Entwicklungen Luftraumüberwachung

Flächenflugzeuge, Hubschrauber, Großgerät, Fliegerhorste, ...
Woyzeck
Beiträge: 159
Registriert: Mi 15. Nov 2023, 14:55

Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Woyzeck »

Ich rechne damit, dass es in den nächsten 10 Jahren erhebliche Fortschritte im Bereich unbemannter Luftfahrzeuge geben wird, auch im Bereich Luftüberlegenheit und LRÜ. Das werden kleinere, wendigere Drohnen sein die eventuell sogar von kurzen Posten oder aus Containern gestartet werden können.
Benutzeravatar
Doppeladler
Beiträge: 1238
Registriert: Di 24. Apr 2018, 12:51

Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Doppeladler »

Tanner auf Facebook:
Die Erkenntnissen der heutigen Krisen- und Kriegsschauplätze zeigen es deutlich, wir müssen die aktive Luftraumüberwachung zu einer tatsächlichen Luftraumverteidigung weiterentwickeln.
Auf der einen Seite, in dem wir den Weg für die Nachfolge des Eurofighters bereiten. Denn im Jahr 2035 müssen wir unsere jetzigen Abfangjäger ersetzen.
DOPPELADLER.COM - Plattform für Österreichs Militärgeschichte. Bundesheer | k.u.k. Monarchie | Weitere Themen
anastasius
Beiträge: 308
Registriert: Fr 27. Sep 2019, 00:39

Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von anastasius »

Spannend.
F-35?
maro-airpower
Beiträge: 967
Registriert: Do 19. Mai 2022, 16:29

Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

theoderich hat geschrieben: Do 15. Aug 2024, 17:33 Die F-35B ist höchstens am Papier geeignet. Bei diesem Flugzeug mussten ziemlich viele Kompromisse eingangen werden - u.a. über 250 km kleinerer Einsatzradius als die F-35A, fast 2,5 t weniger interner Treibstoffvorrat, über 1,3 t weniger Nutzlast und geringere Wendigkeit (max. 7 g).
Das sind um 1.000kg mehr interner Sprit als beim EF...hmm...wohin willst fliegen? 300kg mehr Payload als der EF...was willst du draufhängen?
Die 7g....mein Gott....wenn du mit dem Flugzeug in den Dogfight gehen musst hast vorher fundamental was ganz falsch gemacht.
theoderich hat geschrieben: Do 15. Aug 2024, 17:33 Und die infrastrukturellen Voraussetzungen sind bei diesem Muster ebenfalls sehr "speziell":
Weder ein vertikaler Start noch Landung sind muss...es geht auch rollend.


Anyway - die in Frage kommenden Dinger sind alle da - man kann sich das alles live anschauen....und/oder Leute zur Evaluierung in den Sim schicken.

Immerhin hat sich eine Frage schon von selbst erledigt. Gen6 ist kein Thema... Tempest wird in einer Größenordnung einer F-111 kommen....na das Monster ist schlicht deutlich zu groß.

Rafale wirds geben neu oder gebraucht
EF wirds geben neu oder gebraucht
Gripen wirds geben neu oder gebraucht
F-35A/B wirds geben neu (vielleicht dann auch schon gebraucht)
F-16 wirds geben neu oder gebraucht

Und man nimmt sich hoffentlich wirklich die Zeit - zwei Jahre sollten reichen - sich das im einzelnen anzusehen, zu evaluieren, die jeweiligen Erfordernisse für einen funktionierenden Betrieb zu spezifizieren. Und wenn die Optionen alle durchgerechnet sind streicht man was finanziell nicht drinnen ist und von dem was über ist wählt man aus den besten drei, vier Varianten.
Woyzeck hat geschrieben: Do 15. Aug 2024, 21:19 Ich rechne damit, dass es in den nächsten 10 Jahren erhebliche Fortschritte im Bereich unbemannter Luftfahrzeuge geben wird, auch im Bereich Luftüberlegenheit und LRÜ. Das werden kleinere, wendigere Drohnen sein die eventuell sogar von kurzen Posten oder aus Containern gestartet werden können.
Ich rechne nicht damit, dass es bezüglich Drohnen im Luftraum bei uns eine fundamentale Änderung der rechtlichen Sichtweise gibt. Man traut sich seit 20 Jahre nicht Schiebel, man flog kaum mit dem Tracker und wie das dann wird mit dem Aufklärer der kommen soll das sehen wir dann. Und beim MALE sehe ich eine nicht zu kleine Chance auf ein Desaster...siehe Schweiz - fliegt nicht. (https://www.srf.ch/news/international/s ... im-einsatz)

