Europaweit legen zivile Befindlichkeiten und überbordende Bürokratie der "Zeitenwende" Steine in den Weg:
In Norwegen würde der Munitionshersteller Nammo gern die Produktion ausbauen, was aber unmöglich ist, weil sich ein benachbartes Internetunternehmen lokale Überkapazitäten an Elektrizität gesichert hat und schlicht nicht mehr genug Strom da ist. Eine Abwägung zwischen unternehmerischen und ggf. sicherheitsrelevanten Interessen war offenbar nicht vorgesehen.
In Schweden hingegen wird die Produktion von Bofors durch neue Umweltschutzvorschriften gebremst, die die Nutzung des Konzern-Testgeländes am Wochenende nurmehr aus "besonderen" Gründen gestatten; lokale Entscheidungsträger erkennen die (politisch gewollten!) Produktionssteigerungen – jede Charge muss angetestet werden – aber nicht als "besonderen Grund" an.
Und in Deutschland mussten zur Ausbildung entsandte ukrainische Soldaten erst an deutschen Handwaffen ausgebildet werden, obwohl ein Verbündeter die von den Ukrainern im Krieg genutzten Kalaschnikow-Gewehre zur Verfügung gestellt hatte, weil deutsche Vorschriften die Benutzung der AK und ihrer Munitionssorten auf den Schießanlagen nicht gestatten. (
Quelle)
Übrigens ein schönes Beispiel für all die Belange, die jetzt bedacht werden müssen, und warum der Westen zu einem Kalter Krieg-Mindset zurückkehren muss. Ich will nicht unterstellen, dass es so gewesen ist, aber man stelle sich mal vor, wie leicht es für Russland wäre, die Aufrüstung der Ukraine zu unterminieren, indem man einfach den für die Sondergenehmigungen zuständigen Stadtrat von Karlskoga besticht. Schon erstaunlich, wie rasch das alles aus den Köpfen verschwunden ist.