Medienberichte 2024

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theoderich
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

Grüne verteidigen Enthaltung: Ukraine-Resolution mit Neutralität „nicht vereinbar“
Thomas Waitz und Lena Schilling stimmten im EU-Parlament gegen eine Resolution über die weitere Unterstützung der Ukraine. Das wäre „problematisch“ mit Österreichs Neutralität gewesen, so Waitz.
https://www.diepresse.com/18686647/grue ... me_aktuell

Ö1 Mittagsjournal

20.07.2024

12:00
Julia Schmuck: "Daniela Prugger hat berichtet. Vom Kriegsalltag in der Ukraine jetzt ins Europaparlament. Wie die österreichischen grünen Abgeordneten diese Woche hier bei einer Resolution abgestimmt haben, gefällt nicht allen in der Partei. Es geht um militärische Hilfe für die Ukraine. Die grünen Abgeordneten Waitz und Schilling haben sich hier enthalten - also nicht zugestimmt. Militärische Hilfe sei mit der Neutralität nicht vereinbar, finden Thomas Waitz und Lena Schilling. Alle anderen Österreicher haben, laut einem Bericht der ,Presse' zugestimmt. Die Abgeordneten der FPÖ waren demnach dagegen. Mehr von Nadja Hahn."

Grüne verteidigen Enthaltung bei Ukraine-Hilfe

Nadja Hahn: "Österreich solle die Ukraine anders unterstützen als mit Waffen, sagt der grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz. Die Resolution verlange, die Bereitschaft jede Art von Waffen zu liefern, für jede Art von Einsatz und dafür Geld auszugeben - und zwar in Höhe von 0,25 % der Wirtschaftsleistung, so die Empfehlung."

Thomas Waitz: "Diese zwei Forderungen, die sind aus meiner Sicht im Rahmen der militärischen Neutralität, die nunmal im Verfassungsrang steht in Österreich, für mich problematisch gewesen. Und ich unterstütze die Ukraine absolut und deshalb auch keine Gegenstimme, sondern eine Enthaltung."

HAHN: "Militärische Unterstützung der Ukraine im Rahmen von EU-Maßnahmen seien aber nicht verfassungswidrig, sagt etwa der Völkerrechtsexperte Ralph Janik, und verweist auf den entsprechenden Gesetzestext, in dem nachzulesen ist, dass so etwas im Einvernehmen mit Bundeskanzler und Außenminister zu entscheiden wäre. Dazu Waitz nochmal:"

WAITZ: "Ukraine braucht wesentlich mehr als Waffen! Die braucht Rettungsautos, Feuerwehrautos, Generatoren, Minenräumgerät und so weiter - da gibt es sehr, sehr viel zu tun für Österreich. Also Österreich soll noch mehr Unterstützung an die Ukraine geben und sich keinesfalls hinter der militärischen Neutralität verstecken. Allerdings: Eine Aufforderung, Waffen zu liefern, ist aus meiner Sicht für Österreich mit der militärischen Neutralität nicht vereinbar."

HAHN: "Andere Grüne sehen das anders, etwa die grüne Abgeordnete im Nationalrat, Ewa Ernst-Dziezcic. Sie schreibt auf der Plattform X, vormals Twitter, sie bedaure die Entscheidung und gerade jetzt sei es wichtig, auf der Seite der Ukraine zu stehen und keine anderen Signale Richtung Russland zu senden.

Das tue er auch nicht, sagt Waitz, und grenzt sich von der FPÖ ab, die auch gegen die Resolution ist. Man habe völlig andere Gründe."

WAITZ: "Ich möchte keinesfalls in einem ... in einem Satz mit der FPÖ und deren Widerstand mit der Ukraine-Hilfe genannt werden."

HAHN: "Und wie steht die Bundespartei zur Entscheidung? Ist das ein Alleingang von Waitz und Lena Schilling?"

WAITZ: "Dieses Abstimmungsverhalten ist nicht neu. In dem Kontext gab es vorher keine intensiven Besprechungen, aber möglicherweise - und ich bin auch sehr aufgeschlossen, das zu debattieren in Wien, ja."