Ich hätt zu a+b+c+d ja auch noch gerne das Collaborative Combat Aircraft (CCA) dazu geschrieben - aber auch meine Kühnheit kennt Grenzen - selbst wenn ich mit den doppelten Stückzahlen von jetzt herumwerfe...ich sehe den Warpsprung im Denken und Handeln nicht.
alps_spirit
Beiträge: 322
Registriert: Mi 1. Aug 2018, 07:36

Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von alps_spirit »

maro-airpower hat geschrieben: Fr 16. Aug 2024, 21:31
theoderich hat geschrieben: Do 15. Aug 2024, 17:33 Die F-35B ist höchstens am Papier geeignet. Bei diesem Flugzeug mussten ziemlich viele Kompromisse eingangen werden - u.a. über 250 km kleinerer Einsatzradius als die F-35A, fast 2,5 t weniger interner Treibstoffvorrat, über 1,3 t weniger Nutzlast und geringere Wendigkeit (max. 7 g).
Das sind um 1.000kg mehr interner Sprit als beim EF...hmm...wohin willst fliegen? 300kg mehr Payload als der EF...was willst du draufhängen?
Die 7g....mein Gott....wenn du mit dem Flugzeug in den Dogfight gehen musst hast vorher fundamental was ganz falsch gemacht.
Sorry dass ich eure interessante Diskussion durch einen kurzen Off-Topic Beitrag unterbreche, aber hinsichtlich Dogfight waren bzw sind wir nicht schlecht aufgestellt. Ich finde das Manöver einfach genial:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kobraman%C3%B6ver

Hinsichtlich EF Nachfolger glaube ich jedoch nicht dass wir in 2 Jahren einen Typenentscheid haben.
theoderich
Beiträge: 25399
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Wenn der Eurofighter 2035 ersetzt werden muss, kommt bei uns der Typenentscheid auch erst frühestens 2035, eher noch später.



Bei 40:33 fragt Wolfgang Sablatnig (Tiroler Tageszeitung) nach der Saab 105-Nachfolge:
TANNER: "Zum Bereich der Luftverteidigung, Herr Sablatnig: Sie wissen, wir reden nicht nur, sondern wir setzen um. Ich könnte jetzt hier stehen und beginnen, was wir bereits alles im Bereich der Luftstreitkräfte investiert haben, begonnen mit den 36 Hubschraubern, über die ... von denen ja einer nach dem anderen landet, über eine weitere Staffel ,Black Hawk'. Ich könnte davon sprechen, was das alles nach sich zieht, im Personal, generell von unserem Aufbauplan. Aber nachdem ich weiß, dass sehr viele der Damen und Herren auch bei unseren Pressekonferenzen immer dabei sind, komme ich tatsächlich zur Frage, was den Jettrainer anbelangt:

Wir haben hier, wir sind - und das stimmt - die Dokumente sind im Fertigwerden. Der eine oder andere Beschaffungsbereich kostet durchaus auch mehr an Zeit. Warum? Das ist sehr viel Steuergeld, mit dem wir umgehen müssen. Gerade wenn wir uns jetzt auch am Weg nach vorne mit der Nachbeschaffung dann auch der Eurofighter beschäftigen werden, dann auch immer im Kopf habend, was in der Vergangenheit eben nicht passiert ist, dass das nicht auf eine transparente Art und Weise durchgeführt worden ist, so legen wir da ein ganz besonderes Augenmerk darauf, dass das für den Steuerzahler auch effizient ist.

