Titel: RHIB H 1010 Ersatzbeschaffung
Beschreibung: Für das Kommando Spezialkräfte der Marine sind über einen\nRahmenvertrag bis zu 26 Einsatzboote mit mittlerer Reichweite nebst Ausrüstung und weiteren den Booten dienenden Leistungen zu beschaffen.
https://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTIC ... =0&tabId=0Beschreibung: Die Lieferung umfasst:
- bis zu 26 Einsatzboote mit mittlerer Reichweite nebst Ausrüstung
- bis zu 15 St. modularer Beschussschutz
- bis zu 21 Trailer
- bis zu 14 Transport- und Lagergestelle
- bis zu 4 Hebegeschirre oder Traversen
- bis zu 5-mal Ausbildung des Bediener- und lnstandhaltungspersonals
- Dokumentationen
Verteidigungsministerium storniert Auftrag: Keine neuen Schlauchboote für die Kampfschwimmer (24. April 2023)
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 8deda570d1Seit vielen Jahren hoffen die Kampfschwimmer im Marinestützpunkt Eckernförde auf neue Einsatzboote, die ihre in die Jahre gekommenen Schlauchboote vom Typ RHIB H1010 ersetzen sollen. Im Juni vergangenen Jahres gab es eine gute Nachricht: Der Bundestag gab grünes Licht, und das Verteidigungsministerium bestellte neun Einsatzboote nebst Zubehör beim finnischen Unternehmen Boomeranger.
Der Rahmenvertrag sah die Option auf zwölf weitere hoch spezialisierte Schlauchboote vor. Gesamtkosten: 34,4 Millionen Euro, zu entrichten aus dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Bundeswehr.
Firma kann Wünsche der Bundeswehr nicht umsetzen
Doch daraus wird nichts, es gibt keine neuen Schlauchboote für die Kampfschwimmer. Nach SPIEGEL-Informationen hat das Verteidigungsministerium das Beschaffungsprojekt am 6. April gestoppt. Dem Vernehmen nach konnte der finnische Hersteller die Ansprüche der Bundeswehr nicht in die Tat umsetzen und zog die Reißleine.
Im Haushaltsausschuss des Bundestags sorgt die Nachricht kaum für Überraschung. Schließlich hatten die Haushälter ihre Zweifel an dem Projekt im vergangenen Jahr mehrfach gegenüber dem Wehrressort deutlich gemacht. Die Leistungsanforderungen seien technisch unmöglich, hieß es.
Im Kern geht es um die hohe Geschwindigkeit der Boote, die von den Beschaffern der Truppe eingefordert wurde. Deutsche Werften sollen sich angesichts der hohen Erwartungen im Vergabeverfahren vornehm zurückgehalten haben.
Die Parlamentarier kritisierten überdies, dass das Ministerium Abstriche bei Umweltvorschriften akzeptierte: Weil die neuen Boote die geltenden internationalen Abgasnormen nicht einhalten würden, hätten sie nur mit Sondergenehmigung in küstennahen Gewässern genutzt werden dürfen.
»Es war von Anfang an klar: Hier läuft etwas richtig schief«, sagt Ingo Gädechens, Berichterstatter der Unionsfraktion für den Verteidigungsetat im Haushaltsausschuss, dem SPIEGEL.
Den Parlamentariern sei früh zugetragen worden, dass namhafte deutsche Werften und auch die Schiffbauexperten der Bundeswehr von Anfang an massive Probleme in diesem Beschaffungsvorhaben gesehen hätten, so der CDU-Politiker. »Der Forderungskatalog der Bundeswehr – so die Feststellung – war so umfangreich, dass er nach allen Regeln der technischen Kunst unmöglich in ein Bootsdesign umsetzbar war und ist«, sagt Gädechens.
Das Ministerium habe jedoch wiederholt behauptet, dass die Konstruktion des Bootes möglich sei. Gädechens bat, direkt mit einem zuständigen Schiffbauingenieur sprechen zu können. »Das Verteidigungsministerium hat auch jemanden aus dem Beschaffungsamt in Koblenz nach Berlin geschickt – nur keinen Schiffbauingenieur, sondern den Projektleiter«, beklagt Gädechens. Dieser habe die Bedenken der Abgeordneten nicht ausräumen können.
Kürzlich habe er die Information erhalten, dass die finnische Firma die Boote nicht bauen könne, so Haushälter Gädechens. Er wirft dem Ministerium vor, seine Auskunftspflicht gegenüber dem Parlament zu missachten: Das Haus von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) habe die Abgeordneten nicht von sich aus über das Scheitern des Projekts informiert. Zudem sei die Antwort auf eine entsprechende schriftliche Frage des Abgeordneten Gädechens als vertraulich eingestuft worden, »sodass ich darüber nicht berichten darf«, moniert er.
»Begründet wird dies damit, dass sonst ›Rückschlüsse auf die Ausstattungssituation‹ der Spezialkräfte möglich wären. Was eine absurde Aussage«, sagt Gädechens und merkt an, dass das Ministerium bei der Vertragsunterschrift offenbar keinen Wert auf Geheimhaltung gelegt habe – damals ging eine Pressemitteilung raus.
Einsatzboote für Spezialkräfte der Marine dürfen bestellt werden (2. Juli 2022)
https://esut.de/2022/07/meldungen/35346 ... lt-werden/Nachdem der Haushaltsausschuss des Bundestages (HHA) der entsprechenden 25-Mio-Euro-Vorlage zugestimmt hat, ist jetzt der Weg frei für die Beschaffung von „Einsatzbooten mittlerer Reichweite für das Kommando Spezialkräfte der Marine“.
Für den Ersatz der überalterten RHIB H1010 will die Bundeswehr in einem Rahmenvertrag zunächst neun und optional bis zu zwölf weitere Einsatzboote nebst Zubehör beschaffen. Die neuen Boote sollen zu einem Fähigkeitsaufwuchs in den Bereichen Aufklärung, Reichweite, Geschwindigkeit und Selbstschutz führen. Der HHA hat knapp 35 Millionen Euro für die ersten neun Boote freigegeben. Für die weiteren zwölf rechnet das BMVg mit einem Finanzbedarf in Höhe von 47 Millionen Euro. Das Vorhaben soll 2023 in das Sondervermögen Bundeswehr überführt werden.
Das erste Los wird den Planungen zufolge im Zeitraum 2024/2025 zulaufen. Ein mögliches zweites Los ist mit Zulaufende spätestens 2032 geplant.
Als Auftragnehmer hat das BAAINBw das finnische Unternehmen Boomeranger Boats ausgewählt, das neben zwei weiteren finnischen, einem US-amerikanischen und einem neuseeländischen Unternehmen fünf Unterauftragnehmer aus Deutschland (JK Defence, Rheinmetall Technical Publication, Rheinmetall Protection Systems, Texcon und Wildhagen Marien Service) beteiligen will.