschinen oder eine Art ,Navi' für die Truppen auf dem Gefechtsfeld. Unter anderem dafür sind acht der vorgesehenen 18 Milliarden Euro schon fix verplant.

Heißt das, dass die restlichen zehn noch disponierbar sind? Das will Vodosek so nicht stehen lassen."

VODOSEK: "Bei den 18 Milliarden, die die Frau Bundesministerin angegeben hat, ist ja nicht nur der Invest abgebildet, sondern auch die Personalkosten, die Betriebskosten, die Sachaufwandskosten, Munitions- und Infrastrukturkosten."

HASLINGER: "Für die nächste Legislaturperiode stehen, laut Vodosek, noch Investitionen in ein Luftverteidigungssystem, Drohnen und die Mobilität des Heeres auf dem Plan. Tanner ist zuversichtlich, dass es dabei bleibt."

TANNER: "Ich hab' auch keinen Grund daran zu zweifeln, ehrlicherweise, egal ob's in den Plenarsitzungen war oder ob's in den einzelnen Ausschüssen war, da war nirgends wahrnehmbar, dass man daran rütteln will. Dass man diesem Aufbauplan und die ,Mission Vorwärts' hin zu einer modernen Armee auch erfüllen wird."

HASLINGER: "Wenn es nach ihr geht, würde sie gerne weiterhin die Verträge unterschreiben, denn: Sie möchte Verteidigungsministerin bleiben, sagt Klaudia Tanner."

TANNER: "Es wär' natürlich schon schön, wenn wir in diesem Ressort da auch eine gewisse Konstanz eben hätten. Ich glaub' das wär' insbesondere auch für die Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher wichtig."

HASLINGER: "Darüber entscheiden wird aber wohl erst gegen Ende der Regierungsverhandlungen."
https://oe1.orf.at/player/20241130/776630/1732966330000
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 30. Nov 2024, 20:05, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

ZIB 1

30.11.2024, 19:30 Uhr | ORF 2
[Intro] Tarek Leitner: "Es ist halb acht, hier ist die Zeit im Bild."

Nadja Bernhard: "Meine Damen und Herren, guten Abend.

[(Text: "Auf dem Vormarsch") Mit AK47 bewaffnete, jubelnde Al Kaida-Anhänger in Syrien; Terrorist beim Klettern auf einen Mast mit der syrischen Flagge und einem Porträt von Bashar al-Assad] In Syrien sind islamistische Rebellengruppen weiter auf dem Vormarsch. Wie konnte Machthaber Bashar Assad trotz russischer Unterstützung die Kontrolle über weite Teile des Landes verlieren?"

[(Text: "Ringen ums Geld") Blick ins Cockpit einer AW169B im Tiefflug über dem Flugfeld Aigen; AW169 bei der Landung in Aigen im Ennstal] LEITNER: "Ringen ums Geld. Beim Österreichischen Bundesheer wird es aufgrund des Budgetlochs ein Sparpaket geben?"

[(Text: "Hoffen auf NATO") Präsident Selenskyi gestikulierend im Gespräch mit einem Journalisten, dahinter die ukrainische Flagge] BERNHARD: "Und in der Ukraine verstärkt sich das Hoffen auf einen NATO-Beitritt. Selenskyi will vorerst den Beitritt für einzelne Teile des Landes. Kann so ein Kompromiss mit Putin erreicht werden?"

[(Text: "Nebel und Sonne") Wetterkarte von Österreich] LEITNER: "Das Wetter ist morgen zweigeteilt, mit Nebel und Sonne."

[...]

Trotz Budgetloch: Kein Sparpaket für Bundesheer

Nadja Bernhard: "Diese angesprochene Verhandlungsgruppe 1 hat nicht zuletzt über grundsätzliche budgetäre Fragen zu entscheiden.

Klar ist: In der Vergangenheit ist zu viel Geld ausgegeben worden. Es muss also gespart werden."

Tarek Leitner: "Inwieweit dabei beim Militär gespart werden soll, diese Debatte flammt seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine immer wieder auf. Zuletzt auch deshalb, weil einige europäische Staaten jetzt konkret auch in den militärischen Schutz der Bevölkerung investieren."