HAHN: "Eine Reaktion der Bundespartei war auf Anfrage heute noch nicht möglich."
https://oe1.orf.at/player/20240720/763652/1721471700000



  • Neu gewähltes Parlament bekräftigt seine starke Unterstützung für die Ukraine

    Pressemitteilung

    17-07-2024 - 13:22

    https://www.europarl.europa.eu/news/de/ ... ie-ukraine

    Entschließung des Europäischen Parlaments vom 17. Juli 2024 zu der Notwendigkeit der anhaltenden Unterstützung der EU für die Ukraine (2024/2721(RSP))

    https://www.europarl.europa.eu/doceo/do ... 03_DE.html
    5. weist erneut darauf hin, dass der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine Teil eines breiten Bündels von Maßnahmen ist, die sich gegen den Westen sowie gegen die Demokratie in der EU und die Werte der EU richten;

    begrüßt das Ergebnis des NATO-Gipfels und bekräftigt seine Überzeugung, dass die Ukraine unumkehrbar auf dem Weg zur NATO-Mitgliedschaft ist;

    fordert die EU und ihre Mitgliedstaaten auf, ihre militärische Unterstützung für die Ukraine so lange wie nötig aufrechtzuerhalten und in jeder erforderlichen Form zu intensivieren;

    bekräftigt seinen früheren Standpunkt, dass alle EU-Mitgliedstaaten und NATO-Verbündeten gemeinsam und individuell ihre Zusage geben sollten, jährlich mindestens 0,25 % ihres BIP für die militärische Unterstützung der Ukraine aufzuwenden;

    fordert die Mitgliedstaaten auf, die Ausbildungsmaßnahmen für die Streitkräfte der Ukraine – wie die EUMAM Ukraine – auszuweiten, um ihre operativen Fähigkeiten weiter auszubauen;

    betont, dass die bisherigen Anstrengungen zunichtegemacht werden könnten, wenn Waffen und Munition nicht im erforderlichen Umfang oder nur verzögert geliefert werden, und fordert die Mitgliedstaaten daher nachdrücklich auf, ihre militärische Unterstützung erheblich aufzustocken und die entsprechende Bereitstellung deutlich zu beschleunigen und die Kapazitäten ihrer Rüstungsindustrie zu erhöhen;

    spricht sich nachdrücklich dafür aus, die Beschränkungen aufzuheben, die für den Einsatz von der Ukraine zur Verfügung gestellten westlichen Waffensystemen gegen militärische Ziele im Hoheitsgebiet Russlands gelten;

    begrüßt die Entscheidung der NATO, mit der garantiert wird, dass der Ukraine in naher Zukunft militärische Güter im Wert von mindestens 40 Mrd. EUR geliefert werden;
    https://www.europarl.europa.eu/doceo/do ... 003_DE.pdf
maro-airpower
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von maro-airpower »

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... e-noch-nie
Bundesheer: Pilotenberuf begehrt wie noch nie
14 neue Militärpiloten ab Herbst 2024 in Ausbildung

Wien (OTS) - Ab September werden 14 Militärpiloten beim Bundesheer ausgebildet: sechs davon befinden sich bereits in der Phase II der Ausbildung, acht weitere starten ab Herbst mit Phase I. Jene sechs Piloten, die sich in der Phase II befinden, absolvieren aktuell die Militärpiloten-Grundausbildung. Aufgrund der bereits durchgeführten und geplanten Beschaffungen, wie etwa dem AW169 „Lion“, den zusätzlichen Black Hawk oder der Transportmaschine C-390, steigen die Ausbildungs- und Arbeitsplätze für Militärpiloten weiter an. Das nächste Assessment findet Ende Jänner 2025 statt.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner: „Die Ausbildung unserer Militärpiloten ist ein wesentlicher Pfeiler für die Zukunft unserer Luftstreitkräfte. Mit der praxisnahen Ausbildung und der Möglichkeit, verschiedene Fluggeräte zu meistern, legen wir den Grundstein für eine sichere und effektive Landesverteidigung. Es ist inspirierend zu sehen, dass sich junge Menschen dieser verantwortungsvollen und anspruchsvollen Aufgabe stellen und damit einen wertvollen Dienst für die Sicherheit der Republik leisten. Ich wünsche allen angehenden Militärpiloten eine erfolgreiche Ausbildung und viel Soldatenglück bei ihren Einsätzen.“