Wir sind natürlich auf der Suche, wo wir nicht nur ... nicht nur den Trainer an sich kaufen, sondern insbesondere auch inkludiert ist, so wie's bei den Hubschraubern auch der Fall war, die gemeinsame Ausbildung, vielleicht auch die Möglichkeit besteht, gemeinsam eine Beschaffung durchzuführen. Aber ich bin sehr guter Dinge, dass wir hier rasch zu einem Ergebnis kommen und ich seitens des Generalstabes die vollständigen Dokumente auch vorliegen habe."
Der Status quo seit bald zweieinhalb Monaten, obwohl eigentlich alle Unterlagen schon fix und fertig sind ...
iceman
Beiträge: 1808
Registriert: Do 17. Mai 2018, 21:05

Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Die Gerüchte werden immer lauter, daß die nächste Regierung mindestens 10 Mrd einsparen muss.
Ratet mal, wo eingespart wird, bei der Bildung oder den Pensionen?
theoderich
Beiträge: 25399
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Das sind nicht bloß "Gerüchte":

Fiskalregelbericht 2023-2028 (Juni 2024)
Im Einklang mit den hohen Budgetdefiziten wird eine Verschlechterung der Schuldenquote erwartet. Im Gegensatz zu den Jahren 2021 bis 2023 können die anhaltenden Primärdefizite nicht mehr durch ein hohes nominelles BIP-Wachstum kompensiert werden. Ausgehend von einer Verschuldung von 77,8% des BIP im Jahr 2023 wird bis zum Jahr 2028 ein Anstieg der Schuldenquote auf 82,4% des BIP prognostiziert.
https://www.fiskalrat.at/dam/jcr:7ff2bb ... 24-Web.pdf

Die EU-Fiskalregeln verlangen einen Rückgang der Schuldenquote um mindestens 0,5 % des BIP pro Jahr (bei einer Schuldenquote zwischen 60 % und 90 % des BIP).
maro-airpower
Beiträge: 967
Registriert: Do 19. Mai 2022, 16:29

Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

alps_spirit hat geschrieben: Fr 16. Aug 2024, 21:49
Sorry dass ich eure interessante Diskussion durch einen kurzen Off-Topic Beitrag unterbreche, aber hinsichtlich Dogfight waren bzw sind wir nicht schlecht aufgestellt. Ich finde das Manöver einfach genial:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kobraman%C3%B6ver
Das ist was für Flugshows und fürs Kino.
Niemand bei klarem Verstand wird ein Flugzeug das fünf Jahre Bauzeit benötigt und 100Mio.+ kostet und einen Piloten der fünf Jahre+ Ausbildung benötigt in so einem Manöver riskieren.
Und es geht praktisch auch gar nicht.

Wo soll in Europa der Luftraum sein wo sich zwei Jagdflugzeuge zum Dogfight treffen ohne dass die Raketen wie die Sternspritzer zu Weihnachten herumfliegen.

Die Realität ist Meteor & AIM-260 JATM & AIM-174B & Patriot & Co

Und das hört sich dann so an.


Die kurven mit Vollgas und Störkörper Einsatz herum um um einer Rakete auszuweichen die 50-100km weit weg ist.
Solltest so einen Raketen-Fernkampf überleben bist nicht nur leergeschossen Raketen&Störkörper sondern auch Bingo-Fuel.
muck
Beiträge: 1473
Registriert: Do 9. Jul 2020, 05:10

Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von muck »

Es gibt zwei Situationen, in denen Dogfights selbst heute noch möglich und sogar wahrscheinlich sind.

Variante 1: Caveats bzw. Rules of Engagement. Dem Piloten wird vorgeschrieben, sein Ziel nicht ohne visuelle Identifizierung anzugreifen. Das war z.B. 1999 über dem Kosovo so (einzige Ausnahme: nachweislich keine eigenen Kräfte im Luftraum), wo eine Vielzahl unterschiedlicher Luftwaffen zusammenarbeiten musste, oder ab 2018 über Syrien, als Russland und die USA nicht länger kooperierten und die Gefahr bestand, dass US-Piloten russische mit syrischen Flugzeugen verwechseln könnten.

Variante 2: Intercept bzw. Entstehungsphase eines Konflikts. Flugzeug 1 wird ausgeschickt, um im Rahmen luftpolizeilicher oder unterschwelliger Verteidigungsmaßnahmen Flugzeug 2 abzufangen und zu begleiten, und der Pilot von Flugzeug 2 eskaliert die Standardsituation zum Luftkampf. Das kann z.B. vor dem Hintergrund blankliegender Nerven und geopolitischer Spannungen geschehen (siehe der Beinaheabschuss einer britischen RC-135 über dem Schwarzen Meer), oder weil mindestens einer der Piloten ein nationalistischer Heißsporn ist und ihm die Sicherungen durchbrennen (Griechen und Türken sind über der Ägäis mehrmals nur knapp an solchen Szenarien vorbeigeschrammt).
Antworten