[GenMjr Harald Vodosek bei der Übergabe eines Einsatzhelms "HEROS H10" an BM Tanner; VODOSEK: "Sehr geehrte Frau Bundesministerin, ich darf dir, im Sinne des Einsatzes der Einsatzkräfte und der Arbeitsplatzsicherheit, diesen Helm überreichen!"; BM Tanner bei der Übergabe des ABC-Schutzanzugs "Mittel" an Mjr Kaiser, rechts und links flankiert von je einem Soldaten gekleidet mit ABC-Schutzanzug "Mittel" und ABC-Schutzmaske 2000] Neue Schutzhelme und Ausrüstung für die Soldatinnen und Soldaten. Übergaben wie diese sind keine [Detailaufnahme des ABC-Schutzanzugs "Mittel"] Seltenheit, denn bis 2032 rüstet das Bundesheer auf. 18 Milliarden Euro sind dafür vorgesehen. [BM Tanner im Gespräch mit einem Wachtmeister von AFDRU, der das Löschfahrzeug-ABC erklärt] Doch in Zeiten des großen Budgetlochs könnte das vielleicht wieder zur Diskussion stehen. Die Ministerin sieht aber keine Gefahr.

Klaudia Tanner (Verteidigungsministerin, ÖVP): "Es ist ja ein Nachrüsten! Nachdem über Jahrzehnte nichts passiert ist. Und da bin ich überzeugt davon, dass sich da jeder seiner Verantwortung auch bewusst ist."

Simone Stribl: "Das heißt, Sie gehen davon aus, dass das Bundesheer nicht von Sparmaßnahmen betroffen ist."

TANNER: "Genau so ist es. Weil, wie gesagt, wir leben in einer Zeit der multiplen Krisen, Katastrophen ..."

[Schwebender AW169B in Aigen im Ennstal] Acht Milliarden Euro aus dem Aufbauplan sind bereits fix vergeben, etwa für den Ankauf neuer Hubschrauber. [Blick ins Cockpit, während des Tiefflugs über dem Flugfeld Aigen] Dazu kommen Personalkosten. [AW169B im Vorbeiflug über Aigen im Ennstal] Und auch 2025 kauft das Bundesheer wieder kräftig ein.

Harald Vodosek (Rüstungsdirektor Bundesheer):"Die Mobilität der Streitkräfte zu verbessern wird ein Thema sein für uns in der nächsten Legislaturperiode. Drohnenbeschaffungen werden ein Thema sein für uns in der nächsten Legislaturperiode. Also wir halten an unseren Plänen fest."

[BM Tanner im Gespräch mit Mjr Kaiser; im Hintergrund Löschfahrzeug-ABC mit angetretenen Soldaten] Damit muss sich dann auch die nächste Regierung beschäftigen.

STRIBL: "Möchten Sie Ministerin bleiben?"

TANNER: "Das wäre natürlich mein Wunsch. Aber jetzt sind wir mal so weit, dass wir in sehr intensiven Verhandlungen sind."

[BM Tanner, daneben angetretene Soldaten von ABC-Abwehr und AFDRU] Und das Personal kommt immer erst zum Schluss, heißt es stets aus Verhandlerkreisen.

Bericht: Simone Stribl
https://on.orf.at/video/14253303/157704 ... bundesheer


https://bsky.app/profile/bundesheerbaue ... cugkq4ds2w


„Wir müssen Österreichs Bevölkerung abwehrfähig machen“
Die Presse: Herr Vorhofer, was sind die großen sicherheitspolitischen Herausforderungen für Österreich?

Peter Vorhofer: Es gibt global zwei riesige Herausforderungen, die sich auch auf Österreich auswirken: die Anpassungen durch die Klimaveränderung und die Veränderung der politischen Weltordnung. Daran müssen sich die Staaten und ihre Bevölkerungen anpassen und Sicherheitsleistungen erbringen.

Was verändert sich?

Auf der globalen Ebene löst sich die regelbasierte Weltordnung auf. Es gibt kaum noch größere völkerrechtliche Abkommen wie Abrüstungsverträge, an die sich die Staaten halten. Ein multipolares, konfrontatives Weltsystem mit verschiedenen neuen Machzentren entsteht. Das wirkt sich auch auf die EU und ihre Mitgliedstaaten aus und beeinflusst Österreichs Außen- und Sicherheitspolitik.

Worauf muss sich Österreich vorbereiten?

Die für uns relevanteste Entwicklung wäre ein „Kampf der Allianzen“, dieser bildet sich derzeit gerade heraus. Bisher haben wir als Westen das globale System maßgeblich beeinflusst und beherrscht. Doch in Zukunft werden verschiedene Allianzen und Machtzentren andere Gesellschafts-, Rechts-, Sicherheits- und Wirtschaftssysteme anbieten. Es wird für uns daher einen Wettbewerb der Systeme geben, den wir bisher nicht gewohnt waren und auf den wir noch nicht vorbereitet sind.