Wie wird man Militärpilot

Bewerber können sich ganzjährig auf die Tauglichkeit zum Militärpiloten untersuchen lassen. Sind die medizinischen, psychologischen und sportlichen Voraussetzungen erfüllt, beginnen die Bewerber mit der Phase I. Diese setzt sich aus der allgemeinen militärischen sowie fliegerischen Grundausbildung zusammen - einschließlich Englischkenntnissen, einer Alpinausbildung im Sommer und Winter sowie einer Überlebensgrundausbildung; acht Pilotenanwärter beginnen im September mit dieser Phase. Phase II ist die Militärpiloten-Grundausbildung: innerhalb von 14 Monaten erhalten Militärpiloten neben der Grundbefähigung zum Fliegen auch die Eignung für Nachtsicht- und Instrumentenflüge. Aktuell befinden sich sechs Piloten in dieser Phase. In Phase III, der Einsatzpiloten-Ausbildung, erfolgt die Schulung am konkreten Flugzeug- und Hubschraubertyp. Piloten werden auf dem Schulluftfahrzeug ausgebildet, wobei möglichst alle Erweiterungen und taktischen Fähigkeiten des Einsatzspektrums vermittelt werden.

Im In- und Ausland werden österreichische Soldatinnen und Soldaten von den Luftstreitkräften unterstützt. Militärpiloten fliegen Kampf-Jets, Flächenflugzeuge, Transportmaschinen oder Hubschrauber. Ihre Aufgaben sind es, den Luftraum zu überwachen, zu sichern und zu verteidigen. Militärpiloten sind auch für den Transport von Soldaten zuständig und unterstützen die Bevölkerung bei Katastrophenfällen, wie beispielsweise Bergunglücken oder Waldbränden. Zudem führen sie auch Aufklärungs- und Verbindungsflüge durch.
theoderich
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

Teiltauglichkeit
Zahlen deutlich hinter Erwartungen, Bundesheer trotzdem zufrieden

https://www.kleinezeitung.at/politik/in ... -zufrieden


Thörl und Aflenz hoffen auf Hilfe durch Bundesheer

https://steiermark.orf.at/stories/3266139/
theoderich
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

Ö1 Mittagsjournal

24.07.

12:00
Julia Schmuck: „Mit Julia Schmuck im Studio, willkommen zu einer Stunde Information. Wir schauen in die USA, wo jetzt ein Streit darüber ausgebrochen ist, ob die neue demokratische Präsidentschaftskandidatin, Kamala Harris, auch das Geld, das für die Biden-Kampagne gespendet wurde, verwenden darf.

Korruption, politischer Einfluss auf die Justiz oder Pressefreiheit: Wie es darum in Europa und in Österreich bestellt ist, dazu präsentiert heute Vormittag die EU-Kommission ihren Bericht. Wir schalten dazu zu Raffaela Schaidreiter nach Brüssel.

Einfluss der Politik auf die Justiz ist auch großes Thema im Bericht der von Martin Kreutner geleiteten Kommission im Justizministerium. Was in den geschwärzten Stellen des Berichts steht, dazu gibt es heute neue Erkenntnisse.

Und wir sprechen über die milliardenschweren Beschaffungen beim Bundesheer. Wie gut ist das Geld investiert? Dazu hören Sie den Militärexperten Franz Stefan Gady.

Davor die Wetterprognose von Daniel Schlager.“

[…]

Bundesheer rüstet auf

SCHMUCK: „Von der Justiz zum Bundesheer: Das rüstet in den nächsten Jahren massiv auf. Nach Jahrzehnten des Beinahe-Kaputtsparens hat der Überfall Russlands auf die Ukraine die österreichische Politik dazu gebracht, Geld in die Landesverteidigung zu investieren.

