Entwicklungen Luftraumüberwachung

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theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Offiziere rütteln an der Neutralität
Italiener und Tschechen

Eine dieser Aufgaben will Österreich künftig umfassender wahrnehmen: die Luftraumsicherung. Das Bundesheer will einen Ersatz für die Ende 2020 ausgeschiedenen Saab 105 beschaffen und neben den Eurofightern wieder eine zweite Kampfjetflotte aufbauen. Sie soll vor allem der Ausbildung der Piloten dienen, aber in Ergänzung zu den Eurofightern auch den Luftraum sichern.

Welches Modell gekauft wird, ist offen. Laut dem Militärexperten Georg Mader kommen jedoch nur zwei Varianten infrage: die italienischen Jets M-346 des Rüstungskonzerns Leonardo oder die tschechischen L-39NG von Aero.

„Das tschechische Modell ist die billigere Lösung. Mit den Italiener hat man schon Erfahrung“, sagt Mader zur „Presse“. Österreich hat bereits von der italienischen Regierung die Mehrzweckhubschrauber Leonardo AW169M gekauft. Zudem seien die italienischen M-346-Jets den Bundesheer-Piloten gut bekannt, sagt Militärexperte Mader.

Laut internen Papieren des Heeres sollen die Jets fähig sein, Bodenangriffe zu fliegen. Das könnten sowohl das tschechische als auch das italienische Modell, sagt Mader. Die Bewaffnung der Flugzeuge werde aber überschaubar sein. Österreich werde sicher nicht für „Hunderttausende Euro lasergelenkte Gleitbomben kaufen“, sagt Mader. „Wofür denn auch?“

Angebote werden eingeholt

Sollten die Flugzeuge auch für die Luftraumsicherung eingesetzt werden, sieht der Militärexperte die italienische M-346 im Vorzug. Sie sei im Vergleich zur tschechischen L-39NG das schnellere Flugzeug. Die italienische Variante würde in diesem Fall also „mehr Sinn“ machen, so Mader. Für Ausbildungszwecke würden sich die zweisitzigen M-346 und L-39NG jedenfalls beide sehr gut eignen.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) will Mitte des Jahres Angebote von verschiedenen Staaten für die Kampfjets einholen. Für Investitionen in die Luftraumüberwachung, davon umfasst ist auch die Nachrüstung der Eurofighter, sind 1,6 Milliarden Euro vorgesehen. (dab/maf)
https://www.diepresse.com/6271668/offiz ... utralitaet

Die Presse hat geschrieben:Die Bewaffnung der Flugzeuge werde aber überschaubar sein. Österreich werde sicher nicht für „Hunderttausende Euro lasergelenkte Gleitbomben kaufen“, sagt Mader. „Wofür denn auch?“
Da liegt Herr Mader aber ziemlich daneben. Was glaubt er wohl, wieso für 16 bewaffnete AJT mehr als 1 Mrd. EUR budgetiert sind?

theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Maschin
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Maschin »

Da liegt Herr Mader aber ziemlich daneben. Was glaubt er wohl, wieso für 16 bewaffnete AJT mehr als 1 Mrd. EUR budgetiert sind?
Ich glaube du liegst da bissl daneben. Die ganzen Medien schreiben untereinander nur ab und Reimen sich bissl was dazu.
Es wurde nie bestätigt das 1Mrd nur für Jettrainer ausgegeben werden soll.
Aber 1,6Mrd sind für das gesamte Luftspektrum vorgesehen. Was jetzt?

Seit einem Monat geistern die Stückzahlen 12,16,18 herum. 18 wurde von der Kronen Zeitung geschrieben, 16 von einem Journalisten.

Und man kann nur hoffen das keine 18 Stück angeschafft werden weil in 10 Jahren wenn es um einen EF Nachfolger geht, kommt der Trainer wieder ins Spiel als Abfangjäger.
"Trainer mit Radar und Lenkwaffe". Perfekt

Noch dazu gibt es für keinen neuen Trainer ein Personal das man einmal finden und aufbauen muss.
Eine neue Infrastruktur in Hörsching, Technik in Zeltweg?

Noch dazu weil jeder von der 346FA schreibt.

Jetzt mit dem EF MLU soll Selbstschutz angeschafft werden. Komplettes Neuland.
Dann bin ich gespannt wo es derzeit für einen Trainer null Personal gibt wer neben dem LFZ selbst die Prüfungen für Radar, Lenkwaffe, Selbstschutz durchführen soll/darf.

Deswegen sage ich schon das es lustig wird wenn die AW169M kommt.
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goose
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von goose »

Stimmt. Mögliches neues technisches Equipment ist derzeit nicht soooo das große Problem, eher der fehlende Personalstand. Ob es zuträglich ist, wenn man den Qualitätsanspruch senkt, bleibt abzuwarten.
hakö
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von hakö »

Maschin hat geschrieben: Di 4. Apr 2023, 08:46 Jetzt mit dem EF MLU soll Selbstschutz angeschafft werden. Komplettes Neuland.
Ich bin neugierig woher die Bedrohungsbibliotheken kommen und wieviel sie kosten.
Da werden sie aber Augen machen.
Auch ich verurteile die Presse, die sofort schreiben, daß Offiziere an der Neutralität "rütteln" nur weil sie ohne Denkverbote darüber diskutieren dürfen wollen, wobei solch ein Denkverbot ja an Lächerlichkeit nicht zu überbieten ist.
Wenn es stimmt, daß Lügen kurze Beine haben, dann haben Politiker Eier aus Bodenhaltung.
Verweigerer
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Verweigerer »

Grob gefragt, von wie vielen Technikern, Bodenpersonal etc. spricht man hier, für einen nachhaltigen Aufwuchs in den nächsten 8 - 10 Jahren?

Ist ja immerhin fast eine anstehende neue, junge Generation, aus der man schöpfen kann und soll.

Einhergehend mit guter Bezahlung. Wobei man als Schuster schon auch bei den Leisten bleiben soll. Die neue Woke-Generation glaubt wohl auch, mit einer 30 Stunden Woche in der Privatwirtschaft Millionen verdienen zu können.

Aber der Zeitraum, das Potential und die notwendige Anzahl am Arbeitsmarkt und in der Ausbildung sehe ich selbst für Österreich in den nächsten 10 Jahren als gegeben an. Nur sollte eine richtige Personaloffensive bald getroffen und gestartet werden.

Machbar ist es. Wir reden ja nicht von fünftausend neuen Arbeitsplätzen.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Maschin hat geschrieben: Di 4. Apr 2023, 08:46Jetzt mit dem EF MLU soll Selbstschutz angeschafft werden. Komplettes Neuland.
Dann bin ich gespannt wo es derzeit für einen Trainer null Personal gibt wer neben dem LFZ selbst die Prüfungen für Radar, Lenkwaffe, Selbstschutz durchführen soll/darf.
Das ist ein guter Punkt: Denn wir haben überhaupt keine Ausrüstung, um Radarsignaturen ausländischer Militärfahrzeuge zu erfassen. Seit mindestens vier Jahren wird seitens des BMLV vom Vorhaben ERFOS (Erfassungs- und Ortungssystem) gesprochen, ohne dass eine Umsetzung bekannt wäre.
Phoenix
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Phoenix »

Ich dachte das Selbsstschutzsystem der 212 bzw. S70 kann mit seinen Radarwarnempfängern auch Daten sammeln? Und die sind immerhin "ein" wenig im Ausland. Und was ist mit der C130 - die hat ja jetzt auch Radarwarnsysteme.
iceman
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Nimmt man sich mit den Jettrainern inkl. Luft-Boden Fähigkeit nicht ein wenig viel vor, zumal angeblich auch bewaffnete Drohnen kommen sollen?
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Phoenix hat geschrieben: Di 4. Apr 2023, 14:54 Ich dachte das Selbsstschutzsystem der 212 bzw. S70 kann mit seinen Radarwarnempfängern auch Daten sammeln?
Radarwarnempfänger [Spiralantennen; bei AB-212 und S-70A42 kommt das Northrop Grumman AN/APR-39(D)V2 zum Einsatz] erfassen Radarsignale (u.a. Signalstärke, Eingangswinkel, Frequenz, Erfassungszeitpunkt, Impulsfolgefrequenz, Impulsbreite) und gleichen die detektierten Signale mit einer ELINT-Datenbank und sogenannten "Threat User Data Files" ab. Zum Sammeln von Signaturen sind sie aber nicht geeignet.
iceman hat geschrieben: Di 4. Apr 2023, 21:21 Nimmt man sich mit den Jettrainern inkl. Luft-Boden Fähigkeit nicht ein wenig viel vor, zumal angeblich auch bewaffnete Drohnen kommen sollen?
Eigentlich nicht, da es sich um den Wiederaufbau einer Fähigkeit handelt, die das Bundesheer Ende der 1990er-Jahre komplett verloren hat.

Österreich: Letztes Raketenschießen mit der Saab 105Ö, in: Truppendienst, H 6 (1998), p. 535

https://bibisdata.bmlv.gv.at/192601.pdf
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