Welche Allianzen zeichnen sich denn ab?

Ich meine, der Westen wird sich zweiteilen: Die USA konzentrieren sich auf den pazifischen Raum, und die EU konzentriert sich auf den osteuropäischen Raum. Das bedeutet, dass sich Europa und vor allem die EU sicherheitspolitisch weiterentwickeln müssen. Alle Staaten müssen die gleichen Fähigkeiten haben, damit sich keine Schwachstellen und Gefahren für die anderen Länder bilden. Das bedeutet auch für Österreich, dass es sich anstrengen muss: Wir brauchen einen modernen, gesamtstaatlichen Schutzschild und eine Stärkung der Resilienz in der Bevölkerung, wir müssen sie abwehrfähig machen.

Da spielt dann die geistige Landesverteidigung hinein.

Ja. Aber zunächst beginnt es damit, das Bewusstsein zu schaffen, dass sich die Welt verändert. Beispielsweise sind wir in Österreich davon ausgegangen, dass unsere geopolitische Lage perfekt ist. Aber klassische Grenzen sind bei hybriden Bedrohungen wie Desinformationen oder bei Angriffen mit Abstandswaffen nicht mehr relevant.

Ist das Bewusstsein für diese Veränderungen in Österreich ausreichend vorhanden?

Nein, noch nicht. Es ist noch sehr viel an Informationsarbeit notwendig.

Wie kann man das verbessern?

Alle staatlichen Institutionen sollten sich nach einer Risikoeinschätzung und einem Maßnahmenplan richten. Mit der neuen Österreichischen Sicherheitsstrategie und dem Bundes-Krisensicherheitsgesetz haben wir dazu gute Voraussetzungen. Über die staatlichen Institutionen müssen wir dann in die Bevölkerung hineinwirken – mittels der Bildung und mittels der Wirtschaft. Überall dort, wo man diese Veränderungen und Notwendigkeiten erklärt, schafft man ein Verständnis dafür.

Braucht es offenere Debatten über Österreichs Sicherheitspolitik?

Solche Debatten würden in sehr vielen europäischen Staaten dabei helfen, wieder Verständnis herzustellen und abwehrfähiger zu werden.

Könnte man da auch offener über Österreichs Rolle in der EU, die Neutralität und die transatlantischen Beziehungen reden?

Das ist eine politische Diskussion, die dazu angestoßen werden müsste. Dafür bräuchte es einen politischen Willen.

Wäre das aus Ihrer Sicht notwendig?

Es könnte jedenfalls dabei helfen, das Verständnis und Bewusstsein in der Bevölkerung schneller herzustellen.

In unserem letzten Interview haben Sie gesagt, es werde für die kleiner werdende Zahl neutraler Staaten wie Österreich schwieriger, ihre Anliegen durchzubringen. Haben Sie seither Schwierigkeiten bemerkt?

Jetzt haben wir die Ankündigung, dass Zypern auch Überlegungen wälzt (Anmerkung der Redaktion: Zypern plant einen Nato-Beitritt). Daher ist das für Österreich schon eine Herausforderung.

Inwiefern? Wird es schwieriger, wahrgenommen zu werden?

Ja. Je weniger gleichgesinnte Staaten kollektiv zusammenwirken, desto weniger werden sie wahrgenommen. Wobei Österreich auch eine Ausnahme aufgrund seiner Lage ist. Weil wir in der Mitte von Europa liegen, sind wir, wenn es um Transport- und Wirtschaftsrouten geht, von essenzieller Bedeutung.

Bietet die Neutralität Chancen, wenn man als einer der letzten Neutralen übrigbleibt?

Ja, es bietet auch Chancen. Etwa wenn es darum geht, hier Verhandlungen abzuhalten.

Wie könnte sich die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten auf die EU und Österreich auswirken?

Die sicherheitspolitische Dominanz der USA beruht auf ihren bi- und multilateralen Bündnissen. Diesen Vorteil werden die USA nicht aus der Hand geben. Auch, wenn sie einen zurückgezogenen Kurs einschlagen. Allerdings werden sie die Kosten der Sicherheitsproduktion neu aufteilen. Die Annahme, dass die USA ihre Rolle als Sicherheitsgarant ohne Beitragsleistung anderer weiter so fortführen werden, ist falsch. Sie werden daher darauf drängen, dass ein Beitrag von allen notwendig ist.

Österreich bemüht sich ja um eine verstärkte Kooperation mit der Nato – beim Informationsaustausch, bei Übungen und beim Katastrophenschutz. Könnte das durch Trumps Präsidentschaft erschwert werden?

Das glaube ich nicht. Das ist alles in unserem individuellen Partnerschaftsabkommen seit Jahren rechtlich abgedeckt vereinbart. Darin legt Österreich selbst fest, wie intensiv es mit der Nato kooperieren möchte.

Wie schätzen Sie die derzeitige Lage im Ukraine-Krieg ein?

Strategisch ist es eine Frage der Ressourcen: Wer kann über einen längeren Zeithorizont das Personal und die Technologie aufbringen? Der mögliche Einbruch der Versorgung wurde von der Ukraine berücksichtigt, sie hat viel in den Aufbau ihrer eigenen Rüstungsindustrie investiert. Deshalb greift Russland auch so stark die ukrainische Energieerzeugung an, weil diese die Industrie versorgt. Abgesehen davon glaube ich auch, dass man derzeit zu wenig den Willen der Ukrainer berücksichtigt.

Welchen Willen?

Den Willen, sich auch unter erschwerten Bedingungen gegen einen scheinbar unbezwingbaren Gegner zu verteidigen. Auch das ist ein entscheidender Faktor, inwieweit die Ukraine den Verhandlungsvorschlägen zustimmen wird. Nach mehr als zwei Jahren ist der Erfolg durch den Aggressor bei Weitem nicht so umfangreich, wie dies im Denken vieler erwartet wurde. Wenn man die Ukraine mit dem richtigen Material unterstützt, könnte es sehr wohl möglich sein, dass sie Russland weiter Paroli bietet.
https://www.diepresse.com/19127627/wir- ... hig-machen
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 2. Dez 2024, 16:59, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

Das Jägerbataillon startet Großübung mit 500 Soldaten

https://www.kleinezeitung.at/kaernten/o ... 0-soldaten
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

2. Dezember 2024

Die Verhandlungen von ÖVP, SPÖ und Neos in dieser Woche sind entscheidend
Die Verhandlungen von ÖVP, SPÖ und Neos verlaufen unterschiedlich: Die Untergruppe zum Thema Teuerung gestaltet sich schwierig, bei innerer Sicherheit und Landesverteidigung sind dagegen Einigungen in Reichweite.
Doch nicht überall ist die Situation derart angespannt wie in den Wirtschaftsgruppen. Zu hören ist von mehreren Seiten, dass rund um die Migration und Sicherheitsfragen einiges weitergehe. „Am Sicherheitscluster wird es nicht scheitern“, heißt es aus Verhandlerkreisen. Das gelte auch für die Gruppe, die den Bereich Landesverteidigung verhandelt. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hatte am Wochenende appelliert, dass es trotz der angespannten Budgetsituation von der nächsten Regierung beim Heer keine Kürzungen geben dürfe. Derartige Pläne dürfte nach dem derzeitigen Stand aber keine Partei wälzen, ist zu hören. Rund um das Bundesheer herrsche bei den Themen breites Einvernehmen, auch der budgetäre Aufbauplan des Militärs stehe da nicht zur Debatte, heißt es.

Nach Beginn des Ukraine-Kriegs war beschlossen worden, das Heeresbudget langfristig auf 1,5 Prozent der BIP aufzustocken. In der Untergruppe wollen das alle drei Parteien nicht in Frage stellen, man ist sich aber auch bewusst, dass Budgetfragen höheren Orts, also in der Steuerungsgruppe, entschieden werden.

Verpflichtende Milizübungen?

Brisant ist eine andere Frage: Kann sich die Dreierkoalition durchringen, die verpflichtenden Milizübungen wieder einzuführen? Diese waren 2005 vom damaligen Verteidigungsminister Günther Platter (ÖVP) abgeschafft worden. Inzwischen herrscht im Bundesheer weitgehend Konsens, dass eine Verpflichtung zu Übungen nach Ende des Präsenzdienstes notwendig wäre und dies das drängendste Thema derzeit wäre.

Zur Sprache gekommen ist das in den Verhandlungen noch nicht. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner hat eine Verpflichtung bisher immer abgelehnt, ÖVP-Verhandler Erwin Hameseder hat sich in der Vergangenheit dafür ausgesprochen. Auch SPÖ-Verhandler Robert Laimer will eine Lösung, „damit die Miliz wieder funktioniert“. Wie diese aussehen soll, will er aber erst intern klären.
https://www.diepresse.com/19137201/die- ... tscheidend
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