Demnächst soll über den Kauf neuer Abfangjäger und Luftabwehrraketen entschieden werden. Zuletzt wurde ja die Anschaffung von neuen Embraer-Transportflugzeugen aus Brasilien fixiert. Und von zusätzlichen Black Hawk-Hubschraubern aus den USA. Es geht um Milliardenbeträge für die Rüstung, die Österreich in den nächsten Jahren ausgeben wird. Peter Daser berichtet.“

Peter Daser: „Das Budget für das Bundesheer wächst in den nächsten Jahren stetig. Im sogenannten ,Aufbauplan‘ ist vorgesehen, für neue Waffen, Geräte, Fahrzeuge und sonstiges bis zum Jahr 2032 jedes Jahr rund 2 Milliarden Euro auszugeben. Das ist doppelt so viel wie heuer und ein Vielfaches früherer Jahre.

Das Geld fließt zum Beispiel in zwölf neue ,Black Hawk‘-Hubschrauber, in 36 Hubschrauber von Leonardo und in vier Transportflugzeuge von EMBRAER oder in die Modernisierung der 15 schon vorhandenen Eurofighter. Und demnächst auch in weitere Flugzeuge: Seit Jahren schon ist ein Ersatz der ausgemusterten alten Saab-Abfangjäger geplant. Die sollen langsamer, dafür aber im Betrieb billiger werden als Eurofighter. Zwölf Stück mindestens.

In der engeren Wahl stehen ein tschechisches Flugzeug und die italienische M346. Man sei ,im Endstadium der Beurteilung‘. Das sagt Bruno Hofbauer. Er ist stellvertretender Generalstabschef.“

Bruno Hofbauer: „Hier samma im Endeffekt so weit, dass – aus der militärischen Sicht – die Lage relativ klar ist und jetzt nur mehr um den Einstieg in Vertragsverhandlungen gibt, wenn ma’ sich einmal geeinigt hat. Das ist aber etwas, was im Ministerium noch nicht ganz erledigt ist.

Die Fähigkeitsanforderungen, die wir gestellt haben, an das Flugzeug, sprechen, aus der planerischen Sicht, eher für das italienische Modell. Weil’s das leistungsfähigere ist.“

DASER: „Eine politische Entscheidung über die Flugzeuge steht aber noch aus.

Ebenfalls offen ist der Ausbau der Luftabwehr. Zwar werden nun Panzer mit neuen Skyranger-Kanonen ausgerüstet – gegen Drohnen und Hubschrauber, auf kurze Entfernung. Aber welche Raketen für größere Distanzen im Rahmen des europäischen ,Sky Shield‘-Programms gekauft werden, ist nicht entschieden. Schon länger im Gespräch sind deutsche IRIS-T-Flugabwehrraketen mit rund 45 km Reichweite. Im Militär spricht man von ,Medium Range‘, mittlerer Reichweite.“

HOFBAUER: „IRIS-T ist eine Möglichkeit. Es gibt auch andere europäische Systeme. Der Abschluss der Beurteilung ist noch nicht erfolgt, sollte aber, aus meiner Sicht, im dritten Quartal heurigen Jahres noch zu entscheiden sein.“

DASER: „Also ebenfalls demnächst. Größere Reichweiten können mit amerikanischen PATRIOT- oder israelischen ,Arrow 3‘-Luftabwehrraketen erreicht werden, was allerdings zusätzlich mehr als vier Milliarden Euro kosten würde und ebenfalls noch nicht entschieden ist.“

HOFBAUER: „Also im Endeffekt ist in den Finanzmitteln des Landesverteidigungs-Finanzierungsgesetzes und im Aufbauplan die Medium Range enthalten. Die Long Range Air Defence – also was PATRIOT wäre – ist ein System, das darüber hinaus noch Fähigkeiten gibt, wo … wo extra Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden sollten. Wo aber bereits es einen Ministerratsbeschluss gibt, dass wir diese Fähigkeit im Bundesheer aufbauen sollen.“

DASER: „Weitere Großprojekte des Bundesheeres sind die Modernisierung aller 58 noch vorhandenen ,Leopard 2‘-Panzer oder der Kauf von über 200 neuen Pandur-Radpanzern. Die Soldaten bekommen neue ABC-Schutzmasken und es werden sogenannte Battle Management Systeme angeschafft, mit denen Soldaten über Computer schnell Informationen austauschen können. Noch heuer, gegen Jahresende, werden voraussichtlich 350 Aufklärungsdrohnen geliefert.“
https://oe1.orf.at/player/20240724/763829/1721815964000




Gady: „Nachrüstung für konkrete Szenarien“
SCHMUCK: "Und dazu begrüße ich jetzt den Militärexperten Franz Stefan Gady, selbst auch Milizoffizier. Willkommen im Mittagsjournal!"

Franz Stefan Gady: "Guten Tag."

SCHMUCK: "Wir haben es gehört, da werden Milliarden in den nächsten Jahren fürs Bundesheer ausgegeben. Bevor wir da ins Detail der Beschaffungen gehen: Das klingt alles nach sehr viel Geld, ist es aus Ihrer Sicht auch gut investiert, das Geld?"

GADY: "Also zuallererst muss man festhalten, dass es sich hier um eine ,Nachrüstung' handelt, nicht um eine ,Aufrüstung'. Wir haben mit dieser Nachrüstung auf relativ niedrigem Niveau begonnen, wegen versäumten Investitionen in den letzten Jahrzehnten. Ich glaub' es wird alles bitter gebraucht. Die internationale Sicherheitslage verschlechtert sich fortwährend. Erst gestern hat der Chef der britischen Armee, der British Army, gesagt, dass die britische Armee innerhalb von drei Jahren kriegsfähig sein muss.

Großbritannien ist um einiges weiter, von Russland zum Beispiel, entfernt und auch noch eine Insel. Also die Gefahren nehmen überall zu und in dieser Hinsicht wird das Paket, das gerade verabschiedet wurde und geschnürt wurde, also dieser Aufbauplan, den man jetzt da sukzessive abarbeitet eben, dieser Plan ist gut und fundiert und bedeutet wirklich den Beginn einer Zeitenwende innerhalb des Österreichischen Bundesheeres, würd' ich sagen."

SCHMUCK: "Meine Frage hat darauf abgezielt, zum Beispiel die NEOS, aus der Opposition kommt also die Kritik immer wieder, dass da zu wenig klar ist, was Österreich, was das Bundesheer mit dem Geld eigentlich erreichen will. Wie sehen Sie denn das?"

GADY: "Dieser Kritik kann ich persönlich, ehrlich gesagt, nichts abgewinnen. Es ist klipp und klar, wofür diese Investitionen gebraucht werden. Es gibt hier klare Szenarien, die das Österreichische Bundesheer erarbeitet hat. Das Szenario - jetzt da grob zusammengefasst - bedeutet nicht, dass Österreich mit diesem Aufbauplan 2032 sich gegen einen konventionellen Gegner, also gegen einen Drittstaat, effektiv verteidigen kann. Es kann sich mit diesen Investitionen und mit dieser Nachrüstungen gegen einen sogenannten subkonventionellen Gegner - denken Sie zum Beispiel an eine Gruppe wie die Wagner-Söldnergruppe, die in Österreich einsickert und dann Anschläge verübt und kleinere Angriffe auch durchführt - gegen solch eine Gruppe kann sich Österreich dann, das Österreichische Bundesheer, verteidigen. Und das ist ein realistisches Szenario, meiner Meinung nach. Und danach, nach diesem Aufbauplan 2032, würd's einen zusätzlichen Plan brauchen, um dann irgendwann einmal die Verteidigungsfähigkeit auch gegen einen Drittstaat herzustellen. Also es gibt konkrete Szenarien, es gibt davon konkrete Ableitungen, was angeschafft werden muss und kann, und da herrscht in dieser Hinsicht Klarheit."

SCHMUCK: "Aber Sicherheitsstrategie gibt es noch keine. Aber quasi schon, was man kaufen möchte."

GADY: "Ich glaub' das muss man jetzt da hier differenziert sehen. Natürlich brauchen wir eine Sicherheitsstrategie und die muss so schnell es geht abgesegnet sein. Aber die groben Bedrohungsszenarien kann man unabhängig von einer neuen Sicherheitsstrategie beurteilen. Und es gibt ja auch einen separaten Planungsprozess innerhalb des Bundesheeres, jetzt da was die reinen militärischen Fähigkeiten betrifft. Und hier gibt es glaub' ich ganz klar diverse Szenarien eben, gegen die eben verschiedene Fähigkeiten, verschiedene Aufbaupläne eben hier jetzt, ja, durchgeführt werden bzw. Fähigkeiten angeschafft werden. Natürlich ist es notwendig, dass wir auf der oberen politischen Ebene hier in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Klarheit haben: Bleiben wir weiterhin neutral? Kommen wir vielleicht in ein Militärbündnis? Wie steht's mit unserer militärischen Solidarität innerhalb der Europäischen Union? Weil wir sind gerade in einem Prozess der Nachrüstung. Also im Moment geht es darum einen quasi Halbtoten wiederzubeleben. Wie diese Person dann laufen wird und welchen Sport sie quasi ausführen wird, sozusagen, das können wir in den nächsten Jahren dann in einer breiteren Debatte eben diskutieren. Im Moment geht's wirklich darum, die einfachen militärischen Fähigkeiten, die Mindestanforderungen wiederherzustellen innerhalb unserer Streitkräfte."

SCHMUCK: "Eine der größten Anschaffungen wird der Ersatz der Saab-Abfangjäger sein. Österreich hat ja mit den Eurofightern schon eine sehr leistungsfähige ... leistungsfähigen Abfangjäger. Ist es sinnvoll, da eine zweite Typenflotte jetzt aufzubauen, aus Ihrer Sicht?"

GADY: "Also da möcht' ich, im Detail gesagt, nicht den jeweiligen Planern vorgreifen. Ich glaub' grundsätzlich muss man sagen, die größere Debatte, was den Luftraum oder die Luftraumsicherung betrifft, ist eben, wann Österreich ein Kampfflugzeug oder zusätzliche Fähigkeiten der Luft anschaffen wird, der nächsten Generation. Hier geht es vor allem darum, die ... die effektive Integration von unbemannten und bemannten Systemen, unbemannten Flugzeugen in der Zukunft vielleicht mit bemannten Flugzeugen sicherzustellen. Wir gehen in eine Richtung eben, wo eben diese Integrationsfrage eine der wichtigsten sein wird. Und da darf Österreich nicht den Anschluss verlieren. Ob's dann eine Flotte oder zwei Flotte benötigt, ist glaub' ich sekundär. Hier geht es vor allem darum, was ist eine effektive Lösung, die die größte Sicherheit für den österreichischen Luftraum darstellt. Das kann eine Flotte, das können auch zwei Flotten sein. Aber das ist nicht die primäre Frage hier."

SCHMUCK: "Militärexperte Franz Stefan Gady war das, zu den Beschaffungen im Bundesheer. Vielen Dank für Ihre Analyse und die Einschätzung heute Mittag."

GADY: "Danke sehr."
https://oe1.orf.at/player/20240724/763829/1721816161000

Zuletzt geändert von theoderich am Sa 27. Jul 2024, 01:45, insgesamt 7-mal geändert.
theoderich
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

ZIB1

24.7.2024, 19:30 Uhr | ORF 2

Bundesheer plant Investitionen von 16 Milliarden
Tobias Pötzelsberger: "Kein Sparkurs, sondern eher das Gegenteil, gilt für das Österreichische Bundesheer. Es darf in den kommenden Jahren riesige Beträge für die Rüstung ausgeben."

Nadja Bernhard: "16 Milliarden an Investitionen sind bis 2032 geplant. Und einiges ist bereits in Gang gekommen - auch wenn vieles noch offen bleibt, auf der großen Baustelle namens Bundesheer."

[Rekruten marschieren in den Innenhof der TherMilAk] Modernisierung und Neuanschaffung. Das ist das Ziel des Bundesheers in den nächsten Jahren. [SAAB-105OE am Rollfeld des Flughafens Hörsching] Auf der Liste: [SAAB-105OE in Parkposition mit geöffneter Triebwerksabdeckung; im Hintergrund eine startende SAAB-105OE] die Nachfolge der ausgemusterten SAAB-Abfangjäger, die die Eurofighter [Landender Eurofighter in Zeltweg] unterstützen sollen. Eine Entscheidung soll noch dieses Jahr fallen. Eine baldige Entscheidung wird es auch bei der Beschaffung von [Start einer „Stunner“-Lenkwaffe durch einem „Iron Dome“-Werfer in Israel] Raketenabwehrsystemen im Rahmen der Europäischen [Radarantenne eines 9K33 Osa] Sky Shield Initiative geben. Zuletzt der Favorit [IRIS-T SLM mit Werfer und Radar Hensoldt TRML-4D bei Diehl Defence in Überlingen] für die Mittelstrecke: das deutsche Luftabwehrsystem IRIS-T.

Bruno Günther Hofbauer (Stellvertretender Generalstabschef Bundesheer): "Aus der planerischen Sicht sind wir fertig. Jetzt geht's nur noch darum, in den nächsten Wochen an und für sich die Entscheidung dann zu treffen, bis zum Herbst hin."

[S-70A42 am Rollfeld in Langenlebarn] Bereits gekauft wurden in den letzten Monaten [Soldat beim Einweisen eines auf einer Wiese landenden S-70A42] zwölf "Black Hawk"-Hubschrauber, 36 "Lions"-Flieger und über [Pandur EVO mit Barracuda-Tarnsystem] 200 "Pandur"-Radpanzer. Außerdem vier neue [Fallschirmjäger beim Absprung aus einer C-390M] Transportflugzeuge des brasilianischen Flugzeugherstellers [Zwei C-390M im Flug] Embraer. Sie ersetzen [C-130K des Bundesheeres am Rollfeld in Hörsching] die in die Jahre gekommenen ,Hercules'-Flieger. [Cockpit der C-390M] Kostenpunkt insgesamt: rund 4,5 Milliarden [C-390M bei Sonnenuntergang auf einem Rollfeld] Euro. Eine besondere Herausforderung [Jäger beim Üben mit dem MG74] ist auch der akute Personalmangel.

HOFBAUER: "Wenn das Bundesheer, wie der gesamte Staatsdienst, nicht mehr marktkonform bezahlt, weil ganz einfach in der Wirtschaft mehr bezahlt wird, dann muss uns auch klar sein, dass hier nicht die besten der Besten geworben werden können oder dann auch nicht lange bei uns bleiben."

[Genlt Hofbauer am Schreibtisch in seinem Büro] Das sei Sache der Politik, so Hofbauer.

Bericht: Ines Ottenschläger
https://on.orf.at/video/14235737/156851 ... milliarden
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 27. Jul 2024, 23:59, insgesamt 1-mal geändert.
cliffhanger
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von cliffhanger »

ChaosSystem
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von ChaosSystem »

cliffhanger hat geschrieben: Do 25. Jul 2024, 06:59 https://www.heute.at/s/falsche-flagge-a ... -120049590

Wieder einen radikalisiert.....
Kommt drauf an was er tatsächlich gepostet hat. Auf Basis der Informationen aus dem Artikel hätte man das ganze wohl auch anders lösen können.
Allerdings weiß ich natürlich nicht wie es wirklich abgelaufen ist.
Alpine
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von Alpine »

innsbronx
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von innsbronx »

cliffhanger hat geschrieben: Do 25. Jul 2024, 06:59 https://www.heute.at/s/falsche-flagge-a ... -120049590

Wieder einen radikalisiert.....
Der hat sich schon selbst radikalisiert. Gut, dass man da durchgreift.
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