Stand jetzt soll eine mittlere Brigade acht (!) Bataillone umfassen, davon vier Kampfbataillone. Offenbar sollen mindestens sechs Bataillonsäquivalente von der Jägertruppe bereitgestellt werden, und zwei von der Panzergrenadiertruppe.
Die mittlere Brigade soll im gesamten Intensitätsspektrum zumindest zeitweise bestehen können, sich aber besonders für sowohl hochintensive asymmetrische (z.B. ISAF) als auch naszente symmetrische Konfliktsituationen eignen. Offenbar will man den Divisionen starke Vorauskräfte geben, die den langsameren mechanisierten Brigaden das Nachziehen ermöglichen. Hat das Nachziehen stattgefunden, fungieren die mittleren Kräfte als bewegliche Reserve und sichern den Raum.
Die Jägertruppe will nach Leidners Worten die Fähigkeit erlangen, sich nicht nur in bewaldetem oder bebautem Gelände durchzusetzen, sondern sich auch – unter Ausnutzung von Schnelligkeit, punktueller Feuerkraft und von Hinterhalten – in ungünstigem Gelände gegen mechanisierte Feindkräfte zu behaupten. Das Mittel der Wahl sei die Taktik "Hit and Run".
Der Forderungskatalog umfasst:
- In kürzester Zeit eigenbeweglich im Landmarsch zu verlegen
- Raumverantwortung gegenüber irregulären oder gleichwertigen Feindkräften eigenständig wahrzunehmen
- Räume und rückwärtige Bereiche gegen Feindkräfte jeder Wertigkeit zu sichern und zu überwachen
- Als Kräfte der ersten Stunde bedrohte Räume auch gegen überlegene Feindkräfte zu halten
- Erkannte Lücken in der Verteidigung des Feindes durch den schnellen Stoß in die Tiefe auszunutzen
- Angriffserfolge auch gegen überlegene Feindkräfte unverzüglich auszunutzen
- Gewonnenen Raum zeitlich begrenzt auch gegen überlegene Feindkräfte zu halten
Die Stabs- und Versorgungskompanie wird, wie gehabt, über organische Versorgungs-, Instandsetzungs-, Bergungs- und Fernmeldekapazitäten verfügen. Die Kampfkompanie hingegen gliedert sich in drei Infanteriezüge und einen schweren Zug.
Die Infanteriezüge sollen jeweils mit vier Gruppenfahrzeugen Boxer und einer Aufklärungsdrohne MIKADO ausgestattet werden. Der schwere Zug erhält eine Aladin-Drohne größerer Reichweite, außerdem wird er über jeweils drei mit geschützten Fahrzeugen Dingo 2 und Eagle 5 mobil gemachte Scharfschützen-, Panzerabwehr- und Flachfeuerunterstützungstrupps verfügen (ausgerüstet jeweils mit G22 und G82, Spike-LR, sowie GMG). Panzerabwehrhandwaffen sind bis auf Truppebene vorhanden.
Die vierte Kampfkompanie des Bataillons erhält ganze sieben Züge, davon zwei für Bogenfeuer mit insgesamt neun schweren Mörsern. Drei Züge werden mit dem Schweren Waffenträger Boxer (Maschinenkanone und Spike-LR) ausgerüstet, außerdem wird es einen Spähzug (Aladin und Spähwagen Fennek) und einen Zug Feuerleitung geben (auf Boxer JFST).
Außerdem sind pro Brigade jeweils ein Artilleriebataillon mit Radhaubitzen, ein mittleres Pionierbataillon, ein Aufklärungsbataillon und ein Unterstützungsbataillon eingeplant.
Zusätzliche Fähigkeiten wie Flugabwehr, Sanität usw. sind als Brigadetruppe vorhanden.
Perspektivisch sollen die derzeit genutzten Panzermörser M113 durch ein Radfahrzeug ersetzt werden, um geschlossen auf eigener Achse verlegen zu können. Weitere Boxer-Module für Pioniere, Bergetrupps und Flugabwehr werden evaluiert.
Für Führungs- und Funktionsfahrzeuge wird weiterhin auf den Transportpanzer Fuchs 1 gesetzt, der langfristig durch den Patria CAVS ersetzt werden soll. Bestimmte Rollen übernehmen Dingo 2 und Eagle 5.