Entwicklungen Luftraumüberwachung

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iceman
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Wie soll man aus dem Satz schlau werden?
Trainieren die Piloten auf Drohnen?
Verweigerer
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Verweigerer »

"... oder ob wir das mit Drohnen kombinieren."

Wie darf man sich das vorstellen? Ein oder mehrere "unmanned Loyal Wingmen" als "Follower" einer M-346FA? Von Leonardo kenne ich derzeit nur 2 UAV`s, deren Namen natürlich in Österreich Programm wären: Die Falco EVO und die Falco Xplorer mit dem österreichischen Rotax 914 (wegen der Wertschöpfung) !!! Aber ob es das ist, was man sich darunter vorstellt? Aber ich vermeine, gei* wäre es schon. Vor allem die neue bewaffnete Falco Xplorer Block 20 ;-)

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https://unmanned.leonardo.com/en/products/falco-evo

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https://unmanned.leonardo.com/en/products/falco-xplorer

PARIS AIR SHOW 2023 – Leonardos Falco Xplorer als Waffe einsetzen

"Erster öffentlicher Auftritt der bewaffneten Version von Leonardos Falco Xplorer auf der Paris Air Show 2023, das UAS wird mit MBDAs Brimstone 3 bewaffnet:

Vor einigen Jahren brach der Falco EVO das Eis der Bewaffnung eines italienischen UAS, der Astore-Version, der italienischen Bezeichnung des Habicht-Greifvogels. Mit einer maximalen Startmasse von 650 hat der Astore eine Nutzlastkapazität von 120 kg, wobei es sich bei den Waffen hauptsächlich um lasergelenkte 70-mm-Raketen handelt.

Da der Falco Xplorer die Nutzlastkapazität mehr als verdoppelt hat, eigentlich ist es kurz, um sie zu verdreifachen, sah Leonardo die Möglichkeit, ein UAS mit einer deutlich verbesserten Angriffskapazität zu entwickeln.

Das italienische Unternehmen kauft derzeit die Zertifizierung des Falco Xplorer Block 10, der Aufklärungs-, Überwachungs- und Aufklärungsversion, die auf dem PISQ, dem gemeinsamen Testgelände von Defnce auf Sardinien, durchgeführt wird. Leonardo strebt an, das System bis zum Jahresende vollständig zertifiziert zu haben.

In der Zwischenzeit entwickelt sie den Block 20, die bewaffnete Version. Um den Integrationsprozess zu beschleunigen, wählte Leonardo eine bestehende Waffe in Form der Brimstone-Präzisions-Oberflächenangriffswaffe von MBDA, die Brimstone 3-Version mit einem verbesserten Radar-/semiaktiven Lasersuchkopf und einem IM-konformen Multieffekt-Tandem-Hohlladungsgefechtskopf mit adaptiver Sicherung. Mit einer Reichweite von etwa 20 km, wenn er aus der Höhe von einem Flugzeug aus gestartet wird, verleiht der Brimstone dem bewaffneten Falco Xplorer eine beträchtliche Schlagkraft gegen gepanzerte Fahrzeuge und Panzer. Die Wahl wurde auch durch die Tatsache diktiert, dass einige potenzielle Kunden diese Waffe bereits in ihren Beständen haben.

Nach Angaben von Leonardo-Vertretern wurden die Integrationsarbeiten dank der engen Zusammenarbeit zwischen dem Plattformanbieter und dem Waffenhersteller sehr effizient durchgeführt. Dies ermöglichte es, in kurzer Zeit mit den Arbeiten an der Schnittstelle und an der Integration des Lagerverwaltungssystems und der Pyloneneinheiten zu beginnen, wobei der Abschluss der Laborintegration noch vor Jahresende geplant ist.

In Paris wurde der Falco Xplorer mit einem einzigen Schwefel unter dem rechten Flügelpylon ausgestellt. EDR On-Line wurde jedoch mitgeteilt, dass eine Lösung mit zwei Doppelträgerraketen bereits ins Auge gefasst ist, wobei die rund 50 kg der einzelnen Rakete vollständig mit einer Konfiguration mit vier Raketen kompatibel sind, wobei die Masten jeweils bis zu 150 kg tragen können.

Leonardo entwickelt auch das Missionssystem, um den gesteigerten Leistungen der Sensoren gerecht zu werden, die die verfügbaren Daten erheblich erweitern und Zieldaten sowohl für die Überwachung als auch für Angriffszwecke verarbeiten.

Die Datenverbindung ermöglicht eine Sichtweite von 200 km, wobei die Cyber-Bewertung des Systems bereits auf dem Falco Astore durchgeführt wurde. Die Lebensdauer des Xplorers von über 24 Stunden würde eine viel größere Reichweite mit einer SATCOM-Datenverbindung ermöglichen. Hier ist das Problem die Latenz beim Start gegen ein bewegliches Ziel, wobei auch die Ausfallsicherheit der Verbindung ein Problem darstellt. Diese Probleme wurden jedoch bereits von anderen Nationen gelöst, und es sollte eine Lösung gefunden werden, damit der Man-in-the-Loop ordnungsgemäß funktionieren kann."


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https://www.edrmagazine.eu/weaponising- ... co-xplorer

Die RAF wiederum hat vergangenes Jahr mitgeteilt, dass das Projekt MOSQUITO zumindest mal Beiseite geschoben wird. Ist aber wohl eine komplett andere Größenordnung.

"Das Royal Air Force Rapid Capabilities Office (RCO) hat bekannt gegeben, dass es das Projekt Mosquito, ein Unternehmen zur Entwicklung eines unbemannten "Loyal Wingman"-Prototyps, nicht über die Entwurfsphase hinaus bringen wird.

Mit der Ankündigung des Starts von Project Mosquito schloss sich das Vereinigte Königreich den USA und Australien an, die bereits ähnliche Projekte auf den Weg gebracht hatten. Das Vereinigte Königreich hatte erwartet, dass das Projekt Mosquito zur Weiterentwicklung des LANCA-Konzepts der RAF führen würde, wobei bis Ende 2023 ein umfassendes Flugtestprogramm für Fahrzeuge beginnen soll. Ziel des LANCA-Programms ist es, das Konzept eines unbemannten Systems zu entwickeln, das mit hoher Geschwindigkeit neben Kampfjets fliegt und deren Fähigkeit zur Durchführung von Luftkampf-, Aufklärungs- und Überwachungsmissionen verbessert."

Bild

https://defbrief.com/2022/06/24/uk-walk ... velopment/
Zuletzt geändert von Verweigerer am Do 29. Jun 2023, 16:23, insgesamt 13-mal geändert.
muck
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von muck »

Möglicherweise darf man es sich so vorstellen, dass das ÖBH erwägt, die Option zum Angriff auf Bodenziele durch Drohnen abzudecken. Das wäre in der Tat erwägenswert und die kosteneffizientere Lösung im Vergleich zu einem hochgezüchteten Mini-Hilfsjagdbomber. Eine Bayraktar TB2 etwa ist schon für €2 Mio. zu haben. Bei einer stehenden Luftverteidigung des Gegners sind UAS natürlich hoffnungslos verwundbar, aber unterhalb dieser Eskalationsschwelle besetzen sie die Nische für kleines Geld.
Zuletzt geändert von muck am Do 29. Jun 2023, 18:09, insgesamt 1-mal geändert.
Verweigerer
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Verweigerer »

muck hat geschrieben: Do 29. Jun 2023, 16:03 Möglicherweise darf man es sich so vorstellen, dass das ÖBH erwägt, die Option zum Angriff auf Bodenziele durch Drohnen abzudecken. Das wäre in der Tat erwägenswert und die kosteneffizientere Lösung im Vergleich zu einem hochgezüchteten Mini-Hilfsjagdbomber. Eine Bayraktar TB2 etwa ist schon für €2 Mio.
zu haben. Bei einer stehenden Luftverteidigung des Gegners sind UAS natürlich hoffnungslos verwundbar, aber unterhalb dieser Eskalationsschwelle besetzen sie die Nische für kleines Geld.
Werter Herr muck, nehmen Sie mir doch bitte nicht die Freude. Gerade jetzt, wo ich mich etwas mehr mit der M-346FA und der Falco Xplorer beschäftige ;-) Aber natürlich haben Sie recht, die Option zum Angriff auf Bodenziele durch Drohnen ist mehr als gegeben und da besteht durchaus noch großer Nachholbedarf. Aber um den EF auch weiterhin zu unterstützen und in weiterer Folge auch seinen Nachfolger (ja, auch einen solchen wird`s geben!), da benötigt es meines Erachtens aber durchaus mehr als nur ein reines nackertes Trainingsflugzeug aus Böhmen. Nicht zu vergessen die angepeilten 24/7. Und dies wird man nicht mit der brustschwachen L-39NG alleine bewerkstelligen können, gepaart mit ein paar x-beliebigen Drohnen. Sonst droht tatsächlich wieder ein sogenannter "Fleckerlteppich". Da wäre mir die komplette gerade Leonardo-Schiene doch erheblich lieber. "My monkey - my circus", wie die Engländer zu sagen belieben.
muck
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von muck »

Ich bin schon still.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

muck hat geschrieben: Do 29. Jun 2023, 16:03 Möglicherweise darf man es sich so vorstellen, dass das ÖBH erwägt, die Option zum Angriff auf Bodenziele durch Drohnen abzudecken. Das wäre in der Tat erwägenswert und die kosteneffizientere Lösung im Vergleich zu einem hochgezüchteten Mini-Hilfsjagdbomber.
Wenn ich das richtig verstehe, soll beides kommen - nur, dass man möglicherweise "zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt" und sowohl den bewaffneten AJT, als auch die UCAVs, vom selben Anbieter bezieht.
muck
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von muck »

Nennen Sie es polemisch, aber ich finde, dass solche Pläne nicht zu Klagen über einen zu niedrig bemessenen Etat passen.
alps_spirit
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von alps_spirit »

theoderich hat geschrieben: Do 29. Jun 2023, 19:14
muck hat geschrieben: Do 29. Jun 2023, 16:03 Möglicherweise darf man es sich so vorstellen, dass das ÖBH erwägt, die Option zum Angriff auf Bodenziele durch Drohnen abzudecken. Das wäre in der Tat erwägenswert und die kosteneffizientere Lösung im Vergleich zu einem hochgezüchteten Mini-Hilfsjagdbomber.
Wenn ich das richtig verstehe, soll beides kommen - nur, dass man möglicherweise "zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt" und sowohl den bewaffneten AJT, als auch die UCAVs, vom selben Anbieter bezieht.
Wann soll denn was kommen? Wenn ich jetzt aus den Meldungen im Forum bzw der Politik entnehme:
  • Herc Nachfolge soll im Sommer 23 feststehen
  • AJT soll im Herbst 23 feststehen
  • wann soll feststehen welche Drohnen- und SAM Systeme angeschafft werden?
Betonung liegt auf "soll".... ich würde mir wünschen jetzt mal was verbindliches zu hören/ lesen.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

muck hat geschrieben: Do 29. Jun 2023, 19:52 Nennen Sie es polemisch, aber ich finde, dass solche Pläne nicht zu Klagen über einen zu niedrig bemessenen Etat passen.
Von den Vorlaufzeiten her bräuchte man wohl für alle komplexeren Systeme (u.a. FAL mittlerer Reichweite, bewaffnete AJT, bewaffnete MALE-UAS, Transportflugzeuge, EloKa-Systeme) schon heuer eine Entscheidung:
6.3 Phase 3 – 2029 bis 2032

In der Phase bis 2032 wird zusätzlich zu den bis 2028 verfügbaren Fähigkeiten (auszugsweise) die Erreichung folgender Ziele angestrebt:

[...]
  • Eine Staffel mit Drohnen großer Reichweite und langer Flugzeit für die Luftstreitkräfte zur Aufklärung großer Räume (UAV MALE) ist einsatzbereit.
[...]
  • Eine Staffel Trainingsflugzeuge ist verfügbar: Pilotenausbildung und Luft-Boden-Fähigkeit (Feuerunterstützung und schnelle Zielaufklärung) ist gewährleistet.
  • Eine Staffel unbemannte Luftfahrzeuge für Aufklärung und Luft-Boden-Fähigkeit ist verfügbar.
https://www.bmlv.gv.at/wissen-forschung ... hp?id=3677


Hier sieht man die Bewaffnung des Falco Xplorer etwas deutlicher:

maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

Mir wurde wieder mal was gezwitschert.
Und nein - ich werde nicht aus Unterlagen zitieren, die ich nicht habe...aber im Groben weiß was drin steht.

Der Advanced Jet Trainer (AJT) wird ein Waffensystem das im Wirkungsverbund der Luftstreitkräfte Rollen und Anforderungen erfüllen wird müssen und diesbezüglich entsprechende Fähigkeiten und Ausrüstung/Bewaffnung erhält.

Tag/Nacht/Allwetter-Luftraumsicherung mit dem Fokus auf Luftziele bis ~M0.9 und ~30.000ft, mit eigener Sensorik, Bewaffnung und selbstverständlich Datenlink und Selbstschutz - somit volle Einbindung ins System Goldhaube/Eurofighter.
Zudem Unterstützung der Bodentruppe mit Laser+Satnav Präzisionswaffen und Aufklärung.

Ausbildungserfordernisse - PHASE 3+4 also bis Lead-In Fighter Training + Ausbildung Militärfluglehrer.

Die Klarstandsanforderung wird mit 12Stk. eher nicht zu erreichen sein. Die Anzahl wird aber jedenfalls nicht reichen um die Überschallkomponente zu ersetzen- ein Stunden "download" vom EF wurde mir gegenüber nicht erwähnt.

Main Base wird Linz mit Alternative Zeltweg - dispersed basing wurde nicht erwähnt.

Wir reden also jedenfalls von einem Lfz das nicht nur Multirole tauglich ist sondern explizit Multirole als Ausbildungs- und Einsatzerfordernis hat und somit dazu führen wird, dass das Bundesheer künftig über mehrrollenfähige Kampfpiloten verfügt....mit entsprechenden Konsequenzen für eine irgend wann kommende EF Nachfolgebeschaffung